Carl Philipp Emanuel Bach


  • Carl Philipp Emanuel Bach wurde am 8.3.1714 in Weimar als fünftes Kind von Johann Sebastian und Maria Barbara Bach geboren, zog alsbald mit seinem Vater nach Köthen und später nach Leipzig um. Bei seinem Vater erhielt er seine erste musikalische Ausbildung (Orgel- und Cembalospiel, Komposition) und besuchte auch die Thomasschule, an der Johann Sebastian tätig war. Danach zog es ihn aber zunächst von der Musik weg und zum Jurastudium hin (zuerst in Leipzig, dann in Frankfurt an der Oder).
    Aber nun zu seiner Karriere als Komponist:


    Zitat

    1740 wurde er als Cembalist in die Kapelle des preußischen Kronprinzen Friedrich nach Ruppin berufen, der 1740 den Thron bestieg. Zu dieser Zeit war Carl Philipp Emanuel einer der berühmtesten Clavieristen Europas. Seine Kompositionen - die ältesten stammen von 1731 - umfassen rund dreißig Sonaten und konzertante Stücke für sein Lieblingsinstrument. In der kronprinzlichen Kapelle in Rheinsberg lernte er Quantz und die Brüder Graun kennen. Als Kammercembalist Friedrichs II. unterrichtete er den jungen Herzog Carl Eugen von Württemberg, der sich am Berliner Hof aufhielt. Ihm widmete Bach die sechs Württembergischen Sonaten für Cembalo (Nürnberg 1744), nachdem er zwei Jahre zuvor seine sechs Preußischen Sonaten, die bedeutendsten Zeugnisse der neuen Stilbildung auf dem Gebiet der Klaviersonate, Friedrich II. zugeeignet hatte. 1746 stieg er zum "Kammermusikus" auf.


    Der sehr konservative Geschmack am preußischen Hof sowie das eher karge Salär und sein geringes Ansehen dort (seinen Bekanntheitsgrad erlangte er nicht durch seine Stellung, sondern durch Kontakte mit Berliner Künstlern und musiktheoretische Schriften) bewirkten, daß C.P.E. Bach sich dort nicht wirklich wohl fühlte. Er fand aber erst mit über 50 einen besseren Arbeitsplatz: 1768 zog er nach Hamburg. Zuvor bewarb er sich u.a. erfolglos als Nachfolger seines Vaters als Thomaskantor in Leipzig.



    Büste im Schauspielhaus Berlin


    Mich deucht, die Musik müsse vornehmlich das Herz rühren - diese Äußerung Carl Philipp Emanuel Bachs aus seiner Autobiographie von 1773 kann exemplarisch für die Geisteshaltung eines Künstlers der sogenannten Epoche der Empfindsamkeit stehen, die als Parallelströmung der Aufklärung im 18. Jahrhundert andere Werte in den Vordergrund stellte als diejenigen, denen die Musik seines Vaters verpflichtet war. Musik als Gottesdienst oder als Dienen weltlicher Fürsten war nicht mehr die Hauptsache in der Musik der postbarocken Zeit – ich scheue, den Begriff „Frühklassik“ oder „Vorklassik“ zu verwenden, nicht nur, weil hier kürzlich damit abgerechnet wurde, sondern auch, weil er mir nicht treffend erscheint, da wir mit Klassizität meist formale Strenge und den Bezug zu antiken Idealen assoziieren, die zu der formalen Auflockerung im Werk gerade eines Carl Philipp Emanuel Bach nicht recht passen wollen. Tatsächlich besteht ein weiterer wichtiger Unterschied zur Musik seines Vaters darin, der strengen formalen Struktur keinen vergleichbar hohen Stellenwert einzuräumen. So ist die Empfindsamkeit (den Begriff „Sturm und Drang“ meide ich hier auch) als Gegenbewegung (oder besser: Begleitbewegung) der rein rationellen Aufklärung entstanden, um auch das Gefühl des Menschen im aufgeklärten Zeitalter – als der Ratio gleichberechtigter (Selbst-)Erkenntnisvermittler - zur Geltung zu bringen.
    In C.P.E. Bachs bedeutendster musiktheoretischer Schrift, dem „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ (1753) werden denn auch nicht nur die technischen Fragen des Klavierspiels diskutiert, sondern auch ästhetische Betrachtungen und vor allem der musikalische Ausdruck diskutiert.


    Zitat

    Der musikalische Ausdruck spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des norddeutschen empfindsamen Stils, bei dem die Vermittlung starker, genau umgrenzbarer Empfindungen an erster Stelle steht. [...] Sein Stil ist häufig rhetorisch, mit plötzlichen Pausen, jäh aufbrausenden Stellen, unvermittelten Modulationen, und im allgemeinen von einer sehr originellen und fesselnden Schreibweise. Eine seiner Fantasien – mit ihrer Gestaltungsfreiheit eine für ihn typische Form – soll Hamlets berühmten Monolog darstellen. Wenn einiges an seinen Werken im Vergleich zu denen seiner Zeitgenossen weniger geordnet wirkt, hat dies seinen Grund darin, daß er die Kraft des Ausdrucks über alles andere Stellte.


