Gerhard Oppitz - der stille Star

  • Im Forum werden Klaviervirtuosen ausführlich und kompetent besprochen und diskutiert. Was mir auffällt ist, dass der deutsche Pianist, Gerhard Oppitz, sehr stiefmütterlich behandelt wird. Dabei kann er auf eine über 30jäjrige international beachtete Karriere zurückblicken. Kaum ein anderer Pianist hat so viele Großprojekte realisiert wie Oppitz.
    Welweite Anerkennung erhielt der Künstler für seine jetzt beendete Einspielung aller 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Erschienen bei Hänssler/Naxos.
    Über diese Aufnahmen berichtet Bayern 4 Klassik "Gerhard Oppitz der bedächtige Großmeister unter den deutschen Pianisten hat seinen Beethoven Zyklus vollendet. Er liefert damit ein Lehrstück selbst für große Kollegen. So orchestral hat das Klavier lange nicht mehr geklungen. Eine unendliche Klarheit, ein wundervoll transparenter Klavierklang, ein Beethovenspiel, das bei aller Klarheit aus tiefster Seele kommt, von Herzen zu Herzen, wie es Beethoven wollte". Mit der Einspielung aller Klavierwerke von Franz Schubert beginnt Oppitz wieder ein pianistisches Großprojekt.
    Ist die weitgehende Ignoranz gegenüber dem Wirken von Gerhard Oppitz darauf zurück zu führen, dass der stille Star keine aktive Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege betreibt, diese sogar wo es geht vermeidet?
    Mich würde nun die Meinung anderer Musikfreunde zu Gerhard Oppitz und den von mir angeschnittenen Fragen interessieren.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Als Juror bei der Beethoven-Competition 2005 habe ich ihn oft gesehen.
    Ein bißchen eitel ist er vielleicht doch, aber das darf er auch sein.


    Nach dem Motto - brauchen wir die .....Einspielung der Sonaten - habe ich sie mir noch nicht gekauft, auch die von Schiff nicht.
    Vielleicht ein Fehler.


    Bin gespannt , was für neue Einsichten mir hier noch kommen.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hallo zusammen,


    gut von Gerhard Oppitz kenne ich nur die folgende Aufnahme (Doppel-CD), welche ich sehr mag:


    Gerhard Oppitz - Transkriptionen & Variationen
    Reger: Variationen & Fuge über ein Thema von Bach op. 81 + Liszt: Variationen über "Weinen, klagen, sorgen, zagen"; Fantasie & Fuge für Orgel BWV 542; Präludium & Fuge über B-A-C-H + Kempf: Jesu bleibet meine Freude BWV 147; Nun komm' der Heiden Heiland BWV 659a; Es ist gewisslich an der Zeit BWV
    307 & 734; Herzlich tut mich verlangen BWV 727; Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 639; Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 645; Siciliano aus der Flötensonate BWV 1031 + Busoni: Toccata & Fuge BWV 565; Chaconne aus der Partita für Violine BWV 1004
    Gerhard Oppitz, Klavier
    Label: Hänssler , DDD, 2002



    Wie in letzter Zeit so oft die Beethoven-Zyklen von Schiff und Oppitz miteinander verglichen wurden, so geht ein Vergleich auch hier. Regers Bach-Variationen gefallen mir bei Oppitz deutlich besser, als bei dem sonst von mir - besonders bei Bach - so geschätzten Andras Schiff.


    Live konnte ich Gerhard Oppitz noch nicht erleben. Gerade diesen Monat hätte es soweit sein können bei einem Konzert in Leverkusen - aber dummerweise war am gleichen Tag da letzte Solokonzert Alfred Brendels in Köln...


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Lieber Frank,


    versuche Oppitz doch einmal in einem Brahms Konzert zu erleben. Hier kannst Du die ganze Tiefe und Gestaltungskraft dieses Pianisten erleben.
    Übrigens hat Oppitz bei unserem Heilbronner Sinfonie Orchester einen
    "ewigen" ihm gewidmeten Zyklus. Das heißt, er kann selbst die Stücke auswählen, die er spielen will. In diesem Jahr spielt er am 21. September 2008 César Franck" Le Chausset maudit" (Der verfluchte Jäger) und Saint-Saens 2. Klavierkonzert.Falls Du Interesse hast und Dich Dein Weg ins schöne schwäbische Unterland führen sollte, sind Eintrittskarten kein Problem. Und ich könnte sicherlich sogar eine Begegnung mit Oppitz arrangieren.
    Herzlichst
    Operus

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  • Liebe Stabia,


    ich kenne Oppitz sehr gut, weil er mindestens einmal jährlich bei uns in
    Heilbronn spielt. Also eitel empfinde ich ihn überhaupt nicht. Er ist introvertiert, zurückhaltend und vielleicht etwas unnahbar. Sicherlich kann dieses Verhalten auch als eitel angesehen werden. Ich glaube jedoch nicht, dass es aus dieser Wurzel kommt. Ich habe das Glück, Oppitz etwas näher zu kennen. Ein bei tieferem Kontakt liebenswerter, hochgebilderter Künstler. 6 Sprachen, Flugkapitän, philosophisch angehaucht und ein exzellenter Gourmet.
    Herzlichst
    Operus :hello:

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  • Lieber Operus,


    es ist sicher faszinierend, wenn man einen Künstler wie Oppitz auch ein wenig persönlich kennt! Meine "Bekanntschaft" mit dem Pianisten beschränkt sich auf einige CD´s aus seinem neuen Beethoven-Zyklus, den Stabia schon erwähnt hat.


    Man merkt bei den Aufnahmen, dass sich Oppitz schon lange mit den Soanten auseinandergesetzt hat: Da wirkt alles aus einem Guß, die Temporelationen zwischen den einzelnen Sätzen sind stimmig. Oppitz scheint mir kein Freund der Extreme zu sein. Sein Beethoven wirkt ausgeglichen, wohl temperiert, wenn man so möchte. Manchmal ein wenig zu sehr wie mir scheint: Der Finalsatz der Appassionata beispielsweise kommt mir zu beherrscht daher, da könnte er schon mal ein wenig die Zügel schießen lassen.


    Aber im Ganzen ist der Eindruck den ich auf Grund der vier CD´s habe- eigentlich viel zu wenig- in jedem Fall positiv. Ob man deswegen den ganzen Zyklus haben muss- wenn man, sagen wir Schnabel, Kempff, Backhaus und Gulda im Schrank hat?- das ist sicher Geschmacksfrage, das hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Imponierend ist die Leistung von Oppitz allemal. Spannend dürfte seine Auseinandersetzung mit Schubert sein. Die erste Aufnahme seines Schubert-Zyklus liegt ja vor.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo operus,

    Zitat

    spielt er am 21. September 2008 César Franck" Le Chausset maudit"


    dieses Werk wird er garantiert nicht spielen, denn dieses Werk ist für Orchester "alleine" -ohne Pianist. ;)


    Zitat

    Saint-Saens 2. Klavierkonzert


    DIESES Werk wird er aber sicherlich spielen. :yes:
    Ein von zahlreichen Pianisten geliebtes "Schlachtross" .


    Von Oppitz schätze ich sehr seine Einspielung des Reger-Klavierkonzertes unter Horst Stein.


    Für mich ist das die einzige Einspielung, welche derjenigen mit Rudolf Serkin ebenbürtig ist.
    Er ist ein fantastischer Pianist und hat vor über 10 Jahren auch einmal bei uns gastiert.
    Ich schätze Ihn außerordentlich!


    Zum allererstenmale hörte ich Ihn 1977 in seiner damaligen Rundfunkaufnahme des 2.Klavierkonzertes von Macdowell, welche mich in meiner Jugend begleitet hat.

    Zitat

    Er ist introvertiert, zurückhaltend und vielleicht etwas unnahbar


    Profi halt.......


    Zitat

    Ein bei tieferem Kontakt liebenswerter, hochgebilderter Künstler. 6 Sprachen, Flugkapitän, philosophisch angehaucht und ein exzellenter Gourmet.


    Genau so habe ich Ihn damals auch erlebt.
    Wenn ich bloß noch wüßte, was er damals bei uns gespielt hat........... :O
    Es dürfte das 3. Beethoven Konzert gewesen sein.



    LG,
    Michael

  • Oftmals wirkt Zurückhaltung eben ein wenig wie eitel oder arrogant - ich weiß das - es ist wie eine Schutzhülle, die ein Mensch um sich legt.


    Hier interessiert mich natürlich, ob unter dieser Schutzhülle einer steckt, der ein ähnliches Feuer von Emotionen, Gefühlen mit seinem Geist und seinen Fingern aufspüren und nachvollziehen kann, wie der Schöpfer der Musik.
    Bei Beethoven wird ja immer gebetsmühlenartig von der Tiefe der Gedanken gesprochen, auch schon in den zeitgenösischen Rezeptionen, aber genauso oft werden die Sonaten als der persönlichste Ausdruck seiner Musik betrachtet.


    Und meine Suche geht nach dem Menschen, der das für mich "übersetzen" kann.


    Klar für mich ist, daß jede Sonate einen anderen Favoriten hat. Das merke ich schon lange und mache mir meine eigene "Bestenliste"..
    Die - wie oben beschrieben - wohlausgewogene Interpretationsreihe
    könnte es dann vielleicht nicht sein.


