"Gibt es eigentlich Opern mit Hunden...?" - Humoristisches über Oper(n)

  • Als großer LORIOT-Liebhaber bin ich natürlich auch besonders Fan seiner Sketche und Texte zum Thema Oper. Da gibt es natürlich neben den Klassikern "An der Opernkasse" oder "Bayreuther Pausengespräch" noch "LORIOT´s kleinen Opernführer", den "Ring an einem Abend" oder seine zahlreichen Kommentare bei der Berliner Operngala zugunsten der Deutschen AIDS-Stiftung.


    Meine Frage nun: was kennt ihr denn noch an humoristischen Äußerungen über das Thema Oper? LORIOT wird ja wohl nicht der einzige gewesen sein, der dieses Thema durch den Kakao gezogen hat...

  • In der Literatur gibt es viele humoristische Bücher zum Thema. Ich habe etliche in meinem Bücherschrank.


    Köstlich ist z.B. von Eckard Henscheid/Chloidwig Poth:


    ....über Oper (Verdi ist der Mozart Wagners) - Ullstein TB


    3 x Alexander Witeschnik:
    "Warten aufs hohe C"
    Geschichte der Oper in Anekdoten


    "Wer ist Wotan?"
    Wagner und die Wagnerianer in Anekdoten


    "Dort wird champagnisiert"
    Anekdoten und Geschichten zur Gesichte der Operette


    (alle 3 Bände bei DTV)


    Leo Slezak: Lachen mit Slezak - rororo


    Körner: "Der einzig wahre Opernführer" (rororo tomate)


    Uwe Tessnow, Inhaber der Fa Line Musik/Cantus Classik hat früher seinen guten Kunden immer ein hübsches Büchlein mit Anekdoten über Opersänder und -divas geschenkt mit dem Titel "Caruso im Affenhaus", der Verlag ist mir entfallen, ich weiß nicht, ob es das im Handel gibt.


    Für alle, die das Thema "Oper" nicht so ganz tierisch ernst nehmen.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,


    Spontan fällt mir dazu KONRAD BEIKIRCHER ein - insbesondere seine Moderationen der Kölner Aids-Gala oder seine mit Augenzwinkern erzählten Opernführer "Palazzo Bajazzo" und "Boheme Supreme".


    Einzelne Texte müsste ich aber erst mal suchen...


    :hello:
    Elisabeth

  • ...na da gibt es z.b. eine kleine köstlichkeit des im letzten jahr verstorbenen frankfurter satirikers robert gernhardt


    DER SÄNGER - LEBENSGEWOHNKEITEN UND VERHALTENSWEISEN


    (u. im zusammenhang scheint mir klar, dass g. dabei in der tat primär an OPERNsänger dachte...........)


    nun steh`ich - computertechnisch - noch eher am anfang :O ... u. "einfach ma abtippen" ist ja wohl rechtlich n`problem X(
    ...na - loswerden wollt ich den hinweis trotzdem....... (lohnt sich =) ;) - wenn auch `türlich am ehesten von gernhardt selbst gelesen)


    LG
    piet

  • Hallo Harald,


    hoffentlich sind die Bücher noch im Handel. Ich habe sie mir eben herausgeschrieben. Wenn ja, ist dies ein kostspieliger Tipp.


    Ich besitze nur die 3 alten Slezak-Erinnerungen, den Beikircher und das kleine Büchlein "der Ring, der nie gelungen" Wagner in Satire, Parodie und Karikatur.


    Freundliche Grüße :hello:


    Emotione

  • Emotione
    Das Slezak-Buch ist eine Zusammenfassung der 3 kleinen Taschenbücher!
    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Bislang fällt mir zur Titelfrage nur ein Musical ein. In Cy Colemans LITTLE ME tritt tatsächlich ein heulender Hundechor auf, und Sid Caesar macht in der Boradway Cast Aufnahme einen herrlichen Spaß daraus.


    Ansonsten müssen wir wohl auf die Veroperung von A FISH CALLED WANDA warten. Da könnte dann eine trauernde Altistin den Text der Überschrift singen.


    ;( Rideamus


    PS: Die Slezak-Erinnerungen tragen die Titel MEINE SÄMTLICHEN WERKE - DER WORTBRUCH - DER RÜCKFALL und enthalten u. a. Inhaltsangaben von Opern, bei deren Erinnerung ich heute noch kichern muss, und es ist mindestens 40 Jahre her, dass ich die gelesen habe.


    Seitdem kann ich keinen LOHENGRIN mehr sehen und hören, ohne dass ich an Slezaks Ostinato denken muss: Und die Mannen schlagen (wieder) an ihre Schilde. Otto Schenck hat sich in seinen herrlichen Opernparodien bestimmt von Slezak (als Autor, nicht als Sänger) inspirieren lassen.

  • Mir selber kommt gerade noch Anna Russel in den Sinn, die es doch tatsächlich schafft, Wagners Ring in nur 25 Minuten zu erklären und dabei selber noch einige "Hojotoho"´s zum Besten gibt... :P


    "Do you remember the Ring?" / "That´s the beauty of grand opera - you can do anything - so long if you sing it!" / "You´re exactly where you started 20 hours ago..." :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Wer einigermaßen Englisch kann, sollte sich das nicht entgehen lassen:


    Rheingold: http://www.youtube.com/watch?v=Ve7wH-k8LgQ
    Walküre: http://www.youtube.com/watch?v=VKpKM53EdGg
    Siegfried: http://www.youtube.com/watch?v=UxWoWwYyhZg
    Götterdämmerung: http://www.youtube.com/watch?v=UH70fP8vq-w

  • Lieber Clemens,


    nach Anna Russel darf jetzt natürlich GERARD HOFFNUNG nicht mehr fehlen - hier seien insbesondere "Let´s fake an Opera" und die "Ouvertüre Leonore Nr. 4" genannt.


    :hello:


    Elisabeth

  • Zitat

    Mir selber kommt gerade noch Anna Russel in den Sinn, die es doch tatsächlich schafft, Wagners Ring in nur 25 Minuten zu erklären und dabei selber noch einige "Hojotoho"´s zum Besten gibt...


    gähn.....
    Ich glaube, diese Dame könnte auch so etwas wie "blubb" sagen, und dieses stumpfsinnige Publikum im Hintergrund würde loslachen. :kotz:
    Ich weiss wirklich nicht was da sooo lustig ist, aber bitte, manche Leute ziehen eben auf affektierte Weise alles in den Dreck- und können sogar davon leben.
    Auf Wagner zu loszudreschen ist eben modern.
    Schade nur, daß genau diese Leute (auch) daran schuld sind, die Vorurteile gegen Wagner zu verbreiten oder zumindest zu verstärken.
    Wenns wenigstens irgendwie lustig wäre, aber s.o. ......

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  • Hallo Harald,
    das Buch "Caruso im Affenhaus" ist im Henschel Verlag Berlin
    erschienen. Der Autor ist Maurus Pacher.Es ist wahrscheinlich
    bei Amazon erhältlich.
    Ich möchte noch auf ein Büchlein aufmerksam machen, es heißt:
    "Hurenaquarium und andere Unhöflichkeiten",Richard Wagner im
    Spiegel der zeitgenössichen Kritik.Herrausgeber ist Wilhelm Tappert
    und es ist bei dtv erschienen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von flotan
    Ich glaube, diese Dame könnte auch so etwas wie "blubb" sagen, und dieses stumpfsinnige Publikum im Hintergrund würde loslachen. :kotz:
    Ich weiss wirklich nicht was da sooo lustig ist, aber bitte, manche Leute ziehen eben auf affektierte Weise alles in den Dreck- und können sogar davon leben.
    Auf Wagner zu loszudreschen ist eben modern.
    Schade nur, daß genau diese Leute (auch) daran schuld sind, die Vorurteile gegen Wagner zu verbreiten oder zumindest zu verstärken.


    Hallo flotan,
    Humor ist wie vieles andere auf dieser Welt ja Geschmacksache. Und auch wenn dieser Thread eher in dem Sinne von mir gemeint war, Dinge zusammenzutragen, die man lustig findet, als solche, die man nicht lustig findet, kann letzteres hier natürlich auch seinen Raum finden. Nach Deinem, diesen Thread also in diese Richtung erweiternden und so wunderbar unpauschalen :pfeif: Beitrag bleiben mir da aber noch drei Fragen - nun sorg', es sinnig zu lösen! =)


    1.) Wo und was zieht Anna Russel denn bei ihrer Ring-Einführung in den Dreck?
    2.) Wo und wann drischt sie denn auf Wagner los? Und was hat das damit zu tun, daß das angeblich modern wäre? Die Aufnahme die ich habe ist von ca 1980. Meinst Du, daß das damals schon modern war oder erst heute beim anhören?
    3.) Und wer sind "diese Leute"? Meinst Du Leute wie Anna Russel oder Leute wie dieses "stumpfsinnige Publikum". Und welche Vorurteile gegen Wagner werden denn verbreitet?


    P.S.
    Ich halte mich selber für alles andere als stumpfsinnig, kann aber trotzdem fast die ganze Zeit lachen. Wenn diese Dame nur so etwas wie "blubb" gesagt hätte, wäre das sicher nicht der Fall.


    Noch was:
    Sag mal, Dein Nick ist aber doch hoffentlich keine Anspielung auf Wagners Wotan-Figur, oder? Wenn doch, wüsste ich nämlich wirklich nicht, was da sooo lustig dran wäre, aber bitte, manche Leute ziehen eben auf affektierte Weise alles in den Dreck. :no:

  • Hallo Clemens,
    zumindest einen Hund, besser gesagt: ein Hündchen hat mal bei Rossinis "Viva la Mamma" in der Stuttgarter Oper mitgespielt. Es war ein Chihuahua, der sich im jeweils richtigen Moment optisch und akustisch in Szene setzte.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat


    original Siegfried


    Es war ein Chihuahua, der sich im jeweils richtigen Moment optisch und akustisch in Szene setzte.


