Kammermusik mit Gesang

  • Da ich gerade mit einer Frage zur Kammermusik mit Gesang und Harfe aus dem Kammermusikforum hierher ausgelagert wurde, nutze ich die Gelegenheit zu einem Rundumschlag. Was fällt euch zu Kammermusik mit Gesang ein?
    Barocke Solo-Motetten für Stimme mit kleinem Streichensemble oder Soloinstrument und B.C. schliesse ich mal bewusst aus, sondern möchte mich hier auf ORIGINALKOMPOSITIONEN aus Klassik, Romantik und Moderne konzentrieren.


    Werke, die mir auf Anhieb einfallen:


    Schubert: Der Hirt auf dem Felsen (Sopran, Klarinette, Klavier)


    Auf dem Strom (Tenor/Sopran, Horn/Cello, Klavier)


    Meyerbeer: Hirtenlied (Sopran , Klarinette, Klavier)


    Spohr: Sechs Lieder für Sopran, Klarinette und Klavier



    Ravel: Chanson Madecasse (Sopran, Flöte, Cello, Klavier)

    Soir Païen (Sopran, Flöte, Klavier)


    Saint-Saëns: Une flüte invisible (Sopran, Flöte, Klavier)


    Beethoven: Volksliedbearbeitungen, Stimme und Klaviertrio


    Chostakovich: Lieder für Sopran und Klaviertrio


    Roussel: 2 Lieder nach Ronsard für Flöte und Sopran


    Virgilio Mortari: Canzone für Sopran und Flöte


    Sir Julius Benedict: The gypsy and the bird (Sopran, Flöte, Klavier)


    Das aus dem Gedächtnis, beim Nachsehen fällt mir sicher noch viel mehr ein.




    Weiss jemand vielleicht etwas, wo Harfe und Gesang vorkommen?



    Fairy Queen

  • Liebe Fairy,


    besonders am Herzen liegen mir die Lieder für Singstimme, Harfe und Violoncello Op. 131 von Gretschaninow, soweit ich sie kenne. Die Abteilungen heißen "Ein Sommertag" und "Letzte Liebe",
    Weiß aber leider nicht, ob es da eine Aufnahme gibt.


    audiamus

  • Hallo zusammen,


    auch die zweite Wiener Schule hat etwas beizutragen:


    Alexander Zemlinsky (zähle ich mal großzügig dazu):
    "Maiblumen blühten überall" für Sopran und Streichsextett


    Arnold Schönberg:
    Streichquartett Nr. 2 op. 10 (mit Sopran)
    Pierrot luniare op. 21 für Sprechstimme (also doch nicht Gesang ... oder gilt das noch?), Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello.
    Herzgewächse op. 20 für Sopran, Celesta, Harmonium und Harfe


    Ob J. S. Bachs Solokantaten Kammermusik sind, mögen die Barockspezialisten entscheiden. Man kann sie jedenfalls als solche (nämlich mit solistischer Besetzung) aufführen.

  • Hier mein obligatorischer Villa-Lobos-Beitrag! ;)


    Heitor Villa-Lobos
    Poèma da Crianca e sua Mama (1923)
    für Singstimme (Sopran), Flöte, Klarinette und Cello


    Leider keines meiner Villa-Lobos Lieblingsstücke - zumindest nicht in der Version, welche ich kenne, mit Anna-Maria Bondi...


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Ich bin's nicht mehr wert, meinen Avatar zu tragen.
    Selbstverständlich noch die Zwei Gesänge für Alt, Bratsche und Klavier Op. 91, "Gestillte Sehnsucht" und "Geistliches Wiegenlied" (= Joseph, lieber Joseph mein).

  • und natürlich ernest chaussons traumhaft schöne chanson perpetuelle für sopran, klavier und streichquartett :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Im anderen Thread hatte ich schon auf ein Streichquartett mit Gesang von Respighi verwiesen, das mir vor langer Zeit mal als CD geschenkt wurde. Ich kopiere meinen kurzen Hinweis nochmal hier rein:


    Zitat

    Das Respighi-Werk (1914 komponiert) heißt übrigens "Il tramonto" ("Der Sonnenuntergang") und wird vom Komponisten als "poemetto lirico" für Mezzosopran und Streichquartett bezeichnet. Das Ganze immerhin nach einem (ins Italienische übersetzten) Gedicht von Shelley.


