Die Bachkantaten mit Fritz Werner

  • Kennst jemand die Kantanten-Einspielungen mit Fritz Werner?
    Es gibt scheinbar zwei Boxen mit jeweils 10 CDs, entstanden zwischen 1957 und 1973.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Im "Biographisch-Bibligraphischen Kirchenlexikon" bekommt man u.a. zu lesen:


    "WERNER, Fritz, dt. Chorleiter, evang. Kirchenmusikdirektor, Dirigent, Organist und Komponist, * 15. Dezember 1898 in Berlin, † 22. Dezember 1977 in Heilbronn. 1920-35 Studium an der Berliner Akademie für Kirchen- und Schulmusik, an der Berliner Universität und an der Preußischen Akademie der Künste bei Wolfgang Reimann, Arthur Egidi, Fritz Heitmann (Tonsatz, Orgel), Richard Münnich (Harmonielehre, Kontrapunkt), Kurt Schubert (Klavier), Max Seiffert, Johannes Wolf (Stilkunde, Musikgeschichte), Richard Hagel (Orchesterleitung), Carl Stumpf (Tonpsychologie) und Georg Schumann (Komposition), 1935 Organist und Schulmusiker in Potsdam-Babelsberg (Bethlehemskirche), 1935 Mendelssohn-Preis, 1936-38 Organist und Kantor an der St. Nikolaikirche Potsdam, 1938 Kirchenmusikdirektor, 1939 Organist an der Garnisonskirche Potsdam, ab 1939 Musikdirektor bei Radio Paris, 1946-64 Organist und Chorleiter an der Kilianskirche Heilbronn, 1947-73 Gründer und Leiter des Heinrich-Schütz-Chores Heilbronn [...]".


    Wenn also Werner seine musikaliisch/diskographischen Bachsporen der Tatsache zu verdanken hat, daß sich ein französisches Plattenlabel (Erato) seiner angenommen hat, so mag dies herrühren aus seiner Zeit als Musikdirektor bei Radio Paris in dem Zeitraum zwischen 1939 und 1945. Offenbar war er imstande Kontakte aus dieser Zeit nach 1945, was auch immer man davon halten mag, nutzbringend für sich zu verwenden.


    Zwei Doppel-Cd-Boxen der Fa. Erato I (7, 11, 30, 68, 104) und II (4, 21, 90, 140, 147) führen bei mir seit rund 10 Jahren ein Schattendasein. Wenn Werner in der 60er Jahren durch seine Kantatenespielungen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, mag das damit zusammenhängen, daß zu jener Zeit die regelmäßige Produktion dieser Kirchenmusikwerke noch in den Kinderschuhen steckte, Fritz Werner insoweit eine Marktnische für sich entdeckt hat. Und um ganz ehrlich zu sein, ich bin mir heute noch nicht im klaren darüber, welche besonderen Spuren Fritz Werner im Vergleich zu Interpreten, wie Richter, Harnocourt/Leonhardt, Koopman und andeen hinterlassen hat. Vielleicht können unsere Tamino-Werner-Experten dazu mehr beitragen, falls es solche geben sollte.