    Konnte man den vom Rang aus noch ohne Opernglas sehen, oder benötigte man eine Feldstecher?:untertauch:


    LG


    Maggie

  • Zitat

    Original von Maggie


    Konnte man den vom Rang aus noch ohne Opernglas sehen, oder benötigte man eine Feldstecher?:untertauch:
    LG
    Maggie


    Ich saß vorne im Parkett :D

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Die Frage läßt sich ganz banal beantworten: Es kommt nicht auf den Komponisten an, sondern auf den Regisseur.


    Ich erinnere mich einer Rosenkavalier-Aufführung vor vielen Jahren (war das in Frankfurt?), wo am Schluß des ersten Akts beim Levée ein rassisch undefinierbares Etwas von nachgerade pathologischer Winzigkeit zwischen den Beinen der Darsteller herumscharwenzelte und dem Zuschauer die spannende Frage aufgab, wes Geschlechts er/sie sei nach dem Motto: Hebt er das Bein oder nicht?


    In der "skandalösen" Bayreuther Götz-Friedrich- Inszenierung des Tannhäuser traten die Minnesänger in der zweiten Szene des ersten Akts als Jagdgesellschaft aif, die große Jagdhunde am Zügel hielt. Aus naheliegenden Gründen trugen die Tiere Maulkörbe.


    Dass man früher im Götterdämmerungs-Schluß Grane, das edle Ross, in Gestalt eines vom Leben schon ermüdeten Kleppers auf die Bühe hievte und die Taschen der untergangsseligen Brünnhilde mit Zucker füllte, dürfte, was die Bühnen-Zoologie betrifft, allgemein bekannt sein. Schließlich war das Wagners ureigene Idee, die von Cosima, wie alles vom Meister, natürlich heiligsprach.


    Florian

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Hallo Clemens,
    zumindest einen Hund, besser gesagt: ein Hündchen hat mal bei Rossinis "Viva la Mamma" in der Stuttgarter Oper mitgespielt. Es war ein Chihuahua, der sich im jeweils richtigen Moment optisch und akustisch in Szene setzte.
    :hello:


    Korrektur:
    Nicht Rossinis, sondern Donizettis...
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich hatte ein Erlebnis, zwar nicht in einer Oper, sondrn in einem Lustspiel. Ich spielte eine Operndiva, die mit Pudel angereist kam und sich in einem Haus einquartierte. "Ein toller Fall" hieß das Lustspiel.


    Ich war auf der Bühne ohne Hund, der wurde draußen betreut, doch nicht gut genug, auf einmal sah ich ihn auf die Bühne kommen, schaute aber weder nach rechts oder links, ging schnurstraks auf der anderen Seite wieder runter.
    In der Zeitung stand "Pudel gibt sein Theaterdebuet". Da es ein Lustspiel war, hatte ich selber überhaupt kein Problem damit.


    Liebe Grüsse :hello:

  • Ich kann mich an eine "Tannhäuser" Inszenierung von Karajan in den 1962er Jahren erinnern,


    wo die Sängerschar, nach dem Hirtenlied, mit einer Hundeschar kam, und einer hat sich etwas daneben benommen. :D :D


    Ich fand das "erfrischend" für die Inszenierung, ist ja nicht immer bei Richard Wagner so. :yes:


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

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  • Hallo,


    hier muss unbedingt noch M. Twain "Die Arglosen im Ausland" ( 1878 ) genannt werden (Kapitel 9 & 10) Wagner-Opern: Ein Betroffenheitsbericht:
    Zeitlos köstlich! Unbedingt lesen!
    Auch C.M:v.WEBER schrieb bereits "Opernparadioen auf italienisch, französisch und deutsch", sowie "Die Versammlung der Instrumente" geschrieben. Manches darin fand ich doch etwas verstaubt, aber anderes wirkte auch frisch und lustig.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Lieber Harald,


    danke für die Hinweise. Da ich nur die Slezak-Bücher besitze werde ich vesuchen, die anderen zu bekommen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Beim Sichten alter Opernprogramme stieß ich auf "Der feurige Engel" von Prokofiew in Münster (April 2002). Das Programmheft verzeichnete folgende Hunde: Gao vom Mandelberg, Corassan vom Mandelberg und Windagainst go for Gold. Es handelte sich, wie der Augenschein ergab, um sehr edle Windhunde. Zwei Wochen später, in der nächsten Vorstellung, war jedoch nur noch ein Hund übriggeblieben. Was aus den andere zweien wurde - nie werden wir es erfahren.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)