Wien: Capriccio Premiere 7.Juni 08

  • Die Wiener Staatsoper hat endlich wieder ein Capriccio (Richard Strauss) im Repertoire. Schon seit längerer Zeit habe ich keinen so völlig unwidersprochenen Jubel für eine Neuinszenierung - Regie und Bühne Marco Arturo Marelli, Kostüme Dagmar Niefind - erlebt.
    Aber langsam, die Besetzung


    Dirigent: Philippe Jordan


    Gräfin: Renee Fleming
    Graf: Bo Skovhus
    Flamand: Michael Schade
    Olivier: Adrian Eröd
    La Roche: Franz Hawlata
    Clairon: Angelika Kirchschlager
    Monsieur Taupe: Peter Jelosits
    italienische Sänger: Jane Archibald, Cosmin Ifrim


    Richard Strauss liegt den Wr.Philharmonikern sehr, Philippe Jordan hat sorgfältig einstudiert, eine makellose Leistung. Ein wenig mehr schwelgend und weniger kühl hätte es an manchen Stellen sein können, das ist aber mein subjektiver Wunsch, sonst nix zu meckern.
    Die Sänger: Allen voran Adrian Eröd mit schauspielerisch und gesanglicher Meisterleistung, einen subtileren Olivier kann man sich nicht vorstellen. Bei seinem .."er komponiert mich.." kam schon fast ein wenig Beckmesser'sche Verbissenheit durch. Michael Schade stand ihm nicht nach, ein hinreissender Flamand der sehr glaubhaft macht, warum die Gräfin ihm (also der Musik) vielleicht eine Nuance mehr Sympathie schenkt als Olivier (dem Wort). Angelika Kirchschlager wie immer bildschön und stimmlich brilliant als Clairon, sie ist nur vielleicht eine Spur weniger zickige Diva als die Rolle verlangen würde. Bo Skovhus, den ich auch schon in der Rolle des Olivier gehört hatte, gibt einen etwas hypermotorischen aber sonst herrlich überzeichneten dümmlich-dekadenten Adeligen. Der La Roche ist mit Hawlata vielleicht etwas zu "jung" besetzt - ich habe die Freude gehabt noch Walter Berry in dieser Rolle zu hören. Stimmlich ist er Geschmackssache (was das einzige-ungerechtfertigte- Buh des Abends bezeugt), mir hat er gut gefallen. Die Regie bedenkt ihn auch mit einigen sehr effektvollen kleinen Gags, die Hawlata genüßlich ausspielt. Die kleineren Rollen waren durchwegs angemessen bis gut besetzt.
    Und - Renee Fleming? Wahrscheinlich liegt es an mir, ich habe sie noch nie live erlebt und kenne nur die vielen hymnischen Artikel über sie in diversen Opernzeitungen, meine Erwartungshaltung war also sehr hoch. Sie ist sehr hübsch, schauspielerisch lieb, stimmlich gut. Aber subjektiv war es eine sehr gute aber nicht die exzeptionelle Gräfin die ich mir erwartet hatte. Wunderschön, aber ohne Gänsehaut. Ich würdige die Leistung ohne von ihr berührt zu sein.


    Das Bühnenbild ist vordergründig sehr ästhetisch und auch ausgezeichnet bespielbar. Ein durchgehend intensiv blauer, glänzender Boden, runde "Paravent" elemente die immer wieder verdreht neue Blicke und Räume ergeben ohne dabei zu unruhig zu werden. Einige Elemente als Rokkoko-Spiegelwände, die sparsame Möblierung aus Acrylglas aber mit stilistischen Anklängen an die zeitentsprechende klassische Form. Nur zwei eher moderne Schreibtische für Olivier und Flamand setzen moderne Akzente und heben diese beiden Rollen zusätzlich hervor. Wunderschön der Effekt während der Mondmusik den Vorhang zu schliessen (man kann endlich mal ohne Zwischenaktivität konzentriert zuhören), danach öffnet sich der Vorhang und alle vorher geteilte Segmente ergeben einen halbrunden Spiegelsalon. Die Kostüme sind beim oberflächlichen Hinsehen klassisch, wenn man genau schaut merkt man wie geschickt sie verfremdet wurden. Klassisch aber doch zeitgemäß - es geht also doch! Kleine Kritik gibts zu dem monstösen Kleid der Gräfin im letzten Bild.
    Die Personenführung wie immer bei Marelli ausgezeichnet und jede noch so kleine Geste immer aus dem Text heraus erarbeitet. Er packt vielleicht ein wenig viel Klamauk hinein, was diesem doch so theoretisch-allegorischem Stück aber durchaus manchmal Auflockerung bringt. Köstlich seine Regiezitate zur "italienischen Oper". Marelli zeigt wieder einmal wie man modern inszenieren kann ohne dabei ein Werk zu zerstören.


    Beim Verlassen des Hauses waren eigentlich nur strahlende, glückliche Gesichter zu sehen, nur die nachfolgende Begegnung mit gröhlenden Fußballfans brachte den grauen Alltag zurück.


