Barockopern und ihre Interpreten

  • Liebe Forianer,


    Die jüngeren werden sich kaum vorstellen können, daß die Opern von Händel und Zeitgenossen, bzw Vorläufern, vor etlichen Jahren kaum auf Tontägern existent waren. Xerxes vielleicht, na ja und dann noch einige Titel. Aber wer Reinhard Keiser war, da wären viele schon in Stocken geraten, wenn man sie nach einem Werk gefragt hätte, und Vivaldi brächten auch heute noch nicht viele mit den Begriff Oper in Verbindung, obwohl er etliche geschrieben hat.
    Wenngleich sich die Klassikszene (angeblich) in einer Krise befindet, auf diesem Gebiet hat sie sich in den letzten Jahren gut entwickelt, ja das Angebot ist bei einigen Opern ganz hervorragend.


    Allerdings ist es für den nicht spezialisierten Käufer oft schwer die "Ausgrabungen" zu beurteilen, was ist "Meisterwerk" und was hätte man vielleicht besser erst gar nicht ausgegraben ,-)


    Vielleicht wäre es eine gar nicht so schlechte Idee, hier mal ein paar "Sternstunden" der Barockoper vorstzustellen


    Barockspezialisten vor !!


    Gruß
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Gib mir noch ein paar Jährchen Zeit. Meine ersten Versuche mit Monteverdi (Die Krönung der Poppea) sind schiefgelaufen. Mir ging die Musik einfach auf die Nerven.
    Sollte ich einen neuen Anlauf wagen, und zum Liebhaber von Barock-Opern werden, wird das Forum Tamino von mir hören.
    Wenn nicht, hat das Forum auch nichts versäumt.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo Alfred,


    erst vor kurzem (2002) wurde hier an der hiesigen Oper die erste Barockoper seit mehreren "Jahrhunderten" gespielt: Alcina von Händel. Davon äußerst angesprochen und angeregt musste ich natürlich gleich eine Konserve erstehen, und da das Angebot nicht so groß war und ich Christies Dirigat eigentlich sehr schätze, fiel meine Wahl auf diese:



    Meine zweite Empfehlung gilt Purcell: Dido & Aeneas. Sehr kurz, sehr schön. Und zwei Klasse-Aufnahmen. Auch hier war meine Empfehlung lange Zeit William Christie.



    aber kürzlich gab es eine Neuerscheinung, die stark an seinem Status wackelt:




    Gruß
    uwe

  • Rienz schrieb


    [Zitat]Meine ersten Versuche mit Monteverdi (Die Krönung der Poppea) sind schiefgelaufen. Mir ging die Musik einfach auf die Nerven.
    [/Zitat]


    Ich glaube Barockopern sind für die Mehrheit gewöhnungsbedürftig. Günstig wäre es da schon, solch eine Oper "live" zu erleben, und noch dazu in einer "konservativen" Prunkinszenierung.
    Ich erinnere mich an eine (wahrscheinlich gar nicht mal so gute) Aufführung von Purcells " The Fairy Queen". Die schöne Ausstattung, die Balletteinlagen, die wunderbare Musik, all das ließ Langeweile gar nicht erst mal aufkommen...


    Gruß aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Obwohl ich auch kein Spezialist für Barockopern
    bin , bin ich doch jetzt an einer Aufnahme
    hängen geblieben, die mir sehr gefallen hat.


    Es ist die mir vorher nicht bekannte Sängerin
    Maria Bayo mit unbekannteren Stücken aus verschiedenen Barockopern.



    Diese Stimme hat für mich schon eine Entdeckung.
    Kennt Ihr diese Sängerin ? Was ist Eure Meinung ?


    Gruß
    Rüdiger

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

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  • Rüdiger schrieb:


    Kennt Ihr diese Sängerin ? Was ist Eure Meinung ?


    Leider dürfte sie (noch) nicht allzu bekannt sein.


    Was ich aber nicht lesen kann, da zu klein:


    Welches Label ist die CD ??


