NAXOS - ein wichtiges Label

  • Hallo Taminos,


    nachdem es ja für einige Serien schon Threads gibt, ist nun also Naxos als Label dran.
    Ich hatte bei den Best-Buys 2004 verwundert gelesen, Antis erste Naxos-CD war die Schostakowitsch/Scherbakov CD. Verwundert deswegen, weil ich mir ein Klassik-Leben ohne Naxos gar nicht mehr vorstellen kann (mittlerweile kommen wohl so zwischen 5-600 zusammen). Gerade im Bereich der Moderne, aber auch Spätromantik, geistliche Werke der gesamten Musikhistorie, bisher unbekannte Kammermusik und vieles mehr wird - in oft recht guter Qualität - zu günstigen Preisen angeboten, so dass ich immer wieder verführt werde, doch noch dies oder jenes mitzunehmen.


    Die Wichtigkeit Naxos ist ja schon im zugehörigen Thread Naxos und Nachahmer - Segen oder Fluch erörtert worden. Hier sollen nun die wichtigsten/besten Naxos Aufnahmen genannt werden.


    Ich halte meine Empfehlungen noch etwas zurück.


    Grüße aus Hamburg
    Uwe

  • Es ist nahezu unmöglich, sich da auf ein oder zwei Aufnahmen zu beschränken, aber die Vorgabe hast Du ja auch nicht gemacht :D Außen vor lasse ich mal die historischen Aufnahmen. Die verdienen einen eigenen Thread und werden von den meisten hier ja sowieso nicht sonderlich geschätzt.


    Im Feld der Klaviermusik, abgesehen von den schon erwähnten Scherbakow und Glemser, fällt mir da spontan Hakan Austbo ein, der sich mit dem Klavierwerk Olivier Messieans befasst hat. Durchaus erfolgreich und Aufnahmen, die das 4-fache kosten ebenbürtig:



    Es gibt noch weitere Einspielungen von ihm, aber die soll erst mal reichen.


    Sehr interessant ist auch die Serie mit Werken amerikanischer Komponisten. Stellvertretend sei hier eine Aufnahme genannt:


    Gruß,
    Gerrit

  • Hallo,


    Naturgemäß wird jeder was anderes als "wichtig" einstufen, bei mir ist es eher das 18. als das 20. Jahrhundert.


    Wichtig ist bveispielsweise die Veröffentlichuing der Musik Cannabichs, von der ganze 4 CDs am Markt sind
    Cannabich war mit Mozart befreundet, geimeinsam zechten sie manche Nacht. Mozart schätzte Cannabich, laut eigener Aussage als Komponist, ein Verdikt, dem sich heute viele nicht anschließen werden.
    Immerhin hat Cannabich eine eigene Tonsprache, die nur dem Laien als mozartähnlich erscheinen mag. Cannabich hat etliche sinfonien geschrieben, die einzigen die erhältlich sind, sind jene von Naxos



    Ähnliches wäre auch über die Familie Benda zu sagen, die scheinbar weit verzeigt war, wenn ich seinerzeit richtig gelesen habe ist sogar der Dirigent der abgebildeten Aufnahme mit den Komponisten dieser CD versippt.



    Als Dritter im Bunde wäre noch Leopold Hofmann zu nennen, seine bezaubernden Sinfonien und Instrumentalkonzerte sind ansonst nirgends zu bekommen,,,



    Es gibt noch etliche "Schätze" jedoch möchte ich auch andere zu Wort kommen lassen


    Beste Grüße
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Uwe:
    Nun ja, irgendwann ist immer das erste mal. Habe ja seitdem tüchtig nachgelegt, was Naxos angeht. Entspannt auch den Geldbeutel ungemein. ;)



    Neben der bereits angesprochenen Aufnahme der Präludien und Fugen von Schostakowitsch



    welche als Lowprice-Einspielung durchaus mit den Vollpreisvarianten z.B. von Ashkenazy,Nikolaeva und Jarrett mithalten kann (auch klanglich toll gelungen) möchte ich noch den Barber-Zyklus von Marin Alsop empfehlen. Z.b. die tolle Aufnahme der Sinfonien:



    Gruß
    Anti

  • Idil Biret gehört sicherlich zu Recht zu den bedeutendsten Leistungsträgern des Naxos-Labels. Ihren Chopin erkennt man blind nach wenigen Takten (gelegentlich wünschte ich mir etwas weniger Rubato).


    Ihre Schumann-Debussy-Tschaikowsky-CD halte ich für ein echtes Juwel. Traumhafte Kinderträume aus der Sicht eines reifen Erwachsenen. Ein Debussy voller Sensibilität und Intimität.



    Nicht die "wichtigste" Naxos-Produktion, wohl aber eine der Schönsten.


    g

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  • Ob es eine der wichtigsten Veröffentlichungen von Naxos wird, kann ich natürlich noch nicht sagen, schließlich habe ich sie noch nicht gehört. Ich möchte allerdings auf eine Neuaufnahme hinweisen



    und zwar aus zwei Gründen:


    1. Marin Alsops Karriere beeindruckt immer mehr. Zunächst von Naxos primär als Spezialistin für amerikanische Musik eingesetzt (und da sind einige richtig gute Scheiben dabei), wird sie mehr und mehr zur Hausdirigentin - so wie Zinman für Arte Nova.


    2. Das Orchester: Mit dem London Philharmonic Orchestra wagt nun endlich auch ein etabliertes, großes Orchester den Schritt, mit Naxos zu arbeiten. Nachtigall ich hör dir trapsen - und bei den nominellen Major-Labeln das Fracksausen.

    Gruß,
    Gerrit

  • :) Die hervorragende NAXOS-Serie amerikanischer Komponisten mit der Dirigentin Marin Alsop wurde schon mit Barber erwähnt, aber hier gibt es noch mehr herausragendes:




    :) Diese Ginastera-CD wird von unbekannten Künstlern bestritten, ist aber Erstklassig:




    :) Auch Bernstein ist zumindest klanglich noch besser als Bernsteins eigene Aufnahme auf DG:



    Gruß aus Bonn
    Wolfgang

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Eine der für mich persönlich interessantesten wie wichtigsten Einspielungen sind die Streichersonaten 1-6 von Rossini mit dem seinerzeit relativ unbekannten Rossini Ensemble Budapest unter András Kiss.
    Der bislang als "Referenz" gehandelten Aufnahme unter Neville Marriner und seiner ASMF wurde hierdurch der Rang eindeutig abgelaufen.
    Auch von der Aufnahmequalität eine ausgezeichnete Arbeit der Tontechniker - sehr direkt und präsent - und das selbst ohne Dolby Surround... Als "Auffüller" gibt es Donizetti's Allegro für Streicher c-dur.



    Oper ist so gar nicht mein Fall, sieht man von 2 mal Verdi, Agnes von Hohenstauffen (Spontini) und einem bislang unübertroffenen Live-Mitschnitt des Wagner-Ringes unter Levine (Metropolitan) einmal ab.
    Eine der ersten Naxos-Opern wurde 1992 dem Fliegenden Holländer gewidmet, die derart mitreißend ist, dass selbst ich mir diese an einem Stück anhören konnte.
    Das ORF Symphonie-Orchester unter Pinchas Steinberg ist hier eine genauso umwerfende wie außergewöhnliche Besetzung wie auch die relativ
    unbekannten aber stimmgewaltigen Solisten, von denen mir nur Peter Seiffert (als Erik) ein Begriff war. In weiteren Partien: Alfred Muff, Ingrid Haubold (welch eine Stimme !), Erich Knodt, Jörg Hering, Marga Schiml.
    Über und über von der internationalen Presse mit Lobeshymnen überschüttet - aus meiner Sicht wirklich berechtigt. Ich selbst höre diese Aufnahme auch heute noch gerne und mit Freude.



