Lucia Popp

  • Hallo,


    eine mir unvergessene Stimme, Lucia Popp. Ihre Marie in Zar und Zimmermann bleibt mir unvergessen, auch ihre vielen geistlichen Werke die sie gesungen hat. Man sollte sie in der Rubrik "die berühmte Stimme" nicht vergessen.


    Liebe Grüsse

  • Ich habe Lucia Popp leider nur einmal auf der Bühne gesehen. Es war im Münchener Nationaltheater als Pamina und der Eindruck war sehr nachhaltig. Zum Glück gibt es zahlreiche Aufnahmen von ihr, dass wir uns an dieser herrlichen Stimme immer wieder erfreuen können. :angel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Vielleicht wären einige Hintergrundinformationen zu Luica Popp ganz interessant? Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jeder Leser hier sie kennt.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Lucia Popp besass eine jener sehr persönlichen Stimmen, die man nach wenigen Tönen erkennen konnte. Ihre erste Königin der Nacht, ihr Blondchen oder ihre Adele zeigten sie als eine prima Vertreterin im Koloraturfach, von dem sie sich dann später wegentwickelte und sich, intonatorisch immer gefährdeter, auch Partien wie der Marschallin, der "Tannhäuser"-Elisabeth oder der Gräfin Almavia zuwandte, die sie mit ihren unverwechselbarem Timbre austattete. Sie war wohl auch das, was man einen "Publikumsliebling" nennt.


    Was nicht vergessen werden sollte: Lucia Popp war auch eine hörenswerte Lied-Interpretin - und die eine oder andere CD dürfte noch erhältlich sein.

  • Hallo zusammen,


    dieses Thema paßt genau zu meiner neuen CD. Wie zu sehen, war die Künstlerin, wie schon von Alviano erwähnt, nicht nur in der Oper zu Hause.








    LG


    Maggie

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  • Zitat

    Original von Caesar73
    Vielleicht wären einige Hintergrundinformationen zu Luica Popp ganz interessant? Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jeder Leser hier sie kennt.


    Ein paar biografische Daten:


    Lucia Popp wurde 1939 in der Slowakei geboren und zeigte schon als Kind musikalisches Talent. Erste sängerische Erfahrung sammelte sie in Kirchenchören. Nach einer Theateraufführung - die junge Lucia Popp studierte zu der Zeit Medizin - folgte sie dem Rat eines Gesangspädagogen und sattelte um auf Gesang. Bei einem Wienbesuch kam es zu einem Vorsingen an der Staatsoper und in Folge wurde Lucia Popp in kleineren Partien im Wiener Opernhaus am Ring eingesetzt.


    Der Durchbruch kam dann für die 24-jährige Sängerin bei den Salzburger Festspielen. Sie sang dort den 1. Knaben in der "Zauberflöte" und Walter Legge engagierte sie daraufin gleich als Königin der Nacht für die damals anstehende Produktion der EMI mit dem Dirigenten Otto Klemperer der gleichen Oper.


    Die Königin sollte eine ihrer Glanzpartien werden, die sie an zahlreichen Opernhäusern immer wieder sang.


    Langsam vollzog sich der Fachwechsel - Rosalinde, Contessa Almaviva, Marschallin, Arabella - bis hin zur "Meistersinger"-Eva 1982 in Covent Garden.


    Wenn ich nicht ganz irre, war eine Gesamtaufnahme der Mozart-Oper "La clemenza di Tito" unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt im Jahr 1993 ihre letzte Platteneinspielung, stimmlich schon hörbar angegriffen.


    Lucia Popp starb, 54-jährig, am 16.11.1993 in München am Krebs.

  • Auch ich habe die leider so früh an einem nicht operablen Gehirntumor gestorbene Sängerin sehr geschätzt.
    Da nicht jeder den 7-bändigen Wälzer von Kutsch-Riemens zuhause stehen hat, hier der Auszug aus dem Sängerlexikon über Lucia Popp:



    Popp, Lucia, Sopran, * 12.11.1939 Uhorská Ves (Ungeraiden, Slowakien), † 16.11.1993 München; sie war zunächst beim Film tätig, ließ dann aber ihre Stimme 1959-63 in Bratislava (Preßburg) und Prag, hauptsächlich durch Frau Anna Hrusovska-Prosenková, ausbilden. Sie debütierte, noch während des Studiums, 1963 am Opernhaus von Bratislava als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. Kurz darauf sang sie am Theater an der Wien in der österreichischen Hauptstadt die Barbarina in »Figaros Hochzeit« und erregte dabei erstes Aufsehen. 1963 wurde sie bereits an die Staatsoper von Wien engagiert, an der sie seither große Erfolge hatte. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie zuerst in kleineren, dann während vieler Jahre in großen Partien auf; sie sang in Salzburg im einzelnen 1963-64 den 1. Knaben in der »Zauberflöte«, 1963 die Artemis in Glucks »Iphigenie in Aulis«, 1964 die Najade in »Ariadne auf Naxos« und eine Magd in »Elektra« von R. Strauss, 1978-79 die Sophie im »Rosenkavalier«, 1980-81 die Pamina in der »Zauberflöte«, 1983 die Ilia in Mozarts »Idomeneo«, 1986 und 1992 die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, 1987 die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, dazu bis 1990 immer wieder in Oratorien, Mozart- und Kirchenkonzerten und in ihren Liederabenden. 1986 hörte man sie bei den Bayreuther Festspielen als Eva in den »Meistersingern«. Seit 1967 auch Mitglied des Opernhauses von Köln. Seit 1966 regelmäßiges Auftreten an der Covent Garden Oper London, u.a. als Page Oscar in Verdis »Ballo in maschera« (ihre Antrittspartie 1966), als Gilda im »Rigoletto«, als Despina in »Così fan tutte«, als Ännchen in Webers »Freischütz«, als Sophie im »Rosenkavalier« und 1986 als Arabella von R. Strauss. Weitere Höhepunkte im Repertoire der Künstlerin waren die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Ilia im »Idomeneo« und der Sesto in »Giulio Cesare« von Händel. 1967 debütierte sie an der New Yorker Metropolitan Oper als Königin der Nacht in der legendären Ausstattung der Oper durch Marc Chagall. Bis 1970 eilte sie auch dort von Erfolg zu Erfolg. Sie sang an der Metropolitan Oper u.a. die Zerline im »Don Giovanni«, die Ilia in »Idomeneo«, die Pamina und die Sophie im »Rosenkavalier«, die sie auch 1976 an der Grand Opéra Paris vortrug. 1977-78 stand sie im Mittelpunkt eines Mozart-Zyklus der Kölner Oper, bei dem sieben Opernwerke Mozarts zur Aufführung kamen. Sie gastierte an den Staatsopern von München (an der sie während zwanzig Jahren immer wieder auftrat, u.a. 1989 als Elsa im »Lohengrin« mit Peter Seiffert in der Titelrolle), Hamburg und Stuttgart, in Frankfurt a.M., Karlsruhe und Mannheim, am Opernhaus von Graz und beim Maggio musicale von Florenz (u.a. 1986 als Eva in den »Meistersingern«). Seit 1977 trat sie als Gast am Opernhaus von Zürich auf (Debüt als Sophie im »Rosenkavalier«). 1981 wirkte sie an der Staatsoper von München in der Uraufführung der Oper »Lou Salomé« von G. Sinopoli in der Titelrolle mit. 1989 sang sie an der Covent Garden Oper London die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1990 an der Grand Opéra Paris die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, 1991 in Genf die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Daphne«, in Zürich die Elsa im »Lohengrin«. Dort trat sie im März 1993 letztmalig als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. – Auf der Bühne bewunderte man neben dem Wohllaut der Stimme und der Perfektion ihrer Gesangstechnik auch die attraktive Erscheinung und die gewandte Darstellung der Sängerin. Große Karriere auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin, namentlich in Werken von Mozart, Gustav Mahler, Richard Strauss und Carl Orff. In erster Ehe verheiratet mit dem Dirigenten Georg Fischer (* 1935), in zweiter seit 1986 mit dem Tenor Peter Seiffert (* 1954).


    Schallplatten: Columbia (Königin der Nacht in der »Zauberflöte«), Amadeo (»Johnny spielt auf«), HMV-Electrola (»Intermezzo« und »Daphne« von R. Strauss, »Zauberflöte«, »Tannhäuser«, Sopransolo im »Messias«, Petite Messe solennelle von Rossini), Eurodisc (»Die Kluge« und »Carmina Burana« von C. Orff, »Hänsel und Gretel«, »Elisir d'amore« von Donizetti, »Bajazzo«, »Rigoletto«, Rheintochter im »Rheingold«, Eurydike im »Orpheus« von Gluck, »Suor Angelica« von Puccini, »Der Zarewitsch« von F. Lehár), CBS (»Rosenkavalier«, »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von Weinberger), Decca (»Idomeneo«. »Don Giovanni«, Figaros Hochzeit, »La clemenza di Tito«, »Jenufa«, »Götterdämmerung«, »Il Re pastore« und »La clemenza di Tito« von Mozart, »Das schlaue Füchslein« von Janácek), DGG (Bach- Kantaten, Titelfigur in »Lou Salomé« von G. Sinopoli), RCA (»Lobgesang« von Mendelssohn), Orfeo (»La Bohème« von Leoncavallo, Missa Sanctae Caeciliae von Haydn, Lieder, u.a. »Frauenliebe und - leben« von R. Schumann, »Die Bernauerin« von C. Orff), Philips (»Figaros Hochzeit«), Acanta (»Lustige Witwe«), Melodram (»Giulio Cesare« von Händel mit Fritz Wunderlich), Arkadia (Sophie im »Rosenkavalier«), MGB (»Venus« von O. Schoeck); RCA/Ariola (Carmina Burana, auch als Video).
    [Lexikon: Popp, Lucia. Großes Sängerlexikon, S. 19502
    (vgl. Sängerlex. Bd. 4, S. 2787 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


    Bei Wickipedia ist ihr auch ein ausführliches Kapitel gewidmet, mit vielen weiterführenden links für den interessierten Leser!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    ich habe gehofft, das jemand etwas über L.P. schreibt und mehr Wissen hat als ich von ihr, vielen Dank dafür, sehr interessant.


    LG :hello:

  • Zitat

    Original von Alviano
    Lucia Popp besass eine jener sehr persönlichen Stimmen, die man nach wenigen Tönen erkennen konnte..............


    Ich finde auch, sie ist eine der ganz ganz großen. Ich habe eine DVD von ihr in Haydns Schöpfung, köstlich muss ich sagen:

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  • Hier meldet sich noch ein Fan! :jubel:
    Mich faszinert an deiser Sängerin besonders auch die Vielfalt ihres Repertoires.
    Um das kennenzulernen, empfehle ich eine Doppel-Cd von Emi:
    THE VERY BEST of LUCIA POPP


    Von Rusalka bis Fledermaus, von Soubrette(Blondchen) bis jugendlich-dramtisch(Tatjanas Briefszene) ist da alles drauf, auch Liedliteratur.
    Ihr Timbre war sehr persönlich und Stmmen mit solchem Wiedererkennungswert gibt es kaum noch.
    Auch für mich eine der ganz grossen Sängerinnen des Jahrhunderts und Eine Hansdämpfin in allen Gassen.



    F.Q.

  • Lucia Popps Stimme ist durch viele Aufnahmen dokumentiert, die auch die Breite ihres Repertoires im Verlaufe ihrer Karriere gut abbildet.


    Neben bekanntem hat sie u. a. auch an der Gesamtaufnahme von Jaromir Weinbergers "Schwanda, der Dudelsackpfeifer" mitgewirkt, eine Aufnahme in deutscher Sprache, die z. Zt. meines Wissens leider nicht erhältlich ist.


    Weinbergers Musik bewegt sich immer wieder auch im Volksliedhaften seiner (und damit auch Lucia Popps) Heimat. Der Sopranistin mit ihrer warmgetönten, anrührenden Stimme liegt diese Musik sehr - nicht nur, aber auch wegen Lucia Popp würde ich mich wirklich freuen, wenn diese Aufnahme wieder aufgelegt würde.

  • Auch ich reihe mich unter die Bewunderer von Lucia Popp, die ich noch auf der Bühne der Staatsoper erleben konnte, und deren phänomenale Norina für mich zu den besten Studioleistungen überhaupt gehört. Sie erinnert mich ein bißchen an Stimmen wie Selma Kurz, nur daß die Popp technisch noch eine Spur besser war, soweit man das als Laie beurteilen kann.


    LG


    Waldi

  • Habe Frau Popp leider nie live auf der Bühne erlebt, aber wie ich von ihren Münchner Fans hörte, hat Sir Peter Jonas, der ihr zweiter Ehemann war, die alte Schenkinszenierung des Rosenkavalier, ihr zu Ehren, in seiner Intendantenzeit unberührt gelassen. Jetzt wird sie dann wohl bald dran glauben müssen, ist zu vermuten.


    LG Ingrid

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Habe Frau Popp leider nie live auf der Bühne erlebt, aber wie ich von ihren Münchner Fans hörte, hat Sir Peter Jonas, der ihr zweiter Ehemann war, die alte Schenkinszenierung des Rosenkavalier, ihr zu Ehren, in seiner Intendantenzeit unberührt gelassen. Jetzt wird sie dann wohl bald dran glauben müssen, ist zu vermuten.