    Gruß Alfred


    PS: spezielle Themengebiete haben jetzt in der Ferienzeit keine allzu guten Chancen auf Antworten, weil viele der "Spezialisten" auf Urlaub sind ,-)

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    Du hast gefragt:


    [Zitat]Was ich aber nicht lesen kann, da zu klein:


    Welches Label ist die CD ??
    [/Zitat]


    das Label ist Astrèe. Gefällt anscheinend nicht nur Rüdiger, sondern auch mir und ebenfalls Matthias Hengelbrock...Kritik Maria Bayo


    Gruß
    Uwe

  • Danke Uwe für die Ergänzung des Labels.
    Bei JPC gibt es diese CD. Dort ist auch
    der Kommentar von Klassik-heute zu lesen,
    der Link klappt bei mir nicht.
    Es gibt auch andere Aufnahmen von M. Bayo.
    Sie scheint doch keine ganz Unbekannte zu sein.



    Gruß
    Rüdiger

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

  • hi,
    hier mal von mir eine liste mit imo tollen händel-aufnahmen (habe absichtlich verschiedene dirigenten und orchester ausgesucht, die gerade im bereich barock spezialisiert sind)


    1: belshazzar - peter neumann, collegium cartusianum, kammerchor köln - MDG
    2: giustino - nicholas mcgegan, freiburger barockorchester - HMF
    3: ariodante - marc minkowski, musiciens du louvre - DGG (live)
    4: rinaldo - christopher hogwood, academy of ancient music - DECCA
    5: julius cäsar - rene jacobs, concerto köln - HMF
    6: messiah - william christie, les arts florissants - ERATO
    7: solomon - paul mccreesh, gabrieli consort&players - DGG
    8: serse (xerxes) - nicholas mcgegan, hanover band - BMG


    übrigens finde ich händel beispielsweise viel einfacher zu hören als monteverdi - mit ihm würde mir ein einstieg in die welt der barockopern glaube ich auch sehr schwer fallen.


    vielleicht eignet sich da besser ein best-of mit scholl/akademie für alte musik berlin!?


  • Hallo zusammen,


    wie im "Opernquerschnittethread" nachzulesen, stand ich jüngst vor der schwierigen Wahl, mir eventuell diese CD für den Schnäppchenpreis von 4,99 € zu kaufen (77 Minuten Spieldauer):



    Da die Gesamtaufnahme 59€ kostet und ich die Musik bei kurzem Reinhören als sehr ansprechend empfand, war ich kurz davor, die Sache zu kaufen, da ich in Sachen Barockoper noch überhaupt keine Ahnung habe. Habs dann erstmal gelassen, weil ich Querschnitte halt ungern kaufe, aber für den Preis ?


    Die Frage jetzt: Wie bewertet Ihr die Qualität der Aufnahme, gereon ja anscheinend gut, da in seiner Liste. ;)
    Wichtiger aber: Ist das auch eine Oper, die Ihr einem "Einsteiger" anraten würdet ? Mir hat wie gesagt ein kurzes Reinhören zugesagt. Aber 60€ sind halt ein Budget, von dem ich lange was hören möchte....alternativ warten Gardiners Schumann oder Wands Beethoven-Sinfonien. :rolleyes:
    Nur will man ja auch mal neues Land betreten. :)


    Gruß
    Anti

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  • Hallo Anti/Sascha


    ich weiß nicht was ich jetzt bewirke, ob Frustration oder Motivation.


    Egal,--- Du wirst es aushalten :D


    Vergangenen Sommer lagen in den Wiener Klassiikläden diverse
    Harmonia-Mundi (france) Opern-Gesamteinspielungen auf.
    Und zwar waren alle von René Jacobs dirigiert.
    (Händel, Mozart, Graun, Monteverdi etc.......)
    Auch die von Dir gesuchte war dabei.


    Es handelte sich um eine Spezial-Edition, die statt eine Kartons
    lediglich einen dünnen Kartonschuber über die Plastikbox,
    geschoben hatte (Es fehlt also der Rücken) Ein 144 Seiten
    Booklet war jedoch dabei. Alles in Folie verschweisst.


    Ich kaufte Julius Cesare in dieser Ausführung um etwa 27.90 Euro,
    genau weiß ich es nicht, weil die Preise pro Oper zwischen 24.90.
    und 29.90 Euro schwankten. (und das im teuren Wien, wo 22.90
    der Standardpreis für eine Normal CD ist !!!)


    Ich habe für Dich gegoogelt, aber weder Amazon noch jpc (ich kenne nicht alle, weil ich nie über Versand kaufe, schon aus Prinzip nicht)
    haben das noch im Programm. Es wäre aber möglich, daß ein Händler in Deiner Nähe noch Einzelstücke vorrätig hat, Berlin ist ja nicht sooo viele kleiner als Wien :P :D.


    Die Aufnahme ist sicher derzeit vorne an der Spitze. Ob Dir aber die Barocke Tonsprache zusagt, ist eine andere Frage, bzw ob Du sooo lange Opern durchhältst, das Werk umfasst immerhin 4 CDs !!!


    Das Risiko hält sich jedoch in Grenzen, weil irgendwann gefällt sie Dir sicher. Viele Aufnahmen, die ich in meiner Jugend für Fehlinvestitionen hielt, haben sich Jahre später als Perlen entpuppt.


    Mein Rat:
    59 Euro ist eine Menge Geld um zu "probieren", da ist ein Querschnitt um 5 Euro, auch wenn man die Gesamtaufnahme dann nachkauft, doch eine bessere Einstiegslösung (Es ist auch der Einzige Grund warum ich, selten aber doch, Querschnitte kaufe)


    Wenn Du die Version um ca 25 Euro noch bekommst würde ich allerdings schon die nehmen.


    Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Rienzi


    Sehr schade, dass Deine Versuche mit den Monteverdi-Opern fehlgeschlagen sind. Als Zugang möchte ich Dir die Einspielung Harnoncourt mit Ensemble Opernhaus Zürich (den Züricher Zyklus) empfehlen. Versuche mit dem Orfeo zu beginnen. Es ist beschwingt live eingespielt, nichts ist ermüdend oder langweilig. Als Zugang ist das vielleicht das Beste. Ich habe zunächst nur diese Aufnahme gehört, habe inzwischen sehr viele weitere. Der Orfeo ist Genussmusik - nicht entgehen lassen. Es gibt auch wunderbare DVD-Videos, so mit Jordi Savall - die Zuricher Aufführungen gibt es leider noch nicht auf DVD.


    Mit freundlichen Grüßen


    Matthias


    P.S.:


    Purcell, Dido und Aneas, wurde angesprochen. Eine Aufnahme, die man nicht übersehen sollte, ist die mit Christopher Hogwood, 1992 - Catherine Bott singt die Dido - auf keiner anderen Aufnahmen, die ich gehört habe, ist die Schluss-Szene (Thy hand Belinda - When I am laid in earth) jemals so eindringlich und bewegend (und vibratolos) gesungen worden, wie auf dieser Aufnahme. Auch dies eine absolute Genussmusik. Nicht auslassen.

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • MStauch schrieb:


    Zitat

    Purcell, Dido und Aneas, wurde angesprochen. Eine Aufnahme, die man nicht übersehen sollte, ist die mit Christopher Hogwood, 1992 - Catherine Bott singt die Dido - auf keiner anderen Aufnahmen, die ich gehört habe, ist die Schluss-Szene (Thy hand Belinda - When I am laid in earth) jemals so eindringlich und bewegend (und vibratolos) gesungen worden, wie auf dieser Aufnahme. Auch dies eine absolute Genussmusik. Nicht auslassen.


    Sicher, DIESE Aufnahme ist absolute Referenz in Sachen "Dido and Aeneas", umso unverständlicher, daß sie nicht mehr lieferbar ist.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hi Leute!!!


    Also ich bin zwar kein direkter Barockexperte, aber einige tolle Aufnahmen von Barockopern kann ich schon empfehlen:


    Mein Barockopern-Favorit ist Georg Friedrich Händel!
    Von ihm kann ich folgendes empfehlen:
    Rinaldo (Version von 1711, auf italienisch, Highlights vor allem Lascia piango, und vor allem der dritte Akt, in dem Rinaldo endlich sein Ziel erreicht hat und Jerusalem stürmt. Auch die Arien des Argante zählen zu den Bariton-Highlights der Oper. Die beste Aufnahme die ich habe stammt aus den 70er Jahren mit Marilyn Horne als Rinaldo und Natale de Carolis als Argante.
    Radamisto (auf deutsch) in der Besetzung Hannelore Kuhse, Siegried Kehl, Rolf Apreck, Hellmuth Kaphahn, Reiner Süß und Günther Leib! Was mir bei Händel auffällt, er wird, je länger die Oper dauert immer schwungvoller. So auch hier. Das Finale des zweiten Aktes ist eines der tollsten Liebesduette das ich kenne, und das Finale ein tolles Ensemble und Chorstück. Die Radamisto-Inszenierung gibt es bei jpc um 18Euro/3 CDs.
    Julius Caesar kenne ich nicht, soll aber auch sehr gut sein. Andere Opern wie z.B. Faramondo sind , verzeiht mir, stinklangweilig.


    Purcell
    Ich mag Purcells Stil sehr und auch seine schon erwähnte Oper Dido and Aeneas in der Inszenierung von Gardiner.


    Bei den deutschen und deutsschsprachigen Komponisten kann ich Reinhard Keiser und Johann Joseph Fux empfehlen.
    Als Beispiele möchte ich hier Croesus von Keiser und Dafne in Lauro von Fux nennen, wobei Keisers Musik besser ist und zum Einstieg besser geeignet ist, da man die Geschichte von König Krösus schon einmal gehört haben sollte und deshalb so grob die Handlung kennt. Beide Aufnahmen werden von Rene Jacobs geleitet, den ich sehr schätze.
    PS: Dafne ist auf italienisch.


    Bei den französischen Opern kenn ich mich nicht so aus. Kenne nur Lullys Phaeton in der Aufnahme von 1987/93 unter der Leitung von Minkowski. Kann ich nur empfehlen. Genauso stelle ich mir Prunkopern vor.


    Nicht zu vergessen Monteverdi! Sein Orfeo ist zwar eintönig, hat aber schon gute Ansätze, will sagen er nimmt schon viel von den späteren Opern vorweg.
    Die Krönung der Poppea ist ein absolutes Meisterwerk der Barockoper. Wenn man die Krönung hört, ist das ein Ausflug in die Frühgeschichte der Oper, den man nicht so schnell vergisst. Vor allem die Szene in der Seneca Selbstmord begeht, ist eine traurige Szene, dessen musiklaisches Thema Monteverdi als Anklage gegen Nero verwendet.Sozusagen als Moral von der Geschicht´! Als Cd-Aufnahme kann ich nur das Glyndebourne-Orchester unter John Pritchard empfehlen. Magda Laszlo und Richard Lewis sind die Hauptsolisten.


    Über Gluck möcht ich hier nichts sagen, da er meiner Meinung nach schon zur Klassik gehört.


    Hoffe ich konnte euch weiterhelfen und viel Spass mit der Barock-Oper!


    MFG Joschi

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  • Bei mir war der "Knackpunkt" eine Aufführung von Cavalli's "Giasone" am Klagenfurter Stadttheater die ich letzte Saison besuchte. Seitdem kann ich mich kaum noch daran satt hören. Da kommt es mir natürlich sehr gelegen das die Uni-Bibliothek in Graz sehr gut bestückt mit ausgezeichneten Aufnahmen dieser Gattung ist, ausserdem haben wir Studenten Gratis-Zugriff auf die Naxos music library wo es auch sehr gute Aufnahmen bspw. von Rameau's "Castor et pollux" oder verschiedenen Händel-Opern u.ä. zum anhören gibt.


    Womit ich mich irgendwie noch nicht so ganz anfreunden kann sind die Gluck-Opern die ich bisher gehört habe ( Alceste, Orfeo ed Euridice ). Aber ansonsten bin ich eigentlich wirklich offen für alles, vielleicht kann mir noch der eine oder andere Tipps geben in welche Richtung ich weiterhören könnte?

  • Versuche einfach noch die anderen Stilrichtungen der Zeit,


    leider gibt es von Cavalli nicht sehr viele Opernaufnahmen, "La Calisto" solltest Du unbegingt noch hören oder "Xerse" beide von René Jacobs interpretiert.
    Dann gibt es noch die frz. Barockoper mit Lully, Campra, Rameau und Mondonville.
    Die englischen Bühnenwerke von Locke, Blow und natürlich Purcell.
    Vereinzelt findet man auch spanische Opern, hauptsächlich von de Literes.


    Was "Rinaldo" von Händel anbelangt würde ich aber zu Jacobs raten, über diese alte Aufnahme aus den 60ern hatte ich mich ja schon mal ausgelassen :angel:


    Harmonia mundi France verfügt über eines der größten Repetoires von Barockopern, und eigentlich ist jede Aufnahme sehr gut gelungen.
    Dort findest viele der Referenzeinspielungen von Monteverdi, Cavalli, Lully, Purcell, Händel, Rameau etc. Der Katalog sollte bei jedem guten Klassikhändler ausliegen.


    Sonst verweise ich auf die Threats zu den unterschiedlichen Komponisten, dort werden die eingespielten Opern besprochen. Gerade bei Händel sind die wichtigsten Opern vertreten.

  • Moin,


    Zitat

    Original von DonBasilio


    Ich mag Purcells Stil sehr und auch seine schon erwähnte Oper Dido and Aeneas in der Inszenierung von Gardiner.


    Inszenierung?, ist hier vielleicht Dirigat gemeint oder führt Gardiner jetzt auch Regie ?(


    Zitat

    Nicht zu vergessen Monteverdi! Sein Orfeo ist zwar eintönig,


    Inwiefern? Hinter das Geheimnis von Orfeo und Eurydice bin ich noch nicht gekommen. Will heißen: wieso bekommen die beiden (je nach Fassung) auferlegt daß sie sich nicht ansehen dürfen. An die Eintönigkeit von Barockopern habe ich auch mal eine Weile geglaubt, keine Entwicklung, vieles scheint erstmal gleich zu klingen. Mußte aber lernen, genauer hinzuhören und nicht wie gewohnt in den Klangwolken der Romantiker zu ertrinken. Seit dem Zugang zur alten Musik höre ich auch bei allem was danach kommt genauer hin.
    An der Bayerischen Staatsoper hat die Barockoper vor `zig Jahren eine richtige Welle ausgelöst. Während der Festspiele wurden die Barockopern im Prinze aufgeführt (ich glaube das ist heute noch so, war schon ewig nicht mehr da), zuerst Monteverdis Poppea. Damals jobbte ich nebenbei in dem Theater und war bass erstaunt über den Jubel des Publikums. Im Folgejahr kam dann der L´Orfeo (Inszenierung: Achim Freyer), und da wollte ich dann selber mal hören was daran nun so besonderes ist... Inzwischen gehört die Aufnahme (Philip Pickett mit John Mark Ainsley als Orfeo) zu den bestgehüteten Schätzen meiner Sammlung :yes:. Wenn das Haus ausverkauft war durfte ich ab dann auf den "Feuerwehrplatz" und habe jede Vorstellung des Orfeo gesehen... :]


    Sophia

  • Schönen guten Tag zusammen,


    Zitat

    Original von S.Kirch



    Inszenierung?, ist hier vielleicht Dirigat gemeint oder führt Gardiner jetzt auch Regie ?


