Komme gerade aus der STOP und bin noch immer total hingerissen von der ungemein berührenden Veranstaltung zu Ehren von Placido Domingo.
Ein rundum gelungener Abend, wobei er mir - trotz der bekannten Sprachprobleme - als Siegmund sogar noch besser gefallen hat als im Otello-Schlussakt.
Eine unglaubliche Bühnenpräsenz - und er war trotz seiner 66 Jahre noch immer besser als der letzte Siegmund, den wir in Wien hatten.
Es war auch schön, noch einmal das Bühnenbild der Dresen-Inszenierung zu sehen (so richtig mit einem Baum, wo ein Schwert drin steckt und einem Zelt/einer Jurte). Kurt Rydl erbrachte das, was man von ihm gewohnt ist, Deborah Voigt überzeugte als Sieglinde.
Der Zusammenschnitt von 16 Rollen machte mir klar, was ich alles versäumt habe, da ich erst vor ein paar Jahren zur Oper gefunden habe (und ich tue hiermit öffentlich Abbitte - Place ist DER Tenorissimo der 3 Tenöre!).
Im Otello-Schlussakt berührte Krassmira Stoyanova und das Bühnenbild der ALTEN Inszenierung. Da kam ein wenig Verbitterung auf, als ich an den Mielitz-... dachte.
Die Ehrung auf offener Bühne war auch weniger peinlich als erwartet (Direktor Holender sollte aber langsam wissen, dass wir keinen Premierminister, sondern einen Bundeskanzler haben), und als Domingo sich sicht- und hörbar bewegt bedankte, blieb kein Auge trocken. Standing Ovations für einen epocheprägenden Künstler.