Hallo, allerseits,
beim Anhören verschiedener Interpretationen von Beethovens Missa Solemnis ist mir speziell bei der Gardinier - Aufnahme etwas aufgefallen.
Man höre sich das Gloria und das Credo dieser CD an und achte nicht nur auf die hier besonders herausgearbeitete Dynamik, sondern auf die ständigen Rhythmuswechsel.
Gardinier arbeitet den Rhythmus mehr heraus als andere Interpreten, die - wie ich meine, besonders Karajan - auf die Harmonien großen Wert legen.
Die große Eindringlichkeit der Gardinier´schen Aufnahme, die einem doch sehr zu Herzen geht, könnte auch darauf beruhen.
Überhaupt, bei der 7. und der 8. Symphonie kann man es in jeder Beschreibung lesen, aber auch sonst, schon bei den frühen Werken (z.B. WoO 36), immer ist der Rhythmus von dominanter Bedeutung.
Deshalb beginne ich eine hoffentlich von Euch angenommene Gesprächsrunde mit der Behauptung:
MUSIK = MELODIE + HARMONIE + RHYTHMUS
bei Beethoven:
MUSIK = RHYTHMUS + HARMONIE + MELODIE
Im Vergleich mit anderen Größen der Musik kommt es mir vor, daß Beethoven wesentlich deutlicher mit dem Rhythmus arbeitet als seine Vorgänger. Vielleicht sind auch veränderte Instrumente und ihre neuen Möglichkeiten eine der Ursachen dafür.
Mal sehen, was nun kommt, ich denke, man kann sehr viele Beispiele in der Musik, aber auch viele Interpretationen, die diesen Aspekt berücksichtigen zitieren.
Auf gehts - hoffentlich!