Seitensprünge ins Unterhaltungsfach

  • Hab einen Thread gesucht, wo ich folgendes unterbringen konnte, hab aber keines gefunden, deswegen ein neues Thema.


    Viele Opernsänger (Damen sind mir da eher unbekannt) versuchen sich auch im U-Sektor der Musik, manchmal mit eher zweifelhaftem Erfolg.
    z.B.
    Ich bin zwar Domingo-Fan, aber seine Platte mit John Denver "Perhaps love" findet sich nicht in meiner Sammlung. :kotz:
    Luciano Pavarotti hat mehrere CDs "Pavarotti & Friends" gemacht. Ich bin ja zugegeben kein Fan von ihm, dafür aber von manchen seiner "friends". Trotzdem gebe ich für diese CDs kein Geld aus.


    Auch von Roberto Alagna gibt es eine solche mit dem Titel "Cést magnifique". Also seine Interpretation des Titelsongs (unsterblich gemacht durch :jubel: good old Frankie Boy) hat mir einen Lachanfall und einen Hustenkrampf gleichzeitig beschert. :hahahaha: :wacky:


    Was treibt einen renomierten Sänger dazu, in Gefilde einzudringen, die absolut nicht die seinigen sind?? :no:


    lg
    dagip

  • Zitat

    Original von rita
    Na das liebe Geld!!
    Rita


    Und wenn´s stimmlich nicht mehr für Puccini und Verdi reicht .... :D

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Zitat

    Original von Padre
    Hallo dagip,
    was ist mit U-Sektor gemeint. Singen die nur in der U-Bahn? Warum nicht wenn es ihnen Spaß macht.
    Gruß
    Padre :hello:


    Steht ja oben: Unterhaltungs-Sektor.


    Ich mach auch Dinge, die mir Spaß machen :pfeif:, aber nicht coram publico!


    Wenn`s gut ist, ja, aber oben genannte Sachen sind ja grottenschlecht!!


    Um ein gutes Beispiel zu nennen - der Jose Cura hat zwei CDs, auf einer sind argentinische Lieder drauf, auf der anderen Boleros.
    Schuster bleib bei deinem Leisten!


    dagip

  • Zitat

    Original von dagip
    Ich bin zwar Domingo-Fan, aber seine Platte mit John Denver "Perhaps love" findet sich nicht in meiner Sammlung. :kotz:


    Bei mir dagegen wird sie geschätzt. Denn ich brauchte gerade dieses "Perhaps love" für meine Easy Lis'nin'-CDs. Sogar auf CD 1 steht "Perhaps Love" (ich habe vier CDs zusammengebastelt).


    LG, Paul

  • Persönlich stehe ich jeder Art von Crossover positiv gegenüber. Warum soll ein Star der "ernsten" Musik nicht mal einen Seitensprung ins Unterhaltungsfach unternehmen - das hat es immer gegeben. Und wenn die Leute es dann kaufen - warum nicht?


    Vielleicht wird so ein Hörer "leichter" Musik dadurch animiert, auch mal in die Klassik zu schnuppern!


    Als junger Mensch bin ich auch z.B. über die Musik von Waldo de los Rios zu Mozart gekommen.


    Pop meets Classic - Classic meets Pop - ich finde das toll!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Mich hat in den letzten Jahrzehnten noch kein Cross-Over-Projekt angesprochen. Dagegen mag ich z.B. die von Caruso und Gigli gesungenen italienischen Schnulzen und auch die irischen Balladen von McCormack, das ist doch eigentlich auch Cross-Over, oder ?
    Wie auch immer, niemand zwingt mich doch, mir das anzuhören.


    Wenn ein Künstler ob der von mir wenig geschätzten leichten Muse das mir mehr liegende Repertoire vernachlässigt, kann ich das zwar bedauern, aber letztendlich ist das seine Entscheidung. Niemand hat ein Recht darauf, dass seine Ansprüche als Konsument erfüllt werden.


    Als Denkanstoß - wir hatten diese Debatte schonmal anlässlich des ABBA-Albums von Anne-Sofie von Otter - will ich auch einmal zu bedenken geben, dass es den Künstlern vielleicht einfach Spaß nur macht, dass sie es gerne machen. ;) Das Geld dabei herumkommt, muß nicht die Hauptsache sein.


    Gruß
    Sascha

  • Mir fielen als positives Beispiel auch sofort die italienischen Canzonen unbd irischen Balladen ein, die ich von historischen Sängern wie Caruso, Schipa, Melba oder Mc Cormack sehr gern höre.


    Auf der anderen Seite habe ich ein grausliches "Briiiidge over troubled water" von einem Tenor im Ohr, auf das ich gern verzichten kann.


    Vielleicht lag das Folk-Repertoire den Opernsängern doch näher als modernere Swing- oder Pop-Songs, bei denen auch ich oft den Eindruck habe, dass die Opernstars da nicht hinein passen.


    :hello: Petra

  • Ich sag's mal so: Wenn die stimmlichen Mittel angepasst werden, stoert es micht weniger (kaufen muss ich es mir ja trotzdem nicht zwangsweise).


    Grauslich finde ich es aber, wenn mit Opernstimme Pop-, Musical- oder andere Songs geschmettert werden, die so nicht gedacht sind. Man muss sich eben an den jeweiligen musikalischen Stil anpassen koennen. Wenn das nicht geht, sollte man es imho lassen.


    Uebrigens genauso grauslich finde ich es, wenn ein Popsaenger sich a la Helmut Lotti an Opernarien versucht :kotz:

  • Zitat

    Original von petra
    Auf der anderen Seite habe ich ein grausliches "Briiiidge over troubled water" von einem Tenor im Ohr, auf das ich gern verzichten kann.
    :hello: Petra


    Das müßte Peter Hofmann gewesen sein auf seiner CD "Rock Classics", die ich nicht soo schlecht fand.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Eponine
    Ich sag's mal so: Wenn die stimmlichen Mittel angepasst werden, stoert es micht weniger (kaufen muss ich es mir ja trotzdem nicht zwangsweise).


    Grauslich finde ich es aber, wenn mit Opernstimme Pop-, Musical- oder andere Songs geschmettert werden, die so nicht gedacht sind. Man muss sich eben an den jeweiligen musikalischen Stil anpassen koennen. Wenn das nicht geht, sollte man es imho lassen.


    Uebrigens genauso grauslich finde ich es, wenn ein Popsaenger sich a la Helmut Lotti an Opernarien versucht :kotz:


    Da stimme ich voll zu. Das ist eine Frage des Stils. Beispiel: Barcelona von M. Caballé. Das paßt besser zu Freddie Mercury.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Meine Lieblingsplatte in diesem Repertoire sind Songs von Jerome Kern und Cole Porter, gesungen von Cesare Siepi. Die Aufnahmen stammen aus seiner Glanzzeit Mitte der fünfziger Jahre, und der berühmte Don Giovanni kann auch in diesen Stücken seinen Charme und Stimmglanz strömen lassen. Ein GANZ dringender Tip! Und um noch zwei weitere Lieblinge zu nennen: Jussi Björling verdiente sich unter dem Pseudonym "Erik Odde" mit Schlagerplatten einiges dazu, und auch Aksel Schiotz trat als "Der maskierte Tenor" auf und sang Unterhaltungsrepertoire.

  • An sich bin ich eikn erklärter Gegner von Crossover -


    Aber wie gesagt - es gibtz kaum Künstler der letzten 100 Jahre, die dieser Verlockung nicht erlegen sind.
    Es soll ja Opernsänger geben, die die OPER des Geldes (und ihrer dafür prädestinierten Stimme) wegen zum Hauptbetriebsort gewählt haben - und die an sich eher der leichten Muse zugeneigt sind.


    Adelina, Patti, Nellie Melba sie alle sangen "Crossover" ("Home sweet home" und anderes)
    Enrico Caruso, Joseph Schmidt, Richard Tauber,Jan Kiepura, Mario Lanza, Rudolf Schock, Fritzwunderlich - sie alle sangen "Crossover", sei es in Form von Wienerliedern, neapolitsnischen oder Volksliedern - bis hin zum Schlager.


    Einien hat das geschadet - anderen nicht.


    So fragte mich vor etlichen Monaten jemand in einem Forum, ob Jan Kiepura, denn ein ernstzunehmender Opernsänger gewesen sein, ( JA !!! und ob !!!)
    er habe doch hauptsächlich leichte Muse gesungen.


    Auch Joseph Strienz (kennt den noch jemand?) ist mehrheitlich doch eher als Sänger des Lieders "Heimat, deine Sterne" in Errinnerung, denn als Opernsänger.


    Ich glaube, Crossover ist in der Hauptsache eine Entspannungsübung für Sänger des "ernsten Fachses" - sozusagen eine Brücke zur Gegenwart....


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Auch Joseph Strienz (kennt den noch jemand?) ist mehrheitlich doch eher als Sänger des Lieders "Heimat, deine Sterne" in Errinnerung, denn als Opernsänger.


    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred


    kleine Klugscheißerei: Wilhelm Strienz, Sarastro in Beechams "Zauberflöte", weil sich Kipnis nicht nach Berlin traute (1937 verständlich)

  • Zitat

    Original von Armin Diedrich
    kleine Klugscheißerei: Wilhelm Strienz, Sarastro in Beechams "Zauberflöte", weil sich Kipnis nicht nach Berlin traute (1937 verständlich)


    Lieber Armin,


    richtiger wäre es wohl, dass sich Kipnis Berlin verweigerte. Kipnis war seit 1931 amerikanischer Staatsbürger, man hatte eher Wert darauf gelegt, dass er seinen Vertrag mit der Berliner Staatsoper erfüllte, nach dessen Auslaufen er 1935 nach Wien ging, um dann nach der Annexion in die USA zu wechseln. Kipnis unterstützte von Wien aus den "Jüdischen Kulturbund".


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von Eponine


    Uebrigens genauso grauslich finde ich es, wenn ein Popsaenger sich a la Helmut Lotti an Opernarien versucht :kotz:


    Liebe Eponine,


    ich wäre da vorsichtig mit Lotti als Popsänger.
    Für viele Altersheime ist Lotti der bedeutendste lebende Opernsänger :D.


    Wir hatten das Thema hier ja schon mehrfach.
    Selbstverständlich kann jeder Sänger machen, was er will.
    Persönlich bin ich aber nicht sehr begeistert, wenn zB Herr Quasthoff Jazz machen will. Das klingt mir alles zu glatt nach Harald Juhnke (sorry for that).


    Positiv überrascht hatte mich die Platte von Anne Sofie von Otter mit Elvis Costello - For the Stars. Da wurden primär Stücke von Costello verwendet, die in sich eine eigene, allerdings kaum hitparadentaugliche, Qualität hatten.

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  • Hallo zusammen,
    es wundert mich eigentlich, dass Siegfried noch nicht einen der geglücktesten Crossoverprojekte der Vergangenheit genannt hat: Fritz Wunderlich hat jede Menge Schlager etc gesungen, aber eben richtig gut, man denke nur an Granada.
    Ein weiteres geglücktes Crossoverprojekt sind die Piazzolla- Einspielungen von Gidon Kremer. Das ist authentisch, da mag jemand diese Musik und spielt sie auch so. Grauenhaft finde ich hingegegen die Piazzolla-Aufnahmen mit Barenboim. Da gehts dann wohl doch eher um die Kohle. Sehr geglückt finde ich auch wiederum die Klezmer-CD mit Perlman, aber da besteht vielleicht auch wirklich ein echtes Interesse an dieser Musik und ein Bezug, durch seine Herkunft.
    Auffällig wird es bei Crossover dann, wenn die Künstler am Ende Ihrer meist sängerischen Karriere stehen (3 Tenöre, Caballe) und dann solche Projekte machen um dort möglicherweise den Erfolg einzuheimsen den sie in ihrem Bussiness nicht mehr haben.
    Übrigens gibt es ja auch seriösere Beispiele von Jazzern und Popleuten als Lotti und co, die sich an Klassik versuchen, was aber trotzdem nicht funktioniert, beispielsweise wenn Keith Jarreth Bach spielt, da hat man doch immer das Gefühl dass in seinem Kopf ein Schlagzeug im Hintergrund läuft.
    Oder eben die Dowland-CD von Sting, die wohl nicht aus Geldgier entstand aber trotzdem nicht ganz hinkommt.
    Ein positives Beispiel, dass man dem Reiz des Massenerfolges und Geldes auch wiederstehen kann war übrigens Rattle, der sich beim Amtsantritt geweigert hat, ein Projekt mit den Philharmonikern und den Scorpions zu dirigieren, Hut ab.
    Konzerte mit Popsternchen und Orchester sind ja inzwischen sowieso inflationär geworden, manche Orchester, wie die Radiophilharmonie Hannover sind sogar darauf spezialisiert, aber ich habe noch kein einziges Orchestermitglied gehört, der sagte, mit Grönmeyer spielen hätte ihm Spass gemacht.


    Gruss :hello:


    Syrinx

  • Zitat

    Original von Syrinx


    Ein weiteres geglücktes Crossoverprojekt sind die Piazzolla- Einspielungen von Gidon Kremer. Das ist authentisch, da mag jemand diese Musik und spielt sie auch so. Grauenhaft finde ich hingegegen die Piazzolla-Aufnahmen mit Barenboim. Da gehts dann wohl doch eher um die Kohle.


    Die Frage stellt sich allerdings, worauf sich dieser Verdacht gründet ?
    Barenboim ist immerhin in Buenos Aires aufgewachsen und hat beispielsweise - wie auch Piazolla - bei Nadia Boulanger - Komposition studiert. Das er also eine Beziehung zu dieser Musik hat und sie durchaus so schätzt, wie er dies schon mehrmals geäußert hat, scheint mir deshalb durchaus plausibel.
    Das er nicht der ideale Interpret für diese Werke zu sein scheint, steht aus meiner Sicht auf einem ganz anderen Blatt.


    Gruß
    Sascha




  • Hallo Sascha,
    Der Verdacht gründet sich darauf, dass es Barenboim erst dann eingefallen ist, dass er in Buenos aires aufgewachsen ist, als der Piazzolla-Hype auf seinem Höhepunkt war, und natürlich auf den Höreindruck- wenn er wirklich mit Tango aufgewachsen wäre, würde er es anders spielen.


    Gruss


    Syrinx :hello:

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Adelina, Patti, Nellie Melba sie alle sangen "Crossover" ("Home sweet home" und anderes)
    Enrico Caruso, Joseph Schmidt, Richard Tauber,Jan Kiepura, Mario Lanza, Rudolf Schock, Fritzwunderlich - sie alle sangen "Crossover", sei es in Form von Wienerliedern, neapolitsnischen oder Volksliedern - bis hin zum Schlager.


    Wobei ich - auch wenn das den Lanza Fans nicht gefallen wird - an dieser Stelle wieder deutlich darauf hinweisen möchte, dass alle*** genannten Sänger auf der Opernbühne Leistungen erbracht haben, während Lanza auf dieser nie überzeugen konnte (bei den zwei Versuchen, die Ihm gewährt wurden...:rolleyes: )
    Darüberhinaus gehören viele Aufnahmen der genannten Sänger aus meiner Sicht - abgesehen von Kiepura - zu den Sternstunden der Gesangsgeschichte. Lanzas Aufnahmen - lediglich einzelner Arien - hingegen zeigen eine ordentlich sitzende Naturstimme, die ohne technische Souveränität und künstlerischen Wert durch die gängigen Reißer geführt wird.


    Fazit: Für Lanza waren die Ausflüge ins Opernrepertoire der Crossover. :D


    :hello:
    Sascha


    *** Ausnahme Joseph Schmidt, das hatte aber keine musikalischen Gründe

  • Zitat

    Original von Syrinx
    Ein weiteres geglücktes Crossoverprojekt sind die Piazzolla- Einspielungen von Gidon Kremer.
    Syrinx


    Ich möchte noch auf Nigel Kennedy hinweisen, der mit den blue note sessions eine durchaus ernstzunehmende Jazzplatte aufgenommen hat.


    Zitat

    Original von Syrinx
    Übrigens gibt es ja auch seriösere Beispiele von Jazzern und Popleuten als Lotti und co, die sich an Klassik versuchen, was aber trotzdem nicht funktioniert, beispielsweise wenn Keith Jarreth Bach spielt, da hat man doch immer das Gefühl dass in seinem Kopf ein Schlagzeug im Hintergrund läuft.
    Oder eben die Dowland-CD von Sting, die wohl nicht aus Geldgier entstand aber trotzdem nicht ganz hinkommt.
    Syrinx


    Ich habe mir die Platte sehr günstig gekauft und muß nach mehrfachem Hören sagen, daß sie als Konzeptalbum eines Popsängers sehr gut verträglich ist. Man sollte nur nicht die üblichen gesangstechnischen Maßstäbe anlegen.

  • Zitat

    Ich möchte noch auf Nigel Kennedy hinweisen, der mit den blue note sessions eine durchaus ernstzunehmende Jazzplatte aufgenommen hat.


    Zitat

    Ich habe mir die Platte sehr günstig gekauft und muß nach mehrfachem Hören sagen, daß sie als Konzeptalbum eines Popsängers sehr gut verträglich ist. Man sollte nur nicht die üblichen gesangstechnischen Maßstäbe anlegen.



    Hallo Achim,
    Bei Kennedy kann ich mir ein Jazzalbum sehr gut vorstellen (möglicherweise sogar besser als Vivaldi :D). Aber auch da frag ich mich, was ein echter Jazzmusiker dazu sagen würde.
    Die Frage nach den Massstäben ist eben eine sehr interessante in diesem Zusammenhang. Bei Stings Dowland-CD stellt sich schon die Frage wie man es denn beurteilen soll, wenn nicht nach klassischen Massstäben, schliesslich ist es ja Rennaissancemusik.
    Ich habe mal einen (klassischen) Trompeter nach Wynton Marsalis gefragt. er sagte die klassischen Trompeter sagen, er sei ein guter Jazzer, die Jazzer sagen, er sei ein guter Klassiktrompeter. :D


    Gruss Syrinx :hello:

  • Zitat

    Original von Syrinx


    Bei Kennedy kann ich mir ein Jazzalbum sehr gut vorstellen (möglicherweise sogar besser als Vivaldi :D). Aber auch da frag ich mich, was ein echter Jazzmusiker dazu sagen würde.


    Gruss Syrinx


    Na, ich höre auch sehr viel Jazz - ich fands inspiriert - ok, bin kein Jazzmusiker ;)


    Zitat

    Original von Syrinx


    Die Frage nach den Massstäben ist eben eine sehr interessante in diesem Zusammenhang. Bei Stings Dowland-CD stellt sich schon die Frage wie man es denn beurteilen soll, wenn nicht nach klassischen Massstäben, schliesslich ist es ja Rennaissancemusik.


    Gruss Syrinx


    Hm, das wird jetzt schwierig. Nach klassischem Muster ist der Gesang .... nun ja...., die Lautenbegleitung fand ich sehr gut.


    Wie ich schon sagte, ist halt ein Konzeptalbum mit gesprochenen Texten aus Aufzeichnungen Dowlands und einzelnen Instrumentalstücken. Dadurch wurde für mich die Sache hörenswert.
    Ich meine, irgendwo die Meinung gelesen zu haben, daß Dowland, wenn er heute leben würde, seine Freude an der Aufnahme gehabt hätte, schließlich war er ja quasi ein Schöpfer von Popmusik in seiner Zeit. Gewagte These.


    In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf ein Platte von Sarah Pillow aufmerksam machen, die Songs von Dowland in zwei Varianten aufgenommen hat. Auf der ersten Platte "klassisch", auf der zweiten sehr modern.
    Offen gesagt, höre ich häufiger die klassische Variante.


    Zitat

    Original von Syrinx


    Ich habe mal einen (klassischen) Trompeter nach Wynton Marsalis gefragt. er sagte die klassischen Trompeter sagen, er sei ein guter Jazzer, die Jazzer sagen, er sei ein guter Klassiktrompeter. :D


    Gruss Syrinx


    W. Marsalis hat über Jahre in der Jazzmusik der USA eine maßstabsetzende Rolle eingenommen. Das haben ihm viele Kollegen übel genommen und deswegen vermutlich "billig" ins klassische Lager weggelobt.
    Für die Kritik hat er diverse sehr gute JazzAlben gemacht.


    Ich habe auch eine CD mit klasssichen Werken, die mir auch technisch gut gefällt.
    Ein Wanderer zwischen den Welten halt.


    Grüsse Achim :hello:

  • Hallo Achim,


    Zitat

    Ich meine, irgendwo die Meinung gelesen zu haben, daß Dowland, wenn er heute leben würde, seine Freude an der Aufnahme gehabt hätte, schließlich war er ja quasi ein Schöpfer von Popmusik in seiner Zeit. Gewagte These.


    Das hat Sting glaube ich in einem Interview gesagt.
    Aber das ist natürlich offensichtlicher Blödsinn- kein Mensch weiss, wie die Komponisten Ihre Werke in der einen oder andern Form finden würden, wenn sie schon lange tot sind.
    So ähnlich hat es auch schon Jaque Loussier mit seinem "Play BAch" formuliert auch von Vanessa Mae, habe ich schon mal ähnliches gehört.
    Wobei ich Sting durchaus einiges höher schätze als die Letztgenannten.
    Da Dowland übrigens meist am Hof gearbeitet hat, kann man da wohl kaum von Popmusik sprechen, da wär dann noch eher "La donna e mobile" in einer Technofassung zu vertreten :pfeif:


    Gruss :hello:


    Syrinx

  • Zitat

    Original von Syrinx
    Hallo Achim,


    auch von Vanessa Mae, habe ich schon mal ähnliches gehört.


    Syrinx


    Sagte sie nicht, nasse Leibchen wurden auch schon damals geschätzt :stumm:


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Zitat

    Original von Eponine
    ........


    Uebrigens genauso grauslich finde ich es, wenn ein Popsaenger sich a la Helmut Lotti an Opernarien versucht :kotz:


    Die eigene Arroganz sollte man bekämpfen und nicht kultivieren. ;)

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

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