Bayerische Staatsoper München

  • Liebe Gluckselige Geister!


    Gerade flattert mir in meiner Eigenschaft als Schultheater-Fredi und Bühnenbild-Fritze hier die Einladung zu einer Fortbildung im März mit dem Titel „Die Stimme des Orpheus“ auf den Schreibtisch.
    Im Zentrum eines Workshops steht die Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper von Glucks „Orphée et Eurydice“ in der französischen Fassung von Hector Berlioz unter der Regie von Nigel Lowery (und, offenbar, Amir Hosseinpour, nicht in der Ankündigung genannt).


    Im Orfeo-Thread fand ich folgenden Beitrag unserer frischgebläuten Gluckavatarisation (noch ein GRATULIERT nachgeschoben):






    Da ich zu diesem Thema völlig unbeleckt bin, überlege ich mir, meinen Schülern die einmalige Chance angedeihen zu lassen, mich zwei Tage nicht sehen zu müssen. :D


    Doch nach dem Motto: „Welcher Amoklauf lohnt?“ möchte ich gerne einige Fragen im Vorfeld in die Runde werfen (lieber Peter, das Interesse ist just erwacht):


    Was gibt es ergänzend über die Berlioz-Bearbeitung zu sagen?
    Welche Aufnahme von dieser ist der Weisheit letzter Schluss?
    Wer kennt die Inszenierung, die im Oktober 2003 Premiere hatte, und kann etwas dazu sagen?
    Wer hat sonstige Erfahrungen mit dem Regisseur/den Regisseuren gemacht?


    Und wer kann mir die Grammatik dieses Satzes im Anschreiben der Bayerischen Staatsoper erklären?


    Zitat

    Anhand des Orpheus-Stoffes und dessen unterschiedliche Umsetzungen zu markanten Punkten in der Geschichte des Musiktheaters lassen sich exemplarische Grundfragen die Gattung Oper stellen, die ein weitgespanntes und spannendes Panorama von der Entstehung der Oper in Italien bis hin zur heutigen Repertoirepraxis ergeben.


    Sollte die Schulleitung mich entbehren und mich in die Metropole schicken können, werde ich selbstverständlich Bericht erstatten.


    Ich poste diese Anfrage mal als eigenes Thema, falls die Moderation sich bemüßigt fühlen sollte, sie zwischen Gluck-, Berlioz- und Neulich-in-der-Großstadt-Threads hin und her zu schieben, sei sie bitte so frei.



    Mit einem bayerischen Vergöltsgod,




    audiamus



    .

  • Zitat

    Original von audiamus
    Was gibt es ergänzend über die Berlioz-Bearbeitung zu sagen?


    Lieber Audiamus,


    einiges - liefere ich im Lauf des Wochenendes im im Orfeo-Thread nach


    Zitat

    Welche Aufnahme von dieser ist der Weisheit letzter Schluss?


    Was ist der Weisheit letzter Schluss? Mit


    [amx=B00002DETH]300[/amx]


    kannst Du nicht viel falsch machen. Bei mir hat's auch ein ausgezeichnetes Booklet dabei, das ich für die Antwort auf die erste Frage gut ausbeuten kann.


    Ich liebe diese DVD:



    nicht zuletzt wegen der überragenden Kasarova und dem glänzenden Dirigat von Ivor Bolton


    Ausgezeichnet auch die Einspielung unter Runnicles (mit Gardiner mE weitgehend gleichwertig)



    Zitat

    Wer kennt die Inszenierung, die im Oktober 2003 Premiere hatte, und kann etwas dazu sagen?


    Ich kenne sie von der oben angegebenen DVD - und finde sie ausgezeichnet, was vom Münchner Publikum nicht so ganz geteilt wird - vor allem den Einfall beim Schlussballett fand ich genial (und dieses Wort gebrauche ich sehr selten).



    Und wer kann mir die Grammatik dieses Satzes im Anschreiben der Bayerischen Staatsoper erklären?


    [...]


    intellektuelles Dummdeutsch ... Gemeint ist wohl die Linie Orfeo (Monteverdi) - Orfeo (Gluck) - Orphée (Gluck/Berlioz) - an Offenbach werden sie bei einer so geschichtsträchtigen Formulierung nicht gedacht haben.


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von pbrixius


    intellektuelles Dummdeutsch ... Gemeint ist wohl die Linie Orfeo (Monteverdi) - Orfeo (Gluck) - Orphée (Gluck/Berlioz) - an Offenbach werden sie bei einer so geschichtsträchtigen Formulierung nicht gedacht haben.


    Liebe Grüße Peter


    »Dummdeutsch« ja, »intellektuell« nein. Problematischer ist aber, daß da jemand nicht mit Präpositionen umgehen kann - entweder er/sie verwendet sie falsch (»dessen unterschiedliche Umsetzungen zu markanten Punkten« - wieso »zu« und nicht »an« ???? Vielleicht ist aber auch »an markanten Punkten zu unterschiedlichen Zeiten« gemeint...) oder er/sie läßt sie einfach gleich weg (»lassen sich exemplarische Grundfragen die Gattung Oper stellen« - hier kann ein eingefügtes »an« weiterhelfen).


    Aber jetzt zum Thema: Die Inszenierung kenne ich und kann Peter nur vollstens zustimmen. Was die beiden von ihm genannten Einspielungen unter Gardiner resp. Runnicles anbetrifft, tendiere ich deutlicher zu Gardiner - allerdings in erster Linie wegen Frau von Otter, die ich hier gegenüber Jennifer Larmore im Vorteil sehe. Richtig HIP sind beide Interpretationen ja leider nicht...


    Ganz herzliche Grüße,
    Medard

  • Lieber audiamus,


    ich bekomme große Augen und Ohren bei dieser Ankündigung.
    Wann findet dieser Workshop statt ?
    Können/dürfen daran auch Menschen teilnehmen, die nicht schulgeschädigt (also keine Lehrer) sind ?
    Und nicht zuletzt - was würde die Angelegenheit kosten ?
    Das ist ein Thema, für das ein Ausflug von Wien nach München lohnen würde. Die Berlioz-Version habe ich (zumindest wissentlich) noch nie gehört, obwohl mir ihre Existenz bekannt ist. Diese Fassung wird auch demnächst an der Pariser Oper nicht gespielt, wo ich den "Orpheus" sehen werde.


    Michael 2

  • Zitat

    Original von brunello

    Wann findet dieser Workshop statt ?
    Michael 2


    Die Antwort auf diese Frage würde mich auch sehr interessieren, denn Ihr werdet doch bestimmt eine Aufführung besuchen, stimmt's? Ich spekuliere mal ein bisschen. Da Du schulfrei bekommen mußt, wird es höchstwahrscheinlich Dienstag der 11.3. sein. In dieser Vorstellung sind wir (eine ganz liebe Tamina und ich) auf jeden Fall nicht. Bin also gespannt. Leider wird Frau Kasarova nicht singen (vielleicht wäre da sogar Peter angereist) und Sarah Connolly sagt mir noch nichts.


    :hello: Ingrid

  • Herzlichen Dank für Eure Antworten!


    Sie kamen prompter als die Anzeige ihrer Konsequenzen, da ich seit heute Nachmittag nun wirklich im allertiefsten Bayern sitze, wo ich Bruckner Te Deum und Mendelssohn II trällern darf.


    Also:
    Der Gardiner ist in original Outfit beim Krokodil bestellt, Montag wird definitiv ein Befreiungsantrag geschrieben und die DVD wird's nach Erledigung werden.
    Somit bekommt der Tamino-Konto-Thread wieder einen Eintrag.


    Auf Peters Ausführungen bin wohl nicht nur ich sehr gespannt.


    Der Workshop findet tatsächlich am 11. und 12. März statt und ist - selbstverständlich :D - mit einer Aufführung am 11. verbunden.
    Die Kosten sind minimal, wahrscheinlich kommt da allerdings eine Menge aus einem geheimnisvollen Fortbildungstopf meines Brötchengebers.


    Ich werde aber am Montag im Amte mal nachhaken, wie da die Möglichkeiten für Pädantagogen liegen und mich gegebenenfalls melden.


    Und nun geht's in den Schlosskeller.


    Herzliche Grüße,



    audiamus



    .

  • Also bei 11.3.und 12.3. brauche ich nicht mehr überlegen, wie ich diese Veranstaltung allenfalls besuchen kann, denn ab 11. März bin ich für 10 Tage in China (nix Peking-Oper oder Ähnliches, harte Arbeit bei Gesprächen im Partnerbezirk in Peking zu den Themen Kommunalpolitik, Bildung, usw.)


    Michael 2

  • VERDI NABUCCO Premiere morgen 28.I.08


    Radio Bayern 4 Klassik ab 19.00 Uhr LIVE



    Paolo Carignani Dirgent
    Yannis Kokkus Regie, Bühnenbild, Kostüme



    Paolo Gavanelli Nabucco
    Aleksandrs Antonenko Ismaele
    Giacomo Prestia Zaccaria
    Daniela Sindram Fenena
    Maria Guleghina Abigaille



    Bin sehr gespannt wie das morgen bei Publikum und Presse
    ankommt, war in der Generalprobe vorgestern, aber ich urteile nicht
    hier darüber.


    :angel::pfeif::untertauch:

    mucaxel

  • Lieber Mucaxel,


    wenn es morgen live kommt, dürfte es in der Zeitung erst frühestens übermorgen stehen (z. B. AZ - Nachtkritik). Generalproben werden eigentlich nicht in der Zeitung rezensiert (aber man weiß ja nie)


    Maria Ghulegina in dieser Rolle lässt allerdings hoffen...


    LG


    Ulrica

  • Ja ich meinte in erster Linie
    auch wie das Publikum es morgen
    bei der Premiere aufnimmt.....
    Ich besuchte die Generalprobe vorgestern
    fände es aber falsch diese hier zu beutrteilen!!!
    Das die Presse erst am Dienstag Abend erscheint
    (Internet) ist mir auch völlig klar.
    Soviel sei verraten Maria Ghulegina hat mir
    in der Generalprobe sehr gut gefallen.


    :pfeif:

    mucaxel

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von mucaxel


    Soviel sei verraten Maria Ghulegina hat mir
    in der Generalprobe sehr gut gefallen.


    :pfeif:


    Offensichtlich haben bei der Premiere ihre Nerven versagt. Das Buh-Konzert war recht heftig. Große Freude kommt da für Sonntag noch nicht auf, denn ein bestimmter Sänger ist mir heute schon wieder voll auf den Magen geschlagen. Da kann ich mir gut zureden wie immer ich will, es nutzt nichts. :wacky:

  • Zitat

    Original von Ingrid


    Offensichtlich haben bei der Premiere ihre Nerven versagt. Das Buh-Konzert war recht heftig. Große Freude kommt da für Sonntag noch nicht auf, denn ein bestimmter Sänger ist mir heute schon wieder voll auf den Magen geschlagen. Da kann ich mir gut zureden wie immer ich will, es nutzt nichts. :wacky:


    Liebe Ingrid,


    ... nicht nur Dir (auch wenn ich es nur am Radio verfolgte). Dabei war er eigentlich nur "typisch" ;)


    LG, Elisabeth

  • Darf ich raten? Prestia?
    Im übrigen hoffe ich für die Münchner, dass Yannis Kokkos zum "Nabucco" Stringenteres eingefallen ist als zu seinem absolut nichtssagenden Wiener Boris....... :wacky:
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von severina
    Darf ich raten? Prestia?
    Im übrigen hoffe ich für die Münchner, dass Yannis Kokkos zum "Nabucco" Stringenteres eingefallen ist als zu seinem absolut nichtssagenden Wiener Boris....... :wacky:
    lg Severina :hello:


    Unser "Lieblingssänger" hat das P schon im Vornamen und auch noch die Hauptrolle :(, aber außer dem Orchester, dem Chor und Daniela Sindram kommen bei den Vorkritiken eigentlich alle schlecht weg und die Inszenierung scheint Eurem Boris sehr ähnlich, denn nicht vorhanden.


    :hello: Ingrid

  • Zitat

    Original von Elisabeth
    ... nicht nur Dir (auch wenn ich es nur am Radio verfolgte). Dabei war er eigentlich nur "typisch" ;)
    LG, Elisabeth


    Liebe Elisabeth,


    auch bei mir war es noch kein Liveerlebnis, aber ich hatte Pauli voll als Giorgio oder in einer seiner anderen 1000 Rollen vor Augen brrrrrrrrrrr
    Hast Du Dir noch keine Karte besorgt?


    LG Ingrid

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Große Freude kommt da für Sonntag noch nicht auf, denn ein bestimmter Sänger ist mir heute schon wieder voll auf den Magen geschlagen. Da kann ich mir gut zureden wie immer ich will, es nutzt nichts. :wacky:


    Klarer Fall von Morbus gavanellis! Da heißt es 7 Tage das Bett hüten und absolutes Säuselverbot! :D


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von Ingrid


    Unser "Lieblingssänger" hat das P schon im Vornamen und auch noch die Hauptrolle :(, aber außer dem Orchester, dem Chor und Daniela Sindram kommen bei den Vorkritiken eigentlich alle schlecht weg und die Inszenierung scheint Eurem Boris sehr ähnlich, denn nicht vorhanden.


    :hello: Ingrid


    Danke für die Aufklärung! Dieser Kelch ist bislang an mir vorübergegangen, auf Prestia kam ich, weil mir der mit seinem Gebrülle in einem "Ballo" einmal den letzten Nerv gezogen hat. Kurioserweise hatte ich zwei Tage später einen Hörsturz......
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von severina
    Kurioserweise hatte ich zwei Tage später einen Hörsturz......
    lg Severina :hello:


    Hilfe, das kann dann ja noch "heiterer" werden, denn P.G. säuselt nicht nur unübertroffen, sondern brüllt oft auch wie ein Stier (heute soll er wohl indisponiert gewesen sein) und das dann im Doppelpack :faint:


    GiselherHH Das muss ich mir merken: morbus gavanellis. Besser kann man den Zustand, in den ich durch ihn regelmäßig gerate, nicht beschreiben :wacky: :hahahaha:

  • Hab die letzte Stunde in Bayern 4 live gehört und
    muß sagen dass Frau Ghulegina offenbar am Freitag bei der
    Generalprobe besser bei Stimme war!
    Alles andere das kann ich jetzt sagen fand ich
    äußerst fad, langweilig und einfach unbedeutend.
    Eine Regie fand nicht statt, sondern es wurden ganz schöne Bilder gezeigt.
    Das alles macht aber noch lange keine Regie aus!!!
    Herr Kokkus ist sicher ein guter Bühnenbildner aber n i e
    ein Regisseur.
    Ähnlich wie hier in München Jürgen Rose
    bei "Norma". Die Herren glauben Operregie mit
    links zu machen und siehe da es funktioniert nicht!
    Alle anderen Sänger der Aufführung fand ich sehr provinziell
    und der Münchner Oper für unwürdig!
    Das gilt auch für Herrn Gavanelli als Nabucco, der
    im Radio noch mehr Tremolo hatte. Die Stimme hört
    sich alt und abgesungen an!
    SCHADE es war wohl nichts......................



    Traurig soll auch die Stimmung am Haus sein. Der neue Direktor
    Bachler kommt erst im Sommer 2008 wie man hört auch
    noch in dopelter Fuktion mit Leitung des Burgtheaters Wien.
    Es fehlt hier am Haus ein Direktor der das sagen hat!
    Faktisch gibt es ein Dreier Derektorium aber keiner
    hat das SAGEN...


    :no::no::no:


    PS. Hörte um 7.40 Uhr die Aktuelle Kritik in Bayern 4
    Klassik eine vernichtende Kritik für die gestrige
    Premiere im Nationaltheater.


    :boese2:

    mucaxel

  • Hallo Axel,
    sei froh, dass euch Kokkos wenigstens "schöne Bilder" geliefert hat, bei uns fand die Nicht-Regie auch in einem Nicht-Bühnenbild statt, sieht man von der genialen und ach wie originellen Idee eines monumentalen Lenindenkmals (könnte auch Stalin sein, man sieht ihn nur von hinten, aber die die Absicht ist klar...) ab, das vom Anfang bis zum Ende die Bühne ziert......
    Und wie wurde mein Brüllheini kritisiert?
    lg Severina :hello:


    PS: Ach ja, von mir aus könnte ihr den Bachler gerne schon früher haben, aber mich fragt man ja nicht...... :boese2:

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  • Hallo Severina,
    der Kritiker ließ niemand leben...


    Ja komisch die Politiker die Herrn Bachler
    gewählt haben hier in Bayern sind mit ihm so happy
    als hätten sie 6 Richtige im Lotto.
    Na ich bin gespannt!!!!
    Aus Wien hört man vermehrt Stimmen, die sich freuen
    das er nach München geht...
    Hier im Opernhaus sind die Damen und Herrn sehr skeptisch..



    ?(8) :faint:

    mucaxel

  • Zitat

    Original von mucaxel
    Das gilt auch für Herrn Gavanelli als Nabucco, der
    im Radio noch mehr Tremolo hatte. Die Stimme hört
    sich alt und abgesungen an!


    Dachte auch, er geht bald in den wohlverdienten Ruhestand, aber irgendwo las ich was von 48 Jahren. Kaum zu glauben.


    :hello: Ingrid

  • Selbst das Bühnenbild von Herrn Kokkos war indiskutabel - also wirklich keine "schönen Bilder". In der Rezension im Bayerischen Rundfunk wurde mit gepflegter Häme angemerkt, dass dieses Bühnenbild für ein Dutzend Produktionen "geeignet" wäre.


    In der Pause meinte ein Bekannter, dieser Münchner NABUCCO hätte nur Stadttheaterniveau. Ich widersprach und sagte, dies wäre eine Beleidigung für unsere Stadttheater, die sich eine so miserable Inszenierung nicht erlauben würden.


    Mit Herrn Bachler kann es nur noch besser werden, denn so gut wie alle Neuinszenierungen der "Zwischenzeit" entsprachen nicht dem Anspruch, den die Bayerische Staatsoper selbst an sich stellt, angeblich eines der führenden Opernhäuser Europas , wenn nicht der ganzen Welt zu sein.

  • Zitat

    Original von severina
    auf Prestia kam ich, weil mir der mit seinem Gebrülle in einem "Ballo" einmal den letzten Nerv gezogen hat. Kurioserweise hatte ich zwei Tage später einen Hörsturz......
    lg Severina :hello:


    Liebe Severina,


    als ich gerade einige Nabucco-Kritiken las, stellte ich mit Erstaunen fest, dass Euer "P" ;) bei vielen Kritikern sehr gut abgeschnitten hat. War neben Chor, Orchester und Daniela Sindram wohl offensichtlich einer der Lichtblicke. Unser P. hat allerdings so viele Fans in München, dass er singen kann wie immer er mag und fast das gesamte Publikum huldigt ihm. ?( Einige Kritiker saßen aber doch nicht auf den Ohren.


    :hello: Ingrid

  • Ich las heute, dass es insgesamt langweilig inszeniert sei. ("man muss ja kein Freund von Regietheater sein, aber..."); das sagt doch einiges.



    Auch Ghuleghinas mangelnde Form muss wohl aufgefallen sein. Schade, aber es zeigt, dass auch Spitzensänger/innen keine Maschinen sind. In der Aufführung in Verona hat sie mich jedenfalls enorm beeindruckt, darstellerisch und stimmlich. Vielleicht gibt sich das auch wieder.


    Über die beiden Herren habe ich so sehr Negatives allerdings nicht gehört.



    LG


    Ulrica


  • Liebe Ingrid,
    Prestia hat an sich keine schlechte Stimme, er neigt nur leider zu undifferenziertem Brüllen (Das wäre ein Tenor für Mengelberg ;) ). Wenn er es schafft sich am Riemen zu reißen und schön "auf Linie" zu singen, klingt er tatsächlich nicht übel, und wenn er also bei der PR "Disziplin" am Merkzettel stehen hatte, können die guten Kritiken durchaus berechtigt sein.
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von severina
    [ Prestia hat an sich keine schlechte Stimme, er neigt nur leider zu undifferenziertem Brüllen (Das wäre ein Tenor für Mengelberg ;) ). lg Severina :hello:


    Liebe Severina,


    irgendwie hat mich der "Tenor" gleich ziemlich verwirrt, aber heute konnte ich mich dann doch überzeugen, dass Prestia tatsächlich keinen schlechten "Bass" hat und mich im vierten Teil eigentlich alle sehr positiv überraschten.


    Bis zur Pause bin ich mir beim Nabucco eigentlich immer ziemlich sicher, dass das nicht meine Oper ist und deshalb verstand ich nie den Zwang vieler Freunde und Bekannten, diese Oper unbedingt in Verona oder wo auch immer sehen zu müssen. Klar, der Gefangenenchor lohnt so eine Reise schon, bes. wenn er so unglaublich gut wie heute Abend in der BSO klingt, aber davor ist mir einfach alles zu laut und zu heftig. Mußte mich auch an einige Stimmen gewöhnen, denn gerade mit beiden Sänger-Ps (es gibt ja auch noch ein leitendes P im Graben ;)) kam ich zuerst überhaupt nicht klar. Tremolos ließen reichhaltigst grüßen.


    Von Frau Guleghina war ich, nach den schlimmen Berichten im Vorfeld und Hörerlebnis am Rundfunk, dann doch angenehm überrascht. Sie wirkte sehr selbstbewußt und das übertrug sich wohl auch auf die Stimme. Am Schluss war sie wirklich überglücklich, als sie kein Buh erreichte, sondern viel Applaus.


    Frau Sindram und Herr Antonenko passten stimmlich gut zusammen, aber die Inszenierung ist wirklich schlimm und Regie tatsächlich so gut wie nicht vorhanden. Dass der Schluss trotzdem berührt, liegt halt an der Geschichte und an der Schauspielkunst der SängerInnen, sich irgendwie gekonnt auf dem Treppenblock zu arrangieren. Musik und Gesang spielten natürlich auch noch eine Rolle :pfeif:


    Wirklich schade, denn was wäre gewesen, wenn Nabucco ein Könner in die Hände bekommen hätte. Inzwischen herrscht aber schon die Meinung, Hauptsache kein Kasperltheater und nicht zu viel kaputt gemacht. Mir reicht das in dieser Form auf jeden Fall nicht, trotzdem... das Haus war voll.


    :hello: Ingrid

  • Hörte die Premierenübertragung des Nabucco im Radio, wobei meine Begeisterung für das künstlerische Resultat sich nicht recht entwickeln wollte. Dem Vernehmen nach soll einen auch die Inszenieruzng nicht vom Hocker reißen.
    Ich bin gespannt, wie lange noch sich die Münchner Oper solche Flops wird leisten können (Ring, Fledermaus, Parsifal, Rigoletto, Eugen Onegin als Beispiele, die mir ohne langes Nachdenken einfallen - und nun wohl auch Nabucco). Warum Signore Gavanelli in München ein Dauerabonnement aufs italienische Bariton-Fach hat, bleibt mir schleierhaft. Seine Rollen sangen hier mal Cappuccilli, Nucci und Milnes. Es mag ja schwer nostalgisch klingen, wenn ich mich in München an eine Opernwelt erinnere, deren Niveau sowohl sängerisch auch als inszenatorisch um Längen besser war als heute. Da ich aber seit bald 50 Jahren in die Oper marschiere (heute angesichts der für einen Rentner geradezu skurrilen Eintrittspreise jedoch immer seltener), nehme ich für mich in Anspruch, ein paar Vergleichsmaßstäbe zu haben. Es gab zu allen Zeiten mehr Talmi als Gold - aber so viel Talmi wie derzeit in einer Stadt, die sich gerne als Opernzentrum feiern läßt ...?


    Florian

  • Hallo Florian,
    ja ich gebe Dir vollkommen Recht das Niveau des
    Nationaltheaters München ist in der Tat schlechter
    geworden und worüber ich mich auch sehr wundere
    sind die hohen Eintrittspreise!
    Nabucco ist nun aber der Tiefpunkt an Langeweile
    und das Dauer Engagement von Herrn
    Gavanelli ist mir auch völlig
    unklar.


    :hello:

    mucaxel

  • Zitat

    Original von mucaxel
    das Dauer Engagement von Herrn
    Gavanelli ist mir auch völlig
    unklar.


    :hello:


    Da er ja auch noch so erstaunlich jung ist, könnte es durchaus sein, dass er uns noch eine Weile als "bester" Verdi-Bariton ;) erhalten bleibt :faint:


    Lustig ist ja, dass ich von so vielen höre, dass sie ihn nicht mehr verkraften, aber das Opernhaus steht ja beim Schlussapplaus immer wieder fast Kopf bei ihm und da kann er noch so schlechte Abende gehabt haben. Das verstehe wer will. Da wird man fast schief angeschaut, wenn man sich ganz still verhält (auch die Hände nicht bewegt) und nur ab und zu den Kopf schüttelt.


    :hello: Ingrid


    PS. Zum Glück gibt es ja noch ein paar Regie-Perlen (Holländer z.B.) und man darf die Hoffnung nicht aufgeben.

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