Liebe Musikfreunde,
Die Welt, insbesondere die Nachwelt, macht sich von jedem Menschen ein Bild, sei es geschön oder real, interessant oder uninteressant, sympathisch oder unsympatisch.
Solch ein Image, wie wir es heute nennen ist dann im Regelfall auich durch bewiesen Fakten kaum zu erschüttern.
Nicht so bei Wolfgang Amadeus Mozart:
Natürlich kenne ich nicht alle Mozart-Bilder durch die Jahrhunderte, aber einige sind trotzdem erwähnenswert:
Mozart als unschuldiges immer nettes Wunderkind, auch noch im Erwachsenenalter. Ein Sonnenschein der belanglose gefällige Musik schrieb. Ideal für Pausenzeichen und Werbung für Konfekt und Likör.
Ein ephebenhaftes Wesen mit schlanker Taille (sehr gut am Mozartdenkmal im Wiener Burggarten zu sehen) Immer nett immer sympathisch, der "Wolferl" eben, wie wir ihn alle kennen und lieben.
Ein Wahrzeichen von Salzburg. Sein beliebestes Werk ist die "Kleine Nachtmusik" Sie ist recht kurz, vor allem dann, wenn man nur einen Satz kennt.
Als seine Zeit zu Ende geht, bestellt der Tod persönlich, in der Gestalt eines unbekannten, schwarz gekleideten Herrn ein Requiem . (Die Geschichte ist in ähnlicher Form tatsächlich so erzählt worden)
Mozart als "Aufrührer mit linken Tendenzen, ungepflegt , schlechtgekleidet von schäbiger Eleganz, immer unterdrückt von den Hofschranzen allen voran der böse Salieri. Unterbezahlt und gemobbt, in einer Umgebung die sein Genie nicht erkennt, und wo sie es tut ,unterdrückt. Vom Salzburger Erzbischof Graf Colloredo geohrfeigt und entlassen, (den er mutig in seinen Briefen "Schwanz" nennt) vom Vater getadelt wegen seiner Lebensführung und wegen der Wahl seiner Frau, Constanze Weber (die tatsächlich nicht standesgemäß war, die Webers waren nicht allzugut beleumundet)
Seine Musik ist grell und schreiend, boshaft und witzig 8jedenfalls wenn man gewissen Interpretationen glauben schenken will)
Mozart als Freimaurer und lntellektueller.
Mozart spricht schließlich neben deutsch auch französisch und (vorzugsweise) italienisch. Die Leichtigkeit seiner Musik ist lediglich Maske, darunter steckt eine tiefer Melancholie. Mozart ein Hinterfragender und Suchender, das hört man doch schon aus etlichen seiner späten Sinfonien, und im "Don Giovanni" Zudem Mitglied bei den Freimaureren. Kaiser Joseph II erkennt Mozarts Genie und fördert ihn im bescheidenen Umfange, kennt er doch nur allzugut Mozarts überzogene Selbstbbewusstsein.
Seit einiger Zeit entwickelt sich (offenbar sind sie anderen schon ausgelutscht und nicht mehr gut vermarktbar.(?))ein neues Mozartbild.
Mozart der Lebemann und Bohemieu:
Seine Nächte verbrachte er, traut man diesem Bild, fast ausschließlich in den übelsten Spelunken. Dort hat er wahrscheinlich auch die Vulgärausdrücke her, die man in seiner Kirrespondenz immer wieder findet. Vom Billardtisch (er besaß einen eigenen) war er auch nicht loszubringen, und er soll auch, welch Laster geraucht und Karten gespielt haben.Kein Wunder, daß er soviele Schulden hatte !!
Ein neues, jüngst aufgetauchtes Gemälde, das mit ziemlicher Sicherheit Mozart darstellt, zeigt auch, daß er scheinbar zuviel Konfekt genascht hat (Mozartkugel war noch nicht erfunden, aber es gab ähnliches)oder Riesenportionen gegessen hat. Wahrscheinlich hat ihn der niciht standesbewusste Adel gemästet, wo er ja andauernd speiste.
Auch die Todesursache könnte man jetzt wieder neu bewerten:
Wollten doch die Stimmen nie verstummen, daß Mozart seinen Ausschweifungen in Form der Syphillis erlegen sei. Die Anhänger dieser Theorie waren lediglich davon abgegengen, weil diese Behauptung mit der wonderschönen Vergiftungstheorie (durch Salieri) nicht kompatibel war. - Schade eigentlich
Mit der Musik Mozarts hat sich jene Gruppe, die das letzte Mozartbild kreiiert hat, allerdings nicht befasst - wozu auch ?
... und wie ist Euer "Mozartbild" ? ? ?
Beste Grüße aus Wien
sendet Alfred