Vokalmusik auf DVD

  • Hallo,


    z.Zt. sehe und höre ich:


    Herbert v. Karajan - "Mozart: Krönungsmesse KV 317"




    Immer sein grösster Wunsch von Herbert von Karajan gewsesen, einmal in der Gegenwart vom
    Papst im Petersdom mit seinen WP ein Konzert dort geben zu können.
    Eine historische Aufnahme, die ein paar Jahre vor seinem Tod dort enstanden ist.
    Eine unvergessliche Musikgeschichte durch seine Interpretation und Darbietungsform wurde von ihm dort hinterlassen, für Karajanfreunde unbedingt empfehlenswert.
    Bild und Ton: gut


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,


    eine neueste Einspielung auf DVD von C.P.E. Bach (1714-1788) und J.S. Bach (1685-1750)
    die Himmelfahrtsoratorien:


    C.P.E. Bach: Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, Wq 240
    J.S. Bach: Lobet Gott in seinen Reichen, BWV 11


    aufgenommen zum Bachjahr 2004 in der Nicolaikirche in Leipzig.



    Ausführende:


    Sophie Karthäuser, Sopran
    Patrizia Hardt, Alt
    Christoph Genz, Tenor
    Christoph Einhorn, Tenor
    Stephan Genz, Bass
    Jan van der Crabben, Bass-Bariton
    Ex Tempore / La Petite Bande
    Leitung: Sigiswald Kuijken


    Ein absoluter Hör- und Sehgenuss der Vergleich der Himmelsfahrtsoratorien vom Vater: J.S. Bach und
    seinem Sohn: Carl Philipp Emanuel Bach.


    1735 komponierte J.S. Bach das Himmelfahrtsoratorium das aber wegen der Kürze 1852 in der
    Gesamtausgabe der Bach-Gesellschaft unter dem Titel "Lobet Gott in seinen Reichen" als Kantate
    Nr.11 veröffentlicht wurde.
    Doch Bach hatte gute Gründe, sein Stück als Oratorium zu bezeichnen, folgt es doch der Tradition
    des deutschen Oratoriums, wie sie Heinrich Schütz begründet hatte.


    Knapp vierzig Jahre liegen zwischen dem Himmelfahrtsoratorium von Vater Bach und der
    "Auferstehung und Himmelfahrt Jesu" vom Sohn C.P.E. Bach komponiert und am Ostersamstag 1774 ihre Erstaufführung im Konzertsaal erlebte.
    1767 hatte C.P.E. Bach die Nachfolge seines Paten Georg Philipp Telemanns als Musikdirektor in
    Hamburg angetreten, nachdem er 25 Dienstjahre zuvor als Kammercembalist des preußischen
    Königs Friedrich II tätig gewesen war.
    Im liberaleren Klima Hamburgs konnte er sich freier entwickeln und zu einem der führenden Komponisten
    in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts werden. Man sprach zu der damaligen Zeit in erster Linie
    von den "Berliner" bzw. "Hamburger" Bach, der Thomaskantor J.S. Bach war nicht mehr zeitgemäss und
    geriet zusehends in Vergessenheit.


    Von seinem Oratorium "Auferstehung und Himmelfahrt Jesu" hatte Carl Pilipp Emanuel Bach selbst eine
    hohe Meinung; er rechnete das Werk zu seinen am stärksten gearbeiteten Stücken und war fest davon
    überzeugt, dass es ihm auch nach seinem Tode noch Ruhm bescheren würde.


    Ein Vergleich der beiden Oratorien vom Vater und Sohn macht die fundamentalen Veränderungen
    deutlich, die diese Gattung in den vierzig Jahren zwischen der Entstehung der beiden Werke
    durchgemacht hatte.
    C.P.E. Bach verwendete einen Text von Karl Wilhelm Ramler aus dem Jahre 1760, der damals ein
    hohes Ansehen genoss und bereits von Telemann und Graun vertont worden war.
    Anzeichen der musikalischen Entwicklung in das 19. Jahrhundert sind in diesem Werk von C.P.E. Bach
    heraushörbar.


    Demgegenüber gestellt die barocke Klangpracht und virtousität der Gesangssolisten des Himmelfahrtsoratoriums seines Vaters.
    Ein absoluter Genuss, diesen Vergleich einmal in einer Aufführung anstellen zu können, der immens
    einen begeistern kann, hier die verschiedenartige Kompositionen vergleichen und hören zu können.
    Von der Innigkeit und zu Herzen gehenden Musik bin ich immer noch auf der Seite des Vaters......


    Diese DVD kann ich nur wärmstens empfehlen bei diesen großartigen Gesangssolisten, dem Chor:
    Ex Tempore und dem Barockorchester: La Petite Bande, unter dem gekonnten Dirigat und der Interpretation von Sigiswald Kuijken.
    Leider etwas schwächelnd in dem Osteroratorium von C.P.E. Bach die barocken Trompeten, wo die
    saubere Intonation zu kurz kommt, und kleine Unreinheiten im Barockorchester leider heraushörbar.


    Hier ist wieder einmal unerreicht zu benennen ein J.E. Gardiner mit seinem - Monteverdi-Choir und seinen
    The English Baroque Soloists - aus heutiger Sicht anzusehen.


    Trotz kleiner Schwächen, wie oben erwähnt, ein absoluter Hör- und Sehgenuss aufgrund der Interpretation und der barocken Klangpracht sowie seiner hervorragenden Wiedergabe, unbedingt als eine Spitzeneinspielung anzusehen.
    Wo bleiben die deutschen Interpreten mit ihren Orchestern und Sängern, meiner Ansicht nach nur noch 2. Wahl, das Ausland hat uns leider den Rang abgelaufen......


    Herzliche Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo


    eine Frage zu der DVD mit Karajans Krönungsmesse: Was wird denn gezeigt: Nur die Teile mit Mozarts Krönungsmesse zusammengeschnitten, oder der vollständige Gottesdiesnst mit allem was dazu gehört und weiterer liturgischer Gebrauchsmusik und Predigt und so fort...? Wie lang dauert das Spektakel denn, vollständig hat das alles ja sicher mindestens eineinhalb Stunden gedauert...
    Gruß, Markus


    Nachtrag: hab grad bei amazon gesehen, daß es sich wohl um den vollständigen Gottesdienst handelt. Ja, hört sich interessant an. (Wobei ich schon einwenig skeptisch bin, wenn "zwei Päpste" mit unfehlbarkeitsanspruch bei einem Medienspektakel zusammen wirken. :D

  • Zitat

    Wobei ich schon einwenig skeptisch bin, wenn "zwei Päpste" mit unfehlbarkeitsanspruch bei einem Medienspektakel zusammen wirken.


    Hallo, Wenn meine Informationen stimmen, hat seinerzeit johannes Paul II sofort sichergestellt WER hier eigentlich der Papst ist: Der Legende nach hat er Karajan nämlich mit "Herr Kapellmeister" angesprochen ... :D



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Markus,


    in der angesprochenen DVD mit HvK im Petersdom wird das Feierliche Hochamt, zelebriert vom Papst,


    Eröffnungsvers, Gruß und Bußakt,
    Tagesgebet und Evangelium
    Gesang zur Gabenbereitung
    Eucharistisches Hochgebet
    und das Schlussgebet, Entlassung gezeigt.
    Ob obige Angaben nun ein gