Auch wenn es manchen gegen den Strich geht:
Herbert von Karajan hat nun mal heuer seinen 100. Geburtstag, Grund genug, daß alle Labels bei denen er tätig war die Archive durchforsten und die Karajan-Einspielungen - einmal mehr - neu verpacken und in Megaboxen an den Mann zu bringen versuchen.
Und natürlich sind da auch die Zeitschriften und die Zeitungen, welch an diesem "Event" mitnaschen möchten.
Tamino macht hier als elekronisch-interaktives Medium keine Ausnahme.
Und wenn auch der eine oder andere stöhnen mag: "Bitte nicht schon wieder Karajan"- dann stelle ich fest, daß nicht nur seine Aufnahmen zu den bestgehenden zu zählen sind - ähnliches kann auch von den "Karajan-Threads" gesagt werden - deren es im Tamino-Klassikforum ja doch einige gibt.
"Aber ist dann nicht schon alles gesagt?" Werden einige fragen...
"Mitnichten" muß ich an dieser Stelle anworten (vor allem im Hinblick darauf, wie ausführlich besprochen wird, wenn sich 2-5 Taminos irgendwann und -wo für 3 Stunden in einer Kneipe treffen.... (SCNR) ) - aber auch rein sachlich.
Das einzige, was hier zu interessieren scheint, ist des Maestro Verhalten im Dritten Reich - ein Thema, das meines Wissens als er am Zenith seines Ruhmes stand (und das war ca 1955- 1980) - gar keines war.
Und dann vierlleicht noch sein dogmatisches Wesen (andere Dirigenten waren nicht weniger dogmatisch !!)
Der heutige Thread - er leitet eine Gruppe von Threads ein - versucht herauszufinden WARUM Karajan NOCH HEUTE der wahrscheinlich bestverkaufteste Dirigent der Gegenwart ist, bzw was er seinen (berühmten) Kollegen voraushat.
Die vielzitiere PR kann es ja wohl nicht sein - erstens meldet sich die ja nur mehr in Jubeljahren zu Wort - zweitens steht ihr eine immer größer werdende Anzahl an gehässigen Artikeln gegenüber - was für den Ausgleich sorgt.
Die hiemit angekündigten Spezialthreads
(Als Beispiel - "Karajan vs Celibidache" oder "Karajan vs Karl Böhm" "Karajan vs Klemperer", "Karajan vs Solti")
werden sich aber nicht nur mit Karajan beschäftigen, sondern auch mit seinen Zeitgenossen.
Angestrebt ist hier nicht, zu beweisen, daß ein Maestro mit grade mal 5 Aufnahmen im Katalog, "besser" als Karajan dirigiert habe, oder, daß ein anderer Maestro lediglich durch seinen frühen Tod den "ersten Platz" in der Dirigentenhierarchie verfehlt habe, bzw welches "verkannte Talent" der beim Publikum unbeliebte Dirigent X doch sei, sondern die Frage aufzugreifen WARUM Karajan die meisten seiner Rivalen auch noch heute in die Tasche steckt. Hier geht es nicht um Einzelleistungen anhand der man "nachweisen" kann, daß X oder Y ein oder das andere Stück "stilgetreuer" oder "richtiger" origineller" oder "eindrucksvoller" dirigiert hätten, sondern um die "allgemeine Wahrnehmung" - und die ist nicht nur auf "Musikbanausen" beschränkt. Selbst rivalisierende Kollegen grteifen allenfalls den Menschen, kaum je jedoch den Künstler Karajan an.
Also sie "Seitenthreads" - einige werde ich noch heute eröffnen - sollen sich eher mit dem im Titel genannten "Rivalen" im Lichte von Karajans Ruhm - als mit Karajan selbst befassen.
Wir erzielen hiemit, daß - trotz des Aufhängers "Karajan" ANDERE - einst hochgelobte - aber teilweise "vergessene" Dirigenten wieder in den Blickpunkt des Interesses gerückt werden.
Die Erfahrung lehrt (zumindestens mich), daß bei solchen Threads stets - bei allen zugegebenen Wiederholungen - Neues, oder vielmehr Schüttetes ans Licht gebracht wird, was zu (uiuiuiuiiiihhh!) weiteren CD-Käufen (zumindest meinerseits) führt...
mfg aus Wien
Alfred