(Un)Erreichte Höhen - Berge und Gebirge in der Musik

  • Als ich vor meinem CD Schrank stand, um eine CD zum Hören rauszuholen, sprang mir förmlich "Eine Alpensinfonie" von Richard Strauss ins Auge. Nun gut, dachte ich, die hast du schon lange nicht mehr gehört.


    Es war herrlich, diese Musik wieder geniessen zu dürfen. Kennt jemand vielleicht noch einige Werke, die mit Gebirge oder Bergen zu tun haben?

  • Purcell: Dido & Aeneas: To the hills and the vales...


    vielleicht nicht gerade Hochgebirge, aber sehr schön


    ;)


    (Mit Liszts "Bergsinfonie" kann man mich freilich jagen...)


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Moinmoin,


    ich habe es schon mal anderweitig erwähnt: Die 'Sinfonie über ein französisches Lied aus den Bergen' für Klavier und Orchester op. 25 von Vincent d'Indy lohnt sich, wenn man auf spätromantische Orchestermusik steht. Ansonsten fallen mir spontan noch ein:


    Suite 'Appalachian Spring' von Aaron Copland,


    die Konzertouvertüre 'The land of the mountain and the flood' op. 3 von Hamish McCunn,


    und die sinfonische Fantasie 'Eine Nacht auf dem Kahlen Berge' von Modest Mussorgskij.


    Gruß aus dem weitgehend berglosen Norden, Ralf

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  • Edvard Grieg aus dem Land der unendlichen Berge und Seen mit


    einer wunderschönen Bergwanderung:
    Ved Rondane - In den Bergen (Text: Aasmund Olavsson Vinje) op. 33 Nr. 9


    und dann noch einem südländischen Berglein:
    Fra Monte Pincio - Vom Monte Pincio (Text: Björnstjerne Björnson) op. 39 Nr. 1


    Liebe Grüße, Ulrich

  • Lieber Ulrich,


    gut, dass Du mich daran erinnerst:


    Edvard Grieg: Sang paa Fjeldet (op. 10,1). Der deutsche Titel spricht zwar von einem "Lied am Felsen", aber auch hier handelt es sich um einen Felsen, der bestiegen wird.


    LG Peter

  • Wurde Liszts großartige Bergsymphonie schon genannt? :D



    Gustav Mahler zu Bruno Walter nach der Komposition des ersten Satzes seiner dritten Symphonie - mit Verweis auf das gegenüberliegende Höllengebirge am Attersee: "Sie brauchen gar nicht mehr hinzusehen, das habe ich alles schon weg komponiert".



    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Wurde Liszts großartige Bergsymphonie schon genannt? :D


    Ja, von J.R.


    Von mir kommt noch dieses wunderbare Werk von Krenek als Nennung:


    Reisebuch aus den österreichischen Alpen


    Liebe Grüße Peter

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  • Es lacht der Mai!
    Der Wald ist frei
    von Eis und Reifgehänge.
    Der Schnee ist fort;
    am grünen Ort
    erschallen Lustgesänge.
    Ein reiner Schnee
    liegt auf der Höh';
    doch eilen wir nach oben,
    begeh'n den alten heil'gen Brauch,
    Allvater dort zu loben.
    Die Flamme lodre durch den Rauch!
    Begeht den alten heil'gen Brauch.
    Hinauf! Hinauf!
    Allvater dort zu loben.
    So wird das Herz erhoben.


    Die Erste Walpurgisnacht (Mendelssohn/Goethe)


    :jubel:


    Loge

  • Zitat

    Original von pbrixius


    Ja, von J.R.


    Weiß ich doch, lieber Peter - ich war nur mit seiner Wertung nicht ganz einverstanden... ;)




    Zitat

    Original von Loge
    Venusberg (Tannhäuser)


    Der eigentliche Hörselberg ist eigentlich keine besonders imposante Erscheinung ;). Man sieht ihm wirklich nicht an, was sich innendrin abspielt... :D





    Viele Grüße


    Bernd

  • Ebenso Alfredo Catalanis "La Wally" - sie stürzt sich zum Schluss in den Abgrund, nachdem ihr Geliebter von einer Lawine begraben worden ist.
    lg Severina :hello:

  • Alfredo Catalanis Ötztalalpenoper »La Wally« (1892) - und zum selben Stoff naklar Reinhard Grubers »Die Geierwally«. :D


    Viele Grüße,
    Medard


    Jo mai, Severina, jetza woast a Minuten gschwinder...

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  • Wotans Schwärmerei ist mich eine Gänsehautstelle:


    Vollendet das ewige Werk:
    auf Berges Gipfel die Götterburg,
    prächtig strahlt der prangende Bau!
    Wie im Traum ich ihn trug,
    wie mein Wille ihn wies, stark und schön
    steht er zur Schau; hehrer, herrlicher Bau!


    Es geht hier zwar in erster Linie um die Burg; der Berg dient aber der Unterstreichung der Größe und Gewalt (und letztlich Unerreichbarkeit) des "ewigen Werks". Sehr eindrucksvoll!


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Diverse Sinfonien und sinfonische Sätze zweier nachromantischer Exoten wären hier zu nennen; sie waren auch schon Gegenstand in diesem Forum: der Isländer Jon Leifs und der gebürtige Armenier Alan Hovhaness.