    1768 wurde C.P.E. Bach als Nachfolger Telemanns (der 1714 sein Taufpate gewesen war) Musikdirektor der fünf Hauptkirchen Hamburgs und Kantor am Johanneum. In der freien Hansestadt, die auch eines der bedeutendsten kulturellen Zentren jener Zeit war, war es ihm möglich, seinen empfindsamen Stil ohne Einschränkungen, die ihm zuvor am preußischen Hof auferlegt waren, zu vervollkommnen. In seiner Autobiographie schreibt er dazu:
    Weil ich meine meisten Arbeiten für gewisse Personen und fürs Publikum habe machen müssen, so bin ich dadurch allezeit mehr gebunden gewesen, als bey den wenigen Stücken, welche ich bloß für mich verfertigt habe.
    Zu seinem persönlichen, freien Stil seien exemplarisch die sechs Streichersymphonien Wq 182 aus dem Jahre 1773 genannt. Diese waren zwar ein Auftragswerk (vom späteren Haydn-Texter Gottfried van Swieten), aber mit der Vorgabe, „die Werke ganz nach eigenem Wunsch und ohne Rücksicht auf technische Schwierigkeiten zu komponieren“.
    Ansonsten bedeutete der Stellenwechsel auch eine Verlagerung des kompositorischen Schaffens mehr auf geistliche Musik.
    Interessanterweise wurde gerade im Jahr zuvor Lessing zum Dramaturg nach Hamburg berufen. Hier entstanden bald darauf seine Schriften zur „Hamburgischen Dramaturgie“, die gegen strenge Formvorschriften im Theater gerichtet waren und ebenfalls exemplarisch für die Haltung vieler Künstlers in jener Zeit stehen.



    Carl Philipp Emanuel Bach blieb bis zu seinem Tode im Jahr 1788 Hamburg treu. In den letzten Lebensjahren entstanden einige seiner heute bekanntesten Werke, z.B. die drei Quartette für Klavier, Flöte, Viola und Cello (oder Baß) Wq 93-95 oder das Doppelkonzert für Klavier (bzw. Fortepiano), Cembalo und Orchester Wq 47.
    Sein Oevre umfaßt u.a. über 50 Cembalo- bzw. Klavierkonzerte, ca. 150 Cembalo- bzw. Klaviersonaten und zahllose weitere Werke für Cembalo oder Klavier (Menuette, Fantasien, Rondos, Polonaisen, Variationen, ...), 21 Symphonien, mindestens je ein Dutzend Violin-, Flöten-, Triosonaten, Klaviertrios, 23 Kantaten, sehr viele geistliche und weltliche Lieder (darunter über 50 Psalmenvertonungen).


    Auf meine persönlichen Eindrücke zu den paar mir bekannten Werken möchte ich aber erst in späteren Beiträgen eingehen. Es wäre schön, wenn der ein oder andere Werke C.P.E. Bachs, die als besonders wichtig angesehen werden, näher vorstellen würde.


    Das „Wq“ steht übrigens für Alfred Wotquenne, der 1905 ein Werkverzeichnis C.P.E. Bachs erstellte. Es gibt noch ein weiteres von Eugene Helm mit dem Kürzel „H“.


    Zum Schluß möchte ich noch auf die enorme Bedeutung und Anerkennung C.P.E. Bachs unter seinen Zeitgenossen hinweisen:


    Zitat

    In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war er berühmter als sein Vater und seine Brüder. Mit „Bach“ meinte man ihn, und in seinen Hamburger Jahren galt er als eine der großen musikalischen Autoritäten nicht nur in Deutschland, den Niederlanden und im Ostseeraum, sondern auch in England und sogar in Frankreich.


    Haydn äußerte sich: Wer mich gründlich kennt, der muss finden, dass ich dem Emanuel Bach sehr vieles verdanke, dass ich ihn verstanden und fleißig studiert habe.


    Viele Grüße,
    Pius.


    Zitate: Wikipedia; Cambridge-Buch der Musik; Klaus Häfner in einem DHM-booklet (in dieser Reihenfolge)

  • Salü,


    sehr schöner Thread!


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Von CPE Bach habe ich selbstverständlich seinen "Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen" in einem faksimilierten Nachdruck und lese sehr gerne darin. Zu ergänzen ist hier, dass Bach nach dem ersten [1753] noch einen zweiten Teil [1762] herausbrachte. Beide Teile wurden 1787 revidiert und neu aufgelegt.


    Viel interessanter aber ist in der Tat seine Musik, die weitestgehend untergegangen zu sein scheint - aber in letzter Zeit wurde CPE Bach zumindest hier im Forum so häufig erwähnt, dass wohl dieser Thread endlich entstand.


    Ich besitze noch nicht viel von diesem Bach-Sohn, aber immerhin das bereits erwähnte Doppelkonzert für Fortepiano [Hammerklavier] und Cembalo Es-Dur, das wirklich sehr reizend ist, zumal es [was durchaus auch beabsichtigt war] den unterschiedlichen Klang dieser beiden verwandten Instrumente klar herausstellt:



    Ernst Gröschel, Hammerklavier
    Alfred Zeimar, Cembalo
    Pro Arte Orchestra
    Kurt Redel


    Besonders überrascht und zugleich beeindruckt aber hat mich diese Einspielung mit dem ersten Teil der sechs Württembergischen Sonaten:



    'Württemberg' Sonatas (1)
    Sonate Nr. 1 a-moll Wq 49/1 [H30]
    Sonate Nr. 2 As-Dur Wq 49/2 [H31]
    Sonate Nr. 3 e-moll Wq 49/3 [H33]


    Miklos Spányi, Cembalo*



    *Die Angabe "Cembalo" bei jpc ist falsch [vgl. Abbildung/Text auf dem Cover]!
    Für die Einspielung wurde ein 1999 von Joris Potvlieghe ( :D ) nachgebautes Clavichord nach dem Meister Gottfried Joseph Horn, Dresden, 1785 verwendet. Und es ist in natura [leider] nicht blau.


    Andernorts schrieb ich über diese Einspielung [die eine kleine Rechtfertigung verdiente] bereits:


    [...] ich finde, er spielt die Sonaten mit einer großartigen Würde und Ehrfurcht - soetwas habe ich selten gehört. Mag sein, dass es etwas zuviel des Guten ist, aber ich werde mir bald die 2te CD dazubestellen [...]


    Leider besitze ich den Teil (2) noch nicht. Interessieren würde mich aber, warum die Sonaten WQ 49/1-3 nicht auch H30-32, sondern als H30, H31 und H33 verzeichnet wurden? Der Booklet-Text stiftet bei mir da eher Verwirrung.


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Auch ich schließe mich dem verdienten Lob an!!! :jubel:


    Von C.P.E.Bach habe ich auch nicht sooo viel, jedenfalls seien seine beiden wohl bekanntesten Werke von mir erwähnt:



    Sein wirklich großartiges, erhebendes Magnificat in D-Dur Wq215; zu haben mit dem Meisterwerk seines Vaters in folgender ordentlicher EInspielung für nur 5.99 Euro:


    Sowie das berühmte, kleine Solfeggietto in c-moll Wq117/2- was zum selbst auf dem Klavier spielen. Klingt virtuos it aber eigentlich ganz einfach...
    Eine Aufnahme habe ich nicht - einfach selbser spielen...! :D


    Und noch, vielleicht nicht ganz so bekannt: Sein Rondo in c-moll Wq54 ( meine ich).
    Ich halte es für eine ganz faszinierende kleinere Komposition für Klavier!


    Ich kenne noch ein paar Symphonien - z.B. die "Hamburger" - aber zu denen kann ja jemand anderes was schreiben! :]


    LG
    Raphael

  • Ich habe noch mehrere Werke von ihm auf LP, und da mein Katalog alle ist, muß ich versuchen ob das Gedächtnis nicht lückenhaft ist.
    1 oder 2 Orgelkonzerte
    Einige Flötekonzerte (ich dachte 3)
    Die von Ulli schon genannten Würtembergischen Sonaten habe ich auf eine (Doppel??)LP.
    Cellokonzerte (2? 3? ?( )
    Zwei Oratorien: die "Markus Passion" und "Auferstehung und Himmelfahrt Jesu".
    Und dann habe ich noch vereinzelt hier und da was von ihm.


    LG, Paul

  • Guten Morgen


    C.P.E. Bach auch bei mir kaum vertreten :(


    Einzig das das "Concerto Es Dur" für Cembalo und Hammerflügel
    auf dieser



    CD mit Doppelkonzerten der Bachsöhne.


    Gespielt von der musica antiqua köln, Leon Berben Cembalo und Robert Hill Hammerflügel.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zu den faszinierendsten mir bekannten Werken von CPE Bach sind die "Hamburger Sinfonien" für Streichorchester zu zählen (obwohl ich zu meiner Schande noch gar nicht alle 6 davon kenne). Sie werden im Vorstellungsbeitrag erwähnt, eine Auftragskomposition bei der Bach aber völlig freie Hand hatte. Jahrelang galten sie wohl als so schwierig, dass eine solistische Besetzung vermutet wurde.
    Die Musik erinnert ein wenig an einiges von Haydn (auf Bachs Vorbildfunktion für diesen Komponisten wurde ja schon hingewiesen) in dessen Sturm&Drang-Phase, nur dass sie noch viel abrupter, kontrastreicher sind, mitunter hektisch und atemlos.
    Die Oboenkonzerte sind demgegenüber eher "galant-empfindsame" Stücke (etwas langweilig), die Auswahl der mir bekannten Cembalokonzerte steht zwischen den Wechselbädern des Sturm und Drang und einer etwas verbindlichen Empfindsamkeit.
    Insgesamt finde ich CPE Bach aber keinen ganz leicht zu hörenden Komponisten. Der "klassische" Zusammenhang, den man selbst beim frühen und mittleren Haydn schon recht deutlich ahnt, fehlt hier oft völlig, trotz der Kürze der Stücke ist es nicht ganz leicht sich zu orientieren. Und es fehlt auch die melodische Eingängigkeit des jüngsten Bach-Sohnes oder einiger andere Vorklassiker.



    finde ich eine sehr schöne CD; es gibt sie auch in einem Staier gewidmeten Dreierpack (den ich mich zu kaufen weigere, weil ich 2/3 davon besitze, leider ist die fehlende CD mit Solostücken von CPE Bach kaum mehr einzeln zu kriegen)


    Die späten "Quartette" für Flöte, Viola & Clavier (das den Bass ebenfalls übernimmt, daher Quartette, ein Cello u.ä. wäre ad lib.) sind etwas "klassischer", ebenfalls sehr interessante Werke.
    Ich habe noch eine Handvoll mehr CDs, aber meine Empfehlungen wären erstmal die Hamburger Sinfonien, ein paar Cembalokonzerte und besagte Quartette. Zur Claviersolo- und Vokalmusik kann ich noch gar nicht sagen..


