Gestern waren wir in Darmstadt in der Oper, und haben uns Rigoletto in der Inszenierung von Philipp Kochheim angesehen.
Zuerst der Pressespiegel, soweit ich etwas gefunden habe:
Das Staatstheater Darmstadt hält selbst Auszüge bereit
Infos zur Inszenierung:
Die Seite des Staatstheaters zur Inszenierung
Eine Bildergalerie, ebenfalls von der Web-Seite des Staatstheaters
Nun aber zur Besetzungsliste etc:
Musikalische Leitung: Stefan Blunier (in der Premiere: Martin Lukas Meister)
Inszenierung: Philipp Kochheim
Bühne: Thomas Gruber
Kostüme: Bernhard Hülfenhaus
Choreinstudierung: André Weiss
Der Herzog von Mantua: Harrie van der Plas
Rigoletto, sein Hofnarr: Tito You
Gilda, dessen Tochter: Margaret Rose Koenn (in der Premiere: Eleonore Marguerre)
Sparafucile, ein Bandit: Thomas Mehnert
Maddalena, seine Schwester: Stefanie Schaefer
Giovanna, Gildas Gouvernante: Elisabeth Hornung
Der Graf von Monterone: Andreas Daum
Marullo, Höfling: Werner Volker Meyer
Borsa, Höfling: Jeffrey Treganza
Der Graf von Ceprano: Wiktor Czerniawski
Die Gräfin, seine Gemahlin: Allison Oakes
Ein Gerichtsdiener: Hans-Joachim Porcher
Ein Page der Herzogin: Hildegard Schnitzer
Philipp Kochheim spricht in seinem Beitrag für das Programmheft davon, daß alle Personen im Rigoletto Gefangene seien. Leider wird dieser Ansatz von ihm, in meiner Wahrnehmung, nicht konsequent genug umgesetzt.
Doch zunächst einmal zum Bühnenbild.
Das wird am Besten im Bild 6 der Bildergalerie sichtbar. Es handelt sich um offene Quadrate (aus Balken aufgebaut), die "schief" den Raum begrenzen, in weiß gehalten, die auf der Drehbühne immer mal wieder gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Darin spielt die ganze Handlung, kostümiert mit Zöpfen und Kerzenhaltern.
Wir hören toll: Tito You als Rigoletto, Margaret Rose Koenn als Gilda, Thomas Mehnert als Sparafucile, Elisabeth Hornung als Giovanna, sowie Stefanie Schaefer als Maddalena.
Ganz besonders blaß, und daher sehr schade: Harrie van der Plas als Herzog, hier sollte man wirklich umbesetzen.
Leider tendiert Tito You zum "Stehsinger", er singt sehr gerne zum Publikum, leider aber nicht zu den von ihm angesprochenen Personen, manchmal wirkt das deplaziert, denn der Rest singt "zueinander", wenn sie "miteinander sprechen".
Das Orchester spielte nach anfänglichen "Unsicherheiten" (die ersten Töne kamen zitternd aus dem Blech, das geht doch besser!) gut, wenn auch nicht immer ganz schnell seinem Dirigenten folgend.
Und wenn ich nun ein Kurzzusammenfassung der Eindrücke geben sollte, so finde ich mich in dem Artikel von Axel Zibulski im Wiesbadener Kurier gut genug gespiegelt und muß das, was dort steht, also nicht wiederholen.
Kurz: Gut musiziert, zum Teil toll gesungen, "traditionelle" Gewandung, wenig "störende" Inszenierungseinfälle (was mich aber enttäuscht hatte, ich hätte mir hier mehr gewünscht!).
Aus "Regieli"-Sicht: Langweilig, aber dennoch lohnenswert, wegen der Musiker und Sänger.
Matthias
P.S.: Es gibt einen Rigoletto-Thread: hier