Nach der Carmen am 02.11.07 hatte ich am 03.11.07 noch Gelegenheit, die Wiederaufnahme des Macbeth an der Staatsoper unter den Linden mitzuerleben.
Die Inszenierung von Peter Mussbach stellt mit einer sehr gelungenen Personenregie die machbesessene, fast dämonisch wirkende Lady in den Mittelpunkt, von der Macbeth direkt abhängig zu sein scheint. Gesichtslos – als ein Volk von Duldenden und leidenden – steht der Chor auf der Bühne. Gut geführt und fast gespenstisch die Hexen und die Erscheinungen.
Wie schon am Vorabend fiel mir hier auch wieder auf, dass das Orchester im dritten Rang besonders laut klingt (offenbar fängt sich durch die Bauweise der Schall), während die Sänger – gerade ganz hinten auf der Bühne oder auch bei ihren akustisch unglücklichen Wegen durch den Zuschauerraum – teilweise nur schlecht zu hören sind.
Endeckung des Abends war für mich persönlich der Banquo von Christof Fischesser mit seiner interessanten, fast schwarz timbrierten und tragfähigen Bassstimme.
Lucio Gallo hatte zu Beginn des Abends Probleme mit einer nicht richtig ansprechenden Stimme, freigesungen verfügt Gallo über eine leicht metallisch klingende Stimme, die gut zur Rolle des Macbeth passt. Das dämonische seiner Figur vermag er insbesondere in den Szenen mit der Lady überzeugend zu vermitteln.
Eine glaubhafte Verkörperung der von Ehrgeiz förmlich zerfressenen Lady bot Iano Tamar, blaß blieb dagegen Stephan Rügamer als Macduff.
Die musikalische Leitung hatte Dan Ettinger, der die Staatskapelle Berlin wie auch schon am Vorabend manchmal sehr laut werden ließ.
LG, Elisabeth