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Meiner Ansicht ist CPE Bach im Hinblick auf die Zahl der Aufnahmen nicht so unterrepräsentiert, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint.


    Meines Wissens stammt die große CPE Bach - Edition von Capriccio schon aus den 80er Jahren. Die 12 CD-Box ist heute bei jpc für 20 Euro greifbar und bietet einen guten ersten Überblick über sein Schaffen:



    Symphonien Wq. 183 Nr. 1-4; Symphonien Wq. 182 Nr. 1-6 "Hamburger;


    Flötenkonzerte Wq. 22, 166-169; Oboenkonzerte Wq. 164 & 165;


    Orgelkonzerte Wq. 34 & 35; Orgel-Präludium Wq. 70, 7;Fantasie & Fuge Wq. 119, 7 für Orgel;


    Cembalosonaten Wq. 50 Nr. 2-4;Kurze & leichte Klavierstücke Wq. 113 & 114;


    Flötensonaten Wq. 124, 127-129, 133, 134;


    Klopstocks Morgengesang Wq. 239;Auf schicke dich Wq. 249;Anbetung dem Erbarmer Wq. 243; Heilig Wq. 217;Zur Einführung des H. P.Gasie Wq.
    250;Wer ist so würdig Wq. 222;Der Herr lebt Wq. 251;Auferstehung und Himmelfahrt;Osterkantate Wq. 244 "Gott hat den Herrn auferweckt"



    Pregardien, Schlick, Varcoe, Haupt, Glaetzner, Rheinische Kantorei, Das
    Kleine Konzert, Kammerorchester "CPE Bach", Neues Bachisches Collecium Musicum, Haenchen, Max, Pommer u. a.





    Die musikalische Wiedergabe mag nicht unbedingt den aktuellen Stand der HIP-Praxis wiedergeben, aber ich meine dennoch, daß sich die Box (erst recht bei dem Preis) nicht zu verstecken braucht.



    Ans Herz legen möchte ich jedem die Aufnahmen des Pianisten Anthony Spiri:




    Er spielt zwar auf einem modernen Flügel, mir macht das aber nichts aus. Vor allem die Fantasien haben es mir angetan. An Klavierwerken hätte ich da noch einige Werke auf Tangentenflügel sowie die Fantasie fis-moll von Lubimov (diese unter meinen Unverzichtbaren).



    In der Sammlung befinden sich weiter einige Cellokonzerte (Hugh auf Naxos), Orgelkonzerte (aus der oa Capriccio-Edition), 2 Oboen- und 1 Cembalokonzert (von der Goltz, Freiburger BarockOrch).


    Bekannt sind die CPE Bachschen Symphonien.


    Ich habe von Pinnock bzw Remy für je Euro 5,99 bei jpc diese Aufnahme erstanden:







    Von Remy gibt es auf cpo für denselben Preis noch zwei CDs mit Cembalokonzerten.



    Etwas im Hintergrund steht CPE Bachs Liedschaffen. Immerhin konnte ich bei jpc diese Aufnahme erstehen:




    Das ist zwar alles noch weit von Schubert entfernt, aber unter den Tisch fallen lassen darf man die Werke der sog. Ersten Berliner Liederschule aber nicht.


    Die musikhistorische Bedeutung dieses Bachsohnes kann - wie Pius zu Recht angemerkt hat - nicht hoch genug angesetzt werden. Allein der Umstand, daß er in Hamburg Nachfolger von Telemann geworden ist, zeigt, wie hoch ihn die damalige Musikwelt schätzte.

  • Danke Pius für diesen wunderbaren Thread und für Deine exzellente Eröffnung!!!


    Mein Erstkontakt mit Werken C. P. E. Bachs liegt inzwischen etwa 22 Jahre zurück. Damals kaufte ich eine LP aus der Reihe DGG Archiv-Resonanz mit den sog. Hamburger Orchestersinfonien Wq. 183, eingespielt vom Münchener Bach-Orchester unter der Leitung von Karl Richter. Das war ein wirkliches Heureka-Erlebnis!! Der Beginn der D-Dur Sinfonie (Wq. 183/1) mit dem bohrenden, zunächst von den Violinen allein vorgetragenen, an einen Fanfaransignal auf einem Ton gemahnenden Motiv, in das sich das seltsam asymmetrisch fortgesponnene, ungeheuer irritierende und irrisierende Hauptthema mischt, hat mich sofort in seinen Bann gezogen und bis heute nicht wieder losgelassen. Seitdem gehört der »große Bach« zu meinen absoluten Favoriten ! - gerade aufgrund der Sperrigkeit vieler seiner Werke, der bisweilen befremdlich inhomogenen Gestaltung von Themen, der unberechenbaren und, hm, wie soll ich sagen, vielleicht: »brüchigen« Art der motivischen Fortspinnung und Verarbeitung. Man ist immer wieder erstaunt und vielleicht sogar verstört über das, was in den oftmals sehr kurzen Sätzen seiner Werke auf engstem Raum alles so passiert.


