Sieht etwa niemand "Tristan" zur Saisoneröffnung der Scala??

  • Tristan und Isolde
    Kostüme: Moidele Bickel; Ausstattung: Richard Peduzzi; Licht: Bertrand Couderc; Inszenierung: Patrice Chéreau; Dirigent: Daniel Barenboim
    Mit: Ian Storey - (Tristan), Waltraud Meier - (Isolde), Michelle De Young - (Brangäne), Gerd Grochowski - (Kurwenal), Matti Salminen - (König Marke), Will Hartmann - (Melot), Alfredo Nigro - (junger Seemann), Ernesto Panariello - (Steuermann), Ryland Davies - (Hirte)
    Chor und Orchester der Mailänder Scala



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo,


    das mag sich jetzt faulpelzig anhören, aber der Tristan ist mir einfach zu sperrig. Da spüre zu schnell einen Bewegungsdrang, senile bettflucht oder was auch immer :D Daher habe ich nur teilweise hineingesehen.


    Besetzung, soweit gehört, sagt mir zu.


    LG


    Ulrica

  • Hallo Forianer,


    Patrice Chereau bietet unterstützt von erstklassigen Sängern und Musikern ein tiefbewegendes, eindrucksvolles Psychogramm auf aller höchstem Niveau!


    Keine Sänger-Statuen stehen da auf der Bühne, sondern Menschen, die das größte Glück genießen, aber auch den gößten Schmerz erleiden!



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:


  • Du könntest statt "faulpelzig" auch "überflüssig" verwenden.
    Nichts für ungut ...


    Melot, der traurig ist, dieses Ereignis mangels "Arte" zu verpassen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hab leider die erste Hälfte des ersten Akts verpasst.


    Ich fands großartig. Hab noch nie solch überzeugende Sänger-Schauspieler in einer Opernübertragung im Fernsehen gesehen.


    :jubel:

  • Leider konnte ich nur den zweiten Aufzug sehen, aber es hat sich gelohnt:


    Waltraud Meier und Ian Storey waren fantastisch. Es ist ein Genuss, wie weich beide ihre Töne einbetten und ihre Stimmen aufeinander eingehen, fast miteinander verschmilzen.


    Sowohl Bühne als auch Dirigat boten Platz für die großen Emotionen. Sehr gelungen!


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Du könntest statt "faulpelzig" auch "überflüssig" verwenden.
    Nichts für ungut ...


    Lieber Melot,


    ich teile Deine Gefühle ... Aber nicht jeder weiß Wagner bzw. alles von Wagner zu schätzen.


    Nur ist Diskussion darüber hier OT


    Liebe Grüße Peter

  • ThomasBernhard: "überzeugend"
    - da schliess ich mich gerne an !! :yes: :yes:


    "Oper im TV" - resp.auf Video/DVD - habe ich in den letzten Jahren weitgehend vermieden...
    Opernsänger in Grossaufnahme fand ich einige Male recht :wacky: :wacky:


    ABER ES HAT SICH GELOHNT
    Chereau u. Wagner - das p a s s t eben !!


    ...habe - zugegeben - bisher nur den 1.Akt gesehen (Wagner mute ich mir nur in Etappen zu...)
    - dessen 2. Hälfte (ab "O blinde Augen / blöde Herzen / Zahmer Mut / verzagtes Schweigen") eben das 2.mal......
    bei Waltraud Maier (auch aus Unterfranken übrigens ;)) spüre ich die grosse Vertrautheit mit der Rolle: Da sitzt jede Geste, jeder Blick !!!!


    Spät geworden für mich ollen Frühaufsteher...........


    :hello:
    Micha

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  • Zitat

    Original von Melot1967


    Du könntest statt "faulpelzig" auch "überflüssig" verwenden.
    Nichts für ungut ...


    Nein, kann sie nicht und es ist sogar sehr ungut. Jeder kann seine Meinung ausdrücken, ohne dass sie gleich für überflüssig abgekanzelt wird.


    Man sollte es nicht für möglich halten, aber es gibt viele Menschen, die mit Tristan nicht viel anzufangen wissen. Auch wenn es einem Melot schwer trifft...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Habe leider, leider einen Teil des letzten Akts verschlafen, aber Isoldes große Schlussarie wieder topfit mitbekommen. Sie war wirklich grandios und im Nachhinein noch trauriger für mich, dass sie in München aufgeben mußte.


    Hätte heute Abend nur wieder das Publikum meucheln können. Da erschrak sogar Barenboim, als der Sturm schon beim letzten Ton losbrach. Der Blumenregen hat mich dann etwas mit ihnen versöhnt. Ein paar SängerInnen aus München wären evtl. noch stärker gewesen (Pape, Volle, Sindram), aber meckern konnte man sicherlich nicht (es war Storeys erster Tristan und Wagner überhaupt) und die Inszenierung auf jeden Fall etwas für Staubis und, durch die gute Personenregie, auch nicht schlecht für Regies (werden hier so genannt, oder?).


    Jetzt muss ich aber unbedingt weiterschlafen.
    Liebe Grüße
    Ingrid

  • Und ich habe leider nur in Teile des dritten Aktes reinschauen können.


    Jetzt werden wahrscheinlich gleich alle oben stehenden Beitragszeilen auf meine hier herunterdonnern :untertauch:, aber, liebe Ingrid, entweder war die Personenregie immer dann aktiv, wenn ich gerade draußen war, oder sie fand im Orchestergraben statt (das Gesicht von Barenboim beim sofortigen Bravo war allerdings Gold wert).
    Ich hätt' ja gern Herrn Chéreau mal was abgewonnen, aber irgendwie werden wir in diesem Leben wohl nicht mehr warm miteinander.


    Und lieber pieter.grimes, obwohl wir Unterfranken zusammenhalten müssen: Die Vertrautheit bei der Landsfrau ist da, die Intonation leider nicht mehr so ganz.


    Ich hoffe trotzdem, mir das Ganze noch einmal im Ganzen ansehen zu können.


    Gruß,



    audiamus



    .

  • Zitat

    Original von Ingrid
    (es war Storeys erster Tristan und Wagner überhaupt)


    Pardon, liebe Ingrid, in mir ruehrt sich der Beckmesser. Laut seiner Homepage hat Storey an Wagner-Partien bereits Erik und Tannhäuser gesungen. Es werden die Siegfriede in Valencia und Florenz folgen.


    Nichts fuer ungut!


    Mikko

  • Lieber Melot, ICH hätte mir, selbst wenn ich im Besitz eines Fernsehers wäre und in Deutschland leben würde, dieses Spektakel gewiss nicht angetan und fühle mich trotzdem keinesfalls überflüssig! :boese2:
    Stell dir bloss vor, dass ich statt dessen lieber eine neue Doppel-Cd mit Liedern und Operettenstücken von Reynaldo Hahn gehört habe und zwar gleich zweimal hintereinander, weil's so wunderbar war! :jubel:
    Wahrscheinlich gibt es Leute, die DAS vollkommen überflüssig finden und noch mehr, die das nichtmal kennen.......sollen sie! Ist nicht mein Verlust sondern ihrer. :D
    Also sieh das am besten genauso, und lass bitte bei aller Begeisterung für Dein Idol auch diejenigen in Ruhe, die damit ncihts anfangen können oder wollen.(und meines Wissens kann Ulrica ansonsten durchaus etwas mit Wagner anfangen, immerhin singt sie ihn ja) .


    Fairy Queen

  • Liebe Fairy Quenn,


    von dir meine ich gelesen zu haben, dass du N. Dessay nicht nur wegen ihrer sanglichen, sondern auch wegen ihrer schauspielerischen Qualitäten schätzt.