    Last but not least soll auch mein Steckenpferd, das Klavier, erwähnt werden. Es gibt einige hervorragende Aufnahmen im Katalog von Naxos, sei es nun Mainstream-Repertoire mit Jando oder Nischen wie zB das Klavierwerk von Ch. T. Griffes (Lewin) bzw. Brahms Werke für zwei Klaviere/vierhändig (Köhn/Matthies).
    Wenn ich jedoch die Qual der Wahl hätte, so würde ich mich für das Solo-Klavierwerk von Chopin entscheiden, natürlich mit Haus-Ikone Idil Biret.
    Selbst wenn einige Einzelveröffentlichungen vielleicht anderen Pianisten unterlegen sein sollten, ist die Betrachtung als Zyklus hier schon mehr als beachtlich.
    Einerseits gibt es kaum Gesamtzyklen von einem Künstler, andererseits entspricht Biret's Chopin genau meiner Vorstellung.
    Kein Wunder, führt sie doch das "Vermächtnis" von Pianisten wie Cortot oder von Koczalski vehemment fort - und das sind ebenfalls von mir favorisierte Pianisten in puncto Chopin.



    Wen jetzt hier die Entstehung der Aufnahmen mit Biret noch interessieren sollte nebst Aufnahmedaten und -orten, der lese, jedoch nur in englischer Sprache, hier nach.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Hier sollte man auch noch die Lutoslawski-Reihe unter dem Dirigenten Antoni Wit in die Runde werfen, dafür sei stellvertretend eine CD (von insgesamt acht) angezeigt:



    Nicht zu verachten sind auch die Reeditionen der Britten-Aufnahmen mit Steuart Bedford und die Schönberg- und Strawinsky-Aufnahmen unter Robert Craft, die jetzt nach und nach bei Naxos wieder zugänglich werden.


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)


  • Peter Maxwell Davies, Naxos Quartets Nos. 1 and 2


    Maggini Quartet


    Diese Quartette sind die ersten beiden von zehn, für die das Label dem Komponisten einen Auftrag gegeben hat. Nach Aussage von PMD werden alle zehn Quartette einem architektonischen Gesamtkonzep folgen, was wir bereits von seinen sieben Sinfonien kennen. Es wird allso einen Quartettzyklus geben.


    Die CD habe ich heute nach wochenlangen Versuchen in Hamburg endlich kaufen können. Aber wer interessiert sich von den 2-3 Einwohnern dieses Dorfes schon für Musik... Oder wie Obelix schon ganz richtig sagte: "Die spinnen, diese Hamburger."


    Gruß
    yarpel

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  • Hallo Yarpel,


    Zitat

    Original von yarpel


    Die CD habe ich heute nach wochenlangen Versuchen in Hamburg endlich kaufen können. Aber wer interessiert sich von den 2-3 Einwohnern dieses Dorfes schon für Musik... Oder wie Obelix schon ganz richtig sagte: "Die spinnen, diese Hamburger."


    Gruß
    yarpel


    ...immerhin hast Du sie noch bekommen. Ich habe nach mehrmaligen Versuchen entnervt aufgegeben und beim Versender bestellt. Großartige Weltstadt...


    Gruß
    Uwe

  • @ yarpel / Uwe


    Na, da wohnt ihr beiden schon in Hamburg und nutzt nicht entsprechende Quellen, die fast vor der Haustüre sind.... ;)
    Dabei hätte zB ein Anruf bei Herrn Albert, Wulfsdorfer Weg 96, Tel: 603 05 93 - oder noch preiswerter ein info@albert-classic.de - völlig gereicht. Selbst Abholung ist dort möglich, Naxos-Preis EUR 5,50.


    Wenn ich jetzt im März/April wieder in HH bin, werde ich für euch mal einen Stadtplan malen und die wichtigen Bezugsquellen nebst Antiquariaten darin einzeichnen... :rolleyes:


    Gruß,
    Jürgen

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Nach den ersten Antworten ist schon absehbar, dass das Naxos-Label gerne für Randrepertoire und/oder Moderne herhalten muss.


    Es ist schon verwunderlich, dass kaum Aufnahmen aus Klassik und Romantik erwähnt werden, oder werden die als mittelmäßig bzw. schlecht angesehen ?
    Kann sich zB ein Tintner mit Bruckner nicht gegen Wand, Jochum, Celibidache, Inbal oder Skrowaczewski behaupten ?


    Daher hatte ich in meinem ersten Posting bewußt dieses Repertoire gewählt, um später dann noch auf die weniger bekannten oder zeitgenössischen Werke hinzuweisen.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Zitat

    Original von jpsa
    Kann sich zB ein Tintner mit Bruckner nicht gegen Wand, Jochum, Celibidache, Inbal oder Skrowaczewski behaupten ?