    Einen guten Überblick über Bachs Werk bietet IMO durchaus die von Robert Stuhr angesprochene Box bei Capriccio - mit den Einschränkungen, die schon genannt worden sind. Zumeist findet man für die dort enthaltenen Werke inzwischen nicht nur korrektere sonderen auch »schmissigere« Interpretationen. Aber für den Preis erhält man ganz ordentliche Aufnahmen (wobei H. Haenchen für meinen Geschmack insgesamt etwas zahm an die doch sehr affektvollen und expressiven Tonsprache C. P. E. Bachs herangeht).



    Zu meinen absoluten Lieblingswerken C. P. E. Bachs gehören folgende:


    Natürlich die schon erwähnten vier Orchestersymphonien Wq. 183, die wohl die Summa des sinfonischen Schaffens Bachs darstellen. Wunderbar ist IMO die sehr expressive, treibende und doch nicht gehetzte Aufnahme mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter der Leitung von G. Leonhard (Auf. 1989/90. Inzwischen neu aufgelegt in der Reihe Virgin-Veritas).


    Selbstverständlich gehören auch die von Johannes Roehl erwähnten Streichersymphonien Wq 182 in die Spitzengruppe seiner Werke. Aus dieser Gruppe favorisiere ich die Sinfonien in B-Dur (Wq. 182/2, H 658 ) und die tatsächlich stürmende und drängende h-moll Sinfonie (Wq 182/5, H 661). Hier kenne ich die Enspielungen mit Pinnock und die mit dem Kammerorchester »Carl Philipp Emanuel Bach« unter der Leitung von Hartmut Haenchen. Wenn auch Pinnock sicherlich die HIPere und zwingendere Interpretation vorlegt, gefällt mir Haenchen bei den Streichersinfonien ebenfalls sehr gut (gehört zu den besten CDs in der Capriccio-Box).


    Ein ungeheuer empfindsames und zugleich ausdrucksstarkes und vorwärtsdrängendes Werk ist das hinreissende Flötenkonzert d-moll, Wq. 22/H 426. Das sanglich-melancholische und dabei doch drängende Thema des Kopfsatzes bekommt man kaum jemals wiederaus dem Ohr, der Mittelsatz ist musikalische »Empfindsamkeit« in Reinkultur wie der atemlose und atemberaubende Schlußsatz wohl als Paradigma eines musikgewordenen »Sturm und Drang« stehen kann. Meine liebste Aufnahme ist eine gaaaanz alte und völlig unhippe Einspielung :D mit Hans-Martin Linde (Querflöte) und den Festival Strings Lucerne unter der Leitung von Rudolf Baumgartner (Aufnahme von 1968, DGG-Archiv) . Aber auch Eckart Haupt und Haenchen machen ihre Sache sehr gut, wenn sie auch nicht so vorwärtsdrängend musizieren wie die Herren auf der beinahe 20 Jahre älteren DGG Produktion.


    Ein wirklich hinreissendes kammermusikalisches Werk Bachs ist die wundervolle, schon 1731 entstandene Sonate in d-moll für Querflöte, Violine und Basso Continuo (Wq. 145). Hier kann ich leider keine Einspielung empfehlen, die auf dem Markt ist, da ich wiederum nur eine recht alte Aufnahme auf LP besitze (und kenne), die mir aber so zu Herzen geht, daß ich bisher noch gar nicht nach einer Alternativaufnahme Ausschau gehalten habe (Hans-Ulrich Niggemann, Querflöte; Ulrich Grehling, Violine; Grete Niggemann, Viola da Gamba; Kar Heinz Lautner, Cembalo. Die Aufnahme gabs mal auf der DGG-Archiv Resonance LP 2547 14: »Flötenkonzert in Sanssouci«).


    Unter den Klavierwerken C.P.E. Bachs gibts naklar zahlreiche Perlen. Hier liebe ich besonders die schon von Ulli erwähnten »Würtembergischen Sonaten«, wobei ich persönlich der tatsächlich sehr guten Einspielung mit Miklos Spányi immer noch die (wiederum leider gestrichene :motz: ) Aufnahme mit Bob van Asperen vorziehe. Aber das ist wahrscheinlich ein Effekt meiner Hörsozialisation - Asperens Aufnahme besitze ich seit etwa 20 Jahren auf LP und hab sie wohl 100.000 mal gehört ;) - da haben es andere Einspielungen naklar schwer.


    Und dann mag ist sehr gern die »Achtzehn Probestücke in sechs Sonaten« (Wq. 63 / H70-75) zum Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen«. Dies nicht allein, weil es die einzige Klavierwerke Bachs sind, die ich selbst zu musizieren vermag, sondern weil diese kleinen Sonaten einfach so voller wunderschön ausdrucksstarker Musik stecken!!! Jeder dieser 18 Sätze ist ein kleiner Kosmos affektvoller Musik. Die schönste Sonate ist hier IMO die 2. (H 71) mit einem herrlich zerklüfteten, motivisch dicht gearbeiteten »Allegro con spirito« in d-moll als Kopfsatz. Meine Lieblingsinterpretationen ist hier die von Klawirr (leider nicht erhältlich :D ). Sehr schön musiziert aber auch Armin Thalheim diese kleinen Wunderwerke auf dem Clavichord (ist in der Capriccio-Box enthalten).


