Giuseppe Patané - Viel zu früh verstorben

  • Der italienische Dirigent Giuseppe Patané (1932-1989) hat im Forum bisher relativ wenig Aufmerksamkeit erregt, zuletzt wegen seines tragischen Todes bei einer Live-Aufführung des Barbiers von Sevilla am 30. Mai 1989 in der Bayerischen Staatsoper.



    Er nahm eine beachtliche Anzahl von dt. Opern-Querschnitten mit der Staatskapelle Dresden auf (u.a. Aida, Turandot, Carmen, Don Carlo), des weiteren auch etliche komplette Verdi-Opern und sein Requiem.


    Welche Aufnahmen haltet ihr für besitzenswert?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • G. Patane war lange an der Deutschen Oper Berlin
    als Dirigent für das italienische Repertoire und hat
    auch an der Wiener Staatsoper zahlreiche Abende
    dirigiert.
    Er ist mir persönlich in sehr guter Einnerung.
    Ein Dirigent den sich jedes Opernhaus nur wünschen
    kann.
    Er war ein Vollprofi.


    :yes::yes::yes:

    mucaxel

  • So ein "Traviata"-Dirigat erlebt man selten...(und eine solche Violetta auch);
    ich habe ihn oft an der Deutschen Oper Berlin gehört und besitze noch folgende Aufnahmen:
    "Otello" (Tebaldi, Beirer) Berlin 1962
    "Attila" (van Dam, Wixell, Janowitz) Berlin 1971
    "La Gioconda" :jubel: (Rysanek,Tagliavini,Paskalis), Berlin 1974
    "Simon Boccanegra" (Miller, Kincses), Budapest 1983
    "Il Trittico" (Tokody, Popp), München 1987


    :hello: Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Meine erste (wenigstens akustische) Begegnung mit einem Dirigat von Giuseppe Patané war die Übertragung der Premiere von Francesco Cileas ADRIANA LECOUVREUR aus der Bayerischen Staatsoper im Frühjahr 1984 – eine beeindruckende Vorstellung.


    Von seinen Aufnahmen fällt mir als erstes die von audiamus bereits genannte TRAVIATA als „must have“ ein:


    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    La Traviata


    Stratas, Gilles, Fassbaender, Wunderlich, Prey,
    Bayr. Staatsorchester, Patane
    Label: Orfeo , ADD/LA, 65



    Weiter finden sich in meiner Sammlung:



    Pietro Mascagni (1863-1945)
    Cavalleria Rusticana +Leoncavallo:I Pagliacci


    Pavarotti, Varady, Cappuccilli, Freni, Wixell,
    Gavazzeni, National PO, Patane
    Label: Decca , ADD, 78




    Giacomo Puccini (1858-1924)
    Gianni Schicchi


    Panerai, Donath, Baniewicz, Seiffert,
    RO München, Patane
    Label: RCA , DDD, 87




    Giacomo Puccini (1858-1924)
    Turandot (Ausz. in dt. Spr.)


    Bjoner, Anheißer, Rothenberger, Spiess,
    Staatskapelle Dresden, Patane
    Label: Berlin , ADD, 72




    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    Aida (Ausz. in dt. Sprache)


    Schröter, Bjoner, Spiess, Stryczek, Vogel,
    Staatskapelle Dresden, Patane
    Label: Berlin , ADD, 72




    Spannende Aufnahmen eines großen Sängerdirigenten!


    LG, Elisabeth

  • Ich habe Patane natürlich oft an der WSO erlebt - und immer mit Vergnügen - meine letzte Live-Erinnerung an ihn ist die "Anna Bolena" bei den Bregenzer Festspielen 1986. Davon besitze ich auch eine Videoaufzeichnung.
    Ansonsten möchte ich eure Discographie um eine Aufnahme ergänzen:
    "Maria Stuarda" (Donizetti) mit Gruberova, Baltsa, Araiza, Alaimo
    lg Severina :hello:

  • Hallo!


    Die von Severina genannte Aufnahme möchte ich auch erwähnen, wahrscheinlich eine der Besten Donizetti-Aufnahmen überhaupt! Auch wenn ich von den Sängerleistungen nicht immer überzeugt bin. :rolleyes:


    LG joschi

  • Es gab mal einen Dirigenten namens Franco Patané. Von dem habe ich etliche Opernaufnahmen.


    Außerdem gibt es die Sopranistin Francesca Patané
    (Tosca auf DVD)


    Kennt jemand die Verwandschafts-Verhältnisse?


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • ...und Francesca die Tochter; unter Leitung von FRANCO Patané habe ich einen "Rigoletto" aus Napolì von 1962 (Benvenuti, Pirazzini, Rocchi, Monachesi, Gambelli).


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Er wäre heute 80 geworden:


    Patanè, Giuseppe, ital. Dirigent, * 1.1.1932 Neapel, † 1.6.1989 München.
    Er war der Sohn des Dirigenten Franco Patanè (1908–68 ).
    Patané debütierte 1951 in seiner Heimatstadt mit La Traviata, blieb bis 1956 am Teatro San Carlo und war 1961/62 Chefdirigent in Linz. Gehörte 1962–68 der Dt. Oper Berlin an, erschien 1967 in San Francisco (La Gioconda), 1969 an der Mailänder Scala (Rigoletto), 1973 am Londoner Covent Garden (La forza del destino); war daneben tätig an der Wiener Staatsoper, Münchner Staatsoper, New Yorker Metropolitan Opera und der Arena von Verona.



    1988 erfolgte die Ernennung zum Dirigenten des Rundfunkorchesters München, 1989 zum Musikdirektor der Oper in Rom.
    Er starb allerdings vor Antritt dieses Amtes.
    Am Abend des 29. Mai 1989 erlitt er in der Münchner Staatsoper, als er gerade die Oper "Der Barbier von Sevilla" dirigierte, einen Herzanfall. Er wurde sofort in die Klinik gebracht, wo er kurz darauf verstarb.


    Giuseppe Patané galt als einer der souveränsten Dirigenten des ital. Repertoires (insbesondere Verdi) seiner Generation.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine meiner Lieblingsaufnahmen der Messa da Requiem von Verdi stammt von Patané (DDR, 1974):



    Ljiljana Molnar-Talajić, Margarita Lilova, Luigi Ottolini, Bonaldo Giaiotti
    Rundfunkchor Leipzig
    Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig
    Giuseppe Patané
    Eterna/Edel, 1974


    Besonders das Orchester und der Chor trumpfen hier mächtig auf, stehen berühmteren Aufnahmen nicht nach, übertreffen sie sogar. Die Solisten sind nicht die ganz großen Namen, was aber nichts über die Qualität aussagt.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • vor 25 Jahren im Orchestergraben zusammengebrochen und anschließend verstorben - erst 57 Jahre alt:



    Giuseppe Patanè (* 1. Januar 1932 in Neapel; † 29. Mai 1989 München) war ein italienischer Opern-Dirigent.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Beinahe hätte es geklappt, aber ich hatte mich vom falschen Datum beirren lassen. Giuseppe Patané ist in der Tat einen Tag eher gestorben als Zinka Milanov, aber im gleichen Jahr. Dennoch möchte ich auch an ihn mit einer Requiem-Aufnahme erinnern:



    Giuspppe Patané starb am 29. Mai 1989.


    Gestern war sein 26. Todestag.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).