Hallo Freunde russischer Sinfonik,
ich hatte lange einen Therad gesucht in dem ich Andrei Eshpai unterbringen kann.
Einen separaten Thread wollte ich wegen mangelnder erwarteter Resonanz nicht einstellen.
Dieser Thread kann dann für weitere Russische Komponisten des 20.Jahrhunderts verwendet werden.
Der Thread müßte sich im Laufe der Zeit interessant gestalten, weil die hier aufgeführten Komponisten in der Nachfolge Schostakowitsch´s zu sehen sind.
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In diesem Jahr hatte ich durch Empfehlung von Johannes das erste mal "Hörkontakt" mit dem Komponisten Andrei Eshpai (geb.1925).
Seine moderne und trotzdem mehr tonale Tonspache hatte mich schon bei der Sinfonie Nr.5 sehr angesprochen und mehr als begeistert.
Hier verwendet Eshpai ein fetziges Zitat aus Blachers Paganini-Variationen, wie seinerzeit im Thread "Ohrwurmthemen in Kompositionen ab 1950" von Holger Sambale aufgedeckt wurde.
Meine neuste CD ist diese:
Dazu kann man nur sagen: :] So macht russische Musik aus dem 20.Jahrhundert richtig Spaß.
Konzert für Orchester
mit Solo Trompete, Klavier, Vibraphon und Kontrabass (1992)
Klavierkonzert Nr.2
Sinfonie Nr.7
USSR Large Sinf.Orchestra
Jewgenij Swetlanow
ALBANY, 1992, ADD/DDD, Aufnahmen 1972/74/94
Bei Swetlanow ist Andrei Eshpai in besten Händen. Die sehr rhytmischen Kompositionen lasssen einen kaum ruhig auf dem Hörplatz sitzen und sind absolut fern jeder Langeweile, die Eshpai erst gar nicht aufkommen läßt.
Mit einem Europäischen Orchester würden sich die Werke wie blanker Hohn anhören, da auch hier die russischen Bläser und der Gesamtsound unabdingbar sind.
Das "kleine" Label ALBANY scheint allerdings nicht so proffessioel zu arbeiten, wie andere große CD-Firmen. Der Klang ist gut, aber die räumliche Abbildung ist nicht so gut. So ist beim Konzert für Orchester ein sehr lingslastiger Raumeindruck vorhanden - erst wenn der Solo-Kontrabass einsetzt steht diesen ganz rechts. Auch mit dem Pegel haben sich die ALBANer verrechnet: So dreht Swetlanow am Schluß nochmal auf und entfacht ein Schlagzeugfeuerwerk, das in den Spitzen besonders über KH auffallend übersteuert ist. Das KK Nr.2 mit Eshpai selbst am Klavier ist LIVE in MONO aufgenommen (und das 1972).
Die Sinfonie Nr.7 ist Studiomäßig gut aufgenommen.
Aber das tut der fantastischen Musik im Endeffekt keinen Abbruch und die CD macht vom ersten Takt bis zum letzten Tusch großen Hörspaß.
Ich bin gespannt auf weitere Eshpai-Werke, die in der Mehrzahl auf ALBANY zu bekommen sind.
Leider sind die großen Melodiya-Aufnahmen mit Fedossejew u.a. leider gestrichen und auch bei Anbietern verschollen. Eine CD davon habe ich bereits.
Es stehen nur zwei ältere Melodiya-CD´s in meinem alten Bielefelder Katalog, die derzeit nicht greifbar sind. Die hätte ich gerne.
Wer kann weitere INFO´s zu Eshpai geben und wietere russische Komponisten nennen, die ähnlich interessante Musik komponieren ?