    Ich warte darauf, Oppitz einmal im Konzert zu erleben, das müßte in Bonn sicher einmal möglich sein. Dann kann ich mir vielleicht ein Urteil eher erlauben, so wie bei Sokolov, Radu Lupu, Lewis, Korstick, Luccesini, Schiff (wieder demnächst bei einem Benefiz für die Diabelli Var.) u.a.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Gerhard Oppitz habe ich als sehr sympathisch kennengelernt. Was für einen Musiker nun wirklich nicht das Kriterium ist. Aber erwähnen kann man das ja.


    Als Musiker konnte ich ihn live in Köln erleben. Es muss um 1992 gewesen sein. Oppitz hatte gerade seinen Brahms-Zyklus veröffentlicht und spielte ihn in der Kölner Philharmonie. Verteilt auf mehrere Abende. Ich habe jeden dieser Auftritte erlebt.


    Damals hatte ich den Eindruck, daß bei den CD's - ich hatte sie natürlich gekauft und habe sie mir auch alle einzeln signieren lassen - der Funke zuweilen eher übersprang. So etwas ist unstreitig abhängig von der Tagesform - sowohl des Pianisten als auch des Zuhörers. Damals habe ich Gerhard Oppitz vor allem als Interpreten von Brahms und Liszt wahrgenommen.


    Ein Star ist Gerhard Oppitz gewiss nicht. Er ist mehr: er ist ein großer Pianist.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Hallo,


    ich kenne Opptitz bisher eher nur dem Namen nach. Einaml habe ich ihn im Konzert gehört:
    mit dem 2. KLavierkonzert f-moll von CHOPIN im Jahr 2005 (Dresdner Philharmonie/ N. Alexeev) Ich sass (zufäliig ) im Publikum neben seiner (japanischen?) Frau. Sie verliess das Konzert nach der Pause- eigentlich schade, denn während mich der erste Teil (und damit auch Oppitz) nicht überzeugen konnte, gehört der zweite Teil (SCHOSTAKOWITSCH Sinfonie Nr.8 ) zu meinen großartisgten Konzerterlebnissen- dank der feurigen Leitung des Gastdirigenten... (aber natürlich kann man verstehen, das sich seine Frau nur den ersten Teill anhörte....)
    Vielleicht stimmt es ja, das Oppitz von seinem Naturell eher mitr nordischer Musik überzeugen kann. Zumindest wage ich eine solche Vermutung (bei allen Problemen mit solchen Klischees) auch dank der Gesamtaufnahme der Klavierwerke von GRIEG mit G. Oppitz.



    Ich hatte mir dises 7-CD-Box vor einiger Zeit gekauft und höre die CDs seitdem in Abständen immer wieder gerne.


    Vielleicht kennt hier jemand folgende Aufnahme:



    C.M.v.WEBER
    Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 11 J. 98
    Klavierkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 32 J. 155
    Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op. 79 J. 282

    G.Oppitz/ C.Davis (rec. 1995)



    Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Von Oppitz schätze ich sehr seine Einspielung des Reger-Klavierkonzertes unter Horst Stein.


    Für mich ist das die einzige Einspielung, welche derjenigen mit Rudolf Serkin ebenbürtig ist.


    Diese Aufnahme kam mir auch in den Sinn, doch obwohl ich REGER sehr schätze, konnte ich mich mit dieser Aufnahem bisher noch nicht anfreudnen (wegen des Werkes?). Aus Deiner Aussage würde ich ja vermuten, dass Du noch eingie weitere Aufnahmen kennst. (mir sind neben Serkin nur noch die Aufnahmen mit de Groote und Erdmann bekannt). In jedem Fall wäre ich an einem Vergelich verschiedener Aufnahemn interessiert, auch wenn ich zu einem solchen Thread wenig beitragen könnte.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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  • Hallo pt_concours,

    Zitat

    Aus Deiner Aussage würde ich ja vermuten, dass Du noch eingie weitere Aufnahmen kennst. (mir sind neben Serkin nur noch die Aufnahmen mit de Groote und Erdmann bekannt).


    im Prinzip kenne ich "alle" Aufnahmen ( irgendwas übersieht man immer) :untertauch: außer der Erdmann-Aufnahme, welche mich sehr interessiert.
    Muß ich mir noch besorgen. :yes:


    Meine Großmutter kannte Erdmann gut und hat mir immer erzählt, wie abscheulich sie es fand, daß er vor dem Konzert in seinem speckigen Frack ein Nickerchen auf dem Sofa hielt.
    Andere Zeiten, andere Sitten.


    Leider ist meine Cassette mit einer Aufnahme der Widmungsträgerin Frida Kwast-Hodapp [SIZE=7]glücklicherweise[/SIZE] verschollen.


    Meine Lieblingsaufnahme ist ein Rundfunkmitschnitt in Mono mit Serkin und dem Münchner P.O. unter Rieger, welchen ich weitaus besser finde als die Aufnahme unter Ormandy.
    Serkin explodiert geradezu, diese Aufnahme ist noch weitaus spannender als die sehr gute Ormandy-Aufnahme.


    Meine [SIZE=7]am wenigsten geschätze[/SIZE] Aufnahme ist diejenige mit Amadeus Webersinke aus Dresden.
    Superlangsam................was dem Werk m.e. überhaupt nicht gut bekommt.
    Wirklich ausgesprochen behäbig.


    Oppitz kommt m.e. von den Tempi und dem Zugriff her meinen beiden geliebten Serkin-Aufnahmen noch am nähesten.


    Zitat

    In jedem Fall wäre ich an einem Vergelich verschiedener Aufnahmen interessiert,


    Ich auch.
    Oder meintest Du "vergeblich"....? :D
    :stumm:
    :angel:


    Ich liebe dieses Konzert, bitte gebe ihm noch eine Chance.


    Das Teil ist monströs, aber letztendlich muß man nur den richtigen Moment-vorzugsweise mit einem Kasten Bier und guten, gleichgesinnten
    Freunden, abpassen, um es m.e. richtig genießen zu können.


    Das wird natürlich im Konzertsaal zum Problem.............. :D


    Ich denke, das ist völlig in Regers Sinne.
    Er hat selber vor einer Aufführung dieses Konzertes erst mal in den Flügel hineingekotzt-da war das letzte Bier vor der Aufführung wohl nicht in Ordnung.
    :stumm:
    :pfeif:




    Gute Nacht,


    Michael

  • auch auf die Gefahr hin, zu sehr off topic zu geraten...


    Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Meine Großmutter kannte Erdmann gut und hat mir immer erzählt, wie abscheulich sie es fand, daß er vor dem Konzert in seinem speckigen Frack ein Nickerchen auf dem Sofa hielt.


    vermutlich fand es Erdmann auch abscheulich, daß er nur noch als Pianist in Erscheinung treten konnte, nicht als Komponist, der er eigentlich war, und zwar ein ganz ausgezeichneter (kenne nur seine beiden Sinfonien), dessen hoffnugsvolle Karriere durch die Nazis abrupt beendet wurde.


    Und damit versuche ich den Kreis notdürftig zu schließen... es ist für berühmte Musiker oft nicht leicht, sich einen Platz im Musikleben einzurichten. Der eine braucht dazu ein Nickerchen im Frack, der andere eine Aura von Unnahbarkeit (wieder andere die Wiskeyflasche etc.), das geht alles völlig in Ordnung.


    Gruß,
    Khampan

  • Hallo Michael,
    danke für die Richtigstellung. Ich alter Depp habe mich in der Programmankündigung vertan. Das 2. Werk, das Oppitz neben dem Saint-Saens 2. Klavierkonzert spielen wird, sind die Sinfonischen Variationen für Klavier und Orchester von Cèsar Frank.
    Herzlichst
    Operus

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  • Ich hatte im Forum auf ein Konzert mit Gerhard Oppitz in Heilbronn hingewiesen. Der Konzertabend war nun am 21.9. 08.
    Eigenes Gesamturteil vorweggenommen: Ein grandioses Erlebnis mit einem Gerhard Oppitz in Höchstform.
    Einige Auszüge aus der Kritik als weitere Detail-Infomation:
    Cesar Francks Sinfonische Variationen für Klavier und Orchester
    "..Oppitz erweist sich einmal mehr als intelligenter Virtuose, der seine Tastenkräfte in den Dienst breiter Farbigkeit und sanglichen Ausdrucks stellt. Er jongliert mit Charakteren, nimmt bereitwillig Stimmungen vom feinfühlig mitgehenden Orchester ab, bietet andererseits keck ausziiselierte Motivik an. Oppitz zelebriert in Schumann'scher Weltvergessenheit als Höhpunkt die sechste lyrische Variation"......
    Saint-Saens Klavierkonzert Nr.2 g-moll
    "....Eilig greift die linke Hand im zweiten Satz das Paukenmotiv auf, bei der wilden Tarantella des Schlusssatzes dominiert Oppitz souverän das Geschehen, zwingt Präzision und Gestaltung noch bei irrwitzigen Trillerpassagen auf nachvollziehbare Größe......Verdienter tosender Applaus, mit Bravorufen und Standing Ovations für den Solisten."
    Liebe Forianer, vielleicht ist es mir gelungen, Appetit auf Begegnungen mit Gerhanrd Oppitz zu machen.
    Herzlichst
    Operus

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  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem


    Ich denke, das ist völlig in Regers Sinne.
    Er hat selber vor einer Aufführung dieses Konzertes erst mal in den Flügel hineingekotzt-da war das letzte Bier vor der Aufführung wohl nicht in Ordnung.


    Ach, dann ist der Erfinder des Präparierten Klaviers gar nicht John Cage. :D

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  • [quote]Original von pt_concours


    Vielleicht kennt hier jemand folgende Aufnahme:



    C.M.v.WEBER
    Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 11 J. 98
    Klavierkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 32 J. 155
    Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op. 79 J. 282

    G.Oppitz/ C.Davis (rec. 1995)



    Ich besitze diese Aufnahme und kann sie nur nachdrücklich empfehlen. Der unglamouröse Niederbayer brilliert hier ungemein und ruft wieder einmal großartige Werke ins kollektive Bewußtsein zurück, die zu Unrecht vernachlässigt worden sind. Das herrliche Konzertstück op. 79, m.E. die bedeutendste Komposition Webers neben dem Freischütz, kenne ich von Arrau und Brendel, aber Oppitz überzeugt mich mit seiner kraftvollen und geradlinigen Gestaltung mehr. Die 1810/11 entstandenen Klavierkonzerte gefallen mir weit besser als alles andere aus der Beethoven-Zeit, was nicht von Beethoven ist (Hummel, Field, Pleyel etc.). Sie sind weniger eingängig, aber nicht schlechter als die Klarinettenkonzerte. Außerdem findet sich auf der CD auch noch die Polacca Brilliante op. 72, deren nachträgliche Orchestrierung ein gewisser Liszt Ferenc besorgte. Aufnahmetechnisch ist die CD ebenfalls sehr empfehlenswert. Insgesamt eine ungemein lohnende Repertoireergänzung!


    Seid gegrüßt,


    Cassiodor

  • Hallo !


    Wenn ich Gerhard Oppitz höre muss ich unweigerlich an seine Gesamtaufnahme der Brahms Werke für Klavier Solo hinweisen.



    Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um eine souveräne Gesamteinspielung der Werke die von einer stringenten Ausgewogenheit und auch einem gewissen Temperament ( wo angebracht ) z.B. in den Rhapsodien op. 79 lebt.


    Die Sonaten packt er kraftvoll an.
    Man erkennt " die verschleierten Sinfonien "


    Oppitz nimmt sich dann aber auch zurück wo es gefordert wird.
    Hier meine ich die op. 116 bis 119.
    Diese späten Werke ( zum Teil intovertierten Charakterstücke ) von Brahms werden vom Pianisten mit dem Raum gespielt, daß ich sagen muss :
    So sollte es sein.


    Für mich ist Oppitz sicherlich mehr der "Brahmine" als der typische Beethovenspieler.
    Wie sollte das Brahmsspiel sein ?


    " Brahmsspiel auf dem Klavier ist eine eigene Sache. Es liegt dem einen, dem anderen liegt es nicht.
    Voraussetzung zu gutem Brahmsspiel ist eine kräftige, eher fleischige Hand mit Dezimenspannung.
    Kleine, zarte Hände werden mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Gute Griffsicherheit in Akkorden und gebrochenen Klängen ist wichtiger als virtuoses Fingerspiel, denn Skalen, rasche figurationen sind bei Brahms nur ganz selten zu finden. Der dichte und die ganze Klaviatur umfassende Satz fordert aber eine ziemliche bis sehr grosse Dosis pianistischer Gewandtheit. Es gibt keine leichten Stücke von Brahms."
    ( Zitat : Klaus Wolters - Handbuch der Klavierliteratur zu zwei Händen )


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Hallo,


    vor mehreren Jahren hörte ich Oppitz mit dem Grieg'schen Klavierkonzert im Dortmunder Konzerthaus.
    Das gefiel mir sehr: Er spielte unprätenziös und holte trotzdem die ganze Dynamik aus dem Werk heraus.


    Grüße


    tukan

  • Gerade kam im Bayerischen Fernsehen ein fantastisches Proträt von und mit Gerhard Oppitz. Sein bravouröses Spiel war zu erwarten, die Elogen der interviewten Koryphäen ebenso. Dass der "stille Meister" jedoch mit so viel Eloquenz und rhetorischer Brillanz mit grundgescheiten Aussagen agierte, verblüffte sogar mich als Oppitz-Kenner. Bravissimo!
    Herzlichst
    Operus

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  • In der Zeitschrift Fono Forum würdigt der bekannte Kritiker Ingo Harden den Pianisten Gerhard Oppitz und die zuletzt bei Hänssler/Naxos erschienene CD 4010176020983 aus der Gesamteinspielung des Klavierwerks von Franz Schubert, Vol 4, 2 Scherzi D 593. Klaviersonate e-moll op. D 566, Impromptus op. 142 .
    "Der Gesamteindruck wird bestimmt durch ein gelöstes und gelassenes, technisch wie gewohnt souveränes Musizieren von großer innerer Geschlossenheit und bestechend selbstverständlicher Diktion."
    Harden favorisiert die Einspielung von Oppitz gegenüber der Interpretation von Schiff.
    Der "Marathon-Spieler" Oppitz liefert also wieder einen Beweis seines enormen Könnens besonders bei der Realisierung pianistischer Großprojekte.
    Herzlichst
    Operus

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  • Jetzt sind wir schon fast wieder fünf Jahre weiter, lieber Hans, und Gerhard Oppitz, der am 5. Feburar 1953 in Frauenau in Bayern geboren wurde,


    feiert heute seinen 62. Geburtstag.


    Zu diesem Anlass möchte ich eine Box vorstellen, de mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen ist:

    Gerade letzte Tage habe ich seine Aufnahme der Sonate Nr. 19 g-moll op. 49 Nr. 1 und heute die der Sonate Nr. 20 op. 49 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven im aktuellen Thread besprochen, und was soll ich sagen, Gerhard Oppitz setzt sich zunhemend in der Spitzengruppe meiner insgesamt 55 Beethoven-Sonaten-Pianisten fest, und seine Spielweise gefällt mir immer mehr. Nun muss ich ja sagen, dass ich ihn schon vor vielen Jahre live erlebt habe, bei uns auf dem Lande, vor gerade mal 140 Zuhörern, und gespielt hat er Brahms und Beethoven.


    Herzlichen Glückwunsch, Herr Oppitz!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,
    danke. Gestern wollte ich mit Oppitz telefonieren. Zu erreiche war jedoch nur sein Anrufbeantworter. habe versucht, - so weit das be diesem seelenlosen Apparat geht -
    herzlich zu gratulieren. Wahrscheinlich ist der Meister bereits wieder auf Tournee rund um die Welt.
    Darf ich bei allen Deinen zahlreichen Initiativen für das Forum auch an die Quellen der Freude erinnern. Deine teigehenden Beträge sind immer Quellen der Inspiration.


    Herzlichst
    Operus

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  • Diese Box hatte ich mir einst zugelegt, um Brahms´ Klavierwerke komplett zu haben. Eine gute Wahl dachte ich, bei dem Namen, den Oppitz hat. Vor Jahren war ich beim Reinhören doch enttäuscht. Die Balladen op. 10 sind schlicht interpretatorisch und klangästhetisch ein Totalausfall - selbst Barenboims mißlungene Aufnahme ist da noch "besser". Also habe ich heute die Eindrücke aufgefrischt und erst die Klavierstücke op. 119 und dann die Händel-Variationen gehört - eines der für mich schönsten Klavierzyklen überhaupt. Auch beim Wiederhören bestätigt sich mein erster Eindruck: Mit diesem Oppitz-Brahms kann ich mich gar nicht anfreunden. Die Schwierigkeit bei Brahms besteht darin, die Balance zu finden zwischen Leidenschaft und klassischer Abgeklärtheit, zwischen Wucht und Intimität, Kernigkeit und einem Feinsinn, der nie verzärtelt sowie einem vollen, schönen Ton, der zwischen Direktheit und romantischem Geheimnis balanciert - einem vitalen Musikantentum mit Tiefe als Hintergrund. Arrau, Rubinstein, Michelangeli, Katchen, Gilels oder auch Fiorentino - ihnen gelingt dieser Balanceakt. Oppitz´ Brahms hat Kraft und Wucht - aber ist auch sehr "deutsch", positivistisch-musikantisch mit einem oft einfach lärmenden Ton (der Flügel (Bösendorfer) ist alles andere als ideal intoniert!). Bei den wunderbaren Händel-Variationen gibt es - was selten aber doch vorkommt - eine "ideale" Aufnahme, welche das Prädikat "Jahrhundertaufnahme" verdient. Das ist Claudio Arrau (Philips). Bei Oppitz klingt das alles dermaßen positivistisch-vordergründig, dass die Musik jegliche Aura und jedes Geheimnis verliert. Der so typische, dunkle, schön-schillernde Brahms-Ton - er ist bei Oppitz nicht zu hören. Die ideale Balance - sie ist da einfach nicht getroffen.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Bei den wunderbaren Händel-Variationen gibt es - was selten aber doch vorkommt - eine "ideale" Aufnahme, welche das Prädikat "Jahrhundertaufnahme" verdient. Das ist Claudio Arrau (Philips).


    Das war eine der allerersten, wenn nicht sogar vielleicht die erste Klavierplatte, die ich als Student gekauft habe. Ich bin also - wie Du an anderer Stelle heute schon empfohlen hast - ganz oben eingestiegen. ;)
    Ich hatte nie das Bedürfnis, eine weitere Aufnahme zu besitzen, die von Katchen ist dann im Rahmen der GA dazugekommen. Ich habe die Aufnahme mit Arrau gerade noch einmal gehört. Einfach wunderbar.


    Zum Thema: ich hatte vor vielleicht zwei Jahren eine der Beethoven-Sonaten-CDs mit Oppitz gekauft und war ebenfalls entsetzt über den Klang des Flügels. Ich konnte darob die Interpretation gar nicht weiter würdigen.

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  • Das war eine der allerersten, wenn nicht sogar vielleicht die erste Klavierplatte, die ich als Student gekauft habe. Ich bin also - wie Du an anderer Stelle heute schon empfohlen hast - ganz oben eingestiegen. ;)
    Ich hatte nie das Bedürfnis, eine weitere Aufnahme zu besitzen, die von Katchen ist dann im Rahmen der GA dazugekommen. Ich habe die Aufnahme mit Arrau gerade noch einmal gehört. Einfach wunderbar.


    Zum Thema: ich hatte vor vielleicht zwei Jahren eine der Beethoven-Sonaten-CDs mit Oppitz gekauft und war ebenfalls entsetzt über den Klang des Flügels. Ich konnte darob die Interpretation gar nicht weiter würdigen.

    Das freut mich, lieber Lutz, dass ich mit meinen Hörvorlieben doch nicht alleine bin - und offenbar auch in Bezug auf Oppitz´ nicht berauschendem Flügelklang Bestätigung erfahre! :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Lieber Holger, lieber Lutz,


    Ihr äußert Eure Meinung über Brahms- Aufnahmen von Gerhard Oppitz. Darüber soll und kann nicht diskutiert werden. Es ist nur interessant wie unterschiedlich Interpretationen empfunden werden. Die Kritik, z. B. Joachim Kaiser, Ingo Harden, Norbert Hornik usw. lobte damals einhellig die Einspielung des gesamten Klavierwerks von Johannes Brahms und stellte Oppitz sogar in eine Reihe mit Julius Katchen. Dass es am Flügel und am Aufnahmeraum liegt kann ich mir nicht vorstellen. Oppitz nimmt bevorzugt im historischen Reitstadl in Neumarkt /Oberpfalz auf, weil dieser Raum für Piano-Aufnahmen ideal sei. Über diesen Saal wird ausgeführt: Die "Akustik dieses Saales verwandelt Klavierstücke - selbst die vertracktesten Labyrinthe von Notenkaskaden - in ein Kontinuum von Empfindungen" Bösendorfer ist eine der renommiertesten Marken. Also woran könnte es liegen?
    Ich selbst möchte nicht schon wieder ein Urteil über die Fähigkeiten und Qualitäten von Gerhard Oppitz als Brahms-Pianist abgeben. Ich habe ihn als er 11 Jahre alt war gegen viel Widerstand beim Heilbronner Sinfonie Orchester als Solist engagiert und ihm damit seinen ersten großen Auftritt verschafft. Seitdem bin ich mit ihm eng befreundet, also nicht objektiv. Nur soviel: Er spielte in der Konzertreihe 2014/2015 aus Anlass des 10 jährigen Jubiläums eines ihm gewidmeten Klavierzyklus Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op 83 in Heilbronn. Phänomenaler Erfolg. Publikum, regionale und überörtliche Presse begeistert!
    (Lieber Lutz, Oppitz wird in der Saison 16/17 wieder in Heilbronn konzertieren. Ich werde versuchen, Dich dann wieder nach Heilbronn zu locken. Vielleicht wird der Live-Eindruck dann ein ganz anderer. Verzeihung, liebe Taminos, das war eine persönliche Botschaft.)


    Herzlichst
    Operus

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  • Vielleicht ist es doch ein Unterschied, ob und wie eine Aufnahme zu Stande kommt, lieber Holger, oder ob man etwas live erlebt. Ich habe Gerhard Oppitz vor vielen Jahren an meinem damaligen Wohnort Coesfeld-Lette live erlebt mit den drei Intermezzi op. 117 und den sechs Piecen op. 118 (4 Intermezzi, Ballade und Romanze) vor der Pause und zwei Beethoven-Sonaten nach der Pause. Und es war grandios.


    Damals hatten sich mehrere Pianisten zu einem Projekt zusammengefunden, um innerhalb von zwei Jahren in Lette sämtliche Beethoven-Sonaten aufzuführen. Außer Oppitz waren dies noch, soweit ich es im Gedächtnis habe, Alfredo Perl, zweimal Bruno Leonardo Gelber und Olli Mustonen, die ich in diesem Projekt erleben durfte. Die anderen habe ich leider nicht erlebt und weiß auch nicht mehr, wer daran beteiligt war.
    Oppitz war auch der einzige, der ein gemischtes Programm dargeboten hat, und der Brahms hat nicht nur mir ausnehmend gefallen, sondern auch meiner Frau, die ja in der Beziehung eine ganz blutige Laiin war.


    Zitat

    operus: (Lieber Lutz, Oppitz wird in der Saison 16/17 wieder in Heilbronn konzertieren. Ich werde versuchen, Dich dann wieder nach Heilbronn zu locken. Vielleicht wird der Live-Eindruck dann ein ganz anderer. Verzeihung, liebe Taminos, das war eine persönliche Botschaft.)


    Lieber Hans, wenn es nicht gerade mit unserer Chorreise im Herbst 2016 in die Normandie kollidiert, würde ich mich für mein Teil gerne locken lassen, denn Oppitz live ist immer ein Gewinn.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Hans, lieber Willi
    es steht mir überhaupt nicht an den Pianisten Oppitz als Künstler zu kritisieren, dazu kenne ich viel zu wenig von ihm, die Brahms-Aufnahmen z.B. kenne ich gar nicht. Ich hatte lediglich erwähnt, dass ich eine seiner Beethoven CDs (immerhin zum Vollpreis) gekauft hatte und entsetzt war, wie die klang. Wir reden ja hier nicht von historischen Aufnahmen. Dass ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe, zeigt nachfolgende Kritik von classicstoday.com.


    Unfortunately, the diffuse and distant engineering that typifies both this release and others in Oppitz’s Beethoven cycle for Hänssler is anything but easy on the ear. In fact, it often renders the rapid scales, arpeggios, and rotary passages throughout the Waldstein and Appassionata as great big blurry gobs, supplanted by occasional metallic jangling and a foot stomp or two (the Waldstein’s Prestissimo coda, for instance). To paraphrase Mark Twain’s comments vis-à-vis Wagner, the pianist’s stylish, conscientious, and fluent interpretations may be better than they sound. And that’s a shame, because this cycle’s high points represent Oppitz’s finest playing on disc. - See more at: http://www.classicstoday.com/r…295/#sthash.2Dv6BnPx.dpuf


    Ein Kunde beim Werbepartner schreibt:


    Ich finde die Aufnahme gänzlich misslungen. Irgendwie scheint es da arge Probleme mit der Aufnahmetechnik gegeben zu haben. Das ständig präsente Echo verwandelt alles in eine riesige Kakophonie. Nicht zu empfehlen.


    Ich kann nicht beurteilen, inwieweit Herr Oppitz auf den Aufnahmeprozess Einfluss hatte, aber so etwas darf heute eigentlich nicht mehr passieren.


    Selbstverständlich bin ich jederzeit bereit, den Künstler Oppitz live anzuhören und nehme die Einladung dazu in Heilbronn gerne an.
    :hello:

  • Lieber Lutz,


    ich habe noch einmal meine Rezension vom 29. April 2014 der Waldstein-Sonate durchgelesen und kann da nicht den geringsten Hinweis auf aufnahmetechnische Mängel finden, desgleichen keine Hinweise auf irgendwelch Echos. Und in der Gesamtübersicht, in der die jüngste Aufnahme der Sonate Nr. 7 noch nicht berücksichtigit ist, liegt Gerhard Oppitz in meiner individuellen Beurteilung von 12 Beethoven-Sonaten nur einen Punkt hinter Michael Korstick. Auch bei der vom Kritiker von "Classic Today" gescholtenen Aufnahme der Appassionata kann ich das, was da gesagt wird, in keinster Weise bestätigen. Im Gegenteil, in der Appassionata habe ich Gerhard Oppitz mit Emil Gilels, Swjatoslaw Richter, Solomon, Arthur Rubinstein, Artur Schnabel und Lazar Berman auf einer Stufe. Wenn es da ständig irgendwelche Echos, "occasional metallic jangling" o. a. gegeben hätte, hätte ich das gehört.


    Hier kann man nochmal meine Besprechung der Waldsteinsonate:


    Beethoven: Klaviersonate in C-dur Nr.21 op.53 "Waldstein" - CD-Rezensionen und Vergleiche (2013)


    oder der Appassionata:


    Beethoven - leidenschaftlich: Klaviersonate Nr 23 in f-moll-op. 57 "Appassionata" - CD-Rezensionen und Vergleiche (2014)


    nachlesen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
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