WEBER, Carl Maria von: EURYANTHE

  • Carl Maria von WEBER
    EURYANTHE



    Große heroisch-romantische Oper in 3 Akten


    Libretto von Helmina von Chezy


    Uraufführung im Jahre 1823 in Wien



    Personen:


    Ludwig VI, König von Frankreich-Bass
    Adolar, Graf von Nevers-Tenor
    Euryanthe von Savoyen-Sopran
    Rudolf-Tenor
    Lysiart, Graf von Forest-Bariton
    Eglantine von Puiset-Mezzosopran
    Bertha, ein Landmädchen-Sopran
    Fürsten, Fürstinnen, Grafen, Ritter



    1.Akt:
    Säulenhalle des Königsschlosses Premery im Burgund!


    Wie so oft am Beginn einer Oper, ist die höfische Gesellschaft in Feierstimmung. Die Ritter, die Frauen, der König, kurz, alles und jeder feiert! Man feiert den Friedensschluss, den der König Ludwig VI. mit den Engländern aushandeln konnte.
    Es wird getanzt und gesungen, doch nur der Graf Adolar drückt die Stimmung. Er hat Sehnsucht nach seiner Geliebten Euryanthe, die noch immer in Nevers weilt. Der König, der ein missmutiges Gesicht jetzt überhaupt nicht brauchen kann, verspricht Adolar, Euryanthe noch heute holen zu lassen. Er schickt sogleich einen Boten los, um eben diese zu holen. Adolar ist nun wieder froh und singt auch gleich mit. Er stimmt ein Lied auf die Schönheit der Frauen, insbesondere der Euryanthes an. Die höfische Gesellschaft applaudiert dem Grafen nach seinem Ständchen.
    Lysiart, der Graf von Forest, aber, liebt Euryanthe ebenfalls und ist fest entschlossen sie für sich zu gewinnen. Er beginnt einen Streit über die Treue und Untreue der Frauen. Er behauptet sogar, dass er es schaffe Euryanthe für sich zu gewinnen.
    Adolar, will das natürlich widerlegen und man geht eine Wette ein. Wenn es Lysiart gelänge, Euryanthes Herz zu gewinnen, bekäme er obendrein noch Adolars gesamtes Vermögen. Gelingt es ihm nicht, erhält Adolar das gesamte Vermögen von Lysiart. Adolar, von der Treue seiner Verlobten überzeugt stimmt zu. Der König bekommt diese Wette mit und fordert die beiden auf, diese Wette rückgängig zu machen, da er fürchtet, dass sich beide ins Unglück stürzen. Doch Wettschulden sind Ehrenschulden, darum bleiben die beiden Grafen standhaft und ziehen ihre Einsätze nicht zurück! Lysiart will nun Euryanthe aus Nevers holen und versuchen sie für sich zu gewinnen.



    Szenenwechsel
    Garten im Schlosse zu Nevers. Im Hintergrund eine Gruft.


    Euryanthe hat ebenfalls Sehnsucht nach ihrem Geliebten Adolar. Mit ihr im Garten sitzt Eglantine von Puiset, die auf Euryanthes Bitten aus der Gefangenschaft freigelassen wurde. Doch Eglantine hasst Euyanthe. Nicht wegen der Freilassung, sondern weil sie selbst gerne Adolars Geliebte sein würde.
    Euryanthe trägt seit langem ein Geheimnis mit sich und kann es nun nicht mehr für sich behalten. Sie vertraut es Eglantine an, da sie sie für ihre Freundin hält.
    Adolars Schwester Emma, liebte einen gewissen Udo. Sie liebte ihn so sehr, dass sie, als er in der Schlacht getötet wurde, Gift getrunken hatte und verstorben ist. Sie nahm seinen Ring an sich, den Euryanthe trug (Da war das Gift drinnen), bevor sie starb, fand aber niemals ihre letzte Ruhe. Sie könne diese erst dann finden, wenn eine Träne einer Unschuldigen den Ring berühren wird. Das heißt Euryanthe ist indirekt schuld am Tode Emmas!
    Eglantine sieht ihre Chance Adolar für sich zu gewinnen (ihre Träne-Adolar heiratet sie, weil sie seine Schwester erlöst hat…).
    Da ertönt ein Jubelgesang der Bauern. Sie feiern die Ankunft Lysiarts, der gekommen ist, um Euryanthe zu holen. Er macht ihr den Hof und „gräbt“ sie nach allen Regeln der Kunst an, wird aber abgelehnt.



    2.Akt
    Wie vorher


    Lysiart ist ziemlich zornig, da er von Euryanthe abgelehnt wurde. Aber er ist fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen.
    Eglantine kommt aus der Gruft. Sie hat den Ring vom Finger der Toten geraubt und will Euryanthe damit des Mordes beschuldigen. Lysiart beobachtet Eglantine und die beiden verbünden sich gegen sie. Er nimmt Eglantine den Ring ab, da er so die Untreue Euryanthes beweisen will. (Plan: Er zeigt Adolar diesen Ring [Dieser weiß nicht, dass Emma Gift vom Ring der Euryanthe getrunken hat] und behauptet, dass der Ring ihm geschenkt wurde. Adolar muss einsehen, dass Euryanthe ihm untreu geworden ist und verliert sein Vermögen. Ein ganz perfider Plan)


    Szenenwechsel
    Die Säulenhalle wie im ersten Akt. Es ist Nacht!


    Adolar wartet auf die Ankunft Euryanthes. Sie trifft in Begleitung Lysiarts ein. Adolar und Euryanthe umarmen sich stürmisch, schließlich haben sie sich schon lange nimmer gesehen.
    Doch die Wiedersehensfreude wird gestört: Lysiart erklärt, dass er die Wette gewonnen habe und zeigt Adolar wie geplant den Ring. Dieser schaut Euryanthe vorwurfsvoll an, doch sie beteuert ihre Unschuld. Der eben eingetroffene König und der Rest des Hofstaates glauben ihn nicht. Adolar sieht die Niederlage ein und überschreibt Lysiart alle seine Güter und sein Vermögen.
    Adolar befragt Euryanthe nochmals, und sie beteuert Opfer einer Intrige geworden zu sein. Er glaubt ihr und geht mit ihr von dannen, während Lysiart triumphiert!



    3.Akt
    Eine einsam gelegene Felsschlucht


    Adolar ist gemeinsam mit Euryanthe in eine Felsschlucht gegangen. Er plant sie hier zur Rettung der Familienehre und zur Tilgung seiner Schmach zu töten, schließlich ist sie an allem Schuld!
    Er richtet alles her, während ihm Euryanthe anfleht sie am Leben zu lassen. Doch er bleibt stur.
    Das Schicksal aber meint es anders mit Euryanthe. Eine große Schlange spielt diesmal die gute Fee. Dieses Tierchen nämlich greift Adolar an, als dieser nicht damit rechnet. Euryanthe warnt ihn und es gelingt ihm das Tier zu töten. Er beschließt, Euryanthe am Leben zu lassen und befragt sie noch mal.
    Sie gibt an von Eglantine verraten worden zu sein, da sie ihr das Geheimnis anvertraut hatte. Adolar glaubt ihr diesmal und läuft davon. Er will sich rächen!


    Euryanthe aber wird ohnmächtig. Doch wieder hat sie Glück, denn sie wird vom Jagdgefolge des Königs entdeckt und aufgepäppelt. Sie erzählt auch ihm von dem Verrat und der König verspricht ihr und Adolar zu helfen.


    Szenenwechsel
    Vor der Burg Nevers


    Bäuerinnen und Bauern bereiten eine Hochzeit vor. Adolar fragt wer den eigentlich heirate. Man (Bertha) antwortet ihm, dass die Hochzeit von Graf Lysiart und einer gewissen Eglantine vorbereitet wird. Adolar beschließt die Hochzeit platzen zu lassen.
    Die Trauung beginnt mit dem Einmarsch der Braut.
    Eglantine erblickt Adolar, den sie immer noch inniglich liebt, und weiß nicht was sie tun soll. Sie wird halb wahnsinnig, da sie Adolar unbedingt für sich haben will. Doch Lysiart kommt nun ebenfalls und wird gleich von Adolar zum Duell gefordert. Damit ist die Hochzeit, wie geplant, geplatzt.
    Doch der Zweikampf findet nicht statt, da der König eintrifft und diesen verbietet.


    Der König verlangt mit ernster Miene eine Erklärung der Vorfälle. Danach hat er Adolar etwas mitzuteilen:
    Euryanthe sei gestorben und habe in ihren letzten Minuten noch Adolar ihre ewige Treue geschworen. Adolar trauert, denn er liebt sie ja immer noch. Eglantine, die nun ihre Chance bei Adolar sieht, begeht den leichtsinnigen Fehler zu sprechen zu beginnen. Sie verplappert sich und verrät die Intrige von Lysiart und ihr. Lysiart, der bemerkt, dass sie alles aufs Spiel setzt, zückt einen Dolch und ersticht Eglantine.


    Der König lässt den Mörder festnehmen und beschlagnahmt den Ring. Weiters gibt er Adolar seine Ländereien zurück. Dann präsentiert er ihm eine Überraschung:
    EURYANTHE


    Sie ist nicht tot. Diese Geschichte wurde vom König erfunden, um zu prüfen, ob Adolar sie noch liebe. Die beiden fallen sich in die Arme und Euryanthe beginnt vor Rührung zu weinen. Der König hält den Ring unter der Tränen Lauf, sodass auch Emma endlich zur Ruhe kommen kann.


    Mit einem großen Jubelchor endet die Oper!

  • Szenenfolge


    Personen:


    Ludwig VI, König von Frankreich-Bass
    Adolar, Graf von Nevers-Tenor
    Euryanthe von Savoyen-Sopran
    Rudolf-Tenor
    Lysiart, Graf von Forest-Bariton
    Eglantine von Puiset-Mezzosopran
    Bertha, ein Landmädchen-Sopran
    Fürsten, Fürstinnen, Grafen, Ritter


    1.Akt, 1.-2. Szene: Säulenhalle des Schlosses
    1.Szene: Ludwig, Adolar, Lysiart, Fürsten, Fürstinnen, Grafen, Ritter
    2.Szene: Adolar, Lysiart, Ludwig, Fürsten, Fürstinnen, Grafen, Ritter


    1.Akt, 3.-7. Szene: Burggarten zu Nevers
    3.Szene: Euryanthe
    4.Szene: Euryanthe, Eglantine
    5.Szene: Eglantine
    6.Szene: Ritter, Landleute,[Rudolf, Lysiart]
    7.Szene: Euryanthe, Eglantine, Lysiart, Ritter, Landleute


    2.Akt, 1.-2. Szene: Burggarten zu Nevers
    1.Szene: Lysiart
    2.Szene: Lysiart, Eglantine


    2.Akt, 3.-7. Szene: Festlich geschmückte Säulenhalle
    3.Szene: Adolar
    4.Szene: Adolar, Euryanthe
    5.Szene: Chor,[Adolar, Euryanthe]
    6.Szene: Ludwig, Euryanthe, Chor
    7.Szene: Ludwig, Adolar, Euryanthe, Lysiart, Chor


    3.Akt, 1.-6. Szene: Felsschlucht
    1.Szene: Euryanthe, Adolar
    2.Szene: Euryanthe
    3.Szene: Euryanthe, Adolar
    4.Szene: Euryanthe
    5.Szene: Chor,[Euryanthe]
    6.Szene: Ludwig, Euryanthe, Chor


    3.Akt, 7.-9. Szene: Vor der Burg
    7.Szene: Bertha, Landleute
    8.Szene: Bertha, Adolar, Chor
    9.Szene: Adolar, Eglantine, Lysiart, Euryanthe, Ludwig, Chor


  • Das Label Relief hat eine Aufnahme der "Euryanthe" aus dem Deutschen Rundfunkarchiv von 1957 zugänglich gemacht. Es handelt sich um eine Funfbearbeitung in dieser Besetzung:


    König Ludwig VI: Herbert Rössler
    Adolar, Graf zu Nevers: Gert Lutze
    Euryanthe von Savoyen, seine Braut: Ingeborg Wenglor
    Eglantine von Puiset: Sigrid Ekkehard
    Lysiart, Graf von Forest: Rudolf Gonszar
    Rudolf, ein Ritter: Hilbert Kahl
    Bertha, ein Landmädchen: Margot Dörr


    Großer Chor des Berliner Rundfunks
    Rundfunk-Sienfonieorchester Berlin
    Dirigent Kurt Masur
    1957

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent