Sagitt meint:
Händel sollte ein wenig mehr beachtet werden. Erstaunlich, dass die Wassermusik noch keinen thread hat. Das soll sich nun ändern. Was ist die Wassermusik ? Ganz klar ist die Quellenlage nicht. Immer wieder werden neue oder andere Stücke hinzugefügt- es sind mindestens drei Suiten.
Klar sind die Legenden um dieses Stück. Händel soll angeblich mit dem König Georg ein wenig über Kreuz gelegen haben( dieser kam aus Hannover, wo Händel unbotmäßig seinen Dienst vernachlässigt hat- Dienst, das war Händels Sache nicht). Die Wassermusik soll den König mit Händel versöhnt haben, bei ihrer Uraufführung 1717 soll es zu mehrfachen Wiederholungen gekommen sein,wobei mindestens ein Musiker die Bekanntschaft mit der Themse gemacht haben soll- Gerüchte eben...
Die Wassermusik gehörte zu einer von dreien meiner ersten Klassikstücke,1959,. Eduard van Beinum mit dem Concertgebouw Orkest.
Sie nicht zu mögen, fällt schon schwer. Aber jahrelang hatte nur interpretationen,die mich nicht gerade vom Hocker rissen.
Das änderte sich, als ich dieses Stück von Harnoncourt zu hören bekam. Es war in seiner " wilden " Phase und er bringt die Suiten zu einer Vielfalt und Lebendigkeit, dass es eine Wonne ist. Dass die Naturhörner unschön vor sich hin schnarren, ist eine Skurilität, wie sie gut zu englischer Musik passt, und Händel war damals eigentlich schon Engländer. Wer allerdings Schönklang mag, der sei ausdrücklich vor der Harnoncourt-Aufnahme gewarnt. Auch nach Jahrzehnten- die Aufnahme stammt aus der Mitte siebziger Jahre- höre ich sie gerne. Ich kenne auch keine, die später so radikal mit diesem Werk umgegangen ist.
Auf Kontroversen bin ich gespannt.