TMOO - Elisir d'Amore, L'

  • cd Sony 1977



    Dirigent: John Pritchard, Chor und Orchster Covend Garden - 4
    Adina - Ileana Cotrubas - 5
    Nemorino - Placido Domingo - 4
    Dulcamare - Sir Geraint Evans - 5
    Belcore - Ingvar Wixell - 5
    Gianetta - Lilian Watson - 4


    Werung: 27/6 = 4,5


    Hab da noch die 2er LP CBS aus 1977


    Lieb Grüße Peter, aus Wien


  • DVD


    Alfred Eschwé, Wiener Staatsoper 2005: 4,5 (weit mehr als Repertoire)


    Adina (Anna Netrebko): 5 (ANs beste Leistung, seit ich sie kenne)


    Nemorino (Rolando Villazón): 5 (Einiges ist gewöhnungsbedürftig, aber das Zusammenspiel und die Intensität sind bezwingend)


    Belcore (Leo Nucci): 4 (Gesanglich mehr 3 bis 3,5, aber unheimlich bühnenpräsent und noch immer von großer Ausstrahlung, daher die Aufwertung)


    Dulcamara (Ildebrando d'Arcangelo): 4,5 (Keine Standardinterpretation, aber schwungvoll und blendend gesungen und gespielt)


    Giannetta (Inna Los): 4



    Gesamturteil: 27 : 6 = 4,5



    Die Inszenierung, ursprünglich von Otto Schenk, wird zu recht "nach Otto Schenk" angekündigt; sie ist lustig und einfühlsam, ohne jetzt irgendwelche herausragenden Elemente zu bieten. das Bühnenbild von Jürgen Rose zählt zwar nicht zu dessen großen Leistungen, "funktioniert" aber bestens und ist stimmig. Gutes Teamwork wirkt immer gut! Ich würde daher 4 geben.


    LG


    Waldi



  • Hach, ich kann es mir leicht machen. :D Danke Waldi. :jubel:


    Bitte verdoppeln.


    LG


    Maggie



  • ... auch ich kann´s mir leicht machen, denn Waldi bringt auch die Verbalbewertungen auf den Punkt.


    Bitte diese Wertung auch für mich notieren!



    LG, Elisabeth


  • Auch ich möchte mich dieser Benotung, vom ganzen Herzen, anschließen. Peter aus Wien.

  • DVD Virgin 2005



    Alfred Eschwé, Wiener Staatsoper 2005: 4,5 (geschickte Tempowechsel, aber den oft zu lauten Chor muss er sich anrechnen lassen)


    Adina (Anna Netrebko): 4,5 (Endlich mal eine singende und engagiert spielende und nicht nur kokett zwitschernde Adina. AN ist nicht nur wunderbar rollendeckend, sondern wird im Verlauf der Oper immer besser und ist gegen Ende richtig großartig, aber Anlaufschwierigkeiten mit gelegentlichen Steifheiten und ein paar Probleme mit tieferen Tönen kosten sie einen halben Punkt)


    Nemorino (Rolando Villazón): 5++ (Wenn man je einen Sänger chaplinesk nennen konnte, dann ist er das. Und dann noch stupend gesungen. Besser geht es nicht!)


    Belcore (Leo Nucci): 3,5 (Würde er doch nur so singen, wie er spielt. Leider bellt er öfter als selbst einem Sergeanten gut ansteht)


    Dulcamara (Ildebrando d'Arcangelo): 5 (Wie Waldi sagt: schwungvoll und blendend gesungen und gespielt. Einer der besten Dulcamaras, die ich kenne, zumal er gut unterhalb der Schwelle des Übertreibens bleibt. Ich konnte keinen Grund für einen Abzug entdecken)


    Giannetta (Inna Los): (3,5 - So unauffällig, dass ich sie aus meiner Wertung heraus lasse)


    Gesamturteil: 22,5 : 5 = 4,5


    TQ: 3,5 (manchmal sind die Mikrophone schlecht positioniert, so dass der Chor zu oft die Solisten erschlägt)


    Regie (ex Otto Schenk): 3 (wenn ich noch einmal Ringelreihen in der komischen Oper sehe, werde ich womöglich dauerhaft seekrank. Regie findet kaum statt und was gefällt, geht offensichtlich auf die große Spielfreude der Darsteller zurück, wobei AN davon hätte profitieren können, dass sie nicht ganz ihren Spzialitäten überlassen bleibt)


    Der Gesamteindruck der DVD ist weit besser als die Summe ihrer Noten, und das verdankt sie zum größten Teil der unbändigen Spelfreude ihrer Protagonisten, allen voran ein in dieser Rolle schier unübertreffllicher Rolando Villazon die zudem (Nucci und ganz zu Beginn AN ausgenommen) tadellos bis zuperb singen. Eine richtige Gute-Laune-Aufnahme, die man allen Liebhabern der Gattung nicht genug ans Herz legen kann.


    :hello: Jacques Rideamus



  • Ich verdopple hier in den Sängerwertungen Rideamus und will nur noch einige persönlche Kommentare dazu abgeben.
    Anna Netrebko hat mch SEHR positiv in dieser Rolle überrascht- sie ist Adina wie sie leibt und lebt und Alles Problematische ist wie weggewischt. Tolle Leistung-davon mehr bitte!


    Villazon hat mich zu Tränen gerührt und das musste dann der arme Gregor ausbaden..... :untertauch: Wie er den Nemorino gibt, ist einfach unglaublich-ein solch authetnsich verliebter und " einfaltspinseliger" liebenswertester Tolpatsch ist mir noch nciht untergekommen. Und wie er nach der Furtiva Lagrima den Applaus entgegennimmt und dann die Arie wiederholt-da wars um mich geschehen :faint::angel::jubel:



    Die Inszenierung fand ich genau wie JR ledier nicht existent. Wenn Schenk nicht solche hervorragenden Darsteller gehabt hâtte, wäre das gründlich in die Hose gegangen.
    Und es gab durchaus Momente, wo A. und R. ein bisschen Persoennregie hâtten vertragen können. Manches wirkte doch sehr unkoordiniert und improvisiert im schlechteren Sinne. Der Nemorino ist ja damit noch halbwegs authentisch aber die Adina schon weniger. Dafûr allenfalls 2 Punkte!
    Aber tant pis! Um der Sänger und der musikalischen Gestaltung wegen lohnt sich diese DVD allemal.


    Fairy Queen


    Die sich hierauf ergebende Diskussion habe ich in diesen Thread verschoben, da hier nicht diskutiert werden sollte, um die Textthreads nicht überflüssig zu machen:
    Triumph des Quacksalbers - Gaetano Donizetti: L´Elisir d´Amore J.R. II

  • cd DG, Studioaufnahme 1989


    Dirigent: James Levine, Orchester der Metropolitan Opera New York - 4 (Donizetti ist nicht Verdi, aber Levine nimmt hn immerhin ernst - etwas zu ernst sogar. Das Vorspiel passt besser zur LUCIA)


    Adina: Kathleen Battle - 4,5 (sie singt wunderschön, ist aber zu leicht für Levines viel gewichtigere Auffassung, was aus ihr eine brillante Soubrette macht. Nicht ihre Schuld, aber trotzdem ein Missverhältnis)


    Nemorino: Luciano Pavarotti - 5 (für mich der beste Nemorino, bis der ganz andere Rolando Villazon bewies, dass man die Partie nicht nur als Tenore di grazia singen und besser gestalten kann)


    Belcore: Leo Nucci - 4,5 (hier war er noch deutlich besser als später in Wien bei gleich guter Charakterisierung, nur an Volumen und Tiefe hapert es manchmal ein wenig)


    Dulcamara: Enzo Dara - 4 (Ein guter Charakterbuffo. Nicht mehr, aber auch nicht weniger)


    Gianetta: Dawn Upshaw - (5 - optimal für die kleine Rolle, die ich trotzdem nicht mitwerte)


    Wertung: 22/5 = 4,4


    TQ: 4,5


    Wenn jemand Levine mal gesagt hätte, dass die Oper eigentlich eine Komödie ist und kein Rahmen für ein Stimmfeuerwerk mit gewichtigem Orchester, könnte das mindestens unter dem Strich die beste cd-Aufnahme mit zeitgemäßem Klang sein. So aber kommt die Aufnahme über ein routiniertes Studioprodukt mit einem hervorragenden Sängerensemble leider nicht hinaus, weshalb das Ganze weniger überzeugend wirkt als die Summe seiner Teile.


    :hello: Jacques Rideamus

  • cd Sony 1977



    John Pritchard, Orchester des ROH Covent Garden - 3,5 (sehr solide, aber so ganz springt der Funke nicht über)
    Adina - Ileana Cotrubas - 5 (wunderbar)
    Nemorino - Placido Domingo - 4 (er singt wunderschön, aber ich höre nicht einen Nemorino, sondern einen lebenserfahreneren Landedelmann)
    Dulcamare - Sir Geraint Evans - 4 ( die letzte Prise Humor fehlt mir)
    Belcore - Ingvar Wixell - 4 (gut, aber auch hier noch mit Luft nach oben)
    Gianetta - Lilian Watson - 3,5 (ordentlich, aber unbedeutend)


    Wertung: 24/6 = 4



    LG, Elisabeth

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  • cd EMI 1958



    Es war eine meiner ersten selbstgekauften Schallplatten - ich habe sie zahllose Male gespielt und mit größtmöglichem Vergnügen gehört. Und dann kam die Aufnahme als CD auf den Markt - und die besitze ich natürlich auch.
    Für mich - und nicht nur für mich - ist dieser im August 1958 eingespielte "L´elisir d´amore" immer noch DIE Referenzaufnahme.


    Dirigent: Tullio Serafin, Chor und Orchester der Mailänder Scala - 5
    Adina - Rosanna Carteri - 4,5
    Nemorino - Luigi Alva - 5
    Dulcamara - Giuseppe Taddei - 5
    Belcore - Rolando Panerai - 5
    Gianetta - Angela Vercelli - 4


    Wertung: 28,5/6 = 4,75



    Michael 2

  • cd Decca 1997



    Orchester der Lyoner Oper; Evelino Pido - 4 (sehr sorgfältige, aber zuweilen leicht schleppende und dann wieder überhetzte Kapellmeisterarbeit. Unausgeglichen auf hohem Niveau)


    Adina: Angelina Gheorghiu - 3 (eine Diva im unverstandenen und stimmlich nur teilweise bewältigten Terrain, obwohl sie sich ganz auf ihren - nicht sonderlich imposanten - Gesang konzentriert)


    Nemorino: Roberto Alagna - 3 (meist ordentlich gesungen, aber bar jeder individuellen Interpretation. Das herunter transponierte "Una furtiva lacrima", das er dafür unnötig verziert, ist nahe der Peinlichkeit)


    Belcore: Roberto Scaltriti - 3 (meist sauber gesungen, aber wenig gestaltet)


    Dulcamara: Simone Alaimo - 3 (mit seiner etwas dünnen, wenn auch nicht ungefälligen Stimme ist er leicht überfordert, und anscheinend unfähig, das durch Humor auszugleichen. Für diese Rolle fehlt ihm noch die Routine zum Überspielen der Bemühung)

    Gianetta: Elena Dan - (2 - schon ihre ersten Töne im Chor alarmieren. Wird wegen relativer Bedeutungslosigkeit nicht mit gewertet)


    Wertung: 16/5 = 3,2


    TQ: 4


    Ich kenne die DVD der Aufführung nicht, auf der diese Studioeinspielung beruht, habe aber nach diesem akustischen Zeugnis auch keine Lust, dies zu ändern. Alles hört sich an, als gingen Sänger, die vermeintlich Besseres gewohnt sind, mit snobistischem Desinteresse in den Niederungen der komischen Belcanto-Oper slummen und achteten nur darauf, ihr stimmliches Niveau ordentlich herauszustreichen, was immer wieder ins Gegenteil zur Decouvrierung führt. Trotz insgesamt durchaus professionellem Niveau wäre diese Aufnahme angesichts der Konkurrenz allenfalls Fans des Paares Alagna/Gheorghiu nahe zu legen, selbst wenn sie dereinst deutlich billiger zu haben sein sollte.


    :hello: Jacques Rideamus

  • [quote]Original von brunello
    cd EMI 1958



    Dirigent: Tullio Serafin, Chor und Orchester der Mailänder Scala - 5
    Adina - Rosanna Carteri - 4
    Nemorino - Luigi Alva - 5
    Dulcamara - Giuseppe Taddei - 5
    Belcore - Rolando Panerai - 5
    Gianetta - Angela Vercelli -


    Wertung: 24/5 = 4,8


    Ich habe zwar nur einen LP-Querschnitt dieser Aufnahme, kann aber auf dieser Basis Brunellos Wertung weitgehend bestätigen. Nur mit Rosanna Carteri bin ich nicht ganz so glücklich, und die Gianetta werte ich wie üblich nicht, zumal sie auf meinem Querschnitt kaum vorkommt. So kommt unter dem Strich sogar eine leicht höhere Wertung heraus. :D


    :hello: Jacques Rideamus


  • Bitte verdoppeln! Endlich jemand, der diese so hoch gejubelte Aufnahme genauso mäßig findet wie ich! (Ich kenne übrigens auch die der DVD vorangehende TV-Übertragung, an meinem Urteil hat sie nichts geändert!)
    lg Severina

  • (rekonstruiert, da vorige Wertung versehentlich überschrieben)


    cd EMI 1966


    (leider nicht mehr am Markt, daher kein Bild)


    Orchester der Oper Rom; Francesco Molinari-Pradelli - 4,5 (Mitreißende Kapellmeisterarbeit im meisterhaften Sinn des Wortes. Das Orchester ist leider ncht Spitze)


    Adina: Mirella Freni - 4,5 (Diese Nadina ist wunderschön gesungen, aber ein wenig geht das Spritzig-Witzige unter ihrer Kultiviertheit unter)


    Nemorino: Nicolai Gedda - 4,5 (ebenfalls superb gesungen, aber so ganz authentisch ist sein etwas zu nobler Bauernjunge nicht. Damit passt er allerdings sehr gut zu seiner Partnerin)


    Belcore: Mario Sereni - 4 (idiomatisch, sauber gesungen, aber zu routiniert charakterisierend)


    Dulcamara: Renato Capecchi - 5 (für diesen Vollblutkomödianten ist der Dulcamara ein gefundenes Fressen. Das Vergnügen erhöht er noch dadurch, dass er fast perfekt singt)


    Gianetta: Angela Arena - (3,5 - ordentlich unauffällig. Wird wegen relativer Bedeutungslosigkeit nicht mit gewertet)


    Wertung: 22,5/5 = 4,5


    TQ: (kann ich nicht bewerten, da ich nur über einen technisch angeschlagenen mp3 meiner LPs verfüge)


    Dies war, neben dem o.g. Querschnitt der Aufnahme von Tullio Serafin, lange Zeit mein einziges Lieblingselixir und hat mich entsprechend geprägt. Ein gezieltes Vergleichshören aus diesem Anlass hat aber meine Erinnerung bestätigt. Dies ist eine jener vielen hervorragenden Ensembleleistungen, wie sie in den 60er Jahren anscheinend noch in Serie gelangen. Mögen auch neben Capecchi die absoluten Höhepunkte fehlen, als in sich stimmige Gesamtleistung ist die Aufnahme kaum übertroffen. Ein Jammer, dass es sie allenfalls noch zu Mondpreisen gibt. Vielleicht mag jemand mal Brillant o. ä. darauf stoßen, dass eine gute Donizetti-Box noch fehlt? Da wäre sie nämlich bestens am Platze, und die alte Schutzfrist läuft ja auch noch acht Jahre..


    :hello: Jacques Rideamus

  • DVD TDK 2002



    Orchestra Filarmonica Marchigiana; Niels Muus - 4 (spritziges, manchmal sehr flottes Dirigat eines ordentlichen, aber nicht erstrangigen Orchesters. Spielt auch das wenig geforderte Rezitativ-Continuo am Piano mit Humor)


    Adina: Valeria Esposito - 3 (nicht schlecht, aber dem Vergleich mit ihren namhafteren Konkurentinnen in dieser Rolle ist sie nicht gewachsen. Zudem verzerrt sie bei hohen Tönen dermaßen ihr Gesicht, dass es dem Zuseher weit mehr weh tut - und im Gedächtnis haftet - als die Töne, die sie auf diese Weise produziert. Auf einer reinen Tonaufnahme käme sie wahrscheinlich besser davon)


    Nemorino: Aquiles Machado - 4 (nach etwas unsicherem Beginn eine sehr solide Leistung mit einer angenehmen Stimme. Ein großer Singschauaspsieler wird er wohl nie werden, aber den Bauerntölpel des ersten Aktes glaubt ihm sofort)


    Belcore: Enrico Marucci - 3 (ein sehr junger und noch leicht überfordert deklamierender Sergeant mit etwas verhangenem Organ)


    Dulcamara: Erwin Schrott - 4 (ein stimmstarker und durchaus gefällig agierender Bariton, der aber noch wenig davon ahnen lässt, was das Marketing ein paar Jahre später aus seiner Liaison mit AN machen wird. Den Frauenhelden gibt er hier schon, aber aussehen tut er danach noch keineswegs, jedenfalls für mich, der ich kaum das Zielpublikum bin. Dennoch ist er nicht erst heute, sondern schon mit dieser Leistung das interessanteste Mitglied des jungen Ensembles)


    Gianetta: Roberta Canzian - (4 - gefälliger als die meisten Vertreterinnen dieser Rolle. Wird dennoch wegen relativer Bedeutungslosigkeit für das Ganze nicht mit gewertet)


    Wertung: 18/5 = 3,6


    TQ: 4,5 (unter Freilichtbedingung sogar sehr gut)


    Regie (Saverio Marconi) - 3 (Die Regie beschränkt sich in dieser Freilichtaufführung weitgehend auf routiniert-gefällige Personenführung, stört aber auch nicht)


    Diese Freilichtaufführung läuft mangels prominenter Stars etwas außer Konkurrenz, so dass das Hauptaugenmerk in diesem sehr jungen und noch entwicklungsfähigen Ensemble heute (und mit durchaus gutem Grund) auf dem Dulcamara Erwin Schrotts liegt. Dennoch macht die Aufnahme insgesamt einen weitaus besseren Gesamteindruck als ihr Papierwert erwarten lässt und man von einem Provinzfestival erwarten würde. Die DVD-Box ist vorzüglich ausgestattet, bietet sie doch eine zweite DVD mit einem Portrait der Stadt und Umgebung von Macerata sowie einer ordentlichen, aber nicht umwerfenden Dokumentation des Werdegangs der Aufführung, die man allerdings beide nicht haben muss, wenn man kein Souvenir von der Aufführung haben will.


    :hello: Jacques Rideamus

  • cd Sony 1977



    John Pritchard, Orchester des ROH Covent Garden - 4,5 (sehr sensible und angemessen flexible Begleitung eines Drigenten, der die Partitur ernst nimmt. Was merklich, aber nicht wirklich störend fehlt, weil das zum Glück weitgehend schon die Musik besorgt, ist die komische Dimension)


    Adina - Ileana Cotrubas - 5 (Einfach hinreißend. Besser kann man diese Partie kaum verkörpern und singen)


    Nemorino - Placido Domingo - 4,5 (Dieser Tenor hat sich im Dorf geirrt, denn er klingt verdächtig nach dem Rodolfo der LUISA MILLER. Eher als ein Nemorino ist er ein edler Kaspar Hauser, der angeblich nicht weiß, dass er zur privilegierten Klasse gehört, aber nirgendwo verleugnen kann, dass er nicht hierher gehört. Rein stimmlich ist er aber ein Genuss und deshalb die hohe Note wert)


    Dulcamara - Sir Geraint Evans - 4,5 (bei dem Schwindler Duilcamara stört nicht, dass er entgegen seiner Behauptung hörbar nicht "aus der Gegend" stammt. Eher schon, dass hier eher ein Ritter Falstaff als ein schmieriger Provinzscharlatan singt. Trotzdem eine der anhörbarsten Dulcamaras, der die gesamte Partie wirklich problemlos singen kann und deshalb für mich nur von den italienischen Komödienspezialisten wie Capecchi übertroffen wird)


    Belcore - Ingvar Wixell - 4,5 (ein sehr überzeugender - und vorzüglich singender - Sergeant, der auch die unfreiwillige Lächerlichkeit der Rolle gut herüber bringt und dennoch glaubhaft macht, dass Adina ihn ernsthaft in Betracht ziehen könnte. Leider ist auch er hörbar mehr bei Verdi zuhause als in der Opera buffa)


    Gianetta - Lilian Watson - (4 - prominenter als bei anderen cd-Einspielungen, aber dennoch für einen Anteil an der Wertung zu unbedeutend)


    Wertung: 23/5 = 4,6


    TQ - 4,5


    Besonders im Vergleich zur DVD aus Macerata ist diese fast zu sehr auf Stimmenglanz hin besetzte, aber liebevoll und nur ein wenig zu seriös realisierte Aufnahme ein reines Hörvergnügen. Allerdings bremst die Kultiviertheit des Ganzen das pralle Komödiantentum, das in den Aufnahmen mit Villazon/Netrebko und Freni/Gedda mitreißt. Mit Ausnahme der idiomatischen Ileana Cotrubas klingt deshalb wie eine Oper des mittleren Verdi als nach Donizetti. Das aber auf höchstem Niveau. Wer sich also weniger um die Handlung bekümmert als einfach nur die Musik annähernd optimal realisiert hören will, findet hier eine vorzügliche Aufnahme, und das noch zu einem derzeit verführerisch niedrigen Preis, der auch für einen ergänzenden Eindruck keineswegs vergeudet wäre, denn von allen auf einem dermaßen gleich hohen Niveau gesungen wird das Werk nirgendwo sonst.


    :hello: Jacques Rideamus

  • CD Philips 1985




    Dirigent: Claudio Scimone, Ochestra della Rai di Torino – 3,5 (ziemliche Klangwolken)
    Adina: Katja Ricciarelli – 3 (die Aufnahme kam hörbar zu spät, die Stimme ist schon zu sehr auf dramatisch gedrillt)
    Nemorino: Jose Carreras – 3 (langweilig in der Interpretation)
    Belcore: Leo Nucci – 3,5 (bei Eschwe zeigt er mehr Spiel und Humor, hier zT zu kräftige Stimme)
    Dulcamara: Domenico Trimarchi – 3 (stimmlich zu hell besetzt, darstellerisch unbedeutend)
    Gianetta: Susanna Rigacci – 3 (etwas zuviel Luft in der Stimme, sonst rollendeckend)


    Wertung: 19/6 = 3,17



    Macht nicht wirklich Freude....



    LG, Elisabeth



  • 1955
    DECCA/LONDON


    Francesco Molinari Pradelli, Maggio Musicale Fiorentino: 4,5(sehr sorgfältig, vielleicht ein Spürchen zu wenig locker)


    Hilde Gueden (Adina): 5(mit erstaunlichem Soubrettenklang, den die Güden aber sehr wohl mit sehr viel Ausdruck zu variieren versteht; das ist der Typ der "zwitschernden" Adina <Copyright: Fairy Queen>, aber wer so herrlich zwitschert, der darf und soll es)


    Giuseppe di Stefano (Nemorino): 4,5 (großartig gestaltet, die Bestnote nur wegen minimaler stimmlicher Verschleißerscheinungen, die zum Teil geschickt kaschiert werden, ganz knapp verfehlt, trotzdem ein Modell-Nemorino, der viele andere Tenöre beschämen muß)


    Fernando Corena (Dulcamara): 4(mit sehr schöner Stimme gesungen, aber ein bisserl alles auf dieselbe Art)


    Renato Capecchi (Belcore): 4,5 (hier gilt dasselbe wie bei Corena, nur nicht so ausgeprägt; paßt vom Typ her glänzend)



    Gesamturteil: 22,5 : 5 = 4,5


    Die Giannetta (Luisa Mandelli) wäre mir 4 Punkte wert.


    Tonqualität: 4 (sauber, aber etwas trocken - das wollen jedoch viele!)


    Diese Aufnahme gehört mit leichten Einschränkungen zur Creme dessen, was ich an "Liebestränken" kenne, und ist wegen des Liebespaars unbedingt zu empfehlen.


    LG



    Waldi



  • BITTE VERDOPPELN - Hilde Güden allein hat das verdient!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Liebe Taminos,
    nachdem ich mir eine woche lang die beiden grossartigen Aufnahmen des Trankes abwechselnd angehört habe, muss ich mein Urteil dringend loswerden, zumal die beiden noch gar nicht zur Sprache gekommen sind!


    Zuerst diese hier:


    Gianandrea Gavazzeni (Dirigat) 2 Punkte, die unendlich langsamen Tempi können jede noch so harte Geduld brechen! Besonders "Una furitiva..." ist unfassbar lahm! Wer kommt denn auf soclhe Ideen?? Es ist eine komische Oper, kein Beerdigungsmarsch!


    Carlo Bergonzi (Nemorino) 5+++ Der wunderbar schmachtende und schmelzende Nemorino!! Grossartig, da schluchzt man fast schon mit! Una furtiva der Superlative! Das Publikum rastet völlig aus und fordert Bis, aber Carlo bleibt standhaft, zu schade! Ach, Carlo!


    Renata Scotto (Adina) 4 Punkte - ein bisschen zu wenig Leichtigkeit, zu viel Pathos für die leichte und fröhliche Musik von Donizetti, jedoch wunderschöne Stimme, nur an einer Stelle hört sich es so an, als hätte die Primadonna den Text vergessen, recht lustig!


    Giuseppe Taddei (Belcore) 5 +++ Punkte - Mensch, warum hat er nicht den Dulcamara gesungen?? Die ganzen gesanglich komplizierten Stellen so mühelos und fröhlich vorgetragen, dass man glaubt, das ganze Leben sei eine fröhliche und recht sonnige Angelegenheit. Bravo!


    Carlo Cava (Dulcamara) naja... 3 Punkte Für die Schlüsselfigur dieser Oper fand ich seinen Vortrag doch viel zu steif. Schade!


    Gesamtwertung: 19/5 macht 3,8
    Aber allein wegen Bergonzi und Taddei sollte man das Ganze verdoppeln, also 7,6 wohlverdiente Punkte! Eine wunderbare Aufnahme!


    Dann diese:


    Gabriele Ferro (Dirigat) 5 wohlverdiente Punkte Wundervoll schwungvoll, spritzig, fröhlich, mit dem Dirigat der vorausgegangenen Aufnahme gar nicht zu vergleichen!


    Gösta Winbergh (Nemorino) leider nur 4 Punkte. Trotz der wunderbar schönen und kultivierten Stimme war die komische Oper wohl nicht wirklich sein Ding. Was soll´s, er hat trotzdem sein Bestes gegeben!


    Barbara Bonney (Adina) 5+++ Punkte! Für mich die ideale Adina! Leichte, glänzende, schillernde Stimme, eingesetzt mit gehöriger Portion weiblicher List und Fröhlichkeit. Bravissimo und hurra!


    Rolando Panerai (Dulcamara) 5+++ Punkte und volle Begeisterung! Unglaublich vorgetragen und vorgespielt, mit Bonney zusammen einfach entzückend!!


    Bernd Weikl (Belcore) 4 Punkte, hat mir zwar auch gut gefallen, aber neben Panerai verblasst einfach jeder. Trotzdem auch sehr schön!


    Gesamtwertung: 4,6 und eine sehr warme Empfehlung!


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

  • CD Philips 1985




    Dirigent: Claudio Scimone, Ochestra della Rai di Torino – 3 (öde)
    Adina: Katja Ricciarelli – 2,5 (schwache Leistung, klingt mehr nach Verdi [das bitte nicht abwertend gegenüber Verdi zu verstehen :D )
    Nemorino: Jose Carreras – 0 (gabs so einen schlechten Wert schon mal... :kotz: )
    Belcore: Leo Nucci – 3,5 (noch das beste an dem Schrott)
    Dulcamara: Domenico Trimarchi – 2,5
    Gianetta: Susanna Rigacci – 3


    Wertung:14,5/6= 2,41



    Zitat

    Macht nicht wirklich Freude....


    ... ist weit untertrieben.

  • CD Decca 1970



    English Chamber Orchestra-Richard Bonynge - 3,5 (das übliche bei Bonynge eben)


    Adina- Joan Sutherland 4 (irgendwie gefühllos)
    Nemorino - Luciano Pavarotti (siehe Sutherland) - 4
    Dulcamara - Spiro Malas - 4,5 (souverän)
    Belcore - Dominic Cossa - 4 (solide)
    Giannetta - Maria Casula (unauffällig) - 3


    TQ: 4


    Wertung: 27/7= 3,85


    LG joschi

  • CD OPD 1979



    Coro e Teatro del Orchestra alla Scala- Reynaldo Giovannetti - 4,5 (macht seine Sache sehr gut, passt sich perfekt an die sängerischen Fähigkeiten an, geht aber trotzdem seinen Weg)


    Adina- Mirella Freni - 4,5 (macht den Wandel der Adina sehr glaubhaft)
    Nemorino - Luciano Pavarotti - 5+ (unbeschreiblich schön)
    Belcore- Leo Nucci- 3,5 (hier nicht so präsent wie sonst)
    Dulcamara - Paolo Montarsolo - 4,5 (souverän)
    Giannetta- Eugenia Ratti- 4 (ganz nett)
    TQ- 2,5 (für eine Aufnahme aus 1979 sehr schlecht)


    Wertung: 29/7=4,14


    LG Joschi

  • CD RCA 1982


    Schon mal vorweg: HÄNDE WEG von dieser Aufnahme!


    Münchener Rundfunkorchester-Heinz Wallberg - 0,5 (aus Mitleid)


    Adina- Lucia Popp - 4,5 (herrliche Adina, wenngleich sie der Dirigent im Stich lässt)
    Nemorino - Peter Dvorsky- 0 (so etwas langweiliges und unnötiges hab ich noch nie gehört)
    Belcore- Bernd Weikl - 2 (erstaunlich schwach)
    Dulcamara - Evgenij Nesterenko - 1,5 (Boris trifft Dulcamara)
    TQ: 5 (das beste daran-nie hab ich mir eín Rauschen oder Scheppern gewünscht :D )


    Wertung: 13,5/6 = 2,25


    Die absolut schlechteste Opernaufnahme meiner Sammlung: DON´T TRY THIS AT HOME!!


    LG joschi

  • CD Nuova Era 1989


    Aus dieser Box:

    Arturo Toscanini Orchestra- Hubert Soudant - 3,5


    Adina: Adelina Scarabelli - 4 (gut, sehr gut sogar)
    Nemorino: Chris Merritt - 4,5 (gefällt mir gut, wenngleich nicht immer souverän)
    Belcore: Signore Romero - 3 (net so)
    Dulcamara: Sesto Bruscantini - 4 (stimmlich schwach, aber unheimlich gut drauf)
    TQ: 3 (Nuova Era eben)


    Wertung: 22/6= 3,6667


    LG joschi

  • Naxos


    MET 24.12.1949 live



    Metropolitan Opera Orchestra / Giuseppe Antonicelli - 4,5


    Adina - Bidù Sayao - 4,5
    Nemorino - Ferrucio Tagliavini - 4,5
    Belcore - Giuseppe Valdengo - 4,5
    Dulcamara - Salvatore Baccaloni - 4,5


    Wertung: 4,5


    TQ - 3,5 (für eine Liveaufnahme von 1949 also durchaus ok)



    - insgesamt also mein bisheriger Lieblingsliebestrank !

  • Sony 1977



    Chor und Orchester des Opera House Covent Garden - Sir John Pritchard: 3 (kaum Schwung und Elan, aber stellenweise doch berührend)


    Adina - Ileana Cotrubas: 3,5 (sie war schon besser)
    Nemorino - Placido Domingo: 3,5 (Das soll ein Nemorino sein)
    Dulcamara - Geraint Evans: 2,5 (fad)
    Belcore - Ingmar Vixell: 4 (grundsolid)


    TQ: 5 (passt)


    Wertung: 21,5/6 = 3,58333


    Fazit: Ganz nett, aber ohne Italiana macht das Teil einfach keinen Spaß!


    LG joschi


  • Merkwürdig: kaum einer scheint diese Aufnahme richtig zu lieben (ich auch nicht!, aber sie wird anscheinend doch häufig gekauft und besprochen...


    Mir drängte sich der Eindruck auf, es hätten sich für diese Produktion an einem Sonntagnachmittag ein paar gute Bekannte getroffen und einmal freundlich drauflos musiziert:
    Adina von Ileana Cotrubas ist noch die beste Leistung, ich mag ihr Timbre und ihre Stimme hat diesen leicht elegischen Unterton, der gut zur Partie paßt - 4,5
    Nemorino von Placido Domingo ist natürlich kein junger Bursche mehr, aber welcher Tenor bringt das überhaupt hin? Er singt zumindest engagiert und inspiriert, nur dem Nemorino war er selbst damals stimmlich schon entwachsen - 3,5
    Belcore von Ingvar Wixell hat für mich kein wirkliches Gesicht -ich kann mit seiner Stimme leider nichts anfangen- aber da es viel schlimmere Belcores gibt, bekommt Herr Wixell von mir den benefit of doubt und eine 3,5
    Und was macht man mit dem Dulcamara von Geraint Evans? Ich kann mich nicht dazu durchringen, ihn gut zu finden: Aussprache zu wenig italienisch, es kommt zu wenig Spielfreude durch, es ist nicht seine Partie: trotzdem schägt er sich ordentlich: 3,5
    Giannetta von Lilian Watson hat mir gut gefallen: silbriges Timbre, wenn sie groß ist, wird sie auch einmal eine gute Adina: 4


    Chor und Orchester Covent Garden unter John Pritchard: es macht allen hörbar Spaß, so entspannt zu musizieren - 4


    also 24/6: immerhin noch eine 4, aber eine mit Rücksicht auf die Eltern... :hahahaha:


    Denn wirklich schlecht ist was anderes.


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

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