    LG Ingrid


    Nein, das stimmt nicht. Sie war in zweiter Ehe mit dem Tenor Peter Seiffert verheiratet.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Auch ich habe Lucia Popp sehr geschätzt und durfte sie noch ein Jahr vor ihrem viel zu frühen Tod als Elsa im Züricher "Lohengrin" erleben. Dort hat sie mit Peter Seiffert auch gelebt.
    lg Severina :hello:

  • Theophilus
    Peter Jonas war der zweite Ehemann von Lucia Popp. Der erste war der Dirigent G. Fischer.
    Der 15 Jahre jüngere Tenor Peter Seiffert war Ehemann Nr. 3
    Viele Grüße

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Liebe Taminos,


    auch ich schätze Lucia Popp sehr, ihre Königin ist in der Nachkriegs-LP-Zeit unübertroffen cantabile, ihre Norina sehr gut, ihre Agathe aus meiner Sicht der Grümmers noch vorzuziehen. Als Sophie unter Kleiber setzt sie einen weiteren kaum zu übertreffenden Meilenstein. Auch als Marzelline ist sie sehr überzeugend und natürlich.
    Doch zu einer Einschränkung: Mich stört an Popps Höhe die teils hauchige Tonproduktion; häufig genug wird der Klang nicht kernig fokussiert, sondern braucht einen Moment, um "auf dem Atem zu sitzen". Manchmal nimmt dies Spontaneität aus dem Vortrag und wirkt etwas bemüht (wenn ich mich recht erinnere, so z. B. zu hören bei Kleibers Bohême mit ihr als Musetta).


    Dennoch: Eine solche Sängerin fehlt uns zur Zeit sehr!


    Gruß an alle,


    Christian

  • Hab das Glück gehabt Sie oft live an der Wiener Staatsoper zu hören.
    Marie in Verkaufte Braut, Figaro Gräfin, Rosalinde Fledermaus,
    Feldmarschallin Rosenkavalier, Pamina Zauberflöte um nur einige Partien zu nennen in denen ich Sie hören durfte.
    Erwähnt sei auch Ihre Aufnahme der 4 letzten Lieder bei Sony unter Michael Tilson Thomas.



    :)

    mucaxel

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  • Heute gekauft: 4 CD-Set "Lucia Popp" aus der "artone"-Serie von Membran (Bild kann ich leider nicht liefern, was wahrscheinlich an der Firewall o.dgl. liegt):


    CD 1: DVORÁK: Vier Lieder im Volkston, op.73
    PROKOFIEV: Russische Volkslieder, op.104 (Auswahl)
    KODÁLY: Ungarische Volksmusik (Auswahl)
    JANÁCEK: Mährische Volkspoesie (Auswahl)

    Klavier:Geoffrey Parsons


    CD 2: Lieder von BRAHMS und MAHLER, ebenfalls mit G.Parsons


    CD 3: Arien (Zauberflöte: Ach, ich fühl's - Freischütz: Nie nahte mir der Schlummer - Der Widerspenstigen Zähmung: Die Kraft versagt - Rigoletto: Caro nome - Gianni Schicchi: O mio babbino caro - Figaro: E Susanna non vien - Massenet-Manon: Allons! Il le faut! - Louise: Depuis le jour - Die lustige Witwe: Grisettenlied


    Münchner Rundfunkorchester unter Kurt Eichhorn


    CD 4: TELEMANN: Psalm III
    HÄNDEL: Kommt, all'ihr Seraphim
    BACH: Sei Lob und Preis
    ORFF: All mein Sehnen
    LORTZING: Die Eifersucht ist eine Plage
    SMETANA: Oh!Jaky zal! (Die verkaufte Braut)
    DVORÁK: Mesicku na bebi hlubokém (Rusalka)


    Bunt gemischt, aber mit einem Booklet und zum Teil nicht das Übliche. Mit der Reihe habe ich bisher keine Enttäuschung erlebt, also traue ich mich, in Erwartungsfreude zu baden.


    LG


    Waldi

  • Lucia Popp kannte ich bislang nur dem Namen nach. Gesehen habe ich sie nie, da sie in etwa zu dem Zeitpunkt starb als ich die Volljährigkeit erlangte und da fing ich auch an öfter in die Oper zu gehen - mit Ausnahme einiger Vorstellungen während des Heranwachsens. Lucia Popp Vorstellung war da leider keine darunter.