    Wüsste nicht, warum er das nicht können sollte. Skrowaczewski passt allerdings nicht in die Liste, da er ja auch "nur" auf einem Billiglabel erschienen ist. Inbals Aufnahmen gibt es seit Jahren im Billigpreissegment, auch Jochum ist oft im Low-bis-Midpricebereich zu erhalten. Verkaufszahlen habe ich keine, aber bei der Kritik hat er doch ziemlich viel Lob und Preise eingeheimst. Hat vielleicht mit der immer noch vorhandenen Abneigung des "normalen" Publikums gegen Naxos zu tun - Bruckner ist ja nun nicht gerade ein Komponist den man in den klassischen Billigsamplern à la "The only classical cd you'll ever need" verarbeiten kann.

    Gruß,
    Gerrit

  • Hallo Jürgen,


    Zitat

    Original von jpsa
    @ yarpel / Uwe


    Na, da wohnt ihr beiden schon in Hamburg und nutzt nicht entsprechende Quellen, die fast vor der Haustüre sind.... ;)
    Dabei hätte zB ein Anruf bei Herrn Albert, Wulfsdorfer Weg 96, Tel: 603 05 93 - oder noch preiswerter ein info@albert-classic.de - völlig gereicht. Selbst Abholung ist dort möglich, Naxos-Preis EUR 5,50.


    ...ich bin mir nicht immer sicher, ob Albert-Classics immer alles am Lager hat, oder wie's bei ihm ausschaut...


    Zitat


    Wenn ich jetzt im März/April wieder in HH bin, werde ich für euch mal einen Stadtplan malen und die wichtigen Bezugsquellen nebst Antiquariaten darin einzeichnen... :rolleyes:


    Gruß,
    Jürgen


    ...wennn Du noch gute Antiquariate weisst, außer Ingo, Charlie und dem Theaterantiquariat (ehemals Susannenstrasse), nur zu... :D - Bin für jeden Tip dankbar.


    Gruß
    Uwe

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  • @Jürgen, Uwe,


    Au ja, bin ich für.
    Mehr von mir nicht zu erwarten, momentan, muß ganz dringend, nämlich Musik hören.
    Näheres für Interessierte an der zu erwartenden Stelle.


    Grüße
    yarpel

  • Viele CD's besitze ich ja noch nicht, aber da ja Naxos immer recht günstig im Preis ist, sind da schon einige von diesem Label mit dabei.


    Mein bisheriger absoluter Favorit:



    Auch nicht schlecht:



    und noch Klavier:




    Gruß, Peter.

  • Das muss einfach noch hierher...
    Für mich DIE wichtigsten Naxos-Veröffentlichungen..



    und



    Grüsse, Moritz

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Hallo,


    NAXOS ist in den vergangenen Jahren doch ziemlich in die Bredouille geraten. Waren Sie vor zehm Jahren noch Marktführer im Niedrigpreis-Segment, haben die "Großen" mit Eloquence (Universal), Nipper Collection und Red Line (EMI) Apex und Elatus (Teldec) nachgezogen, dass es kaum noch Sinn macht, als Einstieg Brahms, Beethoven oder Mozart mit Orchestern aus Bratislava, Neuseeland oder Neuschottland zu kaufen, wenn, man für weniger Geld schon Böhm, Solti oder Bernstein bekommt.


    Bleiben die Nischen, die andere Firmen aber längst schon ausfindig gemacht haben. Im Gegensatz zu früher greife ich nur noch im Notfall, mangels Alternative also, auf Naxos zurück.


    Aber Überraschung: Man findet immer wieder hohe Qualität, greift aber auch manches Mal kräftig daneben. Empfehlung für eine echte Horror-Show: Die Holberg-Suite von Grieg auf Naxos. Eingeschlafene Füße sind nach zwei Minuten garantiert. (Bei Karajan allerdings auch....) Positiv dagegen Roy Goodmans neue Rameau-Einspielungen, die Minkowskis DGG-Edel-Platten locker das Wasser reichen können.



    Gruß
    B.

  • Ob Naxos wirtschaftlich in die "Bredouille" geraten ist, kann ich mangels Zahlen nicht beurteilen, wage es aber zu bezweifeln. Viele Gelegenheitsklassikkäufer dürften weder Böhm noch Solti kennen, sondern eher auf das DDD schielen...


    Vom Repertoire her kann ich das Urteil überhaupt nicht nachvollziehen. Noch immer schließt Naxos wichtige Lücken, die die Majors noch in 100 Jahren nicht gesehen hätten. Das sie irgendwann nachziehen würden, war von vornherein klar und ist nicht aufsehenerregend.


    Ich sehe immer noch oft im Naxos-Katalog nach, vor allem Naxos Historical ist - je nach Toningnieur - erste Wahl!

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  • Ich glaube ebenfalls, dass im Gegenteil ganz andere Labels in der Bredouille sind; denn die massive Zunahme von sehr preiswerten Wiederveröffentlichungen (meist nun nicht mehr "midprice" sondern gleich "budget") dürfte nicht zuletzt eine Reaktion auf Naxos u.a. sein. Universal hat z.B. Berlioz' Trojaner deutlich verbilligt herausgebracht, seitdem es eine vom LSO live oder so produzierte Neuaufnahme ebenfalls mit Davis für ca. EUR 30 gab. Ebenso sind die EMI Great recordings bei historischen Opernaufnahmen teils auf ca. Naxos-Preise gesunken, vermutlich um kommenden Naxos-Alternativ-Angeboten vorzugreifen. Oder die Gulda-Soanten, die sogar Brilliants Superbilligpreis schlagen... Wie Robert sagte, sind die Nischen, historische Aufnahemn, fast immer exzellent überspielt und ordentlich dokumentiert, und weitgehend unbekanntes Repertoire immer noch Naxos hauptsächliches Pfund, mit dem es weiterhin wuchern wird.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    für mich persönlich spielt Naxos absolut noch eine wichtige Rolle - die sind nicht unbedingt verdrängt.
    Wie schon gesagt, es gibt so einige Schätze - meiner Meinung nach auf zwei Arten. Zum einen die Schätze, die die anderen Labels noch gar nicht entdeckt haben. Somit muss man ja förmlich auf Naxos ausweichen.
    Andererseits die (oftmals) hohe Qualität der Aufnahme und der Interpretation.


    Mir kamen eben drei Aufnahmen in den Sinn. Zwei davon sind in meinen Ohren erste Sahne, die andere kann auch noch bei den Großen (oder dem Großem) mitreden:



    So feurig und emotional habe ich die Symphonischen Dichtungen von Dvorák noch nicht gehört.
    Harnoncourt kann da nicht mithalten. Das, was ich bisher ansatzweise von Rattle hören konnte, auch nicht. Gunzenhauser findet hier meines Erachtens den richtigen Ansatz...




    Ich habe mich sofort in die Symphonischen Tänze verliebt!
    Was Batiz hier zum Musikmahl serviert, ist wirklich klasse...
    (Ich werde mir dennoch zu gegebener Zeit als Vergleich den Swetlanov holen.)




    Hier wäre auf alle Fälle der Wassermann zu nennen - es gilt das gleiche, was ich schon oben bei Gunzenhauser gesagt habe. Hier steckt mehr das richtige Gespür für die Musik dahinter, als bei Harnoncourt.


    Das Klavierkonzert gefällt mir auch in der Interpretation, wie sie Jando und Wit anlegen, auch wenn für mich kein Herankommen an Richter und Kleiber ist.
    Für mich ist das dennoch eine sehr gelungene Aufnahme und ich empfinde diese Aufnahme auch besser als die von Harnoncourt mit Aimard.



    Diese sind wirklich toll, aber man muss auch die Lully Motetten nennen.
    Kraus lerne ich gerade noch kennen...Es gibt schon so einiges :yes:


    Lieben Gruß und einen schönen Sonnatg!
    Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo,


    vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Ich wollte Naxos gar nicht auf Gedeih und Verderb verdammen und bin auch immer wieder froh, wenig gespieltes Repertoire bei denen ausfindig zu machen. Bax, Myaskowsky oder Glasunow habe ich mir mit großer Freude zugelegt.