    Vielleicht nicht bei "Dido und Aeneas" (jedenfalls ist es mir nicht bekannt, hier dürfte Dirigat gemeint sein), aber jedenfalls einmal bei Mozarts "Cosi fan tutte" (samt wortreicher Begründung im Beiheft der CD-Aufnahme, warum er bei dieser Oper Regie führt):



    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

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  • Guten Abend


    Bisher konnte ich mich noch nicht für eine Gesamtaufnahme von Händelopern entschliesen; sind mir irgendwie zulange, um sie auf CD zu hören.
    Besitze aber einige CDs mit Arien diverser Händelopern;
    z.B.:








    So kann man aber zumindest einige Händelarien geniesen :jubel: :jubel:


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von Bernhard
    Guten Abend


    Bisher konnte ich mich noch nicht für eine Gesamtaufnahme von Händelopern entschliesen; sind mir irgendwie zulange, um sie auf CD zu hören.


    Händels Opern - viele jedenfalls - können nicht lang genug sein. Man braucht nur die richtige Einspielung zu nehmen; mein Tip: Alan Curtis - da ist nix langweilig!


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • Hallo!!


    Wieder einmal muss ich meinem Vorredner zustimmen. Ganze Händelopern können nicht lang genug sein. Allerdings mag ich Jacobs (einmal im Regal) lieber als Curtis (auch einmal in Regal bei mir).


    Überleg dirs, ob du nicht doch in die Händel´sche Opernwelt einsteigen möchtest. Am besten wäre hierzu mMn Rinaldo, Radamisto und Julius Cäsar. Fang auf gar keinen Fall mit Xerxes an, da vergehts dir gleich wieder. Das ist die einzige Händeloper, die mir nicht gefällt. Eine Melodie macht noch lange keine ganze Oper zum Hit!


    LG joschi

  • Zitat

    Original von DonBasilio
    Wieder einmal muss ich meinem Vorredner zustimmen. Ganze Händelopern können nicht lang genug sein. Allerdings mag ich Jacobs (einmal im Regal) lieber als Curtis (auch einmal in Regal bei mir).


    Einmal ist keinmal... ich habe beide Interpreten mehrfach und finde, dass Jacobs aus jeder Händel- eine Palaestrinaoper macht [wenn auch nicht durchgehend :D ]. Curtis ist hingegen nicht so stur und sehr ausgewogen - die Auszierungen sind exakt da, wo sie notwendig sind [nämlich im da-capo-Teil].


    Zitat

    Überleg dirs, ob du nicht doch in die Händel´sche Opernwelt einsteigen möchtest. Am besten wäre hierzu mMn Rinaldo, Radamisto und Julius Cäsar. Fang auf gar keinen Fall mit Xerxes an, da vergehts dir gleich wieder. Das ist die einzige Händeloper, die mir nicht gefällt. Eine Melodie macht noch lange keine ganze Oper zum Hit!


    Für mich stehen Serse [Xerxes], Rodelina und Fernando auf einer Stufe! Serse ist vielleicht etwas langwierig in der Handlung, nicht aber in den geilen Arien! Allein um in den Genuß der Schlußarie des Serse zu kommen, lohnt sich das warten! Ich warte übrigens sehn- und hörsüchtig auf den 01.06.07, an dem ich nachtmittags Serse in Schweden endlich einmal live hören und sehen werde.


    :D


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ich sitze hier an einer wunderbaren Barock-Quelle, naemlich in der nordfranzoesischen Stadt Lille.
    Harmonia Mundi direkt vor der Haustuer und Emmanuelle Haim samt ihrem Concert d'Astrée als Hausangestellte der hiesigen Oper. :yes:
    Da gab es noch absolut nichts, das irgendwie langweilig war, mit Ausnahme eines vierstündigen oede und trist inszenierten Tamerlano.
    Muskalisch kann ich verstehn, dass manche Menschen eine da-Capo Arie nach der Anderen schlecht vier Stunden lang ertragen, vor allem wenn die Inszenierung nicht interessant ist.
    Aber wie man Monteverdis Poppea langweilig finden kann, ist mir doch komplett rätselhaft. ?( ?( ?(
    Bei dieser rasanten und vielfältigen Action, all den verschiednen Rollen und Stimmen ist doch gar kein Platz für Langeweile!
    Und spätestens beim Schlussduett "Pur ti miro, pur ti godo" muss jeder empfindende Mensch dann Abbitte leisten, wenn er es nciht schon vorher beim Schlaflied der Arnalta getan hat. Schmelz! :angel:
    Das ist Oper at his best und steht einem Verdi ohne Monte in absolut NICHTS nach!


    Diese Woche gibts es bei uns Giulio Cesare. Mein potentieller Begleiter hat leider nach dem wirklich öde inszenierten Tamerlano vor abermals vier Stunden Händel die Waffen gestreckt. Und das obschon Sonia Prina, eine gerdezu atembraubende Barockaltistin und aufgehender Stern singt. Sie hat uns in Paris in Rossinis "La pietra del Paragone fast umgehauen. :jubel: Ist solche Haendel-Renitenz ein Trennungsgrund :motz: 8) X(
    Fairy Queen :angel:


    P.S. Die Alcina mit Graham, Dessay und Fleming fand ich genial. :jubel: :jubel: :jubel:
    Fleming ist auf ihrer Hândel-Solo-Cd fuer meinen Gusto allerdings etwas zu sehr in die amerikansiche Sahnetorte gefallen.......
    Die Aufnahmen mit William Christie kann man aber so gut wie alle uneingeschränkt empfehlen, finde ich.
    Leider bin ich nicht in der Lage , hier Cd-Cover einzugeben und habe auch keine Riesensammlung, leihe mir vieles eher aus oder hoere live.

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  • Wer auch immer mit Monteverdi Probleme hat, sollte es meiner Meinung nach erstmal mit Cavalli probieren. Mir gings jedenfalls so, dass ich durch fleißiges Cavalli-Hören, den ich als "leichter" empfinde, Monteverdi in ganzer Länge genießen konnte...

  • Guten Tag



    Wenn´s Urlaubsgedlbudget nächsten Monat hergibt, hab mal diese


    [jpc]8418214.[/jpc]


    und diese



    Augnahmen in "Kaufplanung", werde wohl nicht enttäuscht sein ??


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard


  • Hallo!!


    Ich sprech jetzt einfach mal für Ulli: Der Fernando wird dir sicher gefallen, den hat Ulli im Klassikkanon, und bis jetzt hat er was CD-Empfehlungen angeht immer recht gehabt! (Zumindest bei mir)


    Schade, dass du dich nicht für Jacobs entscheidest, da verpasst du schon was!


    Ach, warte mal, du kannst ja beide auf einmal auch haben und zwar hier:

    ADMETO


    Rene Jacobs (diesmal singt er die Titelrolle)
    Rachel Yakar
    Max von Egmond
    James Bowman


    Il Complesso Barocco, Curtis


    Super Aufnahme, dann hast du Curtis und Jacobs auf einmal! :D :D


    Der Admeto hat 3 CDs, also ist noch um einiges länger, als z.B. der Fernando!


    LG joschi

  • Zitat

    Original von Bernhard
    Wenn´s Urlaubsgedlbudget nächsten Monat hergibt, hab mal diese


    [jpc]8418214.[/jpc]


    Etwas weniger Eis essen, dafür mehr Händel hören! Dieser FERNANDO, welcher eh der einzige ist, ist auch derzeit mein Händel-Liebling.


    Er binhaltet zum einen eine grausigschöne Bassarie gleich im ersten Akt und zuvor Händels offenbar einzige Arie in H-Dur [falls das von Interesse oder Bedeutung ist].


    FLORIDANTE habe ich leider [noch] nicht.


    :hello:


    Ulli


    P.S. @Don Basilikum: Hast Du meinen Sekretezzi umgbracht?

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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