    Nun viel mir eine CD mit Mozart Arien in die Hände und ich muß sagen ich bin begeistert. Welch schöne Stimme, ideal für Mozart geeignet.



    Ich verstehe, daß auch Richard Strauss ein wichtiger Komponist in ihrer Karriere war. Die Arien auf der Mozart CD singt sie mit Hingabe und ihre stimmlichen Fähigkeiten sind beeindruckend. Schöne, saubere Koloraturen und eine wunderschöne Mittellage. Auf der CD sind Arien der Donna Anna und Donna Elvira zu finden. Hat sie eine dieser Rollen auch auf der Bühne gesungen? Wird sie doch eher mit der Zerlina in Verbindung gebracht. Ihre Königin der Nacht soll auch etwas Besonderes gewesen sein, obwohl interessanterweise keine Königinnen-Arie auf dem Album vertreten ist. Die Arien aus Il Re Pastore oder Idomeneo werden wunderbar interpretiert, wie eigentlich alles auf dieser CD.


    Besonders schön sind auch die Aufnahmen von geistlichen Mozart Werken. Die Stimme strahlt und lassen sie als Idealinterpretin für dieses Repertoire erscheinen. :jubel:


    Ist diese CD allgemein bekannt bzw. wie finden andere diese Einspielung? Man kann doch Mozart eigentlich nicht schöner singen, oder?


    Gregor

  • Es gibt eine wundervolle Einspielung von ihr mit dem op. 42, "Frauenliebe und Leben", von Schumann. Habe ich vor wenigen Tagen noch gehört. Begleitet wird sie von Geoffrey Parsons. Ich habe die auf LP, vermute aber mal, dass sie irgendwo auch auf CD erschienen ist.


    Freundliche Grüße


    HG

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  • Ich habe, die blutjunge, Lucia Popp, ich glaube es war 1963, das erste Mal als Königin in der Zauberflöte gehört und war hingerissen.


    So jung und so eine Stimme!


    Sie hat eigentlich rasch dann zur Pamina gewechselt, bei einem Interview sagte sie, wenn man in der Früh aufsteht und es kommt der richtige Ton (bei der Königin) nicht, dann ist es besser diese nicht mehr zu singen,
    sie hat ja in München und Deutschland mehr gesungen, als dann in Wien.


    In Wien keine Sophie, Zerbinetta, keine Adele in der Fledermaus, nur dann die Rosalinde,


    aber in Deutschland die Pamina, das Evchen in den Meistersingern, hier in Wien nur die Najade, in der Ariadne, obwohl diese Rolle anspruchsvoll ist, aber ich hätte sie gern auch als Zerbinetta gehört.


    Zum Glück gibt es die DVD der Zauberflöte mit ihr als Pamina, aus München, und knapp nach ihrer Schauspielkarriere, wo sie zur Sängerin wechselte, die Marie im "Zar und Zimmerman",


    und die Rosalinde aus Wien, 1989, in der Schenk Inszenierung, mit Bernd Weikl als Eisenstein.


    Leider hat diese bezaubernde Dame so jung sterben müssen - aber im Herzen der Musikfreunde, ist sie unsterblich.


    Liebe Grüße sendet Euch Peter aus dem fast sommerlichem Wien.

  • In der Serie "EMI-Icons" ist jetzt eine Box mit 7 CDs erschienen, in der das Werk von Lucia Popp umfassend dokumentiert ist:



    Lucia Popp - Queen of Night, Maiden of Light (Icon Series)


    Detailinformationen:
    1.CD - Händel: Arien aus Rodelinda, Xerxes, Ottone, Giulio
    Cesare, Joshua, Messias;Mozart: Exsultate, jubilate KV
    165 Laudate Dominum aus KV 339;Laudate Dominum aus KV 321;
    Rossini: Petite Messe solennelle (Ausz.)


    2.CD - Mozart-Arien aus Die Enführung aus dem Serail,
    Figaro, Don Giovanni, Cosi fan tutte, Die Zauberflöte


    3.CD - Wagner: 2 Arien aus Tannhäuser;Strauss: 3 Arien
    aus Daphne;Vier letzte Lieder


    4.CD - Strauss: 8 Lieder op. 10;3 Liebeslieder;Schlagende
    Herzen;Heimkehr;Weißer Jasmin;Wiegenlied;Meinem Kinde;
    Leise Lieder;Leises Lied;Schlechtes Wetter;Für fünfzehn
    Pfennige;Hat gesagt - bleibt's nicht dabei;Grieg:
    Solveigs Lied & Solveigs Wiegenlied aus Peer Gynt;
    Orff: Carmina Burana (Ausz.)