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Von Hovhaness namentlich die sehr illustrative 50. Symphonie "Mount St. Helen's", op. 360 von 1982.


    Was von Straussens alpiner Bergwanderlust tatsächlich zu halten war, stellte dieser in einem Gespräch mit Siegfried Wagner von Komponist zu Komponist klar, als er auf Sohnemanns Klage, sein Vater scheine ihm immer wie ein riesiges Gebirge, das zu übersteigen unmöglich sei, straussspezifisch antwortete: "I bin rundumadum ganga."



    audiamus



    .

  • noch nicht genannt:


    V. NOVÀKs In the Tatras



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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  • D 965 :jubel::jubel::jubel:


    Wenn auf dem höchsten Fels ich steh',
    In's tiefe Tal hernieder seh',
    Und singe.
    Fern aus dem tiefen dunkeln Tal
    Schwingt sich empor der Widerhall
    Der Klüfte.


    Je weiter meine Stimme dringt,
    Je heller sie mir wieder klingt
    Von unten.


    Mein Liebchen wohnt so weit von mir,
    Drum sehn' ich mich so heiß nach ihr
    Hinüber.


    In tiefem Gram verzehr ich mich,
    Mir ist die Freude hin,
    Auf Erden mir die Hoffnung wich,
    Ich hier so einsam bin.


    So sehnend klang im Wald das Lied,
    So sehnend klang es durch die Nacht,
    Die Herzen es zum Himmel zieht
    Mit wunderbarer Macht.


    Der Frühling will kommen,
    Der Frühling, meine Freud',
    Nun mach' ich mich fertig
    Zum Wandern bereit.

  • Dann auch D493:
    Ich komme vom Gebirge her,...

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Hallo zusammen,


    ein Stück mit ganz besonderen Bezug zu Bergen:


    Villa-Lobos (1857-1959)
    Melodia da montanha / Melodie der Berge

    (Serra da Piedade de Belo Horizonte / Gipfel der Serra da Piedade von Belo Horizonte im Staate Minas Gerais)



    Damals bestimmt mit weniger Wolkenkratzern! ;)


    Veröffentlicht 1942, entstanden wahrscheinlich etwa 1938
    für Klavier Solo


    Zu hören auf dieser insgesamt sehr lohnenswerten CD:


    Heitor Villa-Lobos (1887-1959)
    Klavierwerke Vol. 6


    Als Grundlage für die Komposition diente ein Diagramm der Gebirgskontur, welches die Richtlinie für die Tonhöhen war.


    Zum Schluss mein Geständnis, dass viele der anderen Werk auf der CD mir besser gefallen! ;)


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Weil das Stichwort "Tatra" fiel: Auch vom tschechischen Spätromantiker Vitezslav Novak gibt es eine hörenswerte sinfonische Dichtung 'In der Tatra", op. 26.


    Gruß aus dem Norden, Ralf


    Edit: Sorry, hatte nicht bemerkt, daß dieses Werk schon genannt wurde.

  • Zitat

    Original von Il Grande Inquisitor


    Naja, nicht direkt echte Gebirgsmusik.



    ... als solche würde ich auch Sylva Varescus Auftritt in Kalmans Csardasfürstin nicht unbedingt bezeichnen - der Vollständigkeit halber sei er aber auch mit erwähnt:


    Heia, in den Bergen ist mein Heimatland...



    LG, Elisabeth

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  • Zitat

    Original von audiamus
    Von Hovhaness namentlich die sehr illustrative 50. Symphonie "Mount St. Helen's", op. 360 von 1982.


    Und auch seine Symphonie Nr. 2 »Mysterious Mountain«.


    Zu nennen ist naklar auch die Oper »Agri Dagi Efsanesi« (»Die Legende vom Berg Ararat«) von Cetin Isiközlü (*1939) :wacky: .


    Viele Grüße,
    Klawirr



  • Naja, auch das allergängigste Mainstreamrepertoire muss ja mal genannt werden... :wacky:


    50. Symphonie op. 360 :faint: :faint:



    Da die Bellini-Fans wohl mal wieder zuviele Bellini getrunken haben bzw. noch schlafwandeln :untertauch:, darf ich hier stellvertretend die wirklich schöne Oper "La somnambula" nennen - spielt in einem Schweizer Bergdorf.



    Auch Liszts überwältigende "Bergsymphonie" sollte nicht vergessen werden. :D



    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von Zwielicht


    Naja, auch das allergängigste Mainstreamrepertoire muss ja mal genannt werden... :wacky:


    Ebent! ;)


    Zitat

    50. Symphonie op. 360 :faint: :faint:


    Wieso? Der Mann hat nur 67 Symphonien komponiert. Das ist verglichen mit Herrn J. Haydn doch richtig überschaubar... :D


    Viele Grüße,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Wieso? Der Mann hat nur 67 Symphonien komponiert. Das ist verglichen mit Herrn J. Haydn doch richtig überschaubar... :D


    Viele Grüße,
    Medard



    Werke, die sich "Mount St. Helen's" oder "Mysterious Mountain" nennen, dauern doch aber bestimmt im Gegensatz zu einer Haydn-Symphonie mindestens 3500 Meter...äh...120 Minuten... :D



    Viele Grüße


    Bernd

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