    Ganz herzlich,
    Medard

  • von C.P.E. Bach habe ich auch einiges, aber eine CD hat mich wirklich umgehauen:



    C.P.E. Bach: Sinfonien und Konzerte
    Akademie für Alte Musik Berlin



    neben 3 Sinfonien Wq 179 in Es-Dur / 178 in e-moll ( :jubel: ) / 173 in G-Dur


    werden noch 2 geniale Konzerte zum Besten gegeben, das Cembalokonzert Wq 20 und das Cello Konzert Wq 170 in a-moll.
    Besonders das Cello Concerto hat es in sich.


    Ich bin von dieser Platte immer noch sehr angetan, so dass sie auch den Weg in meine Unverzichtbaren fand.
    Es wird sehr flott gespielt und es geht auch etwas rabiat zu, was aber der Musik mehr als gut tut, dass lässt den ganzen Sturm und Drang wirklich lebendig werden.

  • Hallo, Lullist!


    Ich habe die CD - auf Deine Verantwortung hin - soeben auf dem Marktplatz bestellt. :D


    Die beiden Doppelkonzerte (zwei gleiche und zwei gemischte Tastenisntrumente) von Carl Philipp Emanuel Bach hört man ja öfters. Ich besitze auch Rundfunkmitschnitte, das für Cembalo und Hammerflügel sogar HIP. Besonders Letzteres halte ich für ein Musterbeispiel der Sturm-und-Drang-Symphonik.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • ich kann die CD nur jedem ans Herz legen - die hat mir C.P.E. Bach von seiner "wilden Seite" gezeigt.


    Die CD mit den Hamburger Sinfonien (Freiburger Barockorchester) hab ich z.B. auch....



    ....aber das "Feuer" das die Akademie für alte Musik Berlin den Werken Bachs verleiht sucht man da vergebens, das ist einfach nur galante Rokoko-Musik.
    Zwar schön gespielt, aber irgendwie hat mich diese Aufnahme nie wirklich gefesselt, mag sein dass es an den Werken selbst liegt oder an der Interpretation - ich weiß es nicht.



    :hello:

  • Hallo!


    Mir gefallen bislang die bereits mehrfach lobend erwähnten Streichersinfonien Wq 182 am besten. Ich höre momentan recht häufig die Hogwood-Aufnahme, die es inzwischen in anderer Aufmachung (u.a. wohl ohne booklet) billig zu kaufen gibt:



    Sechs Symphonien für Streicherorchester in G, B, C, A, h, E.


    Ein Lieblingsstück aus diesen habe ich seltsamerweise nicht ausmachen können. Ich behandele sie eher wie ein Werk.


    Zur Dreisätzigkeit der C.P.E. Bach-Symphonien stht im booklet folgendes:


    Zitat

    In Berlin rümpfte man schlicht die Nase über Komponisten, die Sinfonien mit Menuetten schrieben, und J.A. Hiller in Leipzig war der Meinung, daß Menuette das Mark der anderen Sätze schwächten - Menuette seien wie Männer von weibischem Aussehen...


    :rolleyes:


    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Die Musik erinnert ein wenig an einiges von Haydn (auf Bachs Vorbildfunktion für diesen Komponisten wurde ja schon hingewiesen) in dessen Sturm&Drang-Phase, nur dass sie noch viel abrupter, kontrastreicher sind, mitunter hektisch und atemlos.
    Insgesamt finde ich CPE Bach aber keinen ganz leicht zu hörenden Komponisten. Der "klassische" Zusammenhang, den man selbst beim frühen und mittleren Haydn schon recht deutlich ahnt, fehlt hier oft völlig, trotz der Kürze der Stücke ist es nicht ganz leicht sich zu orientieren.


    Das empfinde ich auch so. Aber nach einer gewissen Gewöhnungsphase haben diese sechs Symphonien bei mir jetzt einen Stein im Brett.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Bei mir führte der Weg vom 20. ins 18. Jahrhundert über CPE und WF Bach und zwar über deren Konzerte für 2 Cembali mit MAK.


    Dann kamen Haydns Sturm- und Drang-Symphonien und irgendwann konnte ich mich dann sogar mit diesem Mozart anfreunden.
    :D


    Leider ist die Musik zwischen Bach/Händel und Haydn/Mozart heute nicht sehr beliebt. Mich faszinierte sie zunächst mehr als das davor und das danach, da diese "Umbruchsphase" vielschichtiger und quasi ungehemmter ist von allgemeingültigen Konventionen. Das bedingt natürlich, dass es keinen repräsentativen Hauptvertreter geben kann, aber wenn schon, wäre es natürlich CPE Bach.


    Soviel der Plattheiten für heute anläßlich der Threaderöffnung.
    :rolleyes:

  • die folgenden werke kann ich mir zu hause anhören:


    wotquenne
    34
    35
    43/1-6
    47
    48/6
    49/1,3
    50/51/4
    52/4
    55/4
    56/1-6
    58/5
    59/1,5,6
    61/4,6
    63
    65/29,47
    66
    67
    70/7
    76
    78
    80
    118/9
    145
    171
    172
    182/1-6
    193
    233
    240


    die meisten meiner tonträger finde ich im internet nicht (drum mag ich den rest auch gleich nicht abbilden).
    und bevor ulli endlich wieder eine postschnecke auf den weg schickt, möchte ich eine clavichord-cd mit bernard brauchli (=brooschli) extrahieren, den ich unlängst außer hause bei einem konzert im italienischen kulturinstitut in der ungargasse erleben durfte. zu diesem behufe war er mit 2 dieser kästen angereist, einem großen auf füßen und einem kleineren "tischgerät". seitdem warte ich umso neugieriger auf einen dieser guten, erhellenden beiträge von herrn hildebrandt...
    auf diesem bei titanic records, massachusetts 1990 erschienenen album gibt es neben 3 sonaten (wq48/6, 50/4, 63/4) 3 herausragende stücke aus telemanns patenkindes feder:
    die fantasie fismoll wq67, deren untertitel"cpebs empfindungen" nachgeradezu paradigmatisch für den empfindsamen stil ist (2 seiten ohne taktstrich!). ein melancholisches stück (satzbezeichnung: "sehr traurig und ganz langsam"), 1787 erschienen, also in seinem vorletzten lebensjahre.
    dann die 12 variationen über die folies d'espagne wq118/9, erst 1803 in wien veröffentlicht.
    und schließlich ein rondo, wq66, von 1781. dieses stück komponierte er für seinen schüler dietrich ewald grothuss , als er diesem sein lieblingsinstrument verkauft hatte: ein clavichord von gottfried silbermann (dem dresdner s.), das cpeb über 35 jahre besessen und gespielt hatte. er betitelte das "traurige rondo" mit "abschied von meinem silbermannischen claviere".
    und nocheinmal zur erinnerung:
    als er 1788 starb, bedeutete nur "bach" cpe und nicht js!


    :hello:

  • Zitat

    Original von observator
    und nocheinmal zur erinnerung:
    als er 1788 starb, bedeutete nur "bach" cpe und nicht js!


    jc mindestens ebenso. :yes:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von observator
    die folgenden werke kann ich mir zu hause anhören:


    [...]


    Du solltest Dir dann aber unbedingt noch Wq 183:1-4 zulegen. Ohne die, geht's gar nicht... ;)


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Mein Erstkontakt mit Werken C. P. E. Bachs liegt inzwischen etwa 22 Jahre zurück.



    Da haben wir was gemeinsam ;). Nur dass ich nicht sanft von Onkel Karl und seiner Münchener Truppe in die CPE-Welt hineingeschaukelt wurde :D :untertauch:, sondern schon damals ganz schön hip unterwegs war... :beatnik:



    Die sechs Hamburger Cembalokonzerte Wq 43 wurden 1983 mit dem Ensemble Melante Amsterdam und Bob van Asperen als Solisten eingespielt und sind irgendwann in den letzten Jahren auch auf zwei CDs in der Virgin-Reihe Veritas wiederveröffentlicht worden:





    Die Musik ist oben von Johannes schon kurz charakterisiert worden: "die Auswahl der mir bekannten Cembalokonzerte steht zwischen den Wechselbädern des Sturm und Drang und einer etwas verbindlichen Empfindsamkeit". Gerade deshalb finde ich sie für den Einstieg sehr empfehlenswert: auf engem Raum findet man hier sowohl die forcierte Expressivität, das experimentell-kleinteilige Verfahren und die empfindsame Melodik miteinander kontrastiert. Das vermittelt auf faszinierende Weise viel von "Ausprobieren" und "Aufbruch", aber wahrscheinlich vermische ich das jetzt mit dem Rückblick auf meine ersten Studiensemester... :D


    Manch andere Empfehlung kann ich hier unterstreichen (z.B. die Hamburger Symphonien mit Pinnock - sehr preiswert! - oder mit dem Freiburger Barockorchester), auch die erwähnten Aufnahmen mit Andreas Staier am Cembalo (ganz toll die vom Observator erwähnten brachialen Variationen über die Folies d'Espagne). Die eingeschränkte Empfehlung für die überaus preisgünstige CPE-Edition bei Capriccio unterstütze ich ebenfalls, wobei gerade die orchestralen Sachen mit Haenchen immer noch sehr respektabel sind. Die dort enthaltenen Cembalo-Solowerke klingen für mich allerdings so, als habe man das Instrument bei Ikea gekauft ... dabei sind sie doch m.W. in der DDR produziert worden...? :D



    Viele Grüße


    Bernd

  • Lieber Bernd


    Zitat

    Original von Zwielicht



    Da haben wir was gemeinsam ;). Nur dass ich nicht sanft von Onkel Karl und seiner Münchener Truppe in die CPE-Welt hineingeschaukelt wurde :D :untertauch:, sondern schon damals ganz schön hip unterwegs war... :beatnik:


    Nananananana - nu laß mal den alten Karl in Frieden! :D Aber im Ernst: gerade bei den vier Sinfonien Wq 183 finde ich Richter mit dem MBO alles andere als schaukelig, sondern so richtig stürmend, sogar recht agressiv. Diese C.P.E. Bach-Scheibe gehört IMO so ziemlich zur Spitze dessen, was in dieser Besetzung gemacht worden ist.



    Zitat

    Die eingeschränkte Empfehlung für die überaus preisgünstige CPE-Edition bei Capriccio unterstütze ich ebenfalls, wobei gerade die orchestralen Sachen mit Haenchen immer noch sehr respektabel sind. Die dort enthaltenen Cembalo-Solowerke klingen für mich allerdings so, als habe man das Instrument bei Ikea gekauft ... dabei sind sie doch m.W. in der DDR produziert worden...? :D


    Viele Grüße


    Bernd


    Da muß ich Dir jetzt recht geben. Ich hab die CD gestern mal wieder gehört. Ich finde immer noch, daß Armin Thalheim sehr engagiert und ansprechend spielt. Aber das Instrument klingt tatsächlich etwas nach Selbstbausatz. Übrigens wurden so um Mitte der 1970er Jahre die ersten IKEA-Billy-Regalbausätze in der DDR gefertigt - hab' zwei davon zuhaus rumstehen. So gesehen ist Deine Vermutung vielleicht gar nicht so abwegig... ;)


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Die Solowerke für "Clavier" in der Capriccio-Box sind auf einem Clavichord gespielt. Das klingt nun mal anders als ein Cembalo.


    Als die "Edition Carl Philip Emanuel Bach" produziert wurde, war Capriccio übrigens ein Hochpreis-Label. Die haben erst später auf billig umgesattelt.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von beckmesser
    Die Solowerke für "Clavier" in der Capriccio-Box sind auf einem Clavichord gespielt. Das klingt nun mal anders als ein Cembalo.


    Es ist nicht das Clavichord an sich, das mich in diesen Aufnahmen stört, sondern ebendieses spezielle Instrument. Wenn man hier einen Vergleich mit dem wunderschön differenziert klingenden Clavichord anstellt, das Miklos Spanyi z.T. bei seinen Einspielungen der Cembalokonzerte von CPE Bach benutzt, dann klingt Thalheims Instrument doch reichlich monochrom-dürr.




    Zitat

    Als die "Edition Carl Philip Emanuel Bach" produziert wurde, war Capriccio übrigens ein Hochpreis-Label. Die haben erst später auf billig umgesattelt.


    Schon klar, ich wollte auch keineswegs Capriccio als Ikea-Label denunzieren :D. Schon aus eigener leidvoller Erfahrung, da ich mir früher doch so einige Capriccio-Hochpreis-CDs zugelegt habe.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Du solltest Dir dann aber unbedingt noch Wq 183:1-4 zulegen. Ohne die, geht's gar nicht... ;)


    Ganz herzlich,
    Medard


    hast du denn eine empfehlung für die dodekasinfos?


    :]

  • Zitat

    Original von observator


    hast du denn eine empfehlung für die dodekasinfos?


    :]


    Jawoll!
    Habe ich oben schon genannt: Orchestra of the Age of Enlightenment, Gustav Leonhard. Gibts inzwischen recht günstig in einer Doppel-Box mit ein paar Cellokonzerten. Hier das Bildchen:



    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Habe ich oben schon genannt: Orchestra of the Age of Enlightenment, Gustav Leonhard. Gibts inzwischen recht günstig in einer Doppel-Box mit ein paar Cellokonzerten. Hier das Bildchen:



    Herzlichst,
    Medard



    Schande über mich - ich kenne die Symphonien Wq 183 auch noch nicht :O. Schon das bloße Reinhören in die jpc-Clips hat mich aber vom Stuhl gerissen 8o.
    "Lieferbar innerhalb einer Woche" - hoffentlich noch in dieser... :boese2:



    Viele Grüße


    Bernd

  • Die Aufnahme mit Leonhardt ist sicher nicht schlecht, allerdings ziemlich hallig und im Vergleich mit folgender auch etwas brav:



    Andrew Manze dirigiert The English Concert.
    Ein Kandidat für meinen persönlichen top of the year award.


    :jubel: Khampan


  • Jaaaa, mit der habe ich auch schon das eine oder andere mal geliebäugelt ----- aber der Preis... für 'ne Einzel-CD...


    Herzlichst,
    Medard


    p.s.: die Leonhardt-Einspielung habe ich soeben nochmal gehört (allerdings nur Wq 183:1) - besonders hallig kam's mir eigentlich nicht vor. Anschließen habe ich Wq 183:1 mit dem MüBa-O. unter Richter gehört (von Vinyl) - mein Gott hat das Power!!!! Als würde die Welt unter Strom stehen!!! Warum gibt's das nicht endlich auf CD.... ;(

  • Zitat

    Original von Klawirr
    p.s.: die Leonhardt-Einspielung habe ich soeben nochmal gehört (allerdings nur Wq 183:1) - besonders hallig kam's mir eigentlich nicht vor.


    ja, es geht noch, ist aber schon deutlich ein Kirchenhall, der nicht ganz den richtigen Rahmen für die Stücke abgibt. Jedenfalls hat auch in klanglicher Hinsicht Andrew die Nase weit ;) vorn.
    Bei Amazon Marketplace gibt's sogar einigermaßen zivile Angebote.


    Gruß, Khampan

  • Ciao !


    Diese, wie auch ich finde, vitale, dynamische und frische Einspielung ist mittlerweile tatsächlich auf CD greifbar, und zwar zusammen mit anderen bisher nie oder hier wieder neu auf CD publizierten Aufnahmen unter dem Titel: Karl Richter, An universal musician (DGG-Box).


    Die übrigen Titel darauf sind ebenfalls durchgehend empfehlenswert !


    Beste Grüße,


    Gerd


  • :faint:


    WOW!!! Das wird sofort geordert!!!


    Danke für den Hinweis Gerd!!! :jubel: :angel:


    Herzlichst,
    Medard

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