Cats-enjammer - Welche Musicals kennt und mögt Ihr (nicht)

  • :hello: Hallo allerseits,


    es freut mich, dass Ihr hierher gefunden habt. Hoffentlich geschah das über diesen Thread hier:
    Die verkannte Kunstform: DAS MUSICAL
    Dann wisst Ihr ja schon, warum es den Thread gibt. Wenn nicht, lest doch bitte dort zumindest den Eröffnungstext, bevor Ihr hier postet.


    Dieser Thread ist dazu da, Informationen darüber zu sammeln, welche Musicals Ihr kennt und entweder sehr gerne oder überhaupt nicht mögt. Begründungen wären wie üblich mehr als willkommen.


    Obwohl Threadstarter, möchte ich hier ausnahmsweise nicht all zu viel vorlegen, sondern nur an meinen allerersten Tamino-Beitrag erinnern, in dem ich mich bereits ein wenig geortet habe, nämlich in diesem Thread: Operette und Musical - - - ist das noch klassische Musik ???


    Zum Auftakt nur zehn Beispiele dafür, warum ich das Musical uneingeschränkt für einen legitimen Bestandteil dieses Forums halte. Sie alle enthalten mehr Musik und noch mehr großes Theater als manche sehr beliebte Oper oder Operette:


    SHOW BOAT von Jerome Kern
    OF THEE I SING und LET 'EM EAT CAKE von Gershwin
    ANYTHING GOES von Cole Porter
    ON THE TOWN von Leonard Bernstein
    PAL JOEY von Richard Rodgers
    GUYS AND DOLLS von Frank Loesser
    A LITTLE NIGHT MUSIC von Stephen Sondheim
    ON THE TWENTIETH CENTURY von Cy Coleman
    CABARET von John Kander
    CHESS von Björn Ulvaeus und Benny Andersson


    Und dabei habe ich mit den Filmmusicals noch nicht einmal angefangen. :yes:


    Ich habe dabei bewusst vermieden, die meisten der bei uns bekanntesten Musicals aufzuführen, denn es soll ja noch etwas für Euch übrig bleiben. :D


    Nun freue ich mich auf Eure Beiträge zu diesem ganz neuen Feld
    :hello: Rideamus

  • Jesus Christ Superstar


    Die Filmfassung war meine erste Begegnung mit Musicals überhaupt - im Musikunterricht schauten wir uns den Film mal an. Ich war absolut geplättet. Mit so einer Wucht hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Sowohl die Musik als auch die Geschichte waren für mich damals eine Offenbarung - und ich liebe das Stück heute noch wie damals. Für unsere stock-katholische Gegend (Schwobaländle) war es einfach unglaublich, daß Jesus vielleicht Zweifel gehabt haben könnte, daß Pilatus vielleicht doch nicht einfach nur ein ... (hier bitte Schimpfwort Ihrer Wahl eintragen) war, daß die Hohepriester auch ihre Gründe hatten und und und...
    Leider habe ich das Musical noch nie auf der Bühne gesehen - scheint gegen die anderen Webber-Geschichten keine Chance zu haben.


    :hello:Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

  • Jesus kreischt superstark


    war auch meine erste Begegnung mit diesem Genre - und meine letzte. Ich kann Keyboards und Saxophone [O-Ton MGG: Abart der Clarinette] nicht ausstehen.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Lieber Rideamus,


    Rodgers "Oklahoma" hast Du vergessen (oder bewußt weggelassen).
    Und noch mehr, aber die kann ich nicht so schnell aus dem Gedächtnis holen. Aber ohne Zweifel gehört "Oklahoma" auch dabei.
    Während des Schreibens höre ich schon in Gedanken "...Oklahoooma..." :D


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Ulli
    Jesus kreischt superstark


    war auch meine erste Begegnung mit diesem Genre - und meine letzte. Ich kann Keyboards und Saxophone [O-Ton MGG: Abart der Clarinette] nicht ausstehen.


    Lieber Ulli,


    was hältst Du von Gershwin und Weill? Nur um mal zwei Komponisten richtig guter Musicals zu nennen, die auch uns etwas vertrauter sein sollten?


    Und mit den Möglichkeiten des (damals) neuen Instruments von Herrn Sax hat schon Berlioz einiges Interessante anzufangen gewusst. Das gibt's ja nicht erst im Jazz oder Musical.


    JESUS CHRIST SUPERSTAR ist ja schon ein frühes Beispiel des Trends des Musicals zu Oper hin, in deren neueren Vertretern es übrigens auch sehr viele Werke mit Saxophon gibt, und leitet insofern eine ganz eigene Abteilung des Musicals ein, an der sich anscheinend die meisten Gegner des Musicals hier stoßen, obwohl sie dabei an die neunzig Jahre Entwicklungsgeschichte der Gattung ausblenden.


    Mit der mikrophonverstärkten, eintönigen Brüllerei in vielen aktueller Musicals habe ich übrigens auch meine Probleme, aber ich verurteile die Oper ja auch nicht deswegen, weil ich mit den Werken Stockhausens und Kagels meine Probleme habe.


    @ musicophil


    Lieber Paul,


    ich habe OKLAHOMA keineswegs vergessen, wollte und konnte nur nicht gleich die 200-300 richtig guten Musicals nennen, die idealerweise hier eines Tages auftauchen könnten. :D


    :hello: Rideamus

  • ich kann nicht jedes musical hier aufzählen,das ich bereits gesehen habe.
    aber es sind über 100,viele davon habe ich mehrmals gesehen.


    die paar,die rideamus aufgezählt hat,gehören ja bis auf "chess" eher zu den klassikern.


    der grossteil der musicals schafft es ja leider nicht in unsere breiten und so müssen wir uns halt mit dem abgeben,was die grossen häuser so bieten.(leider,wie im falle der SE zu überteuerten preisen.)


    die stadttheater spielen (hauptsächl.)leider nur die bekannten sachen,um ihre auslastung zu bessern.und das mit eher bescheidener qualität.


    nächstes jahr im sommer kommt (endlich)"the producers" nach wien und ich hoffe es wird ein erfolg.
    lg yago

  • Das einzige Musical, das ich je live gesehen habe, war "Starlight Express" in Bochum, was mir damals ziemlich gut gefallen hat.
    Vor allem gleichnamige berühmte Song ging mir ganz schön unter die Haut.
    Das ist aber wirklich ein Musical, das in die Pop-Ecke gehört.
    Von den klassischen kenne ich nur "West Side Story", aber das ist eines meiner Lieblingswerke überhaupt.



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von yago
    ich kann nicht jedes musical hier aufzählen,das ich bereits gesehen habe.
    aber es sind über 100,viele davon habe ich mehrmals gesehen.


    die paar,die rideamus aufgezählt hat,gehören ja bis auf "chess" eher zu den klassikern.


    Hallo Yago,


    die Auwahl, die ich getroffen habe, war mit Blick auf das Tamino-Publikum natürlich nicht ganz zufällig. Mich würde aber sehr interessieren, welche Musicals und ggf welche Aufführungen Dir im deutschsprachigen Raum so gut gefallen haben, dass Du sie mehrfach gesehen hast. Man freut sich ja immer, wenn man auf einen Gleichgesinnten trifft, zumal hier.


    Ich würde übrigens CHESS, genauso wie KRISTINA FRAN DUVEMALA von denselben Andersson/Ulvaeus (aka ABBA/2), schon jetzt auch zu den Klassikern zählen, nur dass sie mit einem ganz anderen Musikstil arbeiten als die übrigen von mir genannten.


    petemonova
    STARLIGHT EXPRESS, den ich übrigens, wie das meiste von Lloyd Webber, nicht übermäßig schätze, gehört sicher nicht mehr oder weniger zur Popmusik als der "Jungfernkranz" zu Zeiten Webers und Heines, " La donna e mobile" zu Zeiten Verdis und der berühmte Cancan seit Offenbach. Wir haben nur heute das Problem, dass es zwei PARALLWELTEN, nämlich die der "klassischen" und die der Popmusik gibt, in die man abschieben kann, was einem im musikalichen Charakter weniger (zu)gehörig erscheint.


    Wenn Du WEST SIDE STORY magst, dann versuche Dich mal in A LITTLE NIGHT MUSIC von Stephen Sondheim hinein zu hören. Dieses bezaubernde Musical enthält sehr andere, aber nicht weniger gute Musik von dem Textdichter der WEST SIDE STORY Songs. Oder in Bernsteins eigenes Musical ON THE TOWN, bei dem Jerome Robbins als Choreograph eine ähnlich wichtige Rolle gespielt hat wie bei der WSS, und in dem es ebenfalls ein wunderbares Ensemblestück gibt.


    :hello: Rideamus

  • Hallo,


    Von den klassischen, ja oft auch Jazz-Orientierten Musicals der 20/30er Jahre kenne ich leider keins... :(
    Meine Kontakte zu Musical waren bisher fast immer im Rahmen von Schulveranstaltungen:


    1x Jesus Christ - eine ziemlich professionelle Produktion unserer Schule im Stadtheater Lippstadt mit einigen Profis erarbeitet.
    2x Les Miserables - Einmal im TDW Berlin und einmal im Landestheater Detmold
    1x Phantom der Oper - Im Colosseum Essen


    Des weiteren kenne ich noch die Westside Story, die ich jedoch nicht zwingend als reines Musical bezeichne.


    Generell missfällt mit die Musikalische verstümmelung schon - Synthezizer Orchester und 5-6 Akkustische Instrumente, Gesang über Mikro - fand ich früher, als ich noch keinen ernsthaften Kontakt zum Klassischen Musiktheater hatte sicherlich schön - heute stört es mich jedoch sehr!


    Nunja, alle drei Musicals gefallen mir musikalisch recht durchwachsen; bei den Veranstaltungen kam meist noch ein undiszipliniertes Publikum und ein kommerz-orientierter Rahmen als "Unwohlseins-Faktor" hinzu...
    Phantom des Opers gefällt mir eigentlich nur wegen der Opernparodien und der Spielzeit der "belle epoque"...


    LG
    Raphael

  • Zitat

    Original von raphaell


    Des weiteren kenne ich noch die Westside Story, die ich jedoch nicht zwingend als reines Musical bezeichne.


    Warum nicht? Weil's tragisch ausgeht? Oder weil zuviel Puccini drin steckt?


    Es ist aber von den Produktionsbedingungen her bis hin zur Musik ein waschechtes Musical, ganz im Gegensatz zu der Operette CANDIDE.


    Komisch übrigens, dass fast jeder bei Musicals an die von Dir genannten drei Beispiele oder ähnliche denkt, in denen die mikrophonverstärkte Schreierei überhand nimmt. Dabei ist das eigentlich so ähnlich wie wenn man die Oper erst seit Richard Wagner als solche wahrnimmt und den Rest als zu vernachlässigende Vorläufer abtut. Bitte verstehe das nicht als persönlichen Vorwurf. Nur als allgemeine Beobachtung.


    Meinen Hinweis auf den Jazz meinte ich übrigens genau in der anderen Richtung: der Jazz hat die Melodien der Musical-Evergreens übernommen. Ein Einfluss des Jazz auf das Musical ist eigentlich erst ab den 40er Jahren spürbar.


    :hello: Rideamus

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  • @rideamus,
    in wien habe ich alle(bis auf "chorus line" u. "les mis"gesehen.
    am öftesten natürlich "elisabeth"(das ich auch in essen,scheveningen u. budapest gesehen habe)


    in D "les mis" in duisburg und bonn,wobei ich die bonner inszenierung(john dew) bevorzuge.


    in HH "Mozart!",das lange nicht so gut war,wie in wien.
    "titanic" war da schon besser.
    gar nicht zu reden vopn "fosse",das ich auch in holland gesehen habe.


    und viele mehr.


    im aalto die klassiker"anatevka"(wobei mir die version der wiener volksoper besser gefällt) und "kiss me kate",sowie
    "JCS" in einer sehr mutigen,modernen inszenierung.


    in london "on the town" in der english national opera(ganz hervorragend.)und noch mind. 15 andere.


    ein dutzend dürftens auch in new york gewesen sein.


    etwa 5 in barcelona,zu wirklich kundenfreundlichen preisen(ca. 30.- € für die besten karten)


    lg yago

  • Hallo,


    mein erstes und einziges Musical was ich gesehen habe, war Hair. Es war damals vor Jahrzehnten eine Sensation, da es Nacktszenen auf der Bühne gab. Die Melodien habe ich immer noch im Ohr.


    Doch gerade jetzt habe ich ein Musical entdeckt, in dem mich eine Melodie verzaubert hat, The Snowman, von Howard Blake, das Lied Walking in the air. Mal sehen, ob darüber mehr erfahren kann. Das Lied des Schneemanns wird am Samstag im Tal der Sinne im Konzert zu hören sein, bin sehr gespannt.


    Liebe Grüsse :hello:

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Es ist aber von den Produktionsbedingungen her bis hin zur Musik ein waschechtes Musical, ganz im Gegensatz zu der Operette CANDIDE.


    :hello: Rideamus


    Zählt Candide zu den Operetten? Das ist mir neu. Aber wunderschöne Musik und Glitter an be gay eines meiner Lieblingsstücke, sehr schwer zu singen und zu interpretieren.


    Liebe Grüsse


  • Hallo Yago,


    das ist ja wirklich eine phänomenale Ausbeute. Besonders beneide ich Dich um die Londoner Aufführung von ON THE TOWN, die ich bislang nur in diesem technisch mangelhaften Amateurmitschnitt auf Youtube gesehen habe. Leider gibt es einen besseren Eindruck von der Aufführung als von der Musik. Wenn es diese Aufführung mal auf einer professionellen DVD gäbe, würde ich sie mir sofort besorgen.


    Welches wären denn Deine Top 5 (oder 10 oder was auch immer) Musicals?


    Mit neugierigen :hello::hello: Rideamus

  • Als junges Mädchen habe ich die Musicals von Rodgers/Hammerstein geliebt. Ganz besopnders klassse fand ich "Sound of Music", wobei dies sicher auch der bezaubernden Julie Andrews zu verdanken ist, die mir wiederum als "Mary Poppins" zusammen mir Dick van Dyke außerordentlich gut gefallen hat.


    Auch heute noch freue ich mich wenn ich die Musik hieraus höre oder die Filme sehe, wobei mein heutiger Geschmack mehr in die Richtung "Phantom der Oper" tendiert.


    Grüße


    Karin H.

  • Ich bin wirklich kein Musical-Kenner, geschweige denn -Liebhaber. Dennoch gibt es natürlich Ausnahmen:


    Ganz klar auf Platz Nr 1 steht bei mir die WestSideStory. :beatnik: Da zeigt sich IMO das hohe musikalische Qualität und große Popularität durchaus Hand in Hand gehen können.
    "Les Mis" gehört ebenfalls zu den Musicals die ich sehr gerne mag.
    "Sound Of Music" ist m. E. ein Sammelsurium an Geschmacklosigkeiten :stumm: - aber ich liebe es! :D Wir veranstalten etwa einmal im Jahr einen SOM-Abend - allerdings zeigt sich immer, daß selbst überzeugte Anti-Alkoholiker während dieser drei Stunden mehr als eine Flasche Kirschwasser brauchen, um diesen Film ohne größere Hirnschäden und Ohrenkrebs zu überstehen... :pfeif: Dafür wird immer kräftig mitgejodelt... Im Freundeskreis habe ich auch den Spitznamen "The Lonely Goatherd". :D

  • Lieber Rideamus,


    Ich denke, daß mein Interesse in Musicals erweckt wurde, als ich um die zehn Jahr alt war. Da bekam ich einige 78rpm Platten von einem Nachbarn. Auf einer sang Al Jolson "Sonny Boy" (aus The Singing Fool). Und noch höre ich in Gedanken meine Mutter für mich übersetzen.
    Und auch war dabei eine Platte mit Jeanette McDonald + Nelson Eddy, die Songs aus "Naughty Marietta" (Victor Herbert) sangen.
    Seitdem war ich interessiert in die berühmte Musicals. Und habe ich von einigen Querschnitte auf LP (bzw CD) gekauft. Ich habe zu Hause nachgeschaut. Die hier noch nicht genannt wurden (oder ich übersehe es) und trotzdem zu den Evergreens gehören, sind m.E.:


    Kiss Me Kate (Cole Porter)
    Annie get your gun (Irving Berlin)
    Oliver (Lionel Bart)
    Chicago (John Kander)
    Naughty Marietta (Victor Herbert)
    No, No, Nanette (Vincent Youmans)
    Show Boat (Oscar Hammerstein II)
    South Pacific (Richard Rodgers)
    The King and I (Richard Rodgers)
    Guys and Dolls (Frank Loesser)
    Fiddler on the Roof (Jerry Bock)
    Hello, Dolly! (Jerry Herman)


    LG, Paul

  • Ich bin ehrlich gesagt dieser Gattung bis dato serh skeptisch gegenüber gestanden. Der musikalsiche Gehalt erschien mir eher seicht und mich amüsieren audh das Tanzen und die Showeffekte nicht besonders.
    Was ich immer mochte war die Westsidestory, vielleciht auch ein bisschen deshalb, weil ich mit dem Song "Maria" immer wieder ganz besondere Erinnerungen verbunden habe.
    Dank einer Freundin, die Musical-Sängerin ist, habe ich mich dann nach Essen zum "Phantom of the Opera" überreden lassen-mein erstes Musical live. Ich muss gestehen, dass ich es grässlich fand und keinerlei Wiederholung anstrebte.
    Allerdings macht es mir seltsamerweise grossen Spass, selbst Musicalsongs zu singen. Und das obschon ich die Gattung selbst nciht mag-very strange! ?(
    Was mir viel besser gefällt, sind die "Musicals von Gilbert/Sullivan-die in meinen Augen aber eher der operette nahe liegen. das ist witzig, spritzig und einfach schön. habe gerade die Rose of Persia bekommen und sie wird gleich aufgelegt!
    Also , leider lieber Rideamus, keine grosse Ausbeute, aber immer Offenheit, Neues zu entdecken. Denn ich kenne recht wenig und wer weiss?????
    Fairy Queen

  • Lieber Paul,


    das ist doch schon eine ziemlich erlesene Liste (Ich mag allerdings OLIVER nicht besonders).


    SHOW BOAT und GUYS AND DOLLS hatte ich schon in meiner einleitenden Liste genannt, aber man kann sie nicht oft genug hervor heben, denn sie gehören zu den großen Meisterwerken der Gattung.


    Zum Glück können wir ja wenigstens die meisten der großen Musicals auf Original Cast Recordings oder in ihren Filmfassungen auf DVD nachvollziehen. Dazu muss man allerdings anmerken, dass nur wenige Filmversionen dem Original so gerecht werden wie die WEST SIDE STORY. Bernstein hatte es da ja auch schon schwer erwischt gehabt, denn der - in sich sehr gelungene - Film nach seinem ON THE TOWN hat die meisten originalen Musiknummern rausgeschmissen und durch Kompositionen von Roger Eden ersetzt. Die sind beileibe nicht schlecht - aber eben kein Bernstein und eine ziemlich andere Art von Musik.


    Auf der anderen Seite gibt es auch die Roger&Hammerstein - Musicals, darunter die von Dir erwähnten SOUTH PACIFIC und OKLAHOMA, die auf Drängen der beiden so nah am Original blieben, dass sie als Filme ziemlich langweilig wirken. Dazu gehört für mich auch der Welterfolg von THE SOUND OF MUSIC, trotz der unvergleichlichen Julie Andrews. Allerdings hatte ich mit der Trapp-Familie schon im Original mit Ruth Leuwerick erhebliche Probleme, und wenn ich noch einmal "Edelweiß" hören muss, kriege ich wahrscheinlich Schreikrämpfe. Komischerweise gilt das Vedikt der Langeweile am wenigsten für R&Hs unbekanntestes Musical FLOWER DRUM SONG, obwohl auch dieser Film sehr studiogebunden ist.
    Vielleicht macht's der Umstand, dass sich das ganze Musical in einem einzigen STraßenblock des Chinatown von San Francisco abspielt.


    VOn OKLAHOMA gibt es übrigens eine - auch wegen der Extras - höchst empfehlenswerte DVD der von Rogers Erben autorisierten Londoner Neuinszenierung mit dem Schauspieler Hugh Jackman, der allen Anforderungen, auch den sängerischen, auf das Beste gerecht wird. Meiner Ansicht nach ist es trotz der X_MEN und Woody Allen SCOOP sein bester Film.



    :hello: Rideamus

  • Ich bin gewiß kein Experte und eher skeptisch gegenüber der Gattung. Auch wenn es rühmliche Ausnahmen geben mag, scheint mir das Musical fast immer am erfolgreichsten, wenn es gar nicht versucht in Konkurrenz zur "großen Oper" zu treten, sondern halbwegs bei seinen Wurzeln bleibt. Das muß nicht die Beschränkung auf einen komischen oder heiteren Stoff bedeuten (wie z.B. West Side Story zeigt). Aber die Tanz-, Revue- etc. Elemente sollten besser nicht verleugnet, sondern eingebaut werden.
    Ich kenne zugegebenermaßen nur recht wenige Musicals, die meisten auch nur aus Film oder Konserve. Gelungen scheinen mir außer WSS z.B. My Fair Lady, Fiddler on the roof (ebenfalls kein heiteres Ende).
    Witzig finde ich (Film) "The Little Shop of Horrors". Sicher keine hohe Kunst, aber gut gemachtes Theater mit grotesken Zügen. Solche, teils der Kleinkunst nahestehende Stücke scheinen mir eher aussichtsreich als der Bombast der heute populären Musicals.
    Aus Kurt Weills Musicals kenne ich leider nur einzelne Songs. Gibt es da überhaupt akzeptable Einspielungen?


    "Cats" ist vermutlich eine recht originelle Sache und mag für diejenigen, die auf Tanz, Revue usw. stehen (also nicht ich) beeindruckend sein, musikalisch ist es mir zu poppig.


    Völlig unerträglich ist mir dagegen das "Phantom der Oper". Musikalisch unter aller Kanone soll mit dreifach ausgelutschten Klischees der Pomp der Oper des 19. Jhds. erreicht werden. Die einzige halbwegs akzeptable Szene ist die Probe, aber auch die könnte witziger sein. Auf diese Art der Oper (in einer ohnehin obsoleten) Form Konkurrenz machen zu wollen, kann nur schiefgehen. Das ist billigster, abgeschmackter Ersatz (Henker, was Lloyd-Webber hier musikalisch wiederkäut, war vor hundert Jahren bei Puccini schon abgeschmackt...).


    Insgesamt scheint mir der Anspruch fragwürdig, (Musik)theater anhand der Nachwelt (oder gar der Ewigkeit beurteilen zu wollen). Vielleicht noch mehr als andere Kunst und Musik richtet sich das Theater an die Gegenwart. Die "Massenproduktion" der 20er und 30er, wo Stücke, z.B. von Gershwin teils gar nicht mehr erhalten sind, sondern rekonstruiert werden müssen, weil Songs je nach Popularität in neue Produktion übernommen wurden oder was immer, es jedenfalls eine in jeder Hinsicht aufs Hier und Jetzt gerichtete Vorgehensweise war, hat keinen Ewigkeitsanspruch. (Zu Zeiten Rossinis und Donizettis war's nicht groß anders).
    Ich sehe daher eher die Gefahr, das Genre mit dem Anspruch "Erbe der Oper" sein zu müssen, zu überfordern.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Meine Lieblingsmusicals?


    Oh - da geht es mir wie Dir, lieber Rideamus: Wo anfangen, wo aufhören??


    Auf jeden Fall gehört auch für mich Chess von Benny Andersson und Björn Ulvaeus dazu!! Ein großartiges Stück (für mich als ABBA-Fan sowieso unverzichtbar!), das in Deutschland leider nie recht Fuß fassen konnte, oder? :jubel:


    In dem Zusammenhang würde mich das zweite Musical der beiden, die von Dir erwähnte KRISTINA FRAN DUVEMALA sehr interessieren (ich kenne es noch gar nicht *schäm*) - gibt es da eine empfehlenswerte Gesamt-Aufnahme von??


    Ansonsten zähle ich mal ein paar persönliche Musical-Favoriten auf:


    Show Boat (Kern/ Hammerstein)
    Oh, Kay! (Gershwin)
    Kiss me, Kate & Anything goes (Porter)
    Annie get your gun (Berlin)
    Carousel & The King and I (Rodgers/ Hammerstein)
    West Side Story (Bernstein)
    My Fair Lady & Camelot (Lerner/ Loewe)
    The Man of La Mancha (Leigh)
    Hello Dolly (Herman)


    usw, usw. ;)

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Folgenden ohrwurmstrotzenden Klassiker höre ich immer wieder gern :



    Obwohl das Stück seit der Premiere vor gut 50 Jahren weltweit rauf und runter gespielt wurde und wird, ist es für mich einfach "unkaputtbar" und daher ein Klassiker.


    Meine sonstigen Musical-Erfahrungen (zumindest was Live-Aufführungen angeht) sind begrenzt: zweimal "West Side Story" und einmal "Cats" in den 80erb. Ich fand Lloyd-Webbers T.S. Eliot-Verschnitt gar nicht mal sooo schlecht, aber schon das, was ich am Fernseher dann vom "Phantom der Oper" gesehen habe, hat mich von weiteren Musicalbesuchen Abstand nehmen lassen...


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ich bin gewiß kein Experte und eher skeptisch gegenüber der Gattung. Auch wenn es rühmliche Ausnahmen geben mag, scheint mir das Musical fast immer am erfolgreichsten, wenn es gar nicht versucht in Konkurrenz zur "großen Oper" zu treten, sondern halbwegs bei seinen Wurzeln bleibt.
    ...
    Völlig unerträglich ist mir dagegen das "Phantom der Oper". Musikalisch unter aller Kanone soll mit dreifach ausgelutschten Klischees der Pomp der Oper des 19. Jhds. erreicht werden. Die einzige halbwegs akzeptable Szene ist die Probe, aber auch die könnte witziger sein. Auf diese Art der Oper (in einer ohnehin obsoleten) Form Konkurrenz machen zu wollen, kann nur schiefgehen. Das ist billigster, abgeschmackter Ersatz (Henker, was Lloyd-Webber hier musikalisch wiederkäut, war vor hundert Jahren bei Puccini schon abgeschmackt...). ...
    Ich sehe daher eher die Gefahr, das Genre mit dem Anspruch "Erbe der Oper" sein zu müssen, zu überfordern.


    Hallo Johannes,
    in manchem sind wir da gar nicht so weit entfernt. Wenn mich auch beim PHANTOM nicht in dem gleichen Maße das Grausen ankommt wie Dich (oder bei manch anderem LW), so finde ich Lloyd Webber als Bahnbrecher des mikrophonisierten Brüllmusicals ebenfalls abgewöhnungsbedürftig. Man braucht da auch gar nicht zu Puccini zu greifen (da wäre auch die WEST SIDE STORY verdächtig). Wie ich in einem anderen Thread dieser Tage feststellte, gibt es die Musik zu "Wishing You Were Somehow Here Again" schon fast wörtlich bei Wilhelm Kienzl, und zwar in dessen DER KUHREIGEN.


    Dennoch sollte man nicht unterschätzen, dass Webbers Ambition in Richtung Oper nicht nur Schoenberg (ich meine den von LES MISERABLES und SAIGON), sondern auch anderen den Weg geebnet hat, denen man den Anschluss zur Oper eher zutrauen könnte. Dabei denke ich u. a. ausgerechnet an die ABBAS Andeesson/Ulvaeus von CHESS und insbesondere KRISTINA FRAN DUVEMALA (keinesfalls aber das etwas flache Potpourri von MAMA MIA. Man sollte Johann Strauss ja auch nicht ausgerechnet nach dem WIENER BLUT bewerten.)


    ( MarcCologne: von KRISTINA gibt es nur eine sehr hörenswerte und leider auch ziemlich teure schwedische Gesamtaufnahme, die leider derzeit aus den Katalogen gestrichen ist, weil alles auf die für 2007 angekündigte, aber wohl erst später heraus kommende New Yorker Uraufführung in englisch wartet. Bei ebay taucht sie aber gelegentlich auf)


    Dazu würde ich aber lieber zu gegebener Zeit (Begründung meines Punkt 3.) in dem anderen Thread (Die verkannte Kunstform: DAS MUSICAL) Stellung nehmen, in dem es mehr um formale und geschichtliche Erläuterungen der Gattung geht, während dieser eher einzelnen Werken gelten sollte.


    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Insgesamt scheint mir der Anspruch fragwürdig, (Musik)theater anhand der Nachwelt (oder gar der Ewigkeit beurteilen zu wollen). Vielleicht noch mehr als andere Kunst und Musik richtet sich das Theater an die Gegenwart. Die "Massenproduktion" der 20er und 30er, wo Stücke, z.B. von Gershwin teils gar nicht mehr erhalten sind, sondern rekonstruiert werden müssen, weil Songs je nach Popularität in neue Produktion übernommen wurden oder was immer, es jedenfalls eine in jeder Hinsicht aufs Hier und Jetzt gerichtete Vorgehensweise war, hat keinen Ewigkeitsanspruch. (Zu Zeiten Rossinis und Donizettis war's nicht groß anders).


    Da hast Du einen ganz wichtigen Nagel auf den berühmten Kopf getroffen. Das Publikum Bellinis etc. hat sich bestimmt keinen Deut darum geschert, ob es große Kunst zu hören bekam. Man darf manche Werke und Gattungen einfach nicht zu sehr aus der zeitlichen Nähe heraus bewerten. Nur deshalb habe ich in dem anderen Thread ja ausdrücklich davon gesprochen, dass man vielleicht in hundert Jahren so denken könnte. Natürlich würde mir nie einfallen, das Musical zu dieser Nachfolge zu verpflichten.


    Bei Gershwin hast Du übrigens nur teilweise Recht. Tatsächlich mussten und müssen manche seiner Partituren rekonstruiert werden, weil sie, wie viele Opern der Geschichte, nicht für die Nachwelt gedacht und entsprechend sorgfältig aufbewahrt wurden. Damals gab es ja noch kein Repertoire oder gar internationale Übernahmen (außer gelegentlich in London). Diese Rekonstruktionen wurden für die exzellenten Aufnahmen der "Nonesuch" - Serie in Zusammenarbeit mit Gershwins Erben auch vorbildlich erstellt. Gershwin selbst hat aber (im Gegensatz etwa zu Rossini) nur dann ein Stück ein zweites Mal benutzt, wenn es bei den Tryouts des ursprünglichen Musicals durchfiel und gestrichen wurde, wie etwa "The Man I Love" in STRIKE UP THE BAND.


    :hello: Rideamus

  • nachträglich gelöscht. Möchte evtl. demnächst einen Musical-Marathon starten, und mich dann ggf. zu Wort melden....


    :hello:
    Wulf


  • Ich habe ja jetzt schon mehrfach angedeutet, dass auch ich meine Schwierigkeiten mit den "Bombast"-Musicals der Gegenwart habe (IMO eine gute Bezeichnung, übrigens), und da können wir uns mindestens überwiegend sicher leicht einig werden.


    Was mich aber fuchste, ist die Tatsache, dass diese Musicals immer wieder als Begründung der Ablehnung der ganzen Gattung heran gezogen wurden. Auch ich glaube, dass die Musicals früher besser waren, ohne mich deswegen gleich als Nostalgiker zu fühlen, meine aber, dass die Gattung noch eine große Zukunft vor sich hat (s. o.). Da kann ich mich natürlich irren.


    Im übrigen gestehe ich gerne, dass mir auch nicht ALLE Nummern der einschlägigen Belanto-Opern gefallen. Auch da sind die Musicals gar nicht sooo weit entfernt.


    :hello: Rideamus


    Edit: ich sehe gerade, dass Du Deinen Beitrag gelöscht hast. Schade eigentlich, denn ich finde, er hat schon einen wichtigen Punkt eingebracht. Ich hoffe also, Du verargst es mir nicht, wenn er in meinem Zitat erhalten bleibt.

  • Hallo Rideamus,

    folgendes Zitat von dir ist aus dem Parallelthread Die verkannte Kunstform: DAS MUSICAL. Aber ich glaube das von mir geschriebene passt besser hier hin.

    Zitat

    Original von Rideamus
    Apropos Kurt Weill: die Musical-Skeptiker sollten sich unbedingt einmal mit LADY IN THE DARK vertraut machen, sei es in den Aufnahmen von "My Ship Comes In" und "One Life to Live" mit Anne Sofie van Otter! und dem NDR SO unter John Eliot Gardiner



    ich rechne mich zur Zielgruppe der Musical-Skeptiker. "West Side Story" und "Candide" (auch wenn nach deiner Kategorisierung eine Operette) liebe ich zwar, aber die meisten sonstigen Berührungen mit dem Musical haben mich bisher eher abgeschreckt. Selbst mit Bernsteins "On the Town" oder Gershwins "Girl Crazy", welche noch bei mir zu hause im CD Regal stehen, hatte ich in der Vergangenheit Schwierigkeiten und habe bisher kein zweites mal reingehört.

    Aber (!) die oben genannte van Otter-Aufnahme finde inklusive der zwei von dir genannten Stücke großartig. Und da ich auch gerne Jazz-Gesang höre, komme ich auch da immer wieder in Berührung mit einzelnen Stücken aus Musicals, welche mir dann entsprechend präsentiert auch sehr gut gefallen. Vielleicht bin ich also doch nicht ganz fürs Musical verloren. Wenn du hier weiter so intensiv Werbung dafür machst, werde ich bestimmt in das eine oder andere mal reinhören und die Zukunft wird zeigen, ob dann meine Aversion ab- oder zunimmt.

    Bisher habe ich halt eher das Gefühl, dass mir zwar einzelne Stücke aus vielen Musicals gefallen können, kaum aber mal das Gesamtwerk. Weils "Lady in the Dark" ist da vielleicht sogar ein passender Ansatz für mich es noch ein mal zu versuchen! :)

    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Hallo Rideamus,


    wie Du siehst, habe ich meinen Beitrag wieder zurückgezogen - bevor ich mich aus dem Fenster lehne, möchte ich wie gesagt, etwas mehr Hörerfahrung sammeln.


    Obwohl einen Eindruck erhält man auch so (ohne große Musikkenntis):


    Leute, die sich haufenweise Musicals reinziehen, oder das große Herbstfest der Volksmusik schauen, schlucken mit Sicherheit die blaue und nicht die rote Kapsel (wenn ihr die Anspielung auf einen etwas überbewerteten Science-Fiction-Fim versteht....) :beatnik:


    :hello:
    Wulf

  • Zitat

    Original von Frank1970


    Aber (!) die oben genannte van Otter-Aufnahme finde inklusive der zwei von dir genannten Stücke großartig. Und da ich auch gerne Jazz-Gesang höre, komme ich auch da immer wieder in Berührung mit einzelnen Stücken aus Musicals, welche mir dann entsprechend präsentiert auch sehr gut gefallen. Vielleicht bin ich also doch nicht ganz fürs Musical verloren. Wenn du hier weiter so intensiv Werbung dafür machst, werde ich bestimmt in das eine oder andere mal reinhören und die Zukunft wird zeigen, ob dann meine Aversion ab- oder zunimmt.


    :jubel: :jubel: :jubel: :D :D :D


    In der Tat: probieren geht über ungeprüftes Verurteilen.


    Zitat


    Bisher habe ich halt eher das Gefühl, dass mir zwar einzelne Stücke aus vielen Musicals gefallen können, kaum aber mal das Gesamtwerk. Weils "Lady in the Dark" ist da vielleicht sogar ein passender Ansatz für mich es noch ein mal zu versuchen! :)


    Viele Grüße
    Frank


    Wenn ich da gleich draufsatteln darf: es gibt zwei wundervolle Aufnahmen von zwei anderen Weill-Musicals, die aber schon ganz nahe an die Oper heran kommen (sozusagen zum Einhören):



    THE FIREBRAND OF FLORENCE unter Andrew Davis


    und



    STREET SCENE unter John Mauceri


    :hello: Rideamus

  • Hallo,
    hier sind noch einige Musicals, die ich Euch bei dieser Gelegenheit ans Herz legen möchte:


    Once on This Island (Lynn Ahrens / Stephen Flaherty): Tolle farbige und lebensfrohe Musik. Soweit ich mich erinnern kann ist das Musical weitestgehend durchkomponiert. Leider ist es verhältnismäßig kurz.


    A Funny Thing Happened on The Way to the Forum (Stephen Sondheim), bei uns eher unter dem dämlichen Titel "Toll trieben es die alten Römer" bekannt, das man wegen seines schrägen Humors nur lieben oder hassen kann. Ich liebe es!


    Man of La Mancha (Dale Wasserman / Mitch Leigh), für mich das Musical mit den meisten "Gänsehautstellen", auch wenn es - wie manche es ihm vorwerfen - weder der Literaturvorlage noch der Biografie von Cervantes gerecht werden sollte. Ist mir egal!


    Auf vielfachen Wunsch meines Sohnes: Chitty Chitty Bang Bang (Richard M. Sherman / Robert B. Sherman) - wunderbar Gert Fröbe als Baron Bomburst in der Filmversion.


    Auf vielfachen Wunsch meiner Frau: White Christmas - bei uns wird die DVD traditionsgemäß jedes Jahr zu Weihnachten in den Player gelegt. Selbst Papa ist am Ende meistens gerührt. Ich habe mir lange überlegt, ob ich "White Christmas" hier nennen soll, weil es für mich kein "richtiges" Musical, sondern eher ein Spielflim mit einigen Musik- und Tanzeinlagen ist. Aber darüber kann man ja diskutieren...


    Jagen kann man mich dagegen mit:
    - Mary Poppins,
    - Finan's Rainbow,
    - Brigadoon (tut mir leid, Gene Kelly)


    Viele Grüße
    Frank

  • Meine Nr. 1: Leonard Bernstein.
    Für mich ist "West Side Story" großes Musiktheater, das wird (hoffentlich) überleben, auch noch in die nächsten Generationen hinein. Habe seit Anfang der 80er Inszenierungen und Gastspiele in Wien, München und Bregenz besucht. Diese geniale Adaption des "Romeo & Julia" Stoffes ins New York der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts geht jedes Mal aufs Neue total unter die Haut. Ich habe neulich in München im Prinzregententheater auch eine fulminante Aufführung von "On the Town" mit Studierenden der Bayerischen Theaterakademie gesehen, und auch "Wonderful Town" (für manches ist man "leider" zu jung, hätte gerne 1956 Marcel Prawys zweite Arbeit an der Wiener Volksoper nach "Kiss me, Kate" besucht) und der Einakter "Trouble in Tahiti" (später zur Oper "A Quiet Place" erweitert) haben griffige, einfallsreiche Musik.


    Um den kam ich nicht herum: Andrew Lloyd Webber
    Habe "Jesus Christ Superstar" im Theater an der Wien und in Gastspielen gesehen, natürlich auch den Kinofilm von Norman Jewison, und Inszenierungen im Amateurbereich mitverfolgt, auch als Musiker am Klavier. Wenn man da selbst in der Band mitspielt, spätestens dann hat die Musik dieses damals jungen Briten schon Idee und Einfallsreichtum. "Evita", "Cats", "Song & Dance" und "Phantom der Oper" konnte man im Lauf der Jahre in Wien auch ausgiebig kennen lernen, vor allem im Theater an der Wien. Das waren immer gediegene Produktionen mit hervorragenden Mitwirkenden. Zumindest das Gespür für "Theateraffekte" möchte ich Lloyd Webber nicht absprechen. Was die Musik betrifft, so ist er für mich vor allem ein genialer Zweitverwerter, wo man Ratespiele anstellen kann, woher man dies und das schon kennt.


    Das deutschsprachige Musical:
    Levay/Kunze:
    "Elisabeth" fand ich eine spannende Idee mit guten Einfällen, eine tolle Produktion im Theater an der Wien. "Mozart" habe ich erst vor ein paar Monaten im Deutschen Theater in München in einem Gastspiel eines Budapester Musicaltheaters, teilweise deutschsprachig mit Gästen aus Deutschland und Österreich, gesehen - ein fulminanter Abend, eine perfekte "Mozart Show" - aber es hätte auch um Elisabeth, Karl den Großen oder die Reise zum Mond gehen können. Levays Musik entlarvte sich als gut konstruierte Meterware für sein Genre, ich bin gespannt auf "Rebecca", bin mir aber fast sicher, ich höre dort wieder "Elisabeth" oder "Mozart", und wenn Levay und Kunze für Japan Aufgüsse produzieren, werden diese wohl ganz genau so klingen. Masche gefunden, Abzocke läuft.
    Udo Jürgens:
    Ich war zu jung, um "Helden Helden" mitzukriegen (1972 im Theater an der Wien). Die Melodien finde ich sehr schön, die in Wien und Hamburg aufgenommenen LPs geben schon einen Eindruck von der Anlage dieses für die damalige Zeit deutschsprachigen "Anfängerwerks" der Beteiligten. Jetzt wartet man auf "Ich war noch niemals in New York". Das führt zu der:


    Erfolgslinie von heute: Hitpanorama mit Geschichte drumrum
    Queen, ABBA, Udo Jürgens. Man nehme 20 bis 25 Lieder und konstruiere eine Geschichte, in die diese Lieder passen. Ich habe "Mamma Mia" in Hamburg und Wien gesehen und fand es eine tolle Show rund um die ABBA Songs. Nicht mehr und nicht weniger.


    Was ich mir erarbeiten sollte, ist das große klassische Musical bis etwa 1970. Die vorangegangenen Beiträge machen Lust darauf, zumindest einige Aufnahmen kennen zu lernen.


    Herzlicher Gruß
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

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