Liebe Forianer
"Hatten wir das nicht schon mal ?" Wird sich mancher fragen, wenn er den Titel dieses Thema liest.
Eigentlich nein.
Wir haben zwar über Lieblingsgeiger abgestimmt, ohne der Sache tiefer auf den Grund zu gehen, warum wir gerade diesen oder jenen Geiger gewählt haben, jedenfalls war sehr viel historisches dabei.
Die heutige aktuelle Szene stellt sich mir so dar, daß man um heututage für die CD aufnehmen darf, vor alem 3 Kriterien erfüllen muß:
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[*]Man muß weiblich sein
[*]Man muß jung und attraktiv sein
[*]Man muß in Interviews erklären wie sehr man die Werke des 20. Jahrhunderts schätzt
[/list=1]
Die derzeitige Szene setzt sich grob übespitzt aus lediglich 3 Geigerinnen zusammen, einer die schon länger am Markt ist, und wo sich die Klassikgemeinde noch immer nicht einigen konnte ob sie eine Ausnahmeerscheinung ist, oder lediglich ein gepushter oberster Durchschnitt (hier auf sehr hohem Niveau verstanden !!), eine, deren CDs derzeit permanent als "bereits gestrichen" rangieren, und eine, deren Vermarkter, wenn man die CD-Cover betrachtet, sehr auf ihr "Teenie"-Image bauen. (was ihre Qualität natürlich in keiner Weise tangiert)
Da sich die 3 Damen, auch die jüngste von ihnen nun schun einige Zeit am "Markt" (welch gräßliches Wort in diesem Zusammenhang, aber es entlarvt den Geist der Konzerne) behaupten, dürften sich ihre CDs gut verkaufen, ihre Auftritte gut besucht sein.
Ist das schon genug um gegen alles was je aufgenommen wurde bestehen zu können ? Welchen Stellenwert haben sie absolut ?
Dazu gibt es die Frage: Wo bleibt die Herrenriege, schließlich war Geigenspiel bisher eher eine Männerdomäne. Wie stuft man Gil Shaham und Josuah Bell oder Christian Tetzlaff ein ?
Daß die alle gut Geige spielen können, das weiß ich, aber wer von ihnen "außerordentlich" ist, das will sich mir nicht so recht erschließen.
Daher bitte ich über dieses Thema nachzudenken und das allfällige Ergebnis dann hier beizusteuern, eventuell unter Zuhilfenahme von bestehenden Aufnahmen der letzten 10 Jahre.
ACHTUNG: "Spezialisten" für historische Aufführungspraxis, wie Andrew Manze und Giulio Carmignola, sind hier nicht zugelassen, weil wir uns ihnen in bälde in einem anderen Thread wirdmen wollen.
Beste Grüße
aus Wien
Alfred
AGUTA