    Gesamturteil: ein toller Abend :jubel::jubel::jubel:


    LG
    Isis

  • Dann hoffen wir mal, dass diese Aufführungsserie auch uns irdisch und entfernungsmäßig Benachteiligten über den ORF oder eine DVD zugänglich gemacht wird. Mindestens den gräflichen Schlussgesang (nebst Mondscheinmusik) von Renée Fleming schätze ich nämlich schon seit dieser Aufnahme ganz enorm:



    Deswegen würde ich gerne mal die ganze Rollen von ihr hören und sehen - wenn es nicht schon zu spät ist :stumm:


    Danke für diesen Bericht, O Isis...


    :hello: Jacques Rideamus

  • Hallo Isis,
    ich war nur in der GP, die aber diesmal voll ausgesungen und daher auch vom sängerischen Aspekt aus beurteilt werden kann. Was du über die musikalische Seite dieser Aufführung schreibst, kann ich voll und ganz bestätigen, auch deine Enttäuschung über Rene Fleming teile ich. Sie wirkte auf mich irgendwie aseptisch, sowohl von ihrer Stimme als auch vom Spiel her.
    Deine Begeisterung über die Inszenierung kann ich aber nicht teilen, obwohl mir natürlich klar war, dass es ein Publikumserfolg werden würde. (Endlich einmal "schöne" Bühnenbilder, "schöne" Kostüme...), aber ich bin generell kein Marelli-Fan. Er hat meiner Meinung nach viele Möglichkeiten verschenkt, denn wie brennend aktuell die Frage, was heutzutage auf der Bühne wirklich zählt, ist, zeigen doch die Diskussionen im Forum.
    Besonders die von dir gerühmte Personenführung vermisste ich in vielen Szenen völlig, da wurde an der Rampe geklebt und herzerfrischend ins Publikum gesungen. Adrian Eröd ist ein Instinktschauspieler, der braucht keinen Marelli, der ihm sagt, wie er sich bewegen muss, daher wirkte er manchmal beinahe wie ein Fremdkörper, die Fleming hingegen hätte dringend eine führende Hand gebraucht. Teilweise war mir alles auch viel zu klamaukig.
    Und schließlich die Kostüme: Ich brauche keine Holzhammermethode, um zu kapieren, dass "parole e musica" eine Einheit bilden, indem Olivier und Flamand mit halbierten Kostümen herumlaufen. Auch die anderen Kostüme zitieren jeweils die der mit ihrer Träger in Beziehung stehenden Personen, das war ja noch ganz witzig und ein intellektuelles Spielchen, diese Verbindungen zu entdecken, aber Dichter und Komponist als die exakte Hälfte des jeweils anderen - nein, das ist mir zu primitiv.
    Die Idee mit dem Sich-Schließenden-Vorhang fand ich wie du wunderbar, aber sehr gefährlich, denn es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis einige Leute zu applaudieren beginnen, weil sie glauben, dass die Oper aus ist.....
    lg Severina :hello:

  • Ich teile Severinas Meinung zur Instinktlosigkeit des Publikums - bleibt zu hoffen dass die meisten Leut' es kapieren. Wir hatten so einen Effekt ja erst letztens im Falstaff (auch Marelli übrigens) wo während der Schlussfuge kurz Licht im Saal angeht und diesmal einige Touristen freudestrahlend reingeklatscht haben - ich hab allerdings danach noch nie ein so inbrünstiges "Tutti Gabbati" von einem Falstaff wie diesmal gehört ;)


    LG
    Isis

  • Dieses „Konversationsstück für Musik“, das das Alterwerk von Richard Strauss darstellt und dessen Libretto der Komponist gemeinsam mit Clemens Krauss erarbeitet hatte, gehört sicherlich nicht zu den ganz großen „Reissern“ des Opernbetriebes. Trotzdem fanden sich vor der Vorstellung genügend Besucher, die sich – zum Großteil vergeblich – um Karten bemühten. Und auch „unsere“ Anna N. gab sich die Ehre (und sah, das sei so ganz nebenbei bemerkt, in einem dunkelblauen, kurzen Schwangerschaftskleid(chen) ganz wunderbar aus – ich habe sie noch selten als so schön empfunden :jubel: :jubel: :jubel:).


    Warum also diese Nachfrage? Schlicht und ergreifend deswegen, weil dies eine der schönsten und stimmigsten Produktionen der letzten Zeit ist. Insgesamt kann man mit den Premieren der heurigen Spielzeit recht zufrieden sein – sieht man einmal von der unterirdischen „Forza“ ab.


    Capriccio vereint auf der einen Seite ein ungemein geschmackvolles Bühnenbild, für das der Regisseur Marco Arture Marelli verantwortlich war, auf der anderen Seite hervorragende musikalische Leistungen. Ein großes Lob auch für die Kostüme, die von Dagmar Niefind kreiert wurden.


    Dank des Einsatzes der Drehbühne gelangen die Szenenwechsel perfekt, die Bühne war zum Großteil in ein wunderbares Blau getaucht, die Spiegeleffekte großartig eingesetzt. Keine (Um)Deutungen der Handlung, kein Verlegen der Handlung in eine andere Zeit. Marelli gelang der Beweis, dass man eine Oper sehr wohl im 18.Jahrhundert spielen lassen kann und trotzdem nicht auf die neuesten Errungenschaften der Technik verzichten muss. Das Licht war ganz auf „Le Parole“ eingestellt, ich empfand (nach der sehr störenden und den Handlungsfluss unnötig unterbrechenden Pause) auch das kurzzeitig Erhellen des Zuschauerraumes angebracht und stimmig. Eine schöne, nicht zu übertriebene Personenführung, die ganz auf den Text abgestimmt ist – um alle Feinheiten erfassen zu können, werde ich mir diese Produktion sicherlich noch öfter ansehen. Ob geplant oder nicht, das empörte Umschwenken seines Instruments in Richtung der Bühne, als man über das Opernorchester im Allgemeinen herzog, war fast schon ein darstellerisches Kleinod des Klarinettisten des wunderbar aufspielenden Staatsopernorchesters.


    Dieses wurde umsichtig von Philippe Jordan geleitet, der nicht mehr gar so viel Angst vor den Schwelgereien der straussschen Musik hat wie noch vor einiger Zeit bei der Neueinstudierung des Rosenkavaliers. Trotzdem, er könnte meiner Meinung nach gewisse Stellen der Partitur ein wenig „zügelloser“ angehen. Aber eine feine Leistung des jungen Maestros, der ohne Zweifel zu den besten seiner Generation gehört.


    Sehr gut gelungen war das Einbeziehen der beiden jungen Tänzer in die Handlung. Nach der Choreographie von Lukas Gaudernak legte die entzückende Josefine Tyler eine Talentprobe ab, unterstützt von Vladimir Snizek. Ein wenig Zwiespältig ließen mich Cosmin Ifrim und Jane Archibald zurück, die die italienischen Sänger darstellen. Darstellerisch perfekt, vermisste ich bei Ifrim sichere Höhen (das klang schon sehr gepresst), während Archibald eine gute Leistung erbrachte. Aber vielleicht hätte ich nicht vor der Vorstellung den Blick ins Programmheft werden sollen, wo das Sängerpaar der Neueinstudierung von 1964 abgebildet war – Lucia Popp und ein gewisser Fritz Wunderlich. Naturgemäß kam da eine – den aktuellen Hauskräften gegenüber unfaire – Sentimentalität auf. Aber was soll’s – tempi passati.


    Clemens Unterreiner bewies als Haushofmeister wieder sein viel versprechendes Talent, Peter Jelosits liegen etwas „schrägere“ Charaktere sehr gut und auch die acht Diener konnten ihr schauspielerisches und sängerisches Talent zum Besten geben – Franz Gruber, Michael Wilder, Wolfram Igor Derntl, Johannes Gisser, Hermann Thyringer, Jacek Krzyszkowski, Burkhard Höft und Mario Steller.


    Die Clairon ist für Angelika Kirchschlager eine wunderbare Rolle, in der sie nicht nur ihr sängerisches, sondern auch – unterstützt von der Personenführung – ihr schauspielerisches Talent einsetzen kann. In anderen Aufführungen wäre das schon genug, um sie zum Mittelpunkt des Geschehens zu machen, doch auch, wenn die Gräfin ihren Schlussmonolog hält und es sich handlungsmäßig de facto fast alles um sie dreht, ist Capriccio ein Ensemblestück. Und dieses ist großartig besetzt.


    Franz Hawlata hatte gewisse Defizite sowohl bei den Höhen als auch Tiefen, konnte dieses Manko allerdings durch schöne Phrasierungen in der Mittellage wieder gutmachen. Die Rolle des La Roche liegt ihm aber bei weitem besser als die des Osmin. Bo Skovhus erbrachte eine solide Leistung, deklamierte köstlich und war ein Paradebeispiel des dilettierenden Möchtegern-Schauspielers, der weiblichen Reizen niemals abgeneigt ist. Hervorzuheben ist besonders seine Wortdeutlichkeit.


    Prima la musica? Oder doch prima le parole? Wenn man die gesanglichen Leistungen von Adrian Eröd und Michael Schade heranzieht, dann bleibt es beim klassischen Unentschieden. Eröd wird immer besser, seine Stimmer gewinnt auch mehr an Tiefe – und über sein schauspielerisches Talent zu schreiben, wäre sowieso Vergeudung von Druckerschwärze. Schade auf der anderen Seite hat sicherlich die schwierigeren Klippen der Partitur zu umschiffen, das gelingt ihm auch vorzüglich, vielleicht wünscht man sich ihn bei der einen oder anderen Stelle ein wenig strahlender. Auf jeden Fall liegt ihm Strauss ebenso gut wie Mozart.


