TMOO - Meistersinger von Nürnberg, Die

  • R. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg - CD EMI 1970


    Vorbemerkung: Gerade bei den "Meistersingern" ist eine Beschränkung auf ein paar Rollen sehr schwierig. Habe mich nunmehr für folgende fünf entschieden.



    Herbert von Karajan, Staatskapelle Dresden: 5


    Hans Sachs (Theo Adam): 5
    Sixtus Beckmesser (Sir Geraint Evans): 4
    Walther von Stolzing (René Kollo): 5
    David (Peter Schreier): 5
    Eva (Helen Donath): 5


    Restbesetzung: 5


    Gesamtwertung: 34 / 7 = 4,86


    Tonqualität: 5


    Die Referenzaufnahme. Lediglich der Beckmesser fällt (etwas) ab.


    Weiterführende Links:
    WAGNER, Richard: DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
    Verachtet mir die Meister nicht - Richard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg
    Die Meistersinger von Katharina Wagner

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • R. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg - CD EMI 1970


    Vorbemerkung: Dieser Auswahl der 7 Rollen stimme ich gerne zu, denn bei den MEISTERSINGERN ist auch die "Restbesetzung" sehr wichtig (Chöre!)



    Herbert von Karajan, Staatskapelle Dresden: 5 (ein Ohrenschmaus ersten Ranges)


    Hans Sachs (Theo Adam): 4,5 (großartig, aber Schreiers Leistung ist überwältigend)
    Sixtus Beckmesser (Sir Geraint Evans): 4 (wegen des Akzents, der gerade einem Nürnberger Beckmesser nicht gut ansteht)
    Walther von Stolzing (René Kollo): 4,5 (hier gilt dasselbe wie bei Theo Adam)
    David (Peter Schreier): 5 (der beste David überhaupt. S.a. den Thread Auf den Leib geschrieben... )
    Eva (Helen Donath): 4,5 (hier gilt dasselbe wie bei Theo Adam)


    Restbesetzung: 4,5


    Gesamtwertung: 32 / 7 = 4


    Tonqualität: 5


    Kommentar: zugegeben, mir fehlen viele Vergleiche, denn in den ca. 30 Jahrn, die ich diese Aufnahme kenne, hatte ich nie das Bedürfnis nach einer Alternative, und was ich seither in der Oper oder auf DVD zu sehen bekam, bestätigte für mich nur den Ausnahmerang dieser Einspielung

    :hello: Jacques Rideamus

  • CD Ariola 1963



    Joseph Keilberth: 4 (beste Kapellmeisterarbeit im vorbildlichen Sinn des Wortes, aber doch ein merkliches Stück von Karajan entfernt)


    Hans Sachs (Otto Wiener): 4 (toll gesungen, aber mit dem Timbre habe ich große Probleme)
    Sixtus Beckmesser (Benno Kusche): 3 (nicht schlecht gesungen, aber arg derb charakterisiert)
    Walther von Stolzing (Jess Thomas): 4 (an American in Nuremberg, aber gut gesungen)
    David (Siegfried Lenz): 3 (hier lernt man Peter Schreier richtig schätzen)
    Eva (Claire Watson): 4 (auch unidiomatisch, aber sonst gut)


    Restbesetzung: 3 (unauffällig solide)


    Gesamtwertung: 25 / 7 = 3,57


    TQ: 4 (auf LP-Basis)


    Kommentar: meine erste MEISTERSINGER-Aufnahme. Sie ist weit mehr als ordentlich, steht aber durchweg im Schatten Karajans und anderer. Normalerweise bin ich bei Akzenten nicht so empfindlich, aber speziell bei den Meistersingern bricht doch der Sprachpatriot in mir durch.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, cd EMI 1971



    Herbert Karajan, Staatskapelle Dresden - 5


    Hans Sachs - Theo Adam - 5
    Sixtus Beckmesser - Geraint Evans - 3
    Walther von Stolzing - René Kollo - 5
    David - Peter Schreier - 5
    Eva - Helen Donath - 5


    Restensemble - 4 (großartiger Chor)


    Ges. 32 / 7 = 4,57


    TQ: 5 (sauber und wuchtig)


    [Kommentar: Einmalig gelungen. Karajan dirigierte erstmals die Dresdner, eine Traumverbindung von Beginn an. Vier der fünf Hauptpartien sind ideal besetzt, und mit Evans kann man leben lernen.]



    Graf Wetter

  • Meistersinger-Bayreuth 1943-Preiser-CD


    Hermann Abendroth-Bayreuther Festspiele-5 (ausgezeichnet dirigiert)
    Sachs: Paul Schöffler-5 (Schuster u n d Poet)
    Beckmesser: Erich Kunz-5 (ein Bürger von Stand, kein Clown)
    Stolzing: Ludwig Suthaus-5 (hervorragend)
    Eva: Hilde Scheppan-5 (guter Kontrast zu den genannten)
    David: Erich Witte -3-nicht schlecht, aber kein Hockerreisser.
    Rest-5 (besonders Camilla Kallab und Friedrich Dalberg)


    Wertung: 33/7=4,71


    TQ: 5 (für das Alter)


    :hello: Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, cd DG 1976



    Eugen Jochum, Orchester der Deutschen Oper Berlin - 5


    Hans Sachs - Dietrich Fischer-Dieskau - 5
    Sixtus Beckmesser - Roland Hermann - 5
    Walther von Stolzing - Placido Domingo - 2
    David - Horst Laubenthal - 3
    Eva - Catarina Ligendza - 3,5


    Restensemble - 5 (mit einer großartigen Christa Ludwig und einem genialen Chor!)


    Ges. 28,5 / 7 = 4,07


    TQ: 5 (traumhaft, besser geht es nicht!)


    [Kommentar: Ach, was hätte daraus werden können! Dieskau mit seinem späten ersten Sachs (Furtwängler wollte schon den Dreißigjährigen in dieser Rolle haben) bezwingend. Ligendza, die wunderbare Isolde, kommt als Eva zu gewichtig. Domingo hat man vergessen zu sagen, daß das hier keine Zarzuela ist. Ich brauchte eine halbe Stunde, um zu bemerken, daß der deutsch singt. Jochum bringt Spitzenleistungen.]



    Graf Wetter

  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, cd EMI 1956



    Rudolf Kempe, Berliner Philharmoniker - 5


    Hans Sachs - Ferdinand Frantz - 5
    Sixtus Beckmesser - Benno Kusche - 5
    Walther von Stolzing - Rudolf Schock - 5
    David - Gerhard Unger - 5
    Eva - Elisabeth Grümmer - 5


    Restensemble - 5


    Ges. 35 / 7 = 5,0


    TQ: 3,5 (schönes Mono)


    [Kommentar: Die einzig perfekte! Ebenso schön gesungen wie intelligent gespielt. Kusche schmiert freilich als Beckmesser, das muß man mögen. Frantz hätte einen Tick mehr Durchdringung seiner Rolle an den Tag legen können. Doch das sind nur Kleinigkeiten.]



    Graf Wetter

  • Meistersinger-Bayreuth 1943-Grammofono 2000-CD


    Wilhelm Furtwängler-Bayreuther Festspiele-5
    Sachs: Jaro Prohaska-3 (stimmlich unstet)
    Beckmesser: Eugen Fuchs-3 (stimmlich angeschlagen, gestalterisch sehr gut)
    Stolzing: Max Lorenz-3 (zu viel Pathos, stimmlich unstet)
    Eva: Maria Müller-5 (stimmlich und gestalterisch top.)
    David: Erich Zimmermann-1-total gelangweilt runtergesächselt, äh, gesungen.
    Rest-4 (Camilla Kallab hervorragend, ebenso die Meister, Zimmermann singt total gelangweilt, Greindl verwechselt Bayreuth mit dem Hofbräuhaus).


    Wertung: 24/7=3,43



    FURTWÄNGLER und die Damen sind die Aufnahme absolut wert, die Herren mit Einschränkung).


    TQ: 5 (für das Alter)


    :hello: Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, cd Decca 1976



    Georg Solti, Wiener Philharmoniker - 4,5


    Hans Sachs - Norman Bailey - 2
    Sixtus Beckmesser - Bernd Weikl - 4,5
    Walther von Stolzing - René Kollo - 4
    David - Adolf Dallapozza - 2
    Eva - Hannelore Bode - 2


    Restensemble - 4


    Ges. 23 / 7 = 3,29


    TQ: 4,5


    [Kommentar: Schade. Die Männerstimmen ähneln sich im Timbre zu sehr, als daß man Freude an der Aufnahme gewinnen könnte. Einige sind regelrechte Ausfälle. Selbst Solti trotz glänzenden Vorspieles nicht mit ganzem Kopf in der Partitur.]



    Graf Wetter

  • Arts, 1967



    Rafael Kubelik, Chor und SO des BR - 5


    Hans Sachs - Thomas Stewart- 5 (passt vom Timbre IMO besser als Adam)
    Sixtus Beckmesser - Thomas Hemsley - 5
    Walther von Stolzing - Sandor Konya - 5
    David - Gerhard Unger - 4,5 (lediglich Schreier ist einen Tick besser)
    Eva - Gundula Janowitz - 5


    Restensemble - 5 (mit einer großartigen Brigitte Fassbaender und einem ausgezeichneten Chor!)


    Ges. 34,5 / 7 = 4,93


    TQ: 5 (erstklassig, auch die Prügelfuge ist in allen Details zu hören und kein anarchischer Lärm)


    [Kommentar:Nach meiner Ansicht ohne Schwächen - Referenz]

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

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  • Keilberth-München 1963-Ariola-CD


    Keilberth-Bayer. Staatsorch.-5 (hervorragende Sängerstütze, so einer fehlt heute).
    Sachs: Otto Wiener-5 (er weiß, was er singt und wie, hervorragend)
    Beckmesser: Benno Kusche-1 (der weiß n i c h t, was er singt, eine billige Karikatur)
    Stolzing: Jess Thomas-5 (hat einen guten Tag gehabt)
    Eva: Claire Watson-5 ( :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:)
    David: Friedrich Lenz - 5-so ists klasse.
    Rest-2 (hervorragend Benningsen und Lenz)


    Wertung: 28/7=4


    TQ: 5


    :hello: Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Zitat

    Original von Graf Wetter vom Strahl


    Lieber Jacques Rideamus. Ich begreife bei Deiner Karajan-Besprechung nicht, warum Du herausragende Sänger in der Bewertung büßen läßt, daß eine noch herausragendere Spitzenleistung unter ihnen vollzogen wird? Hier darf doch nicht das Außerirdische der Feind des Terrestrisch-Exzeptionellen werden. Ich sehe, daß Du nur Schreier abheben willst, aber dann dürfte man bei nahezu keiner Aufnahme gleiche Noten verteilen, oder?
    Graf Wetter


    Genau dafür (und eigentlich nur dafür) habe ich die halben Noten zugelassen, nämlich für Unterschiede INNERHALB einer Aufnahme. Natürlich könnte man auch Schreier eine 5,5 geben, aber die Diskussion danach möchte ich nicht mitmachen, denn an deren Ende haben alle eine 6. Nach meinem Verständnis gilt die 5 ausschließlich dem "terrestrich Exzeptionellen", aber das kann jeder halten, wie er will.


    Dein Nachhaken bei den gleichen Noten wäre ein legitimes Wertungskonzept (d. h. innerhalb einer Aufnahme die besten zu staffeln), aber bislang ist noch keiner darauf gekommen. Kann man abwr machen, wenn man konsequent ist. Ansonsten ist das auch bei richtigen Jurys so: jeder hat etwas andere Kriterien, aber solange er/sie ihnen treu bleibt, entsteht kein Schaden. Unser Problem ist das unvermeidliche, dass bei kaum einem Werk eine einheitliche Jury befindet. Das gibt's bislang nur bei den TROYENS, soweit ich erinnere.


    Ceterum censeo: es ist nur ein Spiel, und wie bei jedem spielerischen Wettbewerb, sogar Olympiaden, zählt eben auch die Tagesform und die Akzeptanz der Regeln.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Live-Aufnahme, Bayerische Staatsoper, 1955, ORFEO, 4 CDs


    Orchester der Bayerischen Staatsoper, Hans Knappertsbusch - 5


    Hans Sachs, Ferdinand Frantz - 5
    Sixtus Beckmesser, Heinrich Pflanzl - 5
    Walther von Stolzing, Hans Hopf - 4
    David, Paul Kuen - 4
    Eva Lisa della Casa 5


    Restensemble: 5 (besonders Frick als Veit Pogner)


    Wertung: Gesamt 33 / 7 = 4.71


    TQ 5 (hervorragend digital remastered)


    (Überragend das spannungsvolle Dirigat von "Kna". Ferdinand Frantz ein intelligenter, stimmschöner, nobler (vielleicht zu nobler?) Sachs. Lisa della Casa wahrscheinlich neben der Grümmer die ideale Eva)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Meine Lieben,


    Auch von mir:


    Josef Keilberth, München, Live, 1963


    J.Keilberth, Bayerisches Staatsorchester: 4,5 (gar nicht effektheischend, also sehr auf Zusammenwirkung aller Kräfte und Abstimmung bedacht)


    Hans Sachs (Otto Wiener): 4 (Sehr solide und rollendeckend, wohltuend unspektakulär)


    Sixtus Beckmesser (Benno Kusche): 4 (Man kann gegen dierses Zerrbild sicher prinzipielle Einwände geltend machen, aber als Karikatur ein Volltreffer)


    Walther von Stolzing (Jess Thomas): 4 (Tlw. jugendlich-ungestüm, wie es sich ja auch gehört, aber nobel im Timbre und strahlende Spitzentöne; kein Peter Anders, aber zweifellos einer der besten Stolzings der letzten 50 Jahre)


    David (Friedrich Lenz): 4- (eine der besten Partien dieses Sängers, auch wenn andere noch mehr überzeugten; Unger setzte eben Maßstäbe)


    Eva (Claire Watson): 4,5 (weil ich doch auch einige metallischere Evas im Ohr habe, halte ich die Höchstnote zurück)


    Gesamturteil: 25 : 6 = 4,17



    TQ: 4,5


    LG


    Waldi


  • Danke, lieber JR, für Deine kleinen Erläuterungen. Plausibel, finde ich. Spielcharakter und Juryuneinheitlichkeit sehe ich eher als Vorteil. Aber ich verstehe jetzt genauer, wie Du es mit Schreier und seinen Mitstreitern gehalten hast.


    Ich werde dabei bleiben, nicht innerhalb einer Aufzeichnung einen an der anderen zu messen, und so wird es gut gewesen sein, daß wir uns kurz verständigt haben. Das dient der Transparenz.


    Liebe Grüße,


    Alex :hello:


  • Ich habe die selbe Aufnahme, jedoch auf LPs, will ich der Meinung, komplett, anschließen. Da ich keine großer Wagnerianer bin, ist das doch eine wunderbare Aufnahme,


    zudem noch ein Geschenk meiner leider schon verstorbenen Mutter.


    Liebe Grüße Peter, aus dem heißen Wien.

  • Leider ohne Cover:


    Centurion Classics (die Editionen bei Cantus, Myto, Walhall kann ich nicht beurteilen)


    Eugen Jochum, Bayerische Staatsoper, 1949 (live): 4,5 (eher langsame Tempi, aber spannungsgeladen bis zuletzt)


    Hans Hotter (Sachs): 4,5 (ungemein wortdeutlich und präsent, fast perfekt, nur kleine "Fehler")


    Benno Kusche (Beckmesser): 4 (noch nicht so karikierend wie in späteren Aufnahmen, aber auch nicht so außerordentlich)


    Günter Treptow (Stolzing): 4 (beeindruckend für den alten Wagner-Stil, uns fehlt der jugendliche Charakter)


    Paul Kuen (David): 4,5 (eine der besten Verkörperungen dieser Rolle, die ich kenne)


    Annelies Kupper (Eva): 4 (hier gilt Ähnliches wie für Treptow, der aber eine Spur mehr überzeugt)


    Rest: 4, 5



    Gesamturteil: 30 : 7 = 4,29


    Pferdefuß der Aufnahme ist die Tonqualität, die teilweise doch sehr unter dem Durchschnitt liegt. Wenn auch die Stimmen oft ganz gut kommen, insgesamt höchstens 3.



    LG


    Waldi



  • Bayreuth 1951 / Membran 2005


    Herbert von Karajan, Orchester der Bayreuther Festspiele: 4 (erstaunlich unprätentiös und alles andere als effektheischend, ruhige Tempi; andere haben diese Oper zwingender dirigiert, aber z.B. bezüglich der Rücksicht auf die Sänger ist das eine sehr gute Aufnahme)


    Otto Edelmann (Sachs): 4 (mehr als solid; bemüht, die diversen Facetten der Rolle zu beachten - manchmal merkt man das ein bißchen zu sehr)


    Erich Kunz (Beckmesser): 4 (faßt ihn größtenteils ernsthaft auf - bis auf den Moment, als er mit dem vermeintlichen Sachslied abrauscht; vermitttelt glaubhaft das Vertrocknete des Typus)


    Hans Hopf (Stolzing): 3 (ihm fehlt einfach der nötige sinnliche Glanz, und er forciert mir deshalb auch zu sehr, obwohl ihm auch ein paar schöne Augenblicke gelingen)


    Gerhard Unger (David): 5 (er ist halt eine Ausnahmestimme)


    Elisabeth Schwarzkopf (Eva): 4 (makellos gesungen, aber wie so oft bei ihr: es hört sich nicht nach empfindsamer Handwerkstochter an, sondern nach adeliger, etwas abgehobener Dame)


    Rest: 4,5 (die Besetzungen sind recht hochrangig)



    Gesamturteil: 28,5 : 7 = 4,07



    Tonqualität: 3,5



    Eine Aufnahme für "Meistersinger"-Fetischisten, nicht für "Meistersinger"-Anfänger auf durchgehend hohem Niveau.

  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, cd DG 1976



    Eugen Jochum, Orchester der Deutschen Oper Berlin - 5


    Hans Sachs - Dietrich Fischer-Dieskau - 5
    Sixtus Beckmesser - Roland Hermann - 5
    Walther von Stolzing - Placido Domingo - 3
    David - Horst Laubenthal - 5
    Eva - Catarina Ligendza - 4


    Restensemble - 5 Was für ein Chor!


    Ges. 32 / 7 = 4,57


    TQ: 5 Trotz Alters der Aufnahme nix zu meckern.



    [Kommentar: Die fast Perfekte und gleichzeitig Beste. Höchste Bewunderung für Eugen "Kontrapunkt" Jochum und die DOBs,
    Roland Hermann hört man sogar schwitzen, Laubenthal wunderbar hell, geradezu zwitschernd, Dieskau weise, nicht naseweis, Ligendza fehlt lediglich ein Punkt zur Jugendlichkeit.
    Nur halt Domingo und sein spanisches Timbre wie Deutsch. Aber glücklicherweise stört Stolzing in der Oper nicht zu sehr.
    Reißer: Der Choreinsatz nach der Ouvertüre, nebst derselben, Davids Meisterregeln, Sachsens und Beckmessers Schuh-Duell und natürlich das Quintett im 3. Akt. Grandios!]




    audiamus



    .

  • R. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg - CD EMI 1970



    Herbert von Karajan, Staatskapelle Dresden: 4 (Karajan bietet zusammen mit der Dresdner "Wunderharfe" kammermusikalische Delikatessen vom Feinsten, die allerdings klingen für meinen Geschmack zu steril und "studiolike", zu wenig lebendig)


    Hans Sachs (Theo Adam): 3 (Ein intelligenter Sänger, gewiss, aber ohne die für die Rolle adäquate Stimme, die sich hier auch schon auf dem absteigenden Ast befindet. Laut Karajan eine den Umständen der Produktion geschuldete politische Kompromissbesetzung)


    Sixtus Beckmesser (Sir Geraint Evans): 2,5 (Grauenhafter Akzent, zudem zu außermusikalischen Effekten neigend. Die Amerikaner haben dafür das passende (jiddische) Wort: Shtick)


    Walther von Stolzing (René Kollo): 4 (Seine beste Wagner-Leistung. Respekt!)


    David (Peter Schreier): 5 (Der neben Unger beste David der bisherigen Aufzeichnungsgeschichte)


    Eva (Helen Donath): 4,5 (Sehr gutes Rollenportrait, vielleicht eine Spur zu naiv...)


    Restbesetzung: 4 (wobei Ridderbuschs Pogner eine "5" verdient)


    Gesamtwertung: 27 / 7 = 3,86


    Tonqualität: 4

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, CD DG 1976



    Eugen Jochum, Orchester der Deutschen Oper Berlin - 4 (Sehr gute, im besten Sinne "kapellmeisterliche" Umsetzung der Partitur mit einem gut aufgelegten Orchester, nur fehlt mir der letzte Funke Spritzigkeit und Witz)


    Hans Sachs - Dietrich Fischer-Dieskau - 3 (Neben der für die Rolle (und gerade im Bezug auf den Beckmesser Roland Herrmanns) zu hellen und leichten Stimme, die zwar durch die liedhafte Gestaltung der beiden Monologe bezaubern kann, aber in den "herzhafteren" Teilen der Partie dementsprechend versagt (ganz Poet, kaum Schuster, dazu ein recht humorloser) stört mich das interpretatorische "micro-management" FiDis. Da werden in einer Phrase gleich mehrere (durchaus interessante) Facetten und Betonungen gebracht, das allerdings auf Kosten der vokalen Linie, die teilweise regelrecht zerhackt wird. Ein Kaleidoskop ergibt leider kein abgerundetes Portrait)


    Sixtus Beckmesser - Roland Hermann - 5 (Es ist schon arg, wenn der Beckmesser den Sachs aussingt wie es hier bei Hermann der Fall ist. Eine wunderbar dunkle, sicher und geschmackvoll geführte Baritonstimme, die den Beckmesser pointiert, aber nicht karikiert. Man fragt sich allerdings, warum Hermann mit der so viel besser geeigneten Stimme nicht den Sachs gesungen hat. Wohl, weil diese Aufnahme auch ein FiDi-Vehikel war. Dabei ist die Rolle des Beckmesser FiDi wie auf die Stimmbänder und den Charakter geschrieben)


    Walther von Stolzing - Placido Domingo - 3 (Schade, schade! Da holt man einen internationalen Startenor in der Blütezeit seiner Prachtstimme und heraus kommt ein wunderbar gesungenes Kauderwelsch. Dass Domingo und die deutsche Sprache nie Freunde werden würden, hier kann man es schon erahnen)


    David - Horst Laubenthal - 4 (Sehr gut gesungen, mir aber zu "knabenhaft" und zu wenig charakterisierend)


    Eva - Catarina Ligendza - 3,5 (Die Stimme ist mir für die Rolle schon zu groß und reif (sie sang ja gleichzeitig schon die Isolde in Bayreuth) und zu vibratoreich)


    Restensemble - 4 (Chor toll, Ludwig die beste Magdalene neben Fassbaender, dafür mit Lagger aber ein recht blasser Pogner)


    Ges. 26,5 / 7 = 3,79


    TQ: 5

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • R. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg - CD DG 1976



    Eugen Jochum, Orchester der Deutschen Oper Berlin: 5


    Hans Sachs (Dietrich Fischer-Dieskau): 5 +++
    Sixtus Beckmesser (Roland Hermann): 5
    Walther von Stolzing (Placido Domingo): 4
    David (Horst Laubenthal): 5 +
    Eva (Catarina Ligendza): 4


    Restbesetzung: 5


    Gesamtwertung: 33 / 7 = 4,71


    Tonqualität: 5


    Steht der Karajan-Aufnahme m. E. kaum nach. Der Beckmesser ist besser, der Sachs m. E. mehr als gleichwertig, Domingos Deutsch ist sooo schlimm nun auch nicht, gesanglich ist er 1A. Der David Laubenthals ist Schreier ebenbürtig, die Eva von Ligendza wirkt etwas reif, Christa Ludwig als Bonus.
    Klingt wuchtiger als Karajans Interpretation.
    Sehr empfehlenswert für alle, die Fischer-Dieskau mögen und die Domingos Dialekt nicht stört.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • R. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg - CD Documents 1951



    Herbert v. Karajan, Orchester der Bayreuther Festspiele: 5 (hervorragend)


    Hans Sachs (Otto Edelmann): 5 + (ideal; einer meiner Favoriten in der Rolle)
    Sixtus Beckmesser (Erich Kunz): 4,5 (sehr gut)
    Walther von Stolzing (Hans Hopf): 4 (gut)
    David (Gerhard Unger): 5 + (perfekt)
    Eva (Elisabeth Schwarzkopf): 4,5 (sehr gut)


    Restbesetzung: 4,5 (da gibt es nichts zu bemängeln)


    Gesamtwertung: 32,5 / 7 = 4,64


    Tonqualität: 3,5 (nicht schlecht für das Alter)


    Der späteren Karajan-Studioaufnahme zumindest ebenbürtig (Unger ist genauso gut wie Schreier), in der Titelpartie des Sachs und in der des Beckmesser sogar überlegen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões




  • Herbert von Karajan, Staatskapelle Dresden: 5


    Hans Sachs (Theo Adam): 5
    Sixtus Beckmesser (Sir Geraint Evans): 4
    Walther von Stolzing (René Kollo): 5
    David (Peter Schreier): 5
    Eva (Helen Donath): 5


    Restbesetzung: 5


    Gesamtwertung: 34 / 7 = 4,86


    Tonqualität: 5




  • Herbert v. Karajan, Orchester der Bayreuther Festspiele: 5


    Hans Sachs (Otto Edelmann): 5
    Sixtus Beckmesser (Erich Kunz): 5
    Walther von Stolzing (Hans Hopf): 4,5
    David (Gerhard Unger): 5
    Eva (Elisabeth Schwarzkopf): 5


    Restbesetzung: 4,5


    Gesamtwertung: 34 / 7 = 4,86


    Tonqualität: 3,5




  • Rudolf Kempe, Berliner Philharmoniker - 5


    Hans Sachs - Ferdinand Frantz - 5
    Sixtus Beckmesser - Benno Kusche - 5
    Walther von Stolzing - Rudolf Schock - 5
    David - Gerhard Unger - 5
    Eva - Elisabeth Grümmer - 5


    Restensemble - 5


    Ges. 35 / 7 = 5,0


    TQ: 4

  • Arts, 1967



    Rafael Kubelik, Chor und SO des BR - 4,5 (Kubelik gelingt mit dem BRSO eine wunderbar fein gesponnene, bewegende (Ende 2. Akt!), dabei aber durchsichtige (Prügelfuge!) Interpretation, der allenfalls das allerletzte Quentchen Witz und theatralische Lebendigkeit fehlt)


    Hans Sachs - Thomas Stewart- 4,5 (Ein philosophischer, fast schmerzlich grüblerischer Sachs, der auch vom Stimmcharakter mehr dem Poeten als dem Schuster zuneigt)


    Sixtus Beckmesser - Thomas Hemsley - 4 (Sehr gut gesungen und nicht übertrieben, allerdings stört mich als Muttersprachler der leichte englische Akzent und die damit einhergehenden Vokalverfärbungen)


    Walther von Stolzing - Sandor Konya - 4,5 (Dieser fränkische Junker aus Ungarnland weiß durch perfektes Legato und fast schon so etwas wie germanische Italianitá zu begeistern. Da darf man dann auch über den einen oder anderen angeschluchzten Ton hinweghören...)


    David - Gerhard Unger - 5 (Unger, der DvD ("David vom Dienst") der 1950er und 1960er klingt auch hier noch außerordentlich jungenhaft und lebendig, zusammen mit Schreier an der Spitze aller auf Tonträger festgehaltenen Interpreten)


    Eva - Gundula Janowitz - 4 (Frau Janowitz erfüllt die vokalen Voraussetzungen der Rolle fast perfekt (die leichte Enge und Verhärtung bei Spitzentönen mal ausgenommen), wirkt manchmal aber eine Spur zu kühl und unbeteiligt)


    Restensemble - 5 (Brigitte Fassbaender und Franz Crass sind ganz ausgezeichnet, ebenso wie der phänomenale Chor!)


    Ges. 32,5 / 7 = 4,64


    TQ: 4,5 (erstklassiges Rundfunk-STEREO mit zeitbedingtem geringem Rauschen)

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • R. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg - CD Arts 1967



    Rafael Kubelik, Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: 5 + (gefällt mir am besten aller mir bekannten Aufnahmen: wuchtig und doch nicht zu "kapellmeisterlich"; niemand dirigiert die Ouvertüre und den Schluß monumentaler, erinnert mich irgendwie an den 43er Furtwängler aus Bayreuth)


    Hans Sachs (Thomas Stewart): 5 + (der beste Sachs der Stereo-Ära)
    Sixtus Beckmesser (Thomas Hemsley): 5
    Walther von Stolzing (Sandor Konya): 5
    David (Gerhard Unger): 5
    Eva (Gundula Janowitz): 5


    Restbesetzung: 5 + (fantastischer Chor!)


    Gesamtwertung: 35 / 7 = 5 (es gibt sie also doch, die perfekte Aufnahme)


    Tonqualität: 5 (für das Alter phänomenal)


    Eine Aufnahme, die ihren gehobenen Preis mehr als wert ist. Die definitive Aufnahme der "Meistersinger", vielleicht Kubeliks beste Wagner-Aufnahme überhaupt. Orchestral eine absolute Sternstunde, dagegen verblaßt auch Karajan. Sängerisch kein einziger Ausfall. Referenzstatus.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Preiser Records: 90234


    Rolle Interpret Bewertung
    Dirigent/Orchester Karl Böhm – Wiener Philharmoniker 5
    Hans Sachs Paul Schöffler 5
    Sixtus Beckmesser Erich Kunz 5
    Walther von Stoltzing August Seider Leider ein Schwachpunkt 2
    David Peter Klein 4
    Eva Irmgard Seefried 5
    „Restbesetzung“ 4
    Gesamtnote 4,29


    Tonqualität: 5 (in Anbetracht des Aufnahmedatums)


    Aufgenommen: 1944


    Eine wunderbare Aufnahme, deren Wert leider durch den Tenor etwas gemindert wird.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Orfeo: C 667 054L – MONO AAD


    Dirigent/Orchester: Fritz Reiner – Wiener Philharmoniker 5

    Hans Sachs: Paul Schöffler 5

    Sixtus Beckmesser: Erich Kunz 5

    Walther von Stoltzing: Hans Beirer 3

    David: Murray Dickie 4

    Eva: Irmgard Seefried 5

    „Restbesetzung“: 4

    Gesamtnote: 4,43


    Tonqualität: 5 (Originalbänder des Österreichischen Rundfunks)


    Live: 14. 11. 1955


    Leider hatte Beirer nicht seinen besten Tag.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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