Unbekanntes Mozart-Bild in Berlin entdeckt

  • Wenn sich Salzburg im Mozartjahr 2006 in eine einzige Bühne für das österreichische Komponistengenie verwandelt, ist sie vielleicht schon geklärt: die Frage, ob die Stiftung Mozarteum den Schädel des Meisters im Besitz hat. Eine DNA-Analyse soll zeigen, wie man sich einen der kreativsten Köpfe der Musikgeschichte vorzustellen hat.


    Die Berliner Gemäldegalerie hingegen kann sich schon heute ein Bild von Mozart, dem genialen Tonsetzer und Lebemann, machen. Ein bisher unbekanntes Porträt ist aufgetaucht, 80 mal 62 cm groß und vom österreichischen Künstler Johann Georg Edlinger (1741-1819) gemalt. Das Ölbild, wahrscheinlich während Mozarts letztem Aufenthalt in München anno 1790 entstanden, könnte das letzte authentische Porträt des 1791 in Wien verstorbenen Musikers sein. Dies teilten die Staatlichen Museen zu Berlin heute mit.


    Erworben wurde das Konterfei des Komponisten bereits vor 70 Jahren durch die Berliner Gemäldegalerie. Dass es sich tatsächlich um Mozart handelte, darauf kam jedoch erst Wolfgang Seiler, ein Musikliebhaber, der mit viel Akribie und unter Nutzung aufwändiger Computertechnik den Gegenstand des Bildes ermittelte. Seiller bezog sich in seiner Analyse dabei vor allem auf ein 1777 in Salzburg entstandene Porträt des Musikers, das heute im Musikmuseum von Bologna aufbewahrt wird.


    Inzwischen hat die Restauratorin der Gemäldegalerie, Ute Stehr, das Kunstwerk wieder hergestellt. Der "neue" Mozart soll pünktlich zu seinem 249. Geburtstag am 27. Januar in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert werden. Unterdessen erforscht man in Österreich weiter das Bild der Chromosomen.


    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo Big Berlin Bear,


    Ich bin wie vom Schlag, gerührt.


    Auch wenn sich alles als Fälschung oder Scherz herausstellen sollte*, und ich mich lächerlich mache: Ich halte dieses Portrait für authentisch. Ein wenig irritiert mich der eher moderne Pinselstrich, allerdings malten sowohl Hoppner, als auch Hardy Haydn in ähnlicher Manier.


    Dieses Bild (und das macht mich stutzig) ist tatsächlich das missing Link zu einer Reihe von Mozartbildern, die ich für authentisch halte.
    Mein Favorit an Mozart Portraits war bis her jenes, das Mozarts Schwager , Joseph Lange begonnen, aber nicht vollendet hat.


    Es ist das lebensnähste bisher überlieferte, was auch durch eine Aussage von Constance Weber untermauert wird.




    Wie sich die Bilder gleichen, möchte man fast ausrufen, obwohl Langes Portrait durchaus geschönt ist. Mozart war doch schlank, dachte man, wenn man dieses Bild von Lange betrachtet, aber wenn man jetzt genau schaut, sieh man, auch hier einen Ansatz von Doppelkinn, der allerdings gnädig in Schatten getaucht wurde. Das neu aufgetauchte Bild dürfte später entstanden sein, als jenes von Lange: Die Armut hat schon ihre Spuren hinterlassen ..... :stumm:;)


    Man beachte auch den Mund, bei aller Ähnlichkeit, das selbstbewusste zufriedene Lächeln.


    Veilleicht errinnert sich jemand, der meine Beiträge über Mozart gelegentlich doch gelesen hat, daß ich immer berhauptete, Mozart habe gut gelebt, alles anderes sei ein Märchen. (Man braucht nur seine Briefe zu lesen) Erst gestern schrieb ich: ...war ja Gaumenfreuden durchaus zugeneigt" (oder so ähnlich jedenfalls)....


    Den (ach so gern gehörten Satz) "und Mozart starb den Hungertod in Wien" wird Andre´Heller nun umschreiben müssen, denke ich :stumm:;)



    Wenn Interesse herrscht kann von meiner Seite das Thema Mozart Portraits gerne weiter verfolgt werden, es ist ein Therma, das mich sehr interessiert. Ich selbst verwende als Avatar, ein Bild, daß ich als Cover einer Schallplatte mit Schobert (sicc) Klaviersonaten kennenlernte. Der Titel war: "Titel eines Jungen Musikers" Mein Eindruck, war sofort: "Der junge Mozart" - Aber Mozartliebhaber sehen Mozart ja überall. Später erfuhr ich, daß das Portrait in Frankreich, woher es kommt, tatsächlich als Bildnis Mozarts anerkannt wird - welch Zufall.



    Für den Moment seis genug


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred





    *Mein Mißtrauen rührt daher, daß es eine antike Ikone gab, die von (fast allen Kunstsachverständigen als echt bezeichnet wurde,. Man prüfte das Krekee, den Stil, die Chemie, das Holz -Alles passte. Lediglich die Inschrift in kyrillischer Schrift, die wurde allzulange übersehen: Ihr Text lautete:
    "Proletariar aller Länder vereinigt euch" :D

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred, also ich geh schon davon aus, daß es sich um ein echtes Mozart-Portrait handelt, denn die Berliner Gemäldegallerie gehört zu den renommiertesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland und kann sich
    eigentlich derartige "Zeitungsenten" NICHT leisten!
    Man kann schon davon ausgehen, daß Mozart eher klein und untersetzt denn rank und schlank war :D
    Sowohl die Zeichnung von Dora Stock aus Leipzig (1789) wie auch
    das Buchsbaum-Medaiilon von Posch (um 1790) zeigen ein ausgeprägtes Doppelkinn !


    Dora Stock:



    Posch:



    Über mozarts Äusseres kannst du sehr kompetent Nachlesen in Robis Landons schönem Buch "Mozarts letztes Jahr".

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo alle miteinander,


    puhhh, hier stecken ja eine Menge Themen drin...


    Also... Die DNA Analyse kann sich Arte und der ORF WIRKLICH sparen. Hierbei geht es wieder mal NUR um eines: Und zwar den Namen Mozart für Konsumzwecke übelsten Grades auszunutzen.
    Selbst das Mozarteum glaubt nicht an die Echtheit „Ihres“ Schädels. Wir zitieren aus einem Artikel erschienen am 16.Nov. in der FAZ:


    "Um Mozarts Schädel hatte sich schon vor Jahren eine wissenschaftliche Groteske entsponnen. Auf dem Weltkongress der Rechtsmediziner in Düsseldorf 1993 wähnte ihn der Franzose Pierre-Francois Puech in Gefahr. Neben natürlichem Verfall bedrohten auch Bakterien die Knochenzubstanz. Um biologische und genetische Studien für die Zukunft zu sichern, sollte sich die Internationale Gesellschaft für Rechtsmedizin beim Mozarteum in Salzburg für die "sachgerechte Konservierung und Lagerung des Musikerschädels" einsetzen, so Puech."Der Puech kann reden, was er will, es ist wissenschaftlich bewiesen, dass unser Schädel nicht der Mozarts ist", entgegnete damals Rudolph Angermüller, Generalsekretär der Stiftung Mozarteum. Das "Knochengebilde" im Besitz der Stiftung weise mehr Zähne auf, als Salzburgs großer Sohn in Wirklichkeit gehabt hatte, so Angermüller - "und die werden ihm in unserem Tresor ja wohl nicht nachgewachsen sein"...


    Das neu entdeckte Gemälde lässt sich gut in die glaubhaften Portraits von Mozart einreihen. Und die wiederum KÖNNTEN ein Indiz dafür sein, dass die Totenmaske (in Besitz von Herrn Dr. Duda) wirklich echt ist. Das würden wir SEHR gerne wissen. Wie hat er wirklich ausgesehen?


    Wir hätten jetzt an dieser Stelle gern das Bild von Mozarts angeblicher Totenmaske gezeigt – aber wir verstehen immer noch nicht ganz wie das funktioniert... Haben das Bild auf unserem Rechner, können es aber nicht auf diese Seite übertragen. ?(


    Jetzt müssen wir dieses Forum weiter durchforsten, benötigen noch Informationen über Haydn, und haben noch keine Ahnung wo wir anfangen sollen ...



    VIVAT MOZART
    und viele Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Hallo,


    Es gab mit Sicherheit eine Totenmaske Mozarts, von der vermutlich sogar ein zweiter Abdruck existierte. Angeblich wurde die aber von Constanze versehentlich zerschlagen.


    Zudem glaube ich, kann die nicht allzuviel beitragen, weil, Mozart war ja , wenn meine Quellen nicht lügen, total entstellt und aufgedunsen..


    Bilder von Eurem Rechner können tatsächlich hierher nicht übertragern werden. Der Rechner muß ein Internet Server sein, beispielsweise jener auf dem Eure Homepage untergebracht ist..


    Dann wird ein Link drauf gesetzt. Ist im Unterforum "Features in diesem Forum genau erklärt", bei Schwierigkeiten und Fragen PN an mich.


    Beste GRüße
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred schrieb:


    Zitat

    Es gab mit Sicherheit eine Totenmaske Mozarts, von der vermutlich sogar ein zweiter Abdruck existierte. Angeblich wurde die aber von Constanze versehentlich zerschlagen.


    Genau: Mozarts Schwägerin Sophie Haibl beschreibt das ganz detailliert,
    daß "sein blaiges Gesicht in wax abdrucket" wurde und das geschah offenbar, bevor die Leiche unförmig anschwoll.
    Leider hab ich ide Maske aus dem Besitz Dr. Dudas nie gesehn; falls jemand einen Linkk auf eine Abbildung kennt, würd ich mich darüber freuen. Alfred, ich wollte an meinem gestrigen Artikel einige Korrekturen
    anbringen, was jedoch leider nicht möglich war, mir wurde der Zugriff verweigert, weil ich angeblich "nihct angemeldet" war, obwohl im unteren Bereich eindeutig angemeldet als BBB zu lesen war....

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat: @Alfred
    Wenn Interesse herrscht kann von meiner Seite das Thema Mozart Portraits gerne weiter verfolgt werden, es ist ein Therma, das mich sehr interessiert. Ich selbst verwende als Avatar, ein Bild, daß ich als Cover einer Schallplatte mit Schobert (sicc) Klaviersonaten kennenlernte. Der Titel war: "Titel eines Jungen Musikers" Mein Eindruck, war sofort: "Der junge Mozart" - Aber Mozartliebhaber sehen Mozart ja überall. Später erfuhr ich, daß das Portrait in Frankreich, woher es kommt, tatsächlich als Bildnis Mozarts anerkannt wird - welch Zufall.
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    Das in dem Thread von @BigBerlinBaer verwendete Mozart-Portrait aus der Berliner Gemäldegalerie besticht durch eine intensive Ausdrucksform, die ich von Mozart-Bildern nicht kenne. Ein gelungenes Gemälde,
    falls es wirklich keine Fälschung sein sollte.....


    Stelle einmal weitere WAM-Portraits dem Forum zur Verfügung....



    Ölbild von Pietro Antonio Lorenzoni, 1763



    unbekannter Meister




    Im Alter von 9 Jahren



    Mozart im Jahre 1769




    Die Porzellanbilder sind auf ein Stoffpassepartout montiert und stimmungsvoll in eine handgefertigte Rahmung aus Raminholz mit furniertem Pappelwurzelholz gefasst und staubdicht verglast. Format je 10 x 11 cm
    Auf der Rückseite des Bildes befindet sich jeweils eine Biografie mit den wichtigsten Lebensdaten.
    Wolfgang Amadeus Mozart -




    die erste große Konzertreise, die Wolfgang Amadeus zusammen mit seinem Vater Leopold und seiner Schwester Nannerl (Maria Anna) während der Jahre 1763 bis 1766 unternahm





    Familie Mozart: Nannerl, Wolfgang Amadeus,Vater Leopold und die Mutter in Paris




    Vorspiel bei der Kaiserin Theresia, Wien








    Gemälde B.Krafft







    linkes Bild: Entdeckt in Berlin, Berliner Gemäldegalerie


    rechtes Bild:
    Bildnis des berühmten Musikers aus, das heute im Civico Museo Bibliografico Musicale von Bologna aufbewahrt wird.






    Civico Museo Bibliografico Musicale von Bologna







    Mozart als Ritter vom Goldenen Sporn
    Ölbild
    anonym, Kopie (1926) nach dem Original in Bologna



    Requiem-Komponist Mozart (Gemälde von William James Grant





    Herzliche Grüße
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Eine gute Sammlung von Bilder ist entstanden. Alfred wird sich freuen... :-)


    Ich vermisse hier nur das sogenannte Fahndundsfoto, das 1991 mit kriminalistischen Methoden gemacht wurde, von Mozart und von seiner Frau. Sehr schön und beeindruckend habe ich sie in Erinnerung. Online fand ich sie allerdings noch nie.

  • Hallo Alfred,


    dass mit den Bildern lassen wir - ist zu kompliziert... =)


    Constanze hat unserer Meinung nach nichts zer - sondern das meiste unterschlagen.


    Dudas Buch über den Echtheitsstreit "seiner" Totenmaske ist in gewisser Weise schon überzeugend. Haben es aber noch nicht ganz durchgelesen.


    Viele Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Ist ja wirklich faszinierend, was man hier über Mozart erfährt. Hier ein Bild der Totenmaske, das ich lieber nur anklickbar mache, weil es sehr groß ist:


    http://www.mozartforum.com/images/Death_Mask.jpg


    Ich weiß nicht - das sind so kräftige, ausgeprägt männliche Züge, die meinem Eindruck nach mit dem fein geschnittenen Gesicht Mozarts eher wenig gemein haben.

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  • Liebe Beate,


    diese ausgeprägt männlichen Züge, erscheinen mir eher als die Wirkung dramatischer Beleuchtung bei der Aufnahme. Auf das abgebildete Original kann ich so gewiß nicht schließen, geschweige denn auf das Modell.
    Man kann mit Photographie hervorragend lügen, sogar, wenn man es gar nicht beabsichtigt hat.
    Vielleicht hast Du ja mal Gelegenheit, die Maske im Original zu sehen.


    Gruß
    yarpel

  • Hallo
    Zitat:
    Ich vermisse hier nur das sogenannte Fahndundsfoto, das 1991 mit kriminalistischen Methoden gemacht wurde
    Dieses Foto gibt es beim WDR in Köln....



    Grüße
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Zitat

    Original von yarpel
    Vielleicht hast Du ja mal Gelegenheit, die Maske im Original zu sehen.
    l


    Wie lautet denn Dein Urteil? Erkennt man Mozarts Gesicht in der Maske wieder?

  • Dieses "Fahndungsfoto" war tatsächlich schon hier, und es sah auch aus wie eines. Mozart als Krimineller !! Ich will hier nicht drauf eingehen welchen Eindruck das "Fahndungsbild" auf mich gemacht hat......


    Deshalb habe ich es auch entfernt. Aber es scheint, wie ein Bumerang immer wieder zurückzukehren, diesmal immerhin nur als Link.


    Nun aber wieder zum Thema:


    Das in Berlin entdeckte Bild, haltet Ihr es für echt ?
    Ich hatte persönlich tatsächlich den Eindruck Mozart persönlich ins Auge zu sehen, nach meinem Eindruck deckt es sich in großen Teilen mit dem Lange-Portrait, dem einzigen mir bisher bekannten Bild, wo Mozart wie ein lebender realer Mensch aussah (Ich kenne das Bild im Original) und nicht wie eine Wachspuppe oder eine Werbung für Mozartkugeln.
    Das Lange Portrait ist auch jene s, welches von Konstanze als lebensnah bezeichnet wurde.
    Mozart ist inzwischen etrwas fülliger geworden, aber ich glaube eindeutig dieselbe Person zu erkennen. Dazu kommen eineige Feinheiten, daß es ein weiteres Bild gibt, wo Mozart, damals noch schlanker, mit Schikaneder in einer Freimaurerloge abgebildest ist, und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, trägt er dort dieselbe flaschengrüne Kleidung wie auf dem Portrait.
    Ich habe übrigens das Münchner Bild (jetzt in Berlin) einer kleinen Retouche unterzogen, die Tränensäcke wurden entfernt, die Beleuchtung extra hart eingestell (Fotografen leuchten so die Hamsterbacken ihrer Klientel weg, sie verschwinden im Dunkel.
    Da die Farbe nun gräßlich aussah und feine Hautunreinheiten wie ein Ausschla aussachen gab ich das Bild auf Schwarz.Weiss umberechnet, die Hautunreinheiten entfernt und das Bild weichgezeichnet.
    Ist das Mozart ?
    (Es wurde keine einzige Linie verändert)


    Die Totenmaske scheint mir NICHT Mozart zu sein, sie deckt sich mit "KEINEM" der bekannten Bildnisse, was kein Wunder ist, aber auch nicht mit den Beschreibungen Mozarts.



    Zu den Bisherigen Portraits:


    Die Kinderportraits stammen durchwegs von zweitrangigen Malern, ein Kinderbildnis, daß Mozart darstellen soll (Hier nicht gezeigt), wird Greuze zugeschrieben, es ist aber weder der Maler verbürgt, noch der Abgebildete, ein französiches Allerwelts-Kindergesicht IMO.


    Das "berühmte" Bild von der Malerin Barbara Krafft entsand nach Mozarts Tod 1819, seine Aussagekraft ist meiner Meinung nach absolut null.


    Allenfals kann man noch die Zeichnung von Dora Stock als einigermaßen realitätsnah annehmen. Man darf nämlich nicht vergessen, daß Portrait svon Berühmtheiten immer schon geschönt wurden.
    Völlig verkitscht und irreal ist das entsetzliche Machwerk von James Grant, wo einfach gar nichts stimmt, weder der Blick aus dem Fenster, Wiens innenstadt sieht anders aus, noch Mozarts Antlitz, der Dargestellte ist nämlich ziemlich eindeutig als Friedrich von Schiller zu erkennen :stumm: :D



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred







    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • @ reklov29


    Vielen Dank für den Link. Erstaunlich, aber ich habe das Foto anders in Erinnerung, weicher, verlorener sahen sie aus. Mich hat das Foto der beiden Eheleute Mozarts damals (1991) an 68er-Revoluzzer oder - was für ein unmöglicher Vergleich! - RAF-Terroristen erinnert. Es war auf nem großen Mozart-Symposium, und es wurde heftig diskutiert und sehr begrüßt. Weg von Mozart-Kugeln! *g*

  • Hallo Alfred,


    ich habe bei diesem Bild genau den gleichen Eindruck wie bei diesem:



    nämlich, ein ungekünsteltes und damit realistisches Abbild vor mir zu haben. Warten wir ab, ob es sich als Original oder geniale Fälschung erweist

    Beste Grüße aus Bonn
    Matthias


    Ich tu', was meine Pflicht gebeut, doch hass' ich alle Grausamkeit (ROCCO)

  • Liebe Beate,


    mein Urteil lautete, daß ich über das Original und das Modell nichts sagen kann, weil das Foto aus besagtem Grund wertlos ist. Das kann die Maske von irgendjemandem sein.


    Gruß
    yarpel

  • Du schriebst, die ausgeprägt männlichen Züge seien lediglich ein Resultat der Aufnahmetechnik. Mein Eindruck ist durchaus ein anderer. Die offenkundige Unähnlichkeit mit Mozarts übrigen Abbildungen ist m. E. unabhängig von irgendwelchen Lichteffekten.

  • Hallo erst mal... =)


    wir finden das neu entdeckte Bild von Mozart wahnsinnig gut und sehr authentisch.


    Wer soll das auf dem Bild sein, dass Matthias hier ein paar Kommentare weiter oben gezeigt hat?


    Und nochmal zur Totenmaske: Die Abbildung, die auf dem amerikanischen Mozartforum gezeigt wird, scheint uns eine extrem schlechte Kopie (im wahrsten Sinne, also abkopiert) zu sein. Wir besitzen Bilder der Mozartmaske von Duda in verschiedenen Ansichten. Freilich ist das Gesicht leicht angeschwollen, so wird es ja auch berichtet - dennoch sind die Gesichtszüge mit dem des Lange - Bildes gut zu vereinbaren.


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Zitat

    Wer soll das auf dem Bild sein, dass Matthias hier ein paar Kommentare weiter oben gezeigt hat?


    Das ist eines der besten Portraits von Beethoven, gemalt von Waldmüller. Mattias wollte mit dem gezeigten Beethovenprtrait nur ausdrücken, daß er das neuentdeckte Mozartbild für ebenso lebensnah hält, wie das Beethovenportrait von Waldmüller, eine Aussage der ich mich anschließe. Beethoven soll während der Sitzung sehr schweigsam gewesen sein, zu einer zweiten kam es aus mir unbekannter Ursache nicht. Dennoch hat Beethoven Bild und Maler anschließend sehr gelobt, vor allem, weil das Bild realistisch und ungeschönt war.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Danke Claus,


    Wenngleich ich prinzipiell ken Anhänger bin auf andere Internetseiten zu verlinken, so war es in diesm speziellen Falle notwendig und eine Bereicherung, weil es den Thread am Leben hält.


    Ich haber ferner schon des öfteren drauf hingewiesen, daß das Zitieren ganzer (oder auch hlaber)Internetartikel unzulässig ist (Copyright)
    Kurzzitate sind jedoch rechtlich gedeckt (mit Quellenangabe)


    So meint Emmanuel Pahud in "Die Welt" vom 12.1.2005:


    Zitat

    "Ein schönes Bild - aber nicht Mozart! 1789/90 saß der seinem Schwager Josef Lange Modell. Mozarts Schwester Constanze hat das Bild als das beste Porträt ihres Bruders bezeichnet. Vergleicht man es mit Edlingers Gemälde, so ist das nicht derselbe Mann. Man sollte den Fall erkennungsdienstlich, mit kriminalpolizeilichen Methoden prüfen."


    Ich habe das Lange-Portrait stundenlang studiert, ja ich wolltes es sogar (komplettierend)in Öl kopieren, hab die Idee dann aber wieder verworfen.
    Gerade zu diesem Bild ist eine ungeheure Ähnlichkeit festzustellen, so finde ich,- daß man binnen eines Jahres etliche Kilos dazubekommen kann, und daß das nicht ohne Folgen bleibt, ist verständlich.
    Mozart hatte zudem einen kleine Augenfehler, manche sagen er schielte, was immer es war, auch in diesem Punkt ist das Bild überzeugend. Manchmal finde ich es sogar zu überzeugend.Man vergleiche die Haartracht.l
    Ich bin persönlich ein nörgelder Zyniker, Skeptiker und analytisch denkender Mensch. Das Wort "aber" ist mein meistgebrauchtes.- Als ich jedoch das neue Bild sah, hatte ich sofort den Eindruck des Wiedererkennens (mein imaginäres Mozartbild ist durch das Lange-Bild geprägt.)



    Der Vorschlag Pahuds das Bild Erkennungsdienstlich prüfen zu lassen, wird allen jenen nur ein müdes Lächeln entlocken, die die Mozart- "Fahndungsfotos je gesehen haben......


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo an Alle,


    weiß man denn jetzt (Mozarts Geburtstag ist ja nun schon seit ein paar Tagen vorbei) ob es sich um ein echtes Mozartportrait handelt? In den Medien haben wir nichts mehr darüber gelesen...


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Salut, Bettina und Wilfried und natürlich (!) alle anderen,


    ich würde jetzt hier gerne einen schönen Text zu diesem Thema platzieren, aber "Onkel Alfred" hat mir das ja mal verboten... :D


    Deswegen (hoffentlich darf ich DAS) hier ein link, der sich mit dem Thema beschäftigt:


    http://www.mozarteum.at


    Dort gibt es recht umfassende Informationen über das Bild; Tenor: man kann es nicht wirklich beweisen... wie so vieles!


    In diesem Sinne,


    viele Grüße und
    VIVAT MOZART


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo alle zusammen,


    wir wollten das Thema „Mozarts Totenmaske“ noch einmal aufgreifen.
    Die Bilder, die man im Internet findet, sind Qualitätsmäßig einfach zu schlecht, so das man sich eigentlich gar „kein Bild machen kann“. Nun sind wir im glücklichen Besitz einiger unterschiedlichen Ansichten der Totenmaske und haben sie Alfred zu kommen lassen - er wird sie hier unter unseren Text setzten (sobald er ihn entdeckt hat :D )





    Ein bisschen Hintergrundinformation zu dem Fund der Maske:


    Willi Kauer (1898-1976) war Dokumentarplastiker und eröffnete 1938 in der Schulerstraße ein eigenes Atelier. Er wurde ein viel gesuchter, weil anerkannter Fachmann für Dokumentarplastik, sei dies in der Anatomie, die Gerichtsmedizin, das Theater oder die Anfertigung von Lebend -u. Totenmasken. Im zweiten Weltkrieg diente seine Kunst vielen Kriegsbeschädigten, für die er Ersatz der verlorenen Nasen, Ohren oder abnehmbaren Kleinmasken schuf.
    Wer Willi Kauer gekannt hat schätzte aber nicht nur sein großes Können, sondern ebenso seinen warmherzigen Charakter , seine Geradlinigkeit und sein Ehrgefühl.


    Kauer erwarb am 31. März 1948 von Jacob Jelinek eine alte Buntmetallmaske zu einem Preis von 100 Schilling. (Jelinek selbst kaufte sie für 5 Schilling).
    Nachdem er sich gründlich mit ihr beschäftigt hatte kam er Anfang April 1948 zu dem Ergebnis, dass er die seit 157 Jahren gesuchte Totenmaske Mozarts vor sich hatte.



    Hier beginnt Kauers Leidensgeschichte. Er wendete sich mit seiner Entdeckung an das Bundeskanzleramt, Mozarteum Salzburg, an die Presse. Es wurden Gutachten erstellt,
    Gegengutachten und Gegengutachten zum Gegengutachten.
    Die Einen vertraten die Meinung, die Totenmaske wäre echt, die Anderen das Gegenteil. Kauer wurde als Betrüger und Fälscher hingestellt, was ihn schwer getroffen hat. Er wurde verhaftet und zur Totenmaske befragt denn - obwohl man eben noch von einer Fälschung ausging, wurde geargwöhnt, der Bildhauer plane die Maske ins Ausland zu bringen.
    Jelinek, der die Maske von einem Trödler gekauft hatte, erhob im Frühjahr 1949 Strafanzeige wegen „Verdacht des Verbrechens des Betruges“. Kauer habe von vornherein die Totenmaske Mozarts erkannt und ihn übervorteilt.
    Daraufhin kam es zu einer gerichtlich verfügten Durchsuchung von Wohnung und Werkstatt Kauers was zur Beschlagnahmung der Maske führte. (Ein Jahr später wurde das Verfahren eingestellt, und Kauer bekam seine Maske wieder ausgehändigt)



    Der Echtheitsstreit um Willi Kauers Totenmaske von Mozart fand ihre Höhepunkte in den Jahren 1949/50 und 1956/57 kam im Prinzip jedoch nie zum Erliegen.


    Am 10.6.1963 schrieb Kauer an K.R. Eissler, M.D. in New York:


    „ Trotz all meiner Bemühungen geling es leider nicht, die Mauer, die mir die Freimaurer entgegenstellen, zu überwinden. Seit der Entdeckung der Mozart-Maske durch mich begann der Abstieg.
    Mit allen Mitteln arbeitet man gegen mich. Ich könnte Ihnen Dinge erzählen, die sie nicht für möglich halten würden.
    Schön langsam bin ich daran, mein Archiv, das für eine internationale Sammlung gedacht war, zu vernichten. Ich bin mit meinen 65 Jahren nicht mehr der Jüngste und bin nicht gewillt, nach soviel Erniedrigung mein Lebenswerk anderen zur Nutzung zu überlassen.
    Mit all meiner Kraft, die ich noch habe, werde ich weiterarbeiten, um wenigstens das tägliche Brot zu erringen.“



    Willi Kauer starb am 28.2.1976. Nach dem Tod seiner Frau am 15.7.1976 ging Mozarts Totenmaske in den Besitz von Dr. Gunther Duda über.


    Von ihm sind auch folgende Sätze, die uns am meisten davon überzeugt, dass es sich um Mozarts Maske handelt:


    „...wir wissen nun einmal, dass Müller Deym W:A: Mozart am 5.12.1791 die Totenmaske abnahm. Wir wissen ebenso von der anthropologische Übereinstimmung von Maske und Bilder. Wir finden überdies an diesem Abguß alle für Mozarts Todeskrankheit charakteristischen Veränderungen. Schließlich ist erwiesen, dass der Bronzeguß aus Wien stammt und wahrscheinlich von Thaddäus Ribola gegossen wurde.
    Aber - könnte die Totenmaske nicht von einem Mozart sehr ähnlichen Menschen herrühren? Ja, durchaus, aber nur dann, wenn es ein berühmter und junger Mann gewesen wäre, der an einer ähnlichen Krankheit wie Mozart verstarb und der im Tode ebenfalls dessen beseeltes Antlitz gezeigt hätte. Einen zweiten W:A: Mozart aber hat es nie gegeben!“


    So. Jetzt haben wir eine Menge geschrieben und sind SEHR gespannt auf Eure Meinung!!!!


    Liebe Grüße aus dem zutiefst eingeschneiten Bayern



    VIVAT MOZART!
    Bettina und Wilfried


    _____________________________________________________



    Ich möchte an dieser Stelle Herrn Dr Gunter Duda, Autor der Bücher


    "Der Echtheitsstreit um Mozarts Totenmaske, Verlag Hohe Warte, Pähl


    und


    W,A. Mozart 'den Göttern gegeben' Verlag Hohe Warte, Pähl


    für die Genehmigung die Bilder der Totenmaske hier im Tamino-Klassikforuim veröffentlichen zu dürfen herzlichst danken.


    Alfred SCHMIDT Moderator



    .

  • Salut,


    hier habe ich für alle Interessenten ein (schlechtes?) Bild der angeblichen Totenmaske von W. A. Mozart - für weitere Diskussionen:



    Viele Grüße, Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo B&W


    Na Ihr macht euch Gedanken....
    Ich habe gerade im Internet nach dem berüchtigten Fahndungsfoto geforscht und es gefunden. Da muß ich Alfred Rechtgeben, daß er es hier wegzensiert hat.
    Ich bin in die Thematik nicht eingelesen und euere maske ist ja recht hübsch - nur ein Gedanke: ist uns von Mozarts Witwe nicht überliefert, daß sein Gesicht gar schrecklich aufgedunsen war von der Krankheit??? Paßt dann doch nicht so zu der Maske, wa?


    Übrigens: Ich will auch kein realistisches Bild von Beethoven sehen, Beethoven sieht für mich so aus, wie auf dem geschönten, nicht recht fertiggestellten Bild von Waldmüller, wie er mir zum Beispiel von dieser schönen Aufnahme entgegenblickt.

    Gruß, Markus

  • Hallo Markus,


    und ob - uns beschäftigt dieses Thema SEHR....
    Die Schwellung im Gesicht kommt doch sehr genau `rüber. Darum sind auch kaum Falten zu sehen und es wirkt wesentlich hm - "runder". Die Stirnsteilfalten fehlen ganz.


    Es gibt auch noch Bildausschnitte wo man ganz deutlich Pusteln und Hautausschlag erkennen kann...


    Und wie wir hier auf dem Forum schon gelernt haben: Dein Beethovenbild soll ja das authentischste sein... :D


    Viele Grüße
    VIVAT MOZART
    B&W

  • ... Und wenn man den Weißabgleich mit Langes Portrait vergleicht, dann kann man eigentlich nicht umhin: Es IST Mozart! - Oder?


    Viele Grüße
    B&W


    PS: Noch ein Tipp: Das Bild betrachten - und Mozarts Musik dazu hören...


    :jubel:

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