    Last but not least einige Wort zu Renée Fleming. Ihr Schlussmonolog war ergreifend schön gesungen, perfekt sitzende Töne, ihre glasklare Stimme erfüllte das bis auf den letzten Platz belegte Auditorium. Sie strahlte die Würde der französischen Adeligen aus, die, wie es im Libretto sinngemäß so schön heißt, „verliebt ist, aber sie weiß nicht in wen“. Bei so einer Ausstrahlung und Präsenz sieht man wirklich gerne davon ab, dass ihre Diktion nicht immer klar war und sie – im Vergleich mit den anderen Mitwirkenden – etwas schwer zu verstehen war.


    Capriccio ist ein Kleinod, das dem Zuhörer große Konzentration abverlangt, da diesem erst beim genauen Zuhören und Verstehen des Textes auch die Schönheit der Musik erschlossen wird. Diese Stück wird nicht auf dem Silbertablett bereitet, man muss es sich selbst ein wenig erarbeiten. Diese Produktion ist dazu angetan, dieses Ansinnen leicht zu machen!!

    Hear Me Roar!

  • War gestern nochmal im Capriccio(Wien, die Inszenierung scheint auch routinetauglich - Begeisterung steigt, Publikum hat den fallenden Vorhang bei der Mondscheinmusik offenbar verstanden, nicht einmal die um mich befindlichen Touristen habe versucht zu klatschen - es gibt also noch Hoffnung fürs Publikum ;)


    LG
    Isis

  • Zitat

    Original von Dreamhunter
    Trotzdem fanden sich vor der Vorstellung genügend Besucher, die sich – zum Großteil vergeblich – um Karten bemühten. Und auch „unsere“ Anna N. gab sich die Ehre (und sah, das sei so ganz nebenbei bemerkt, in einem dunkelblauen, kurzen Schwangerschaftskleid(chen) ganz wunderbar aus – ich habe sie noch selten als so schön empfunden :jubel::jubel::jubel:).


    Sie ist wohl schon in der Babypause und beschränkt sich darauf Opernbesucherin zu sein.
    Am 06. Juni wurde sie in London bei der Villazon/Keenlyside/Furlanetto Don Carlo Premiere gesehen.


    Gregor

  • Nach elfstündigem Arbeitstag und einer Außentemperatur von über dreißig Grad, gefühlten dreißig Grad auf der Galerie nun also Richard Straussens Alterswerk, das 1942 seine Uraufführung hatte. Das Interesse an dieser Aufführung war sehr groß – ich erhielt die Information, dass es für diesen Abend besonders viele Anfragen für Pressekarten gab.


    Seit der Premiere dieser Produktion sind nun auch schon wieder fünf Jahre vergangen, allerdings wurde dieses „Konversationsstück für Musik“ erst ein Dutzend Mal in der Inszenierung von Marco Arturo Marelli, dem Haus- und Hofregisseur der Holender-Ära gezeigt. Die sehr geschmackvollen Kostüme entwarf Dagmar Niefind.


    Über Bühnenbild und Inszenierung kann man in den entsprechenden Merkerausgaben, in denen die Premierenserie besprochen wurde, nachlesen, allerdings ist anzumerken, dass eine große Verbesserung zur vorigen Direktion die wirklich jetzt genau geprobten Repertoirevorstellungen sind. Alle „Neulinge“ fügten sich problemlos in das Regiekonzept ein, auch die Premierendarsteller fanden sich wieder zurecht.


    Der Abend war als „Musikalische Neueinstudierung“ angekündigt – sprich ein Repertoireabend mit einigen Orchesterproben unter dem 73-jährigen Hausdebütanten Christoph Eschenbach. Das Staatsopernorchester, in dem der Rezensent doch einige ihm unbekannte Gesichter ausfindig macht, folgte den Intentionen seines Dirigenten, der – im Gegensatz zu Philippe Jordan, der für die Premiere verantwortlich zeichnete – sich nicht davor scheute, zum richtigen Zeitpunkt das Orchester „schwelgen“ zu lassen. Ansonsten war er den Sängern ein verlässlicher Partner, das Sextett wurde wunderbar gespielt und die Hörner hatten einen ziemlich guten Abend. Bei seinem Solovorhang hörte ich auf der Galerie zwei recht schüchterne „Buh-Rufe“, die aber beim durchaus freundlichen Applaus des Publikums auf einsamer Strecke blieben.


    Renée Fleming ist nach wie vor eine herausragende Interpretin der Gräfin Madeleine, allerdings mit Einschränkungen. Einerseits ist sie ohne das Mitlesen der Untertitel kaum verständlich (sie war an diesem Abend aber leider nicht die einzige, deren Diktion zu wünschen übrig ließ), andererseits ist ihre Stimme nicht mehr so „creamy“, wie die US-amerikanischen Kritiker schreiben. In der Höhe wird sie manchmal schon ziemlich schrill – allerdings so, dass es (noch) nicht störend wirkt. Ihre Erscheinung ist sehr nobel, doch erinnerte sie mich in ihrem Gehabe mehr an die „Rosenkavalier-Marschallin“ als an die gemäß Libretto doch recht junge Capriccio-Gräfin.

    Dass der Graf in Capriccio wirklich so ein etwas degenerierter Adeliger ist, wie ihn laut Regieanweisungen Bo Skovhus darzustellen hat, wage ich zu bezweifeln. Allerdings war Skovhus für einige heitere Einlagen zuständig. Gesanglich war er guter Durchschnitt und fiel nicht besonders auf.


    Michael Schade ist auch schon seit der Premiere als Flamand dabei. Seine Stimme wird immer metallischer und passt gut zu Strauss-Partien. Markus Eiche fiel sowohl was die Wortdeutlichkeit, die Stimmkraft und das Timbre betrifft sehr positiv auf. Es war erfrischend zu hören, dass er sich, seitdem er das Ensemble der Staatsoper verlassen hat, sehr gut weiterentwickelt hat. Er war an diesem Abend einer der großen Pluspunkte.

    Nicht ganz glücklich konnte man mit dem La Roche des Kurt Rydl sein. Rydls nach wie vor mächtiger Bass hat keinerlei Probleme in der Tiefe, die höheren Töne konnte er geschickt kompensieren, doch leider hatte er einen Abend, an dem sein Tremolo ziemlich stark war und seinen schauspielerisch absolut großartigen Eindruck doch ziemlich trübte. Die Perücke stand ihm recht gut – von der Galerie aus sah er ein bisschen wie Dave Stewart von den Eurythmics as, der in den 80er-Jahren gemeinsam mit Annie Lennox einer der wichtigen Musiker der Pop-Kultur war. Insofern gar kein so schlechter Vergleich – war nicht Oper auch so etwas wie Pop-Kultur im 18.Jahrhundert?


    Bleiben wir gleich mit Vergleichen zur modernen Popkultur – Benjamin Bruns wirkte auf mich wie Heath Ledger in „The Dark Knight“. Excellente Maske!!! Da es wahrscheinlich nicht wirklich einfach ist, auf den „Mini-Gondeln“, die von der Dienerschaft herumgeschoben werden, zu singen, wage ich da kein endgültiges Urteil – nur das, dass Bruns nach wie vor in einer sehr guten Verfassung ist und seine tollen Leistungen der Holländer-Serie bestätigt hat. Seine Partnerin Íride Martínez spielte sehr gut, kam aber gesanglich nicht an Bruns heran.


    Michael Roider war ein eher unauffälliger Monsieur Taupe, die beiden Tänzer erledigten ihre Sache ohne Fehl und Tadel. Während Josefine Tyler schon bei der Premiere dabei war, ist Samuel Colombér erst später in die Produktion eingestiegen.


    Angelika Kirchschlager erfüllte die Figur die Clairon mit viel Charme, etwas Berechnung und etwas zu wenig Diven-Haftigkeit. Sie bestach durch klare Diktion, einer schönen, warmen Mittellage. Etwas mehr Fülle bei den tieferen Stellen wäre schön gewesen.

    Schlussendlich noch ein paar Worte zu Clemens Unterreiner. Es ist wirklich interessant, wie sehr es ihm gelingt, eine Rolle wie die des Haushofmeisters mit Leben zu erfüllen – auch wenn er kaum etwas zu singen hat. Eine wirklich Bühnenpersönlichkeit, die sich seit der Premiere zur Luxusbesetzung entwickelt hat!


    Rollendeckend agierten die acht Diener – Wolfram Igor Derntl, Michael Wilder, Martin Müller, Johannes Gisser, Jens Musger, Oleg Zalytskiy, Burkhard Höft und Konrad Huber.


    Der Schlussapplaus war sehr wohlwollend, die allergrößte Zustimmung erhielt Renée Fleming, gefolgt von Kurt Rydl und Angelika Kirchschlager.


    Capriccio ist meiner Meinung nach ein Stück für Kenner (ohne mich jetzt als solchen bezeichnen zu wollen) – es gibt viele kleine, witzige Sequenzen in der Partitur, viele Anspielungen und das Libretto ist brandaktuell (gut, insgesamt haben ja fünf Personen daran gearbeitet, obwohl nur Richard Strauss und Clemens Krauss angegeben sind). Ich würde in diesem Fall den „Siegeslorbeer“ der „parola“ überreichen!

    Hear Me Roar!