    Nun, was W. Meier gestern schauspielerisch abgeliefert hat, war auf so einsamer Höhe, dass ich nur tief, ganz tief niederfallen möchte: :jubel: :jubel: :jubel:


    Und wenn du kein Wagner magst, die Meier in dieser Rolle sollte man gesehen haben - darauf, dass die Stimme nicht mehr ganz diesem Höchstniveau entspricht, hat audiamus bereits hingewiesen, kritisieren würde ich das nie, viel zu großartig finde ich die Leistung.


    Liebe Grüße von Thomas
    (der den letzten Akt nicht gesehen hat)

  • Lieber Mikko,


    auf Dich ist Verlass, auf den Moderator offensichtlich nicht, denn ich habe gestern Abend natürlich nicht mehr so gründlich nachgeforscht. Aus Mailand hieß es auf jeden Fall (vielleicht kann das jemand bestätigen), dass das auch Storeys erster "Wagner" sei. Dadurch wurde die Bewunderung schon größer ;)


    Lieber Audiamus,


    wenn man gerade erst den 2. Akt in München gesehen hat, bei dem das Paar fast unentwegt "nebeneinander" auf der Couch saß, mit einem kleinen Windlicht in der Hand (dazu noch Sänger, die auch mit dem Gesicht und der Stimme nicht viel aussagten), dann war die Bewegungs-und Gestaltungsfreiheit in Mailand schon größer, wenn auch nicht gerade üppig. Der 3., mit seiner Bildershow, war wiederum in München sehr spannend inszeniert, aber da fehlt mir ja noch der Vergleich. Auf jeden Fall sind gestern viele theatralisch wirkungsvoll gestorben, bes. natürlich das Paar. Die zweite Ebene hat es in Mailand ja nicht gegeben. Es war eben mehr naturalistisch. Auf jeden Fall lohnt es sich für mich schon, alles noch einmal anzusehen.


    :hello: Ingrid

  • Lieber Thomas, wenn man mir SO kommt, sieht die Welt schon ganz anders aus!!!! :yes:
    Ich habe selbstverständlich immer Respekt vor den Leistungen der Darsteller, Musiker und Sänger, ganz egal welche Musik sie darbieten. Eventuell werde ich mir mal eine Aufzeichnung anSEHEN und dabei den Ton abstellen(beim Liebestod mache ich allerdings eine Ausnahme,denn 20 Minuten Wagnerbad sind genau die richtige Ration).
    Der Konwitschny Tristan liegt hier bislang auch noch ungesehen herum.... :untertauch:
    Tristan sehen, und im Hintergrund Reynaldo Hahn hörenwäre evtl auch mal eine Alternative....
    Doppelt schade, dass Paul nicht da ist, der würde mit mir zum Tristan sicher die Haydn Volkslieder hören :D


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Melot, ICH hätte mir, selbst wenn ich im Besitz eines Fernsehers wäre und in Deutschland leben würde, dieses Spektakel gewiss nicht angetan und fühle mich trotzdem keinesfalls überflüssig! :boese2:


    Liebe Fairy,


    ARTE gibt's aber auch in Frankreich. :yes:


    Aber was dem einen sein Tristan ist eben dem anderen sein Hahn. Beide sind absolut keine Mistkratzer und sollten niemandem zur Geringschätzung derer Anlass geben, denen sie nicht so liegen. Ich würde mal prophezeien, dass jede(r), die (der) die Wesendonck-Lieder mag, irgendwann auch den Tristan für sich entdecken wird (vielleicht nicht gleich den ganzen, so wie ich). Und jeder, der sich für hervorragende Musik interessiert, sollte irgendwann auch nicht an Hahn vorbei kommen. Warum Gegensätze konstruieren, wo es doch nur um bewundernswerte Pole eines riesigen Spektrums geht, und nicht einmal die extremen?


    Musik ist da, dass man sie mag.
    Wer's nicht tut, soll es lassen.
    Musik ist wichtig, Tag für Tag,
    Nicht, was Einzelne hassen.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Ich würde mal prophezeien, dass jede(r), die (der) die Wesendonck-Lieder mag, irgendwann auch den Tristan für sich entdecken wird (vielleicht nicht gleich den ganzen, so wie ich).


    Lieber Rideamus,


    vollste Zustimmung!


    Wobei die "Entdeckung" des ganzen Tristan jedenfalls für mich in echte (aber interessante) Arbeit ausartet, die nur in kleineren Einheiten zu schaffen ist. Deswegen habe ich gestern abend nicht live geschaut, sondern meinen Videorecorder angeworfen. Ich werde mir diese Inszenierung - auf die ich sehr neugierig bin - in Ruhe nach und nach ansehen.


    LG, Elisabeth

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  • Hallo,
    der Text war, trotz Mikrophonen, zum größten Teil so unverständlich(bis auf Marke), daß man bei diesem deutschsprachigen Musikdrama auf Untertitel angewiesen war, was den visuellen Eindruck doch sehr störte.


    :hello:Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    (bis auf Marke),


    Obwohl ich Salminen ja "liebe", aber verstehen kann man gerade ihn ja nur mit Untertiteln oder dem Text vollständig im Kopf. Bei ihm kommt seine Muttersprache ja immer noch voll durch, aber er hat halt einen wunderbaren Bass und ist ein guter Darsteller. Pape steht da aber inzwischen, gerade auch was Textverständlichkeit betrifft, voll drüber. Auch Volle und Sindram hat man supergut verstanden (fang gleich wieder von München zu schwärmen an), aber mit Waltraud Meier hatte ich in dem Bezug auch immer meine Schwierigkeiten. Sie ist halt inzwischen Isolde und schon ein großes Plus in jeder Vorstellung.


    LG Ingrid

  • Der Mailänder "Tristan" ist meiner Meinung nach eine szenische Modellaufführung! Nämlich modern, ohne Zuflucht zu Modernismen zu nehmen. Das Werk wird sehr genau erzählt, die Seelenlandschaften werden überzeugend gedeutet.
    Richard Peduzzi hat in den Bühnenbildern ganze Arbeit geleistet: Es werden Spielräume geschaffen und Orte klar charakterisiert. Die Bildkraft vor allem im zweiten und dritten Akt ist ungeheuer!
    Und die Personenführung von Patrice Chéreau ist perfekt. Da ist wirklich jeder, absolut jeder ein Individuum. Am erschütterndsten für mich aber der Tod Tristans: Wenn alle dann völlig hilflos herumsitzen oder desorientiert über die Bühne gehen, begreift man, was dieser Mensch Tristan für sie bedeutet hat. Durch die Reaktion auf seinen Tod, wird Tristan zum Mythos. Ein faszinierender Moment einer faszinierenden Aufführung.


    Nicht ganz einverstanden bin ich mit der positiven Wertung der musikalischen Komponente - wobei man allen Sängerinnen und Sängern makellose schauspielerische Leistungen nachrühmen muß. Aber gesungen wurde für mich selten über dem Durchschnitt.
    Ian Storey hat einen schönen Stimmklang, aber auch ein schnelles, flatterndes Vibrato, das ich nicht so sehr mag. Außerdem singt er zwischen zwei phrasenmarkierenden Tönen immer wieder relativ unsauber (Hauptsache, der Anfang stimmt und der Schluß...).
    Waltraud Meiers beste Zeit ist wohl vorbei, da gab es, zuletzt auch im Liebestod, einige sehr, sehr unsaubere Intonationen. Ausdruck hat sie - aber ab und zu würde ich gerne auch ein Wort verstehen...
    Matti Salminen war nie mein Fall, wenn jeder Ton klingt, als würde er mit Mühe herausgepreßt, frage ich mich, warum der Mann singt, wenn es ihm doch so viele Beschwerden macht.
    Sehr gut hätte ich die Brangäne Michelle de Youngs gefunden, wenn sie eine Spur mehr Wortdeutlichkeit an den Tag gelegt hätte.
    Gerd Grochowski als Kurwenal war für mich stimmlich wie darstellerisch der Höhepunkt des Abends. Unglaublich berührend und ausgezeichnet gesungen, nämlich endlich einmal nicht als polternder Kumpel, sondern als nobler Freund.


    Was Daniel Barenboim im Orchester machte, fand ich jenseitig. Diese Musik so völlig ohne Puls zerrinnen zu lassen, ist für mich indiskutabel. Wenn jemand beweisen will, daß Wagner langatmig und spannungslos ist, möge er auf dieses Interpretation zurückgreifen. Sogar eingefleischte Wagnerianer wie ich werden da ganz kribbelig und murmeln vor sich hin "Jetzt tu endlich weiter...".


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Theophilus


    Nein, kann sie nicht und es ist sogar sehr ungut. Jeder kann seine Meinung ausdrücken, ohne dass sie gleich für überflüssig abgekanzelt wird.


    Man sollte es nicht für möglich halten, aber es gibt viele Menschen, die mit Tristan nicht viel anzufangen wissen. Auch wenn es einem Melot schwer trifft...


    Ich habe es nicht böse gemeint und weiß, dass man Wagner nicht mögen muss. Ich habe erwartet, dass sich in diesem Thread Menschen melden, die sich für die Übertragung und für den Tristan interessieren, daher fand ich die Bemerkung überflüssig. Meine war wohl auch überflüssig, da ich damit ja auch nichts beitrug. Sorry.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Stell dir bloss vor, dass ich statt dessen lieber eine neue Doppel-Cd mit Liedern und Operettenstücken von Reynaldo Hahn gehört habe und zwar gleich zweimal hintereinander, weil's so wunderbar war! :jubel:


    OK, ich stelle es mir vor.


    Ich würde mich für dich freuen, dass es dir so gut gefällt, aber ich würde nicht eigens in einem Thread, in dem du dich mit Mit-Interessierten austauschen möchtest, einen Beitrag schreiben, um kundzutun, dass ich damit nicht viel anfangen könnte.


    Liebe Grüße
    Melot

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Edwin Baumgartner schreibt: Was Daniel Barenboim im Orchester machte, fand ich jenseitig. Diese Musik so völlig ohne Puls zerrinnen zu lassen, ist für mich indiskutabel. Wenn jemand beweisen will, daß Wagner langatmig und spannungslos ist, möge er auf dieses Interpretation zurückgreifen. Sogar eingefleischte Wagnerianer wie ich werden da ganz kribbelig und murmeln vor sich hin "Jetzt tu endlich weiter...".


    Hallo,


    was Du getadelt, hab ich gerühmt. Ich habe, wie oben gesagt, lediglich den zweiten Aufzug gesehen / gehört. In der Tat war wenig Puls spürbar, die Musik war ein einziger Guss, der sich über den ganzen Akt entlud. Dies hatte auf mich aber auch eine positive Wirkung: Das Geschehen wirkt damit sehr zeitlos, Tristan und Isolde scheinen in ihrer Problematik und ihrem Schmerz einsam, ungeschützt, haltlos und somit einem gewissen Schicksal ausgeliefert. Denn: Für ihr Problem ist keine gesellschaftliche oder sonstige Lösungsstrategie vorgesehen.


    Verstärkt wurde diese Haltlosigkeit durch die weiche allmählich an- und abschwellende Intonation der beiden Stimmen, die in dem "alles fließt" verschmolzen.


    Dies war zumindest gestern Abend mein Eindruck.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Habe nur den 1. und 2.Akt gesehen.
    Also ich fand die Regie und Barenboim echt toll, gerade
    die Tempi von ihm gefielen mir; sehr sogar!!!
    Ja so unterschiedlich können die Meinungen sein, aber
    das ist ja auch gut so. :pfeif::pfeif::pfeif:


    Über die Sänger bin ich sehr geteilter Meinung. :untertauch:


    Nur ich finde es echt toll und sehr verdienstvoll
    das so eine Eröffnung der
    Scala in ARTE l i v e
    übertragen wird! :]

    mucaxel

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