    Von Respighis Lied-Streichquartett-Zwitter existieren übrigens mehrere Einspielungen, darunter recht prominent besetzte mit Anne Sofie von Otter und dem Brodsky-Quartett sowie mit Magdalena Kozena und dem Hentschel-Quartett.



    Näheres folgt, wenn ich's mir mal wieder angehört habe.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Guillaume Lekeu, Trois Poèmes für Sopran und Streichquartett


    Ernest Chausson, Chanson perpétuelle op. 37 für Sopran und Streichquartett


    Hector Berlioz, Le Jeune Pâtre Breton für Bariton, Horn und Klavier

  • Danke, da kommt ja Einiges und sehr Interessantes zusammen! :yes:
    Dass mir der wahrhaft herrliche Chausson nicht sofort einfiel, ist unverzeihlich! :untertauch: Die erste Version die ich davon gehört habe, war vor sehr langer Zeit mit Frederica von Stade, von den Jüngeren hat mir Veronique Gens besonders gut gefallen.
    Es scheint allerdings verschiedene Fassungen davon zu geben, so auch als Klavierlied und in Streichorchesterfassung. Ich habe in Noten sogar eine Version für Violine Solo , Sopran und Klavier.
    Wenn wir allerdings Bearbeitungen hier mit einschliessen, sind wir bis in alle Ewigkeit beschäftigt...... :D


    Lieber Audiamus, woher kennst du denn diese Lieder von Gretchaninov? Kannst du evtl ein bisschen etwas zum Charakter der Stücke sagen? Die Besetzung finde ich genial und würde mich gerne mal auf die Suche machen.


    Lieber Wolfram, Barock habe ich absichtlich ausgeschlossen, da es da Unmengen von Solomotetten/Kantaten für Stimme mit Instrumentalensemble gibt und das eher ein eigenes Thema im Barockforum wäre.


    Weiss jemand zufällig , wie Debussys "Chansons de Bilitis" original besetzt sind?
    Soweit ich erinnere, ist eine Harfe und eine Flöte dabei...... ?(


    Für Klarinette und Sopran und Klavier gibt es übrigens noch "Frauenliebe-und leben" von Franz Lachner und noch einige Stückchen von diversen Kleinmeistern, die ich mal raussuchen muss. Ich habe eine ganze CD für diese Besetzung.


    F.Q.

  • Guten Morgen, liebe Fairy,


    soweit mir erinnerlich sind die Bilitis-Chants ganz "stinknormale" Klavierlieder.


    Dafür schiebe ich noch einen Exoten hinterher:
    Glenn Goulds Pädagogik-Joke "So you want to write a fugue" für Gesangs- wie Streichquartett.
    Hier werden Kontrapunktikern gute Ratschläge erteilt, und auch an musikalischen Zitaten wird nicht gespart.


    "http://youtube.com/watch?v=_1ain4qftoM"


    LG,


    audiamus



    .

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  • Sagitt meint:


    Eigentlich gehört mein Tipp nicht richtig dazu.Es gibt eine Bearbeitung der Winterreise für Streichquartett. Ich finde sie SEHR gelungen. In der Aufnahme spielt das Henschel-Quartett.Christian Elsner singt.


    Und da ich gerade dabei bin: die Bearbeitung dieses Stücks von Zender, mit dem ensemble moderne unter seiner Leitung und Hans Peter Blochwitz als Solist ist in jedem Fall ein sehr hörenswertes Stück Kammermusik mit Stimme.

  • [zitat]Original von Audiamus:
    ... soweit mir erinnerlich sind die Bilitis-Chants ganz "stinknormale" Klavierlieder.[/zitat]
    Nicht ganz, bei mir findet sich:


    Claude Debussy: Chansons de Bilitis pour récitant, deux flutes, deux harpes et célesta


    mit dem Ensemble Wien-Berlin und Catherine Deneuve als Sprecherin (Deutsche Grammophon 1990).