    5.CD - Arien von Tschaikowsky, Prokofieff, Smetana,
    Dvorak, Janacek;Mahler: 4.Satz "Sehr behaglich" aus
    Symphonie Nr. 4;Des Knaben Wunderhorn


    6.CD - Operettenarien von Suppe, J. Strauss II, Zeller,
    Mackeben, Lehar, Lincke, Stolz, Dostal, Fall, Künneke


    7.CD - Schubert: An mein Herz D. 860;Der Fluß D. 693;Der
    Knabe D. 692;Die Rose D. 745;Der Schmetterling D. 633;Die
    Forelle D. 550;Der Wanderer an den Mond D. 870;Der Einsame
    D. 800;Fülle der Liebe D. 854;Die junge Nonne D. 828;Auf
    dem Wasser zu singen D. 774;Gretchen am Spinnrade D. 118;
    Fischerweise D. 881;Der Jüngling an der Quelle;An Sylvia
    D. 891;Seligkeit D. 433


    Lucia Popp, Katia Labeque, Wolfgang Sawallisch,
    English Chamber Orchestra, RSO Stuttgart, WIen PO,
    Bayr. RSO, London PO, Academy St. Martin, Leonard Slatkin,
    Josef Krips, Bernard Haitink, Klaus Tennstedt u. a.


    EMI , ADD, 1965-1987
    7 CDs


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • In diesen Tagen wäre Lucia Popp 70 Jahre alt geworden. Grund für den NDR, ihr in seiner wöchentlichen Opernkonzert-Sendung donnerstags zwei Stunden Sendezeit zu widmen:


    NDR Kultur - heute, Donnerstag, 26. November 2009 - Opernkonzert 20.00 - 22.00 Uhr


    Lucia Popp zum 70. Geburtstag: "Sie sind ein Wundertier!"

    Sie studierte Medizin und Schauspiel, bevor sie sich dem Gesang hingab: Als Elevin durfte sie dann mit Zustimmung des berühmten Herbert von Karajan 1963 in der Wiener Staatsoper debütieren. Schon ein Jahr darauf sang sie bei den Salzburger Festspielen - Partien in Opern von W. A. Mozart machten sie in ganz Europa und den USA bekannt.


    Als leicht und schwebend lobten Kritiker ihre Stimme, die aber nicht nur als schön, sondern auch als ausdrucksstark empfunden wurde. Lucia Popp erweiterte ihr Repertoire im Laufe der Jahre und sang in Opern von Verdi, Puccini, Donizetti, Smetana, Wagner, Strauss und Strawinsky. "Sie sind ein Wundertier", soll Elisabeth Schwarzkopf geschwärmt haben, als sie Lucia Popp erstmals hörte. Lucia Popp starb 1993 in München.


    (Donnerstag, 26. November, 20.00 - 22.00 Uhr, NDR Kultur)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine meiner Lieblingssängerinnen, die so eine facettenreiche Stimme hatte und die so früh von uns gegangen ist. Ich hätte sie aus hundert anderer Stimmen rausgehört, sie hatte ein Timbre, dass man selten fand.


    Sie war nicht nur in der Oper zuhause, sondern auch in großen Messen ein wundervoller leuchtender Sopran.


    :hello:

  • "Mit der Vorstellung des Rosenkavalier verbinde ich ein besonders berührendes Erlebnis. In einer Aufführung Mitte der neunziger Jahre sprang kurzfristig die große Lucia Popp als Marschallin ein. Nur sie selbst wusste, dass sie bereits todkrank war! Ich ging vor der Vorstellung zu ihr in die Garderobe, stellte mich vor und fragte, ob sie mit mir musikalisch etwas durchgehen wollte. „Nein“, meinte sie. „Ich schaue auf Sie. Und Sie hören auf mich“. So einfach kann dies sein! Sie sang mit unvergleichlicher, mozartischer Schlichtheit. Am Ende des ersten Aktes nach dem „Zeit“-Monolog waren alle in Tränen aufgelöst: Lucia Popp hatte ihren ganz persönlichen Abschied vom Leben gesungen – aber nur sie selbst wusste es. Ein paar Monate später war sie tot."


    Buch erschienen im Styria Verlag 2007


    Nach diesen Zeilen käme ich mir blöd vor, meine Verehrung für diese Künstlerin und die Aufnahmen mir ihr kundzutun.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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