    @ Maik:


    Bin ganz deiner Meinung, was Rachmaninoffs Symphonische Tänze angeht. Ich finde auch, dass das eine ganz hervorragende Aufnahme ist!


    Was ich sagen wollte: Als ich vor gut zehn Jahren begann, meine Klassik-CD-Sammlung aufzubauen, habe ich in Ermangelung preisgünstiger Alternativen auch im Kernrepertoire, bei den "dicken Dingern" also, manches Mal auf Naxos zurückgegriffen. Die meisten dieser CDs sind aber mittlerweile absolute Regalhüter geworden. Durch die Eloquence-Reihe und ähnliches bin ich später dann doch eher von Naxos abgekommen.


    Sicher ist aber auch, dass sie durch ihre Historical-Reihe oder den großangelegten DVD-Vertrieb weiterhin attraktive Strategien fahren.


    Gruß
    C.

  • Hallo Barbirolli alias C.!


    Schau doch einmal hier herein:


    Rachmaninow: Sinfonische Tänze op.45


    Die Tänze sind wirklich hervorragend.
    Ich weiß ja nicht was du noch für Alternativen hast, aber vielleicht findest du dort ja noch die ein oder andere Anregung.



    Zitat

    Was ich sagen wollte: Als ich vor gut zehn Jahren begann, meine Klassik-CD-Sammlung aufzubauen, habe ich in Ermangelung preisgünstiger Alternativen auch im Kernrepertoire, bei den "dicken Dingern" also, manches Mal auf Naxos zurückgegriffen. Die meisten dieser CDs sind aber mittlerweile absolute Regalhüter geworden. Durch die Eloquence-Reihe und ähnliches bin ich später dann doch eher von Naxos abgekommen.



    Mmh.
    Was mich an der Eloquence-Reihe stört ist das fehlende Booklet. Ich finde teilweise Naxos schon spärlich, wobei hier bei den Opern wenigstens das Libretto dabei ist und auch so meistens (oder immer) noch Werkinformationen vorhanden sind.
    Das fehlt leider (besonders in Sachen Oper) komplett bei den Eloquence CDs...



    Lieben Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Die fehlenden Beitexte bei eloquence (wie früher schon bei DG resonance CDs) finde ich für den Neuling auch ein gravierendes Manko. Es gbt aber eingie sehr preiswerte Reihen mit (knappen) Texten, apex, elatus, Sony essential classics z.B.
    Ich hatte als Naxos aufkam bereits einen Grundstock, wobei man bis Mitte der 90er meistens mindestens midprice zahlen mußte, um ordentliche Aufnahmen jenseits des absoluten Standardrepertoires zu kriegen, und habe bis heute recht wenige CDs dieses Labels, meistens expliizite Empfehlungen oder eben seltenes Repertoire.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ebenso sind die EMI Great recordings bei historischen Opernaufnahmen teils auf ca. Naxos-Preise gesunken, vermutlich um kommenden Naxos-Alternativ-Angeboten vorzugreifen


    Typisch auch die Reaktion der Majors: Die EMI ist in den USA gerichtlich massiv gegen Naxos vorgegangen und hat in erster Instanz wegen angeblicher Verletzung des Urheberrechts bei einem Bezirksgericht gewonnen (Urteil nicht rechtskräftig). Hintergrund waren die enormen Verkäufe der Beethoven-Sonaten von Schnabel durch Naxos. Schnabel war ja HMV-Künstler. Jetzt will man Schadensersatz verlangen. Da ist natürlich das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Das Vorgehen zeigt aber, daß man bei den Großen immer noch nicht gelernt hat, auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Statt innovativ die Backkataloge zu vermarkten, wird sporadisch und recht planlos etwas vermarktet, meist auch noch in den kleinen Labeln unterlegener Klangqualität.


    Im UK sind Bestrebungen der Majors im Gange, die Schutzfrist des Urheberrechts von bisher 50 auf 95 Jahre verlängern zu lassen. Fällt in die gleiche Kategorie, selbst wenn man das Interesse der Industrie an ihren Aufnahmen berücksichtigt. Wenn der EMI-Backkatalog weitgehend günstig auf CD zu haben wäre, ja dann! Aber so...


    :motz: :angry:

  • Hallo


    Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, daß Naxos Probleme hat.


    Da gibt es einige Argumente:


    1) Auch Naxos hat jetzt so etwas, wie einen Backkatalog (Ich meine jetzt EIGENE Aufnahmen) aus dem man schöpfen kann. Diese teilweite über 10 Jahre alten Aufnahmen haben sie noch immer im Katalog - die kosten nichts mehr an Produktionskosten


    2) Auch Naxos verfügt nun über Künstler der "ersten Reihe"
    Namen wir Idil Biret,Jenó Jandó, Maria Kliegel, Bernd Glemser, Helmut Müller-Brühl, Konstantin Scherbakov, Stefan Vladar, das Eder Quartet, das Kodaly Quartett - sie alle sind bekannt unt teilweise sogar berühmt
    Auch in der Schubert Editition findet man Schätze und bekannte Namen : Holzmayr, Elsner, Trekel, Volle, Bästlein -Schubert vom feinsten. Zudem Künstler der Gegenwart.


    Sicher zieher ich Fischer-Dieskau, Hermann Prey und Fritz Wunderlich vor - aber die hab ich ja schon. Wenn ich heute einen eher unbekannten Künstler kennenlernen will, dann greife ich zu Naxos.


    An sich hatte ich vor, meinen Naxos Anteil radikal zu senken, um nicht eine Billigsammlung ziu besitzen, aber es lässt sich nicht realisieren.
    Interessante Neuerscheinungen kommen fast ausschlilich von Kleinlabeln und von Naxos.


    Am 1. 1. 2003 war meine letzte DETAILLIERTE Zählung, (Es gibt eine überschlagsweise , die ich vor eingen Tagen fürs Forum gemacht habe, aber die trennt nicht nach Label)


    Damals besaß ich (Ohne Opern, Oratorien ertc)


    1269 CDs


    davon entfielen auf
    NAXOS: 210
    Deutsche Grammophon: 164
    cpo: 107
    EMI 84
    Philips 62
    Hyperion 53
    Decca 39
    Chandos 33


    etc etc.....


    Ziel war, Naxos wenigstens auf unter 10 % zu bringen - das ist unmöglich, in letzter Zeit ist soviel für mich interessantes erschienen,
    das mich immer wieder verlockt.


    Im Übrigen möchte ich den Beethoven Sinfonien unter Drahos ein gutes Zeugnis ausstellen: Sie sind klangschön nach alter Schule. Aggressionen , wie heute gewünscht, wird man dort nicht Finden.
    Stefan Vladars Einspielung der Beethoven Klavierkonzert ist sicher auch ihr Geld wert. Also gibt es auch bei Naxos interessanten "Mainstream"


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo zusammen,


    auch ich habe Naxos-CDs von hervorragender Qualität.Vor allem slawsiche Komponisten haben bei Naxos hervorragende Interpreten gefunden.
    Opernaufnahmen hab ich noch keine von Naxos,doch werde ich bei den nächsten Anschaffungen auch dort hineinhören,denn ich habe noch nichts negatives über diese Aufnahmen gehört.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Naxos hat ein paar tolle Opern-Aufnahmen aus den Melodiya-Archiven herausgebracht - also auch slawische Musik. Darunter Glinkas "Leben für den Zaren" und Mussorgskijs "Chowanschtschina" (in der Rimskij-Fassung). Technisch alles weitgehend o.k. - und musikalisch: :jubel: :jubel: :jubel:

    ...

  • Eine der schönsten NAXOS-CDs ist für mich:Horntrios von Brahms, Duvernoy und Herzogenberg mit Kevehazí, Jandó, Hegyi und Kiss.



    Die Einspielung des Brahms-Trios ist wirklich mitreißend, die beiden anderen sehr hörenswerten Trios habe ich erst durch diese CD kennengelernt.


    Eine von vielen sehr gelungen NAXOS-CDs,


    Andrew



    PS: In dem nicht weniger empfehlenswerten Hörbuch "Mit Marion Gräfin Dönhoff durch Masuren - 1941" wird Musik aus dieser CD im Wechsel mit den Lesungen gespielt.

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

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