  • Richard Strauss' letzte vollständige Oper Capriccio ist ein Werk, mit welchem ich mich bis jetzt noch in keiner Weise beschäftigt habe. Weder, dass ich dieses Stück zuvor auf der Bühne gesehen, noch mir in Aufnahmen angehört hätte. In den letzten Tagen nun sind mir zwei Inszenierungen "über den Weg gelaufen", die ich schon vor längerer Zeit auf den PC heruntergeladen habe: Zum einen handelt es sich um eine Produktion des Théâtre Royal de la Monnaie (Brüssel, 2016), zu welcher ich im Netz leider nur einen kurzen Ausschnitt finden konnte


    [zuletzt aufgerufen am 10.08.2019]


    (Es singen u.a. Sally Matthews (Gräfin), Charlotte Hellekant (Clairon), Dietrich Henschel (Graf), Edgaras Montvidas (Flamand), Lauri Vasar (Olivier), Kristinn Sigmundsson (La Roche); Dirigent Lothar Koenigs; Inszenierung David Marton)


    Und zum anderen die in diesem Thread besprochene Marelli-Inszenierung aus Wien, welche bei youtube (noch) vollständig abrufbar ist


    [zuletzt aufgerufen am 10.08.2019]


    Zum Werk wäre wohl anzumerken, dass es sich um eine sehr ungewöhnliche Oper handelt, die sich in geradezu philosophischer Art und Weise mit der eigenen Gattung im Allgemeinen, mit sich selbst im Speziellen und mit der berühmt-berüchtigten Frage nach dem Prima la musica, dopo le parole beschäftigt. Insofern dürfte Strauss' Alterswerk auch nicht unbedingt etwas für all die Mit-Taminos sein, denen philosophische bzw. intellektuelle Betrachtungen im Zusammenhang mit der Oper nicht so sehr liegen. Bei aller "Verkopftheit" jedoch spürt man m.E. an vielen Stellen im Text oder in der Musik auch eine feine Selbstironie, etwa wenn die Protagonisten das geeignete Thema einer neuen Oper verhandeln und dabei auch musikalisch auf Strauss' Ariadne und Daphne rekurriert wird. Auch ist diesem Werk eine - für mein Empfinden fast schon Strauss-typische - Melancholie vor allem in der Figur der Gräfin angelegt, was z.B. auch sehr an die Zeichnung der Rosenkavalier-Marschallin erinnert.

    Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass dieses sogenannte "Konversationsstück" (die Bezeichnung stammt m.W. vom Dirigenten der Uraufführung 1942 in Wien und Colibrettisten Clemens Krauss) nicht leicht zu inszenieren ist. Immerhin spielt sich praktisch die gesamte Handlung, wenn man von einer solchen überhaupt sprechen mag, in der Musik und in den Dialogen ab. Umso wichtiger ist da natürlich die Textverständlichkeit der einzelnen Sänger, welche in beiden Produktionen gegeben ist - in Brüssel vielleicht sogar noch etwas mehr, als in Wien. David Marton verlegt die Handlung wohl in die Zeit der Entstehung, also in die 30er bis 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Man sieht einen kleinen (Privat?)-Theatersaal von der Seite mit der Bühne zur Linken und den Zuschauerreihen zur Rechten. Das Spiel der Sänger wirkt konzentriert und ich hatte beim Ansehen wirklich das Gefühl, dass die Frage Prima la musica, dopo le parole hier wirklich ernsthaft verhandelt wird.

    Ganz anders sieht es leider bei Marellis "All fantastic in plastic"-Inszenierung aus: Wenn ich einmal von der ganzen grauenvollen Acrylplastik-Szenerie absehe, deren Stühle jedem sogenannten Regietheater-Regisseur hier schon längst um die Ohren geflogen wären, muss ich feststellen, dass Marelli mit dem Stück anscheinend absolut nichts anzufangen weiß. Die Figuren des Grafen und des italienischen Paares geraten m.E. zu Knallchargen, der Ballett-Szene ist mit der Darstellung von Rotkäppchen und dem Bösen Wolf wenig gedient. - Ganz hervorragend übrigens in Brüssel mit drei immer wieder auftretenden Balletttänzerinnen besetzt, einer Ballettschülerin, einer jungen Balletttänzerin und einer alten Frau. Und in allen dreien sieht die Gräfin auch einen Teil ihres eigenen Lebens. - Und ihn Wien schließlich am ärgerlichsten, Kürzungen! Zumindest die Passage, in welcher auf die Ariadne und die Daphne verwiesen wird, fehlt einfach:


    Olivier Wie würde Euch »Ariadne auf Naxos« gefallen?

    Flamand Schon zu oft komponiert.

    La Roche Die bekannte Gelegenheit zu sehr vielen, langen Trauerarien.


    [...]


    Der Graf Alltägliche Dinge - - - Es fehlte nur noch der Trojanische Krieg!

    La Roche Auch Ägypter und Juden, Perser und Römer haben wir genug in unseren Opern. Wählt doch einen Vorwurf, der Konflikte schildert, die auch uns bewegen.


    Ansonsten findet sich in Wien allerhand Klamauk und auch die Idee, Olivier und Flamand quasi als Komponist und Librettist in die Handlung ein- und am Schluß wieder aus ihr heraustreten zu lassen, bleibt sinnlose Episode. Einzig scheint mir die Inszenierung auf den großen Schlussmonolog der Gräfin hinauszulaufen, wobei Marelli sich dann die zwei vorausgehenden Stunden voller Rokoko-Einfallslosigkeit auch hätte sparen können.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Richard Strauss' letzte vollständige Oper Capriccio ist ein Werk, mit welchem ich mich bis jetzt noch in keiner Weise beschäftigt habe.

