Es lebe der kleine(?) Unterschied - Dirigate

  • Liebe Forianer


    Immer wieder kann man lesen:


    "Ich kann bei verschiedenen Dirigenten keinen Unterschied hören"


    Das wird wohl Mitleser mehr betreffen als Taminos -ober immerhin...


    Daher rege ich folgendes an:


    Jeder Mitspieler an diesem Thread wählt ZWEI grundsätzlich verschiedene Interpretationen von Orchesterwerken und stellt sie hier in aller Kürze vor.
    Mittels Partnerlink kann jeder Leser sich sofort überzeugen wie gravierend der Unterschied ist.
    ES wäre Hilfreich wenn ein spezieller Satz zum Vergleich vorgeschlagen -und drauf hingewiesen würde, welcher Track bei den Tonbeispielen anzuwählen ist.


    Hiezu ist es notwendig eine entsprechende Auswahl zu treffen - also Interpreten mit grundsätzlich verschiedener Werksauffassung.
    Das klingt leichter als es ist, den etliche Aufnahmen, die man heranziehen könnte sind schon wieder gestrichen, beispielsweise Celibidaches Mozart und Haydn, etliches von Klemperer und Karl Böhm, bzw Szell.


    Ein Mitglied darf diesen Thread DREIMAL mit jeweils EINEM Vergleichspaar versehen, wobei zwischen den einzelnen Beiträgen jeweis eine Pause von einer Woche liegen sollte. Auf diese Weise hoffe ich einen langlebigen und sehr überzeugenden Thread in der Sache zu erreichen...


    Bei Erfolg und Interesse, kan es dann einen Schwestertreahd mit Klaviersonaten bzw Kammermusikwerken und Vokalem geben.....


    Aber keine Hast -
    Gut Ding braucht Weile....


    Viel Spaß
    wünscht allen Mitschreibern
    und Mitlesern


    Alfred









    Um das überzeugend zu realisieren ist es notwendig

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • So will ich denn den Anfang machen.
    Dieser Thread ist vor allem Interpretationsvergleich-Einsteigern gewidmet. Das Demonstrationspaar stellt weder den Anspruch besonderer Güte, noch ewiggültiger Interpretation.
    Ausgewählt wurden lediglich zwei Aufnahmen, die so unterschiedlich interpretiert wurden, daß auch der Laie dies sofort erkennen kann.


    Ich empfehle hier den Beginn von Beethovens Sinfonie Nr 6 ("Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande")


    In unserem Beispiel beide auf Track 5 der jeweiligen Tonprobe.



    . . .


    Auch ein ungeübter Hörer wird sofort den Tempounterschied hören - aber das ist nur eine Kleinigkeit, es gibt andere Betonungen von Schwerpunkten, eine andere Dynamik, andere Klangfarben des Orchesters und seiner Soloinstrumente etc etc.


    Das bewirkt, daß man nachdem man das komplette Werk durchgehört har, sich ein völlig anderer Eindruck, eine völlig andere Stimmung ergibt...


    Leider sind die Tonbeispioele jeweils nur 60 Sekunden lang und nicht in CD Qualität, sodaß das Hineinhören (ich empfehle ein und denselben Track mehrmals wechselweise abzuhören) nur einen annähernden Eindruck der Unterschiede vermitteln kann.


    Nich alle Aufnahmen unterscheiden sich so krass voneinander wie diese beiden (manche allerdings noch krasser) - aber eben aus diesem Grund habe ich sie ausgewählt.


    Mögen sie ein erster Schritt sein Klassikneulingen näherzubringen wie gravierend sich Einspielungen ein und desselben Werkes voneinander unterscheiden können und die Lust wecken auf Entdeckungsreisen ins Land der Interpretationsvielfalt zu gehen...


    Meine Beispiele wurden übrigens so gewählt, daß sie die Brieftasche nicht allzusehr belasten. Beide Beispiel-CDs kosten miteinander erheblich weniger als üblicherweise EINE Vollpreis-Klassik CD.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred


    PS:
    Es kann - nach und nach JEDER Track von Nr 5 -9 mit seinem Aquivalent verglichen werden - Die Tracks 1-4 Sind indes ungeeignet, d sich hier jeweils ein anderes Werk auch der Aufnahme befindet)

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    vielen Dank für diesen Thread.
    Die Idee finde ich sehr gut und Dein erstes Beispiel ebenso.


    Natürlich habe ich bei Deinem Beispiel die Unterschiede gehört, war selbst für mich nicht schwierig.


    EDIT:
    Interessant, ich fand beide schön, wenn man das nach so kurzem Reinhören überhaupt schon sagen kann. Die schnellere Interpretation durch die Fröhlichkeit und scheinbare Unbeschwertheit vermittelt wird und die langsamere gefällt mir, weil sie Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Das heißt, beide Hörbeispiele vermitteln das Thema, "Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande", aber auf unterschiedliche Art und Weise.

    Ich höre mir gern unterschiedliche Einspielungen von ein und dem selben Stück an, aber ich kann oftmals eben keine oder nur minimale Unterschiede hören, möglicherweise weil diese nicht so gravierend sind wie in Deinem Beispiel, oder aber weil mir die nötige Hörerfahrung eben noch fehlt.



    Lieber Alfred, wenn Du dieses Posting an dieser Stelle für ungünstig hälst, verschieb mich einfach. :D



    LG


    Maggie

  • Zitat

    Lieber Alfred, wenn Du dieses Posting an dieser Stelle für ungünstig hälst, verschieb mich einfach.


    Ich habe selbst drüber nachgedacht ob es günstig ist, wenn hier "Feedback" erfolgt.
    Einerseits widerspricht es meinem "lexikalen Anspruch"
    Andrerseits sieht man wie der Thread ankommt und was er bewirkt, was nicht zu unterschätzende Vorteile mit sich bringt.
    So könnte beispielsweise jemand der Meinung sein, es gebe TREFFENDERE Tonbeispiele um den Unterschied noch graviernder zu betonen - und zwei WEITERE Beispiele bringen - wir hätten dann VIER Vergleichsmöglichkeiten (Mehr sollten es allerdings auch wieder nicht sein - das würde verwirren)
    Wir werden erfahren ob jemand ERSTMALS bewusst vergleichend gehört hat - und was seine Eindrücke waren.
    Leider sind viele Extremaufnahmen, die geeignet wären schon aus den Katalogen verschwunden - aber ich glaube auch das Vorhandene reicht aus.
    Es kann "modernes" Orchester gegen HIP gesetzt werden oder zwi HIP Aufnahmen gegeneinander verglichen - sollten drei radikal verschiedene Aufnahmen zu einem Dreiervergleich herausfordern, so kann in Ausnahmefällen auch ein solcher gemacht werden. Die Schematik ist an meinem Beitrag ersichtlich. Bitte IMMER die geeigneten Tracknummern erwähnen...
    Wichtig ist nicht die Stopuhr und ein Lautstärkemesser, sondern das seelische Zusandsbild, welches die einzelnen Aufnahmen beim Hörer hinterlassen (Melancholie, Gelassenheit, Kampflust, Erhabenheit, Triumphgefühl,Freude, Langeweile,Aggresivität etc)...


    mfg aus Wien


    Alfred


    PS: Feedback ist also zugelassen

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !