ZORAN TODOROVICH, ein Lyrico Spinto Tenor?

  • Hallo zusammen,


    der aus Belgrad stammende Tenor Zoran Todorovich hat in Frankfurt und München Gesang studiert. Erste Engagements erhielt er in Detmold und Hannover. Dort sang er Partien wie Duca (Rigoletto), Jenik (Die verkaufte Braut), Cavaradossi (Tosca), Faust und Alfredo (La Traviata). 1996 debütierte er in Sevilla als Duca, ein Jahr später als Pinkerton an der Wiener Staatsoper. Weitere Engagements folgten an der Deutschen Oper Berlin, an der Oper Frankfurt, an der Hamburgischen Staatsoper sowie in San Francisco, Zürich, St. Gallen, Lyon, Antwerpen, Nizza, Brüssel, Tokio, Madrid und Barcelona.
    Sein Repertoire umfasst inzwischen u.a. auch Partien wie Dimitrij (Boris Godunow), Hoffmann (Les Contes d’Hoffmann) und Fernando (La favorita).
    In München wurde er bekannt als Rodolfo (La Bohème), Pinkerton (Madama Butterfly), Titelpartie Roberto Devereux, Pollione (Norma) und Cavaradossi (Tosca), als welcher er ebenfalls auf der Bregenzer Seebühne zu erleben war.


    Wie schätzt Ihr diesen vielseitigen Sänger ein? Auf wessen Spuren wandelt er? Zu welchen Hoffnungen gibt er Anlass?

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Inzwischen ist seine Stimme auf einigen Opern- und Operettenaufnahmen zu hören, auf DVD u.a. als Partner von der Gruberova in "Norma".
    Es gab auch schon eine schöe Recital-CD von ihm (meines wissens z.Zt. vergriffen, evtl. Restbestände im Handel noch verfügbar):



    Neben den üblichen Tenor-"Gassenhauern" singt Zoran Todorovich auf dieser CD auch weniger gängiges Repertoire, so z.B. Arien aus Verdis "Il Corsaro", Leoncavallos "Zaza" oder Mascagnis "Lodoletta", aber natürlich auch das "eiskalte Händchen"....


    In der Diskussion über die diesjährigen Bregenzer Festspiele, bei denen er den "Cavaradossi" in der Seebühnen-"Tosca" sang, waren die Meinungen geteilt.


    Alles in allem ein recht vielseitiger Sänger, aber nicht unbedingt mein persönlicher Favorit!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Es gab auch schon eine schöne Recital-CD von ihm (meines wissens z.Zt. vergriffen, evtl. Restbestände im Handel noch verfügbar):



    Diese CD müsste evtl noch hier zu bestellen sein.


    Ich habe Zoran Todorovich leider noch nicht live erleben können, nachdem er im Münchner Roberto Devereux krankheitsbedingt ausfiel und in der aufgezeichneten Serie durch Roberto Aronica ersetzt wurde.


    Sehr gefeiert wurde m. W. sein Pollione in München neben Edita Gruberova:


    Vincenzo Bellini (1801-1835)
    Norma

    (Eine Produktion der Bayerischen Staatsoper,
    Regie:Jürgen Rose)
    Edita Gruberova, Sonia Ganassi, Zoran Todorovich,
    Markus Herzog, Roberto Scandiuzzi,
    Bayr. Staatsorchester, Friedrich Haider (155 Minuten)


    Sound: stereo/DTS 5.0
    Bild: WS (NTSC)



    In meiner Sammlung findet sich noch diese sehr gelungene Aufnahme eines selten gespielten Werkes:


    Emmerich Kalman (1882-1953)
    Der Zigeunerprimas

    Lienbacher, Rossmanith, Todorovich, Sacca, Stiefermann,
    Bankl, Melles, Kinderchor der Bayerischen Staatsoper,
    Münchner Rundfunkorchester, Claus Peter Flor
    Label: CPO , DDD, 2003




    LG, Elisabeth

  • Wenn wir schon bei Operetten sind, er hat 1993 schon in Detmold den Tassilo" in der "Gräfin Mariza" gesungen.


    Ich habe von ihm noch im Schrank stehen:



    Franz Lehar (1870-1948 )
    Zigeunerliebe
    Stojkovic, Schellenberg, Todorovich, Schneider, Lukic, Rankl,
    Köhler, Schulze, Hörl, Bielow, NDR-Chor, NDR Radiophilharmonie,
    Frank Beermann


    ausserdem "Die lockende Flamme" von Eduard Künneke.


    Im kommenden Jahr kann er übrigens seinen 40. Geburtstag feiern!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe ihn 99 an der DOB im Faust gesehen un da hat er mich überhaupt
    nicht überzeugt.


    Genauso wenig wie in der Tosca aus Bregenz.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich hab ihn letztes Jahr als Pollione in Norma an der Staatsoper Berlin erlebt, und mich hat er auch nicht überzeugt. Ich empfand es als ziemliches Gebrülle und dabei bin ich grundsätzlich ein Fan von stimmgewaltigen Tenören, sofern sie ihr Instrument beherrschen.


    LG
    Rosenkavalier

  • Hallo Rosenkavalier
    Deine Meinung deckt sich mit mir,ich wollte es nur nicht so kraß ausdrücken.


    Er brüllt genauso wie der Ghalouzin.


    Rita

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    und dabei bin ich grundsätzlich ein Fan von stimmgewaltigen Tenören, sofern sie ihr Instrument beherrschen.
    LG
    Rosenkavalier


    Bei mir sind eigentlich immer stimmgewaltige Baritone die, die mich schmelzen lassen, aber einen gibt es, der lernt mich das Fürchten und der deckt alles ab, was ich absolut nicht ausstehen kann und der war fast immer der Partner von Zoran Todorovich und deshalb kam mir seine Stimme dagegen fast wie die eines Engels vor ;) Er brachte sich, gerade als Roberto Devereux, auch schauspielerisch fantastisch ein und ich mochte ihn deshalb sehr in dieser Rolle. Der Star des Abends war ja sowieso Edita Gruberova. Als Pollione ist er mir jetzt stimmlich auch nicht unangenehm in Erinnerung geblieben, obwohl ich ihn da kaum sah und er deshalb nicht zusätzlich punkten konnte (hatte einen miserablen Stehplatz). Als Pinkerton war er auf jeden Fall der Lichtblick.


    Würde jetzt nicht unbedingt wegen ihm in eine Oper gehen, aber mich freuen, wenn er dabei ist.


    LG Ingrid

  • Hallo Freunde,


    Zoran Todorovich, den ich zum ersten Mal in der Wiener Juive 1999 gehört habe, wo er noch bei der Premiere ziemliche Probleme mit der fürchterlich schweren, weil hohen, Partie des Léopold seine liebe Not hatte, dann aber bei den folgenden Aufführungen tadellos war, gab zu den besten Hoffnungen Anlass. Leider haben sich die nicht erfüllt, wobei ich fast annehme, dass sein Wechsel ins Spinto Fach viel zu früh kam. Jedenfalls hat er mich weder in der Münchner Norma und schon gar nicht in der Bregenzer Tosca überzeugt.


    Ciao
    hawink

    Hans