Sigismund Theophil Staden wurde im November 1607 im oberfränkischen Oberkuhlau aus Sohn des Stadtorganisten Johann Staden. Im Jahre 1611 zog die Familie zuerst nach Bayreuth und dann nach Nürnberg, da sein Vater den Organistenposten zu St.Sebald annahm. Sigismund erhielt bei seinem Vater den ersten Musikunterricht.
Ab da ist nur wenig über das Leben Stadens bekannt. Man weiß nur, dass er Organist zu St. Lorenz in Nürnberg und ebenda auch Stadtpfeifer wurde. Er stieg zu einem der bestbezahltesten Nürnberger Musikern auf. Das einzige von ihm erhaltene (?) ist die Oper „Seelewig“ nach einem Libretto von Georg Philipp Härsdorfer aus dem Jahre 1644. Sie ist die älteste noch komplett erhaltene deutsche Barockoper und in dieser wunderschönen Aufnahme erhältlich:
Mauch, Kreidler, Luchterhandt, Gottwald, Hübner, Mammel, Gottstein, Maier,
I Ciarlatani, Klaus Winkler
Cpo 1 CD
Über den Inhalt kann ich noch wenig sagen, da ich mich nicht lange genug mit dem Libretto auseinandergesetzt habe, aber soviel zur Info:
Seelewig
Singkunst
Sinnigulda
Herziglit
Gwissulda
Künsteling
Malkunst
Ehrelob
Eitelkeit
Reichimuth
Trügewalt
Die Handelnden Personen hab ich nun aufgezählt. Die Oper besteht aus einem Prolog und drei Akten. Allegorische Figuren, Dichtkunst, Singkunst, Malkunst debattieren, welche die höchste Kunst sei:. Am Ende beschließt man, dass alle Künste gleichwertig sinf.
Die Musik ist wunderschön, erinnert mich aber noch stark an die Renaissanceklänge aus Monteverdis Opern. Kein Wunder, bei dem Entstehungsjahr!
Mehr kann ich euch leider noch nicht sagen, aber vielleicht kennt jemand diese Aufnahme und kann mehr erläutern.
Ich hoffe euch auf diese Oper aufmerksam gemacht zu haben, denn das war der Sinn des Threads!
LG joschi