  • Für die Zeit nach 1945 gibt's da ein relativ umfangreiches Repertoire. Hier nur mal einige wenige Sachen und alles erstmal nur aus dem deutschen Kontext. Harfen dürfen hin und wieder auch mitspielen:


    Giselher Klebe (*1925): Römische Elegien für Sprecher, Klavier, Cembalo und Kontrabaß (o.K., ist ohne Gesang - aber mit Stimme :D )


    Boris Blacher (1903-1975): Die Amsel. Thirteen ways of locking at a blackbird op. 57. Für hohe Singstimme und Streichquartett


    Hans Werner Henze (*1926): Being beauteous für hohe Stimme, Harfe und 4 Celli


    Aribert Reimann (*1936): Epitaph auf Texte von Percey Bysshe Shelley für Tenor und sieben Instrumente (Flöte, English Horn, Celesta, Harfe, Viola, Violoncello, Kontrabass)


    Hans Zender (*1936): Le Sirènes chantent quand la raison s'endort. Hommage à Max Ernst für Sopran, Flöte, Klarinette, Violoncello, Vibraphon, Klavier/Cembalo


    Friedrich Goldmann (*1941): Sing' Lessing. Komposition für Bariton und 6 Spieler mit Lessinggedichten


    Peter Michael Hamel (*1947): Die Zeit der Steine. Epigramm für Frauenstimme und 10 Instrumente


    Hans-Jürgen von Bose (*1953): Siete textos de Miguel Angel Bustos für Sopran, Akkordeon und Violoncello


    Hans-Jürgen von Bose: Kafka-Zyklus für Countertenor und Cello (Aribert Reimann zum 70. Geburtstag gewidmet) (2006)


    Hans-Jürgen von Bose: Lamento und Dithyrambus (auf Texte von Ingeborg Bachmann) für Countertenor, Keyboard, Klavier und Röhrenglocken (Hans-Werner Henze zum 80. Geburtstag gewidmet) (2006)


    Detlev Müller-Siemens (*1957): Die Aussicht nach dem gleichnamigen Gedicht von Friedrich Hölderlin für 8 Stimmen und 13 Instrumente (2003/04) [ist das noch »Kammermusik«?]


    Detlev Glanert (*1960): Contemplated by a Portrait of a Divine. Kantate nach einem Gedicht von Jo Shapcott, op. 26 für Sopran und fünf Instrumente (Bassklarinette, Klavier, Viola, Cello, Kontrabaß) (1992)


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Dass ich mal was zur Kammermusik schreiben, hätte ich ja auch nicht gedacht..... :D


    André Caplet hat Kammermusik mit Gesang geschrieben, zu finden u.a. hier:


    [AM] B000E3J3QA[/AM]


    Deux sonnets für Sopran und Harfe
    Les Prières für Gesang, Harfe und Streichquartett


    LG
    Rosenkavalier

  • Ihr seid echt Klasse! :jubel:
    ¨
    Gerade die Modernen haben ja besonders spannende Besetzungen-Harfe und vier Celli-allein beim Lesen schwebt man da ja schon ab..... :angel:


    Lieber Chevalier à la rose, falls Du diese CD besitzt........ :] :hello:


  • Jetzt einige Werke meines besonderen Freundes aus bella Italia: Marco Tutino (*1954):


    Tre romanze da Verdi für Sopran und Kammerensemble (1985)


    Canzone d'amore für Sopran, 2 Klarinetten, Viola, Cello und Kontrabass (1992)


    Canzone d'amore 2 für Sopran und sieben Instrumente (Flöte, Klarinette, Klavier, Streichquartett) (1996)


    Tutti li miei penser (auf Texte von Dante Alighieri) für Sopran, Flöte, Klarinette und Streichquertett (1981)


    Quintetto su testo di Dylan Thomas für Sopran und Streichquartett (1977)


    Leider alles ohne Harfe...


    Weitere Infos über Marco Tutino findet man übrigens hier.


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Chevalier à la rose, falls Du diese CD besitzt........ :] :hello:


    Der Chevalier ohne Rose hat die CD auch und bringt sie nach Lille mit ... Das zweite der Sonette für Sopran und Harfe ist "Doux fut le trait" nach einem Text von Ronsard:



    Doux fut le trait qu'Amour hors de sa trousse
    Tira sur moi; doux fut l'acroissement
    Que je receu dès le commencement,
    Pris d'une fiebvre autant aigre que douce.


    Doux est son ris et sa voix qui me pousse
    L'esprit du corps plein de ravissement,
    Quand il lui plaist sur son Lut doucement
    Chanter mes vers animez de son pouce.


    Telle douceur sa voix fait distiler,
    Qu'on ne sçauroit, qui ne l'entend parler,
    Sentir en l'ame une joye nouvelle.


    Sans l'ouir, dis-je, Amour mesme enchanter,
    Doucement rire, et doucement chanter,
    Et moy mourir doucement auprès d'elle.


    Liebe Grüße Peter


  • Ähm, ist »Kammermusik mit Gesang« eigentlich im »Kunstlied-Forum« richtig beheimatet? Ich hab jetzt ob des Thread-Titels bei meinen Angaben oben erstmal typische »Lieder« mit erweitertem Begleitensemble rausgelassen...


    -----Dieser Beitrag kann dann wieder gelöscht werden----

  • Aribert Reimann hat für einige Schubert-Lieder die originale Klavierbegleitung für Streichquartett bearbeitet. Bei aller gebotenen Skepsis gegenüber derartigen Experimenten muss ich zugeben, dass diese Bearbeitungen gelungen sind und den Charakter der Lieder unterstreichen und vielleicht sogar deutlicher machen.
    Ich konnte ein paar dieser Lieder 2004 beim Schleswig Holstein Festival bei einer Matinee von Elisabeth Kulman und dem Haydn Quartett Eisenstadt hören (davor schon bei einem Konzert in Wien) - und empfinde das Gehörte als eine nicht unwesentliche Erweiterung meines musikalischen Horizontes.


    Michael 2

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ihr seid echt Klasse! :jubel:
    ¨
    Gerade die Modernen haben ja besonders spannende Besetzungen-Harfe und vier Celli-allein beim Lesen schwebt man da ja schon ab..... :angel:


    Lieber Chevalier à la rose, falls Du diese CD besitzt........ :] :hello:



    Die Stücke müssten Dir übrigens gut liegen.... Auf der CD singt u.a. Sandrine Piau.


    Ich würde die CD natürlich auch mitbringen, aber der Chevalier ohne Rose hat ja beschlossen, mir die Schau zu stehlen :D... Dann muss ich also doch wieder singenderweise bei Dir punkten :lips:


    LG
    Rosenkavalier

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  • Zwei tolle Stücke von Paul Hindemith möchte ich hier nennen:


    "Die junge Magd" (sechs Gedichte von Georg Trakl für eine Altstimme mit Flöte, Klarinette und Streichquartett op. 23 b)


    sowie


    "Des Todes Tod" (drei Lieder nach Gedichten von Eduard Reinacher für Frauenstimme, 2 Bratschen und 2 Celli op. 23a).



    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Ähm, ist »Kammermusik mit Gesang« eigentlich im »Kunstlied-Forum« richtig beheimatet? Ich hab jetzt ob des Thread-Titels bei meinen Angaben oben erstmal typische »Lieder« mit erweitertem Begleitensemble rausgelassen...


    -----Dieser Beitrag kann dann wieder gelöscht werden----


    Lieber Medard, ja, das gehört eindeutig hierher und ist von J.R. genauso moderatorisch abgesegnet worden.(ich hatte ja zuerst im Kammermusikforum gepostet) Lieder mit Instrumentalbegleitung sind und bleiben in erster Linie Lieder, das sehe ich genauso wie er.


    Was die beiden hilfsbereiten Chevaliers angeht: die Zeiten ändern sich wahrlich 8o
    Früher musste ein Ritter nur mit anderen Rittern darum fechten, das Band einer Dame zu tragen , heute geht es um TON-Bänder und dazu noch im "Kampf" mit hosen- rosen- und tönetragenden CavalierAS...
    Sic transit gloria mundi!


    Danke euch allen Beiden, ich freue mich auf die CD! :]


    (das lösche ich später selbst, ich weiss, dass es OT ist; bin aber von einem echten Moderator quasi animiert worden..... :D )



    Lieber Brunello, ich kann mir das mit den Schubert-Liedern serh gut vorstellen, mir hat auch die Version der Winterreise für Kammerensemble und Tenor sehr gut gefallen. Man lernt ein Werk anders kennen, wenn man altgewohnte Hörgewohnheiten hinterfragen muss, und je bekannter ein Stück ist, desto erhellender kann eine soclhe Hör-"Irritation" sein.


    F.Q.

  • Op. 8
    Titel: Zwei Lieder nach Gedichten von Rainer Maria Rilke
    Entstehungszeit: 1910
    Besetzung: Mezzosopran, Klarinette, Horn, Trompete, Celesta, Harfe, Violine, Viola und Cello


    Op. 14
    Titel: Sechs Lieder nach Gedichten von Georg Trakl
    Entstehungszeit: 1917-21
    Besetzung: Sopran, Klarinette, Bass-Klarinette, Violine und Violoncello


    Op. 15
    Titel: Fünf geistliche Lieder
    Entstehungszeit: 1917-22
    Besetzung: Sopran, Flöte, Klarinette, Trompete, Harfe und Violine / Viola


    Op. 16
    Titel: Fünf Kanons nach lateinischen Texten
    Entstehungszeit: 1923/24
    Besetzung: Sopran, Klarinette und Bassklarinette


    Op. 17
    Titel: Drei Volkstexte
    Entstehungszeit: 1924/25
    Besetzung: Sopran, Klarinette, Bassklarinette, Violine / Viola


    Op. 18
    Titel: Drei Lieder für Sopran, Klarinette und Gitarre
    Entstehungszeit: 1925
    Besetzung: Sopran, Klarinette und Gitarre



    Quelle: weitgehend klassika.info

  • Zitat

    Original von Gurnemanz
    [zitat]Original von Audiamus:
    ... soweit mir erinnerlich sind die Bilitis-Chants ganz "stinknormale" Klavierlieder.[/zitat]
    Nicht ganz, bei mir findet sich:


    Claude Debussy: Chansons de Bilitis pour récitant, deux flutes, deux harpes et célesta


    mit dem Ensemble Wien-Berlin und Catherine Deneuve als Sprecherin (Deutsche Grammophon 1990).


    In einem Buch in meinem Regal finde ich, daß Debussy die Chansons de Bilitis bei der UA selbst am Klavier begleitet hat, es aber eine "Orchestrierung" von Maurice Delage gibt (so zu lesen bei Léon Vallas).
    Bei intensiverem Stöbern finde ich, daß es zwei völlig verschiedene Werke gibt:


    a) Trois Chansons de Bilitis für Sopran und Klavier, Texte von Pierre Louys; komponiert 1897-98, gedruckt bei Fromont 1899, UA in Paris am 17.3.1900 mit Debussy am Klavier.
    Über Delages Orchestrierung kann ich nichts finden.


    b) Chansons de Bilitis, Musique de scène für 12 Gedichte von Pierre Louys, rezitiert mit tableaux vivants, für 2 Flöten, 2 Harfen und Celesta, komponiert 1900-01; UA Paris 7.2.1901. Gedruckt erst 1971 bei Jobert, weil die Celesta-Stimme verloren war, die A. Hoérée für diese Ausgabe rekonstruiert hat.


    Ich habe von letzterem eine schöne Aufnahme mit Delphine Seyrig und dem Nash Esnemble auf einer preiswerten Doppel-CD mit diverser Kammermusik von Debussy und Ravel (Virgin).

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Ich hab ja nur mal vorsichtig angefragt, weil ich nun tatsächlich davon ausgegangen war, daß es hier um »Kammermusikwerke mit Gesang« ginge - also der Aspekt »Kammermusik« im Zentrum stünde - und weniger um »Lieder mit Kammermusikensemble«.


    Ich frage mich gerade bei den Webern-Werken, ob das in die Kategorie "Kammermusik mit Gesang" oder "Lieder mit Kammermusikensemble" fällt.
    :D


    ... vor allem bei den Kanons ...
    :hahahaha:

  • Fairy Queen hat das Thema ja "Kammermusik mit Gesang" genannt. Somit soll es ja gerade hier um Kammermusik gehen; ebenso um Lieder - also beides.


    Wir können es also hierhin stecken oder dorthin, es ist wohl beides richtig.


    Uwe



    ...vielleicht kann ja ein netter Moderator diese Zuordnungssachen löschen...

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zwei Werke von Cesar Bresgen (eines davon mit Harfe):


    Drei Liebeslieder nach Texten von Leopold Séda Senghor für Sopran, Flöte und Harfe (1978 )


    Träume der Blinden. Kantate nach Texten von Shakespeare, Rilke und Hölderlin für Sopran und Bass solo und 9 Instrumente (Flöte, Trompete, Harfe, Schlagzeug, 2 Violinen, Viola, Cello, Kontrabaß) (1966)


    Und dann noch das hier:


    Herbert Callhoff: Gesänge des Lebens für Sopran solo und Kammerensemble (Oboe [auch Engl.-Horn], Klarinette [auch Bass-Klarinette], Trompete, Schlagzeug [1 Spieler], Klavier, Viola, Violoncello, Kontrabaß) nach Texten von Friedrich Hölderlin (1998/99)


    So, jetzt ist's aber genug mit neumodischem Kram. :D


    Ganz herzlich,
    Medard

  • von Eisler gibt es da so einiges. Zu einzelnen Stücken kann ich bei spezifischem interesse auch was sagen - so ist es allerdings in der masse zuviel, daher mal nur dieser kleine link, der zwar auch nicht alles aber darüberhinaus auch die eigentlich ähnlich besetzten kanten (tempo der zeit, exilkantaten usw.), zeitungsausschnitte, palmström usw., die zwar oft liedhaften charakter haben aber als gattungsform entweder frei oder als kantate gesehen werden müssen.: http://www.hanns-eisler.de/seite5.htm
    bei gelegenheit kürze ich vielleicht die liste mal auf klare kammermusik ohne die ausladenderen werke und kantaten.
    unter diesen werken ist sehr viel schönes zu finden, was sich, einen guten Sänger/eine gute Sängerin vorausgesetzt auch gut aufführen lässt.


    von Dessau gibt es auch einiges, abseits der Bühnenmusiken, mit ähnlicher Besetzung und Gattung Lied.


    die Frage, wie man Kammermusik mit gesang gegen symphonische Liederzyklen z.B. von Mahler (Kintertotenlieder / Lieder eines fahrenden Gesellen) abzugrezen hat könnte man ja durch die jeweilige Besetzung begründen.


    lg, Max

  • Hindemith hat auch einiges für Stimme und kammermusikalische Besetzungen geschrieben, ich habe folgendes auf CD:


    Melancholie op. 13 (1917-19) - 4 Lieder für Stimme und Streichquartett nach Gedichten von Christian Morgenstern


    Wie es wär, wenn's anders wär (1918 ) für Sopran und 8 Instrumente


    Des Todes Tod op. 23a (1922) Drei Lieder nach Gedichten von Edouard Reinacher für Stimme, 2 Bratschen und 2 Violoncelli


    Die junge Magd op. 23b (1922) - 6 Gedichte von Georg Trakl für Altstimme mit Flöte, Klarinette und Streichquartett


    Die Serenaden op. 35 (1924) - Kleine Kantate nach romantischen Texten für Sopran, Oboe, Bratsche und Violoncello


    (Alle auf einer CD des Ensemble Villa Musica mit Christane Oelze und Cornelia Kalisch bei MDG; die Serenaden auch mit Ruth Ziesak auf CPO.)

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