    Hinreißend, wie man auf dieser Grundlage die Marelli-Inszenierung (ich habe diese in Dresden zwischen 1995 und 2003 häufig erlebt und genossen) so pauschal verumglimpfen ("zwei Stunden sparen können" und ähnlicher Blödsinn) kann... :thumbdown:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hinreißend, wie man auf dieser Grundlage über die Marelli-Inszenierung (ich habe diese in Dresden zwischen 1995 und 2003 häufig erlebt und genossen) mal die Totalverdammnis ("zwei Stunden sparen können" und ähnlicher Blödsinn) ausrufen kann... :thumbdown:

    Immerhin hatte ich eine Vergleichsinszenierung. Und bitte: Hier wird sich allenthalben auf der Basis einzelner Bilder oder gar nur Beschreibungen/Kritiken anderer zu ungesehenen Inszenierung geäußert. Da finde ich das komplette Anschauen (teilweise Szenen mehrfach) inkl. Blick in das Textbuch schon ziemlich weit vorne. Und glaube mir, auch wenn ich Capriccio schon einhundermal gesehen hätte, fände ich die Inszenierung immer noch keinen Deut besser. Vielleicht wirkt das Ganze live weniger nach billigen Plastik, aber insgesamt dürfte sich an meiner Einschätzung trotzdem wenig ändern. Das das Ganze auch in Dresden gelaufen ist, war mir natürlich nicht bekannt.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Und glaube mir, auch wenn ich Capriccio schon einhundermal gesehen hätte, fände ich die Inszenierung immer noch keinen Deut besser.

    Das ist reine Spekulation. Fakt ist, dass du diese Oper offenbar noch nie live erlebt hast.

    Letztlich finde ich deine Pauschalverumglimpfungen traditioneller Inszenierungen vom Niveau her etwa auf dem Level von Gerhard Wischniewskis Pauschalverumglimpfungen von Regietheater-Inszenierungen. Die verbale Argumentationskette ist in beiden Fällen dünne und platt!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • (ich habe diese in Dresden zwischen 1995 und 2003 häufig erlebt und genossen)

    Und dann noch einmal 2014 mit Fleming unter Thielemann (habe jetzt in das Video reingeschaut, die Inszenierung scheint mir mit der Dresdner identisch zu sein, um nicht zu sagen, dass es sich um eine Übernahme aus Dresden, Premiere war schon 1993, nach Wien handelt).

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Und dann noch einmal 2014 mit Fleming unter Thielemann (habe jetzt in das Video reingeschaut, die Inszenierung scheint mir mit der Dresdner identisch zu sein, um nicht zu sagen, dass es sich um eine Übernahme aus Dresden, Premiere war schon 1993, nach Wien handelt).

    Sollte es sich tatsächlich um eine Übernahme aus Dresden von 1993 handeln, ist die natürlich interessant und wird, soweit ich es überblicke, leider in keinem der Vorbeiträge erwähnt. Interessant deshalb, weil die Ganze Ausstattung, die für mich, wie gesagt, eben sehr nach Plastik aussieht (was sie ja wohl auch ist), dann sozusagen "in die Zeit" passt, also in die 80er und 90er. Und bitte, ich meine dies jetzt erstmal vollkommen ohne Wertung.

    Ob es übrigens sinnvoll ist, eine demnach bereits 15 Jahre alte Inszenierung (Premiere in Wien 2008?) noch zu übernehmen, finde ich schwierig zu beurteilen. Klar, auch der weit ältere Berghaus-Tristan von 1988 ist 2016 auf Reisen nach Bogotá gegangen, allerdings nur als Gastspiel. In Wien hingegen wurde die Produktion ja offenbar ins Repertoire übernommen.


    Musikalisch übrigens finde ich die Aufnahme aus Wien auch nicht so stark, Rydl schnarrt stellenweise schon sehr und Flemming wirkt auf mich etwas steril. Gut finde ich Schade und Eiche. Eschenbachs Dirigat geht für mich in Ordnung, allerdings kann ich mir vorstellen, dass Thielemann deutlich mehr aus dem Stück herauszuholen vermag. Da ist wiederum Koenigs aus Brüssel wirklich höhrenswert, wir er z.B. mit m.E. klug gesetzten Pausen arbeitet.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • weil die Ganze Ausstattung, die für mich, wie gesagt, eben sehr nach Plastik aussieht

    Das sah live für mich überhaupt nicht so aus. Eher eine Mischung aus gläsern und eben Dekorationsteilen in einem modernen Stil. Die Raumwirkung des Bühnenbildes war in Dresden absolut überzeugend - und Marelli ist ja Bühnenbildner, der als solcher mit bedeutenden Regisseuren wie Kupfer u.a. zusammengarbeitet hat, bevor er dann selbst Regie führte. Die Ausstattung war mir bei "Capriccio" allerdings völlig schnuppe. Es ist ja ein Konversationsstück (so der genaue Untertitel) und diese Konversation wurde szenisch zugelassen und durchaus beglaubigt - mit allem Witz, der eben auch in Text und Musik steckt. Allerdings geht dieses "Konversationsstück" auch wunderbar konzertant, wenn die Sänger(-persönlichkeiten) vor dem Orchester stehen, singen und auch mimisch-gestisch miteinander agieren, wie ich 2004 in der Usher Hall zu Edinburgh erleben durfte.

    Rydl schnarrt stellenweise schon sehr

    Den habe ich in dieser Rolle immer erfolgreich umschifft.

    Flemming wirkt auf mich etwas steril.

    Die hat mich 2014 in Dresden auch nicht vom Stuhl gehauen...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Kannst Du dich erinnern, ob es die Striche (also mindestens den einen) auch schon in Dresden gegeben hat?

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Welchen?


    (Im Übrigen kann das 2014 bei der Neueinstudierung unter Thielemann natürlich ganz anders gewesen sein, als in den Neunzigern unter Prick.)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe jetzt nochmal in das Wiener Video reigeschaut. Diese stelle fehlt dort tatsächlich - unglaublich!

    Ich bin mir inzwischen auch nicht mehr sicher, sondern sehr im Zweifel, ob die Ausstattung (Bühnenbild und Kostüme) wirklich so sind, wie sie in Dresden waren. Da habe ich einen viel helleren Raum in Erinnerung und einige Details (man bekommt ja zumeist Ausschnitte statt der Totalen geboten) kommen mir auch nicht sehr bekannt vor. Die Personenregie dürfte sich aber nicht wirklich verändert haben.

    Rydl wirklich furchtbar, Skovhus aber eigentlich genau so abgesungen und Fleming klingt teilweise auch arg überreif.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Die Diener-Szene ist nach meinem Eindruck in Wien völlig identisch inszeniert, wie sie in Dresden war, da habe ich auch wieder eher das Gefühl, dass die Ausstattung doch identisch ist.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Habe etwas gesucht, aber nur das hier gefunden: https://www.dnn.de/Nachrichten…umsjahr-an-der-Semperoper. Demnach jedoch ist es definitiv eine andere Inszenierung. In Wien kommt Marelli aus dem Blau nicht heraus. Und die Stühle in Dresden wirken auch deutlich weniger nach Plastik.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Mag sein. Es ist immer schwierig eine Videoaufzeichnung und einen Liveeinruck zu vergleichten. Im Raum macht man sich seine "Bildregie" selbst, bei der Aufzeichnung bekommt man sie vorgesetzt, sieht auft vergrößerte Details, die man live nie sieht.

    Beim Bayreuther "Tannhäuser" soll es ja im 2. Akt permament zwei übereinanderliegende Ebenen gegeben haben - gesehen hat man in der Fernseh- und Kinoübertragung wohl immer nur eine davon.

    Unabhändig davon gehe ich davon aus, dass es sich zwar um eine andere Szenieung (Dresden wirkte überhaupt nicht nach Plastik) handelt, nicht wirklich jedoch um eine andere In-Szenierung.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Unabhändig davon gehe ich davon aus, dass es sich zwar um eine andere Szenieung (Dresden wirkte überhaupt nicht nach Plastik) handelt, nicht wirklich jedoch um eine andere In-Szenierung.

    :hahahaha:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich habe damals die Premiere der Inszenierung in Wien live erlebt. Habe mir wirklich Mühe gegeben, einen Zugang zu diesem Werk zu bekommen und mir in zwei folgenden Serien (im Herbst des Premierenjahres sowie im Mai oder Juni 2010) noch Vorstellungen der Produktion live angesehen. Es ist mir bis heute leider nicht gelungen. Was aber nicht heißt, dass das nicht noch irgendwann passiert.

  • Ich habe vor knapp einem Jahr die Frankfurter Inszenierung von Brigitte Fassbaender mit großem Vergnügen gesehen. Meine Gräfin war Kirsten MacKinnon, Clairon Tanja Ariane Baumgartner.


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    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Capriccio hab ich nur. einmal live an der Rhein Oper erlebt. Die Inszenierung von Tobias Richter wurde aber leider nach nur einer Vorstellung abgesetzt. Meine Grâfin war Alexandra von der Weth und als Theater Direktor konnte man einen ganz jungen Hans Peter Kònig erleben.

  • Ich kenne die Oper nur von DVD. Da besitze ich zwei Aufnahmen: Außer der Aufnahme aus Wien, in der mich besonders Renée Fleming, Michael Schade und Markus Eiche begeistert haben, habe ich auch noch die etwas ältere Aufnahme mit Kiri Te Kanawa, David Kuebler und Simon Keenlyside, die mir ebenfalls gut gefällt. Die Wiederaufnahme dieses Themas hat mich angeregt, mir die Aufnahme aus Wien in den nächsten Tagen wieder einmal anzusehen.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich habe Capriccio in Duisburg gesehen und nach der Úbernahme Premiere gab es nur noch eine Vorstellung da es wohl schwierig war, Ersatz für Alexandra von der Weth zu finden.

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