In den Booklets von fremdsprachigen Operneinspielungen bekommt man üblicherweise eine mehr oder weniger gelungene Übersetzung des Librettos. Eigentlich sollte man man meinen, dass da Profis am Werk sind. Zumal ihr Name für alle Zeiten in tausendfacher Ausführung unter der Übersetzung steht und das "Werk" weltweit verteilt wird.
Nichtsdestrotrotz sind manche Übersetzer mit ihrer Aufgabe überfordert, oder - falls der Fehler im Eifer des Gefechts entstand - es hapert am Qualitätsmanagement. Ist es denn zuviel verlangt, wenn man als Kunde erwartet, dass sich ein Muttersprachler (z.B. einer der vielen in Deutschland angestellten italienischen Sänger, die das Werk kennen oder gar selbst singen) die Übersetzung hinterher anschaut? Oder dass sich die Übersetzer für Deutsch, Englisch und Französisch kurzschließen, um sich gegenseitig zu korrigieren?
In diesem Thread sollen die gröbsten Schnitzer aufgelistet werden. Nicht irgendwelche ungenauen oder zu freie Übersetzungen. Sondern krasse, sinnentstellende Fehler, die der Lehrer mit dickem roten Stift angestrichen hätte.
Ich meine natürlich die Übersetzungen, die den Anspruch haben, den Sinn möglichst wortgetreu wiederzugeben und die man nicht singen kann. Bei Übertragungen mit dem Ziel der Singbarkeit muss man andere Maßstäbe anlegen. Nichtsdestotrotz: Wer hier etwas zu kritisieren hat, soll das ruhig auch bringen. Dann aber bitte an den armen Übersetzer denken, der ja durch die vorgegebene Musik stark eingeschränkt ist...
Thomas Deck