Das Altern der Missionare - wenn aufdringliche Klassikhörer erträglicher werden

  • Eigentlich in diesem Forum ein naheliegendes Thema, zu dem mich diese wunderbare Zeile des Rideamus inspiriert hat:

    Zitat

    Original von Rideamus
    als alter und nur mühsam verhinderter Missionar habe ich auch einen Klassetipp für Dich[...]


    Also nun die Frage: Wie geht es Euch dabei? Missioniert ihr nicht mehr so rücksichtslos wie in der wonnigen Jugend? Nerven Euch öfter ältere oder jüngere Verrückte mit Bestandteilen ihrer komplett uninteressanten CD-Sammlung?


    Ich persönlich reagiere mich im Tamino-Klassikforum ab und bin seither im realen Leben der angenehmste und unaufdringlichste Zeitgenosse weit und breit ...
    :hahahaha:

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Ich persönlich reagiere mich im Tamino-Klassikforum ab


    Ja, ja, der Lachenmann-Míssionar :D


    Ich persönlich halte es so, daß ich grundsätzlich nicht missioniere (höchstens im Scherz). Es hat wenig Zweck, sich über die CD-Sammlung anderer zu mokieren oder sich über den skurilen Musikgeschmack anderer lustig zu machen.


    Ich zeige lieber in Diskussionen auf, warum ich diesen oder jenen Komponisten bzw. ein Werk bevorzuge oder für wichtig halte und versuche, das zu erläutern. Hin und wieder erwecke ich dadurch ausreichendes Interesse für eine weitere Beschäftigung.

  • Zitat

    Original von Robert Stuhr
    Es hat wenig Zweck, sich über die CD-Sammlung anderer zu mokieren oder sich über den skurilen Musikgeschmack anderer lustig zu machen.



    Klingt irgendwie respektlos und arrogant.... :stumm:


    Ich missioniere nicht - um ehrlich zu sein, rede ich gar nicht über meine Musik mit anderen -, da es ja "meine" Musik ist. Für mich. Was soll ich da mit anderen drüber quatschen. Zudem möchte ich ja auch nicht vollgeschwallt werden mit Lobpreisungen über Techno, Volksmusik, Mozart oder Gothic.

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Also nun die Frage: Wie geht es Euch dabei? Missioniert ihr nicht mehr so rücksichtslos wie in der wonnigen Jugend? Nerven Euch öfter ältere oder jüngere Verrückte mit Bestandteilen ihrer komplett uninteressanten CD-Sammlung?


    Lieber KSM,


    Mein Geschmack hat sich eigentlich kaum geändert. Und noch immer wünsch(t)e ich, alle Menschen lernen die Schönheit in der Musik entdecken und davon genießen, wie ich es tue.


    Nur habe ich deutlich bemerkt, daß ich immer weniger Musik ertragen kann, die sehr kontrastreich (besonders wenn es viel Lärm gibt) ist.
    Hatte ich schon immer unüberbrückbare Probleme mit Wagner, jetzt muß auch Beethoven dran glauben.
    Dabei finde ich fremd, daß, wenn es HIP-Einspielungen sind (kleines Orchester, alte Darmsaiten usw) ich damit viel weniger Mühe habe, als wenn es sich um ein großes, modernes Orchester handelt.


    Und nicht nur genervt, sondern sogar gestreßt werde ich, wenn ich Musik hören muß, die ich nicht ertragen kann. Dann flüchte ich weg. Ich verabschiede mich einfach. Es ist nicht anständig, ich weiß es. Aber ich bin schließlich kein Masochist.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von van Rossum


    Klingt irgendwie respektlos und arrogant.... :stumm:


    ?( Warum klingt es respektlos und arrogant; wenn ich o.a. Verhalten für zwecklos halte?

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  • Irgendjemand meinte dereinst, ich missioniere schon deshalb, weil ich ein Klassikforum ins Leben gerufen habe.


    Ich sehe das nicht so.


    Leute, die Klassik ablehnen bleiben von mir prinzipiell verschont.


    Allerdings versuche ich Werke und Interpreten Leuten nahezubringen, von denen ich überzeugt bin, daß sie ihnen EIGENTLICH gefallen müssten...


    Und das tue ich ausschließlich hier im Forum.


    Ich versuche beispielsweise zu verhindern, daß eine Lobby, die sich an Karl Böhm posthum rächen will, es schafft, diesen als "Langweiler" hinzustellen - so lange bis (fast) jeder es glaubt - und er in Vergessenheit gerät - was letztlich ja die Absicht dieser Leute ist.


    Über Böhms menschliche Qualitäten kann ich wenig bis nichts beitragen - ich hörte allerdings einiges von den Wiener Philharmonikern,aber da war Böhm schon alt - ein wienerisch liebenswürdiger Grantler - aber das ist ja auch völlig unbedeutend: Wichtig war und ist, daß er einer der bedeutendsten Dirigenten in Sachen Wiener Klassik, Richard Strauß, Richard Wagner Brahms und Bruckner war.


    ABER: Was ich anrege ist lediglich sich das mal selbst anzuhören - und sich nicht auf Urteile bzw Behauptungen andererer zu verlassen. Sollte jemans durch eigenes Anhören sein Urteil bereits gefällt haben - hier endet dann mein "missionarischer Eifer"


    Ich sehe generell wenig Sinn darin, Leute von etwas zu überzeugen, das sie nicht wollen, und wo ich keinen persönlichen Nutzendavon habe WENN sie es wollen..........


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Robert Stuhr


    ?( Warum klingt es respektlos und arrogant; wenn ich o.a. Verhalten für zwecklos halte?



    Weil es andere Musikgeschmäcker zu geben scheint, über die du dich evtl. lustig machen würdest oder die du mokieren würdest. Das zeugt von wenig Respekt gegenüber anderen Geschmäckern und impliziert, dass dein Musikgeschmack besser ist (sonst würdest du dich ja nicht "lustig machen" wollen über andere "skurile Musikgeschmäcker"). Und das klingt irgendwie arrogant. Daher mein Statement...

  • Mir war ja bisher gar nicht klar, dass es so etwas wie "missionieren" überhaupt gibt in Bezug auf klassische Musik.


    Wie sieht das denn überhaupt konkret aus? Offenbar geht es ja um mehr als Anregungen und Tipps, eine gewisse Penetranz und Ungefragtheit gehört dazu.


    Gibt es konkrete Beispiele? Wer hat das denn schon mal erlebt?


    Aber womöglich "missioniere" ich ja selber ständig und habe es nur noch nicht gemerkt? :rolleyes:


    Mit Gruß von Carola

  • Da der eingangs von KSM zitierte Satz ursprünglch an mich gerichtet war, fühle ich mich animiert, hier auch etwas beizutragen. Und zwar eher von der "anderen" Seite, nämlich der der Missionierten.
    Ich bin ein sehr beliebtes Missionars-Objekt scheint mir, denn seit ich hier in Tamino bin, haben schon viele User ihr Glück versucht.
    Es fing mit meiner deutlich eingestandenen Abneigung gegen Wagner und Strauss an, meiner Resistenz gegen alles Grosse , Lärmende(hallo Paul, endlich noch einer, der mit Beethoven nicht viel anfangen kann! :hello: man traut sich ja sonst kaum,etwas gegen diesen "Gott" der deutschen Musikgeschichte laut zu sagen :untertauch: wobei es in meinem Fall eigentlcih nur um die Symphonien geht, die Kammermusik hôre ich teilweise sogar gerne)) und gegen grosse Formen(siehe Symphonie) im Allgemeinen. Wohl bemerkt; beim Eintritt hier in Tamino war das so.
    Inzwischen habe ich mich bereits teils-missionieren lassen und mit Weiterem ist unweigerlich zu rechenn, da sich die entsprechenden Missionare sehr grosse Mühe geben, pädagogisch bestens geschult zu sein scheinen und sich von Bombardierungstechnik bis zu sehr vorsichtigen Annäherungen so allerlei einfallen liessen. :D Je nachdem ist eben Aufdringlcihlkeit auch mal vonnöten, bei verbohrter Resistenz und Ignoranz hilft manchmal nichts Anderes mehr. :untertauch:
    Allein Paul hat mich bereits zu Dingen missioniert, die mir vorher total fremd waren,(nur bei deutscher Spieloper hat er noch keinen Erfolg!) von Peter fange ich erst gar nciht an(unerschöpflichvon Gluck bis Zimmermann) und Rideamus ist ebenfalls sehr erfolgreich mit der Eloge der leichteren Muse zugange.
    Ein echter Wagner-Missionar hat sich bisher noch nciht angemeldet(anfänglcihe Versuche von Edwin verliefen dann im Sande-schade, ich wäre fast noch mit Boulez auf den Geschmack gekommen :D) und in puncto Beethoven bin ich immerhin dem Fidelio etwas wohlgesonnerner als vorher. Zu Teilen von Strauss hatten mich bereits Theophilus, Klawirr und Andere in einem entsprechenden Thread motiviert und mir gefällt nun tatsächlch die Ariadne auf Naxos soweit ganz gut. =)


    Erträglich finde ich Missionare dann, wenn sie authentisch rüberkommen und ihre Toleranz nciht verlieren. Und vor allem: HUMOR und SELBSTKRITIK haben! :yes:
    Jemand der mir bierernst und mit Oberlehrerstock oder geiferndem Eifer kommt, da winke ich schon im Vorfeld dankend ab. :no:



    Ich selbst missioniere nur in wenigen Fällen, mache aber dennoch aus meiner Begeisterung nie ein Hehl. Ich sehe das eher wie Alfred: da wo es sich lohnt, versuche ich schon auch, meine Lieblinge offensiver an den Mann/die Frau zu bringen. Aber wenn man auf bornierte Köpfe stösst, holt man sich nur Beulen und das frühzeitig zu erkennen gelingt mit den Jahren immer besser. Ich finde es auch viel leichter, Nicht-Klassikhôrer z.B. von Bellini zu überzeugen als etwa eingefleischte Wagnerianer.
    Erstere erkennen normalerweise die Schönheit dieser Musk sofort und lassen sich spontan rühren und begeistern. Letztere sind manchmal so einge-nordet, das sie schon gar nciht mehr offen sind für das Zarte einer reinen Melodieschönheit ohne Riesenorchesterkasten.


    Wenn allerdings jemand einem meiner Favoriten angrieft, dann werde ich zur Turbo-Missionarin. Ob erträglich oder nicht ist mir dann egal, da geht einfach der "Mutter"-Instinkt durch im Sine von "sich vor seine Jungen werfen"


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von van Rossum


    Klingt irgendwie respektlos und arrogant.... :stumm:


    Weil es andere Musikgeschmäcker zu geben scheint, über die du dich evtl. lustig machen würdest oder die du mokieren würdest. Das zeugt von wenig Respekt gegenüber anderen Geschmäckern und impliziert, dass dein Musikgeschmack besser ist (sonst würdest du dich ja nicht "lustig machen" wollen über andere "skurile Musikgeschmäcker"). Und das klingt irgendwie arrogant. Daher mein Statement...[/quote]


    Das hast Du dann aber völlig in den falschen Hals gekriegt. Ich meinte, daß derartige Verhaltensweisen nicht hilfreich sind, gerade weil es verschiedene Geschmäcker gibt und außerdem von keiner guten Argumentationskultur zeugt, wenn man so vorgeht. Andere Musikbeispiele oder Komponisten, die man selbst schätzt, positiv herauszustellen, ist da der bessere Weg. Schließlich habe ich selbst auf diese Weise - gerade hier im Forum - viele neue Werke und Komponisten kennengelernt.


    Dieses Vorgehen hat nichts mit mokieren oder sich über etwas lustig machen etcpp. zu tun, sondern mit Horizonterweiterung. (Dir gefallen Wagner und Mahler, gut, aber höre Dir auch mal dieses Stück von Bruckner oder dieses von Debussy an). Das impliziert nicht die Feststellung, der Geschmack des anderen sei minderwertig.

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  • Also, in der Gegend, aus der ich stamme, wurden früher Missionare erschlagen, bevor sie ihr Werk vollenden konnten.
    Deshalb sind die Missionare auch nicht alt geworden :D:D


    Ich glaube aber nicht, daß in diesem Forum sich wirklich Missionare im Sinne des Wortes (Auftrag erfüllen = fremdgesteuert handeln) aufhalten.
    Ich gehe eher davon aus, daß Mitglieder versuchen, andere Mitglieder von den eigenen Auffassungen zu überzeugen.


    Das erzeugt Diskussionen, Reibungen, Widerspruch, aber eigentlich immer eine Erweiterung des eigenen Wahrnehmungsspektrums.
    Wenn das als Missionieren bezeichnet werden mag, dann gerne, denn das erwarte ich vom Forum.
    Allerdings, wenn es zu penetrant wird, dann siehe oben...... :D

  • Zitat

    Original von Robert Stuhr
    Das hast Du dann aber völlig in den falschen Hals gekriegt. Ich meinte, daß derartige Verhaltensweisen nicht hilfreich sind, gerade weil es verschiedene Geschmäcker gibt und außerdem von keiner guten Argumentationskultur zeugt, wenn man so vorgeht. Andere Musikbeispiele oder Komponisten, die man selbst schätzt, positiv herauszustellen, ist da der bessere Weg. Schließlich habe ich selbst auf diese Weise - gerade hier im Forum - viele neue Werke und Komponisten kennengelernt.


    Dieses Vorgehen hat nichts mit mokieren oder sich über etwas lustig machen etcpp. zu tun, sondern mit Horizonterweiterung. (Dir gefallen Wagner und Mahler, gut, aber höre Dir auch mal dieses Stück von Bruckner oder dieses von Debussy an). Das impliziert nicht die Feststellung, der Geschmack des anderen sei minderwertig.



    Gut, dass du das klar gestellt hast! :)

  • Vielleicht empfindet der eine oder andere Tamino meine Begeisterung für Belcanto u.a. auch als missionarisch, aber das liegt sicher nicht in meiner Absicht, einfach deshalb, weil ich als früherer Stammgast am Stehplatz der WSO ziemlich geschädigt bin, was den Missionierungstrieb von Opernfans betrifft. Damals lernte ich den Unterschied zwischen Fan und Fanatiker kennen, aber das hatten wir schon in einem anderen Thread ;) Es gab damals Cliquen, denen schon beinahe die Mordlust in den Augen blitzte, wenn man es wagte, den Sänger aller Sänger zu kritisieren (besonders berüchtigt war der Carreras-Fanclub), und etliche Opernfreundschaften zerbrachen daran, dass ich eben nicht bereit war, meine Ohren an der Garderobe abzugeben und ich kein Problem hatte, schwache Abende meiner Lieblinge auch als solche zu bezeichnen, was mir immer als eine Art Nestbeschmutzung ausgelegt wurde.
    Seit damals reagiere ich ausgesprochen allergisch auf jede Art von Missionierung, nur ist mir die hier bei Tamino zumindest in den von mir frequentierten Threads noch kaum begegnet. Hier stoße ich überwiegend auf Menschen, die ihre Begeisterung für ein bestimmtes Genre, einen bestimmten Komponisten anderen vermitteln wollen, andere an ihrem Glücksgefühl teilhaben lassen wollen, und das empfinde ich nicht als Missionieren, denn niemand wird ja gezwungen, X zu lieben oder Y zu hassen. Die wenigen Ausnahmen, die mit ihren Posts im Sinne von"X ist der, die, das Beste - jede andere Einschätzung zeugt nur von totaler Unwissenheit!" missionieren wollen, erreichen bei mir das Gegenteil, weil ich darauf nur mit einem trotzigen "Jetzt erst recht nicht!" reagiere.
    Allerdings, und da bin ich ganz bei Fairy, funktioniert die "Sekundärmission" auch bei mir ganz ausgezeichnet, denn, wie's so schön heißt, "Steter Tropfen höhlt den Stein", und so hat bei mir die heilige Begeisterung von manchem Tamino, sofern sie ohne den missionarisch erhobenen Zeigefinger ("Das ist die Referenzaufnahme, und damit basta!") daher kommt, schon ungeahnte Wirkungen gezeitigt. Vor einem Jahr hätte ich es z.B. noch gänzlich ausgeschlossen, mir CDs von Verblichenen zuzulegen ....... Vielleicht habe ich ja auch schon bei dem einen oder anderen missionarisch gewirkt, ohne dass ich es weiß ;)
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Carola
    Aber womöglich "missioniere" ich ja selber ständig und habe es nur noch nicht gemerkt?


    Ich denke, in dem Sinne tun wir das mehr oder weniger alle. Missionieren heißt ja zunächst einmal nichts anderes als den Versuch, jemand anderen an dem eigenen Heilserlebnis oder -bewusstsein teilnehmen zu lassen. Natürlich ist uns das um so mehr ein Bedürfnis, je mehr uns Menschen nahe stehen. Umgekehrt wollen und sollten wir auch für derartige Versuche und Empfehlungen anderer offen sein. Mir ist es jedenfalls immer lieb, wenn mich jemand mit seiner Begeisterung anzustecken versucht, selbst dann, wenn ich ahne oder gar weiß, dass der Versuch nicht fruchten wird. Mein Missionieren ist also ein Reflex meiner Bereitschaft, missioniert zu werden. In anderen Zusammenhängen nennt man das Anteilnahme.


    Alles andere ist eine Frage des Engagements, der Methode, der Sensibilität und letztlich vielleicht auch eine Frage der Erfahrung, sprich: des Alters. Wie Fairy zu Recht sagt: mit der Zeit kriegt man ein Gespür dafür, bei wem ein missionarischer Einsatz willkommen sein und fruchten könnte, und bei wem man es besser lässt, weil man damit nur ein aggressives Geknurre auslöst, hat man doch das (mehr oder weniger erklärte) Revier des Anderen verletzt, wie unbeabsichtigt auch immer. Da ich derartige Aggressionen nicht mag, weiche ich ihnen aus und missioniere möglichst nicht.


    Aus dem daraufhin wohl unvermeidlichen Frust entstehen dann Threads zur erweiterten Nabelschau, denen ich auch künftig lieber fern bleibe.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ein echter Wagner-Missionar hat sich bisher noch nciht angemeldet(anfänglcihe Versuche von Edwin verliefen dann im Sande-schade, ich wäre fast noch mit Boulez auf den Geschmack gekommen :D) und in puncto Beethoven bin ich immerhin dem Fidelio etwas wohlgesonnerner als vorher. Zu Teilen von Strauss hatten mich bereits Theophilus, Klawirr und Andere in einem entsprechenden Thread motiviert und mir gefällt nun tatsächlch die Ariadne auf Naxos soweit ganz gut. =)


    Und der Rosenkavalier.... :( ?!?!?


    Den Fidelio schreibe ich auf meine Karte und über Wagner können wir uns auch gerne mal unterhalten :D


    Was hier als "Missionierung" bezeichnet wird, würde ich eher als "Angebot zur Horizonterweiterung" betrachten. Und in den seltensten Fällen läuft das doch einseitig ab. Es mag Leute geben, die ihren Musikgeschmack als den einzig wahren einschätzen, aber es kann doch sicher keiner behaupten, dass er nach ausführlichem Austausch hier im Forum sich nicht schon mal eine "ganz andere" CD zugelegt hat, oder? Und sei es nur aus reiner Neugier!


    Ich für meinen Teil versuche außerhalb des Forums Leuten einfach nur Klassik ein wenig näher zu bringen. Bei dem einen fruchtet es, bei anderen eben nicht. Was soll ich jemanden drängen, der schon bei der Vorstellung, 3 Stunden still auf einem Platz zu sitzen, während auf der Bühne Leute laut irgendwelche unverständlichen Sachen singen, eine Panikattacke bekommt?! Das ist dann wohl die von Rideamus beschreibene notwendige Sensibilität....(die nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun haben muss ;) )


    LG
    Rosenkavalier

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  • Ich halte "klassische" Musik für eine Bereicherung für mein Leben. Daher ist diese auch, wenn es sich ergibt, ein Thema bei Gesprächen. So kann die eigene Begeisterung ev. auch auf andere überspringen. Letztendlich ist es ein freibleibendes Angebot, das ein anderer annehmen kann.


    Ich habe einer älteren Dame vom Paulus vorgeschwärmt und diese hat sich das Werk dann auch angehört und ist begeistert. Kommtentar:"Da muss ich so alt werden, dass ich sowas noch erlebe!" Zusätzlich habe ich ihr das Libretto ausgedruckt, was ihr das Vergnügen noch erhöht hat, da sie den Text nun leichter mitverfolgen konnte.


    Man kann also über das "Missionieren" jemanden Freude bereiten, wenn man dabei keinen Druck ausübt oder zu nervig wird.


    lg,
    Franz

    Sagt nicht:"Ich habe die Wahrheit gefunden", sondern:"Ich habe eine Wahrheit gefunden." (Khalil Gibran; Der Prophet, dtv, 2002)



  • Joooooooooo !!!



    bin auch kein Masochist - und natürlich ist es nicht unanständig, Wagner und Beethoven nicht zu mögen -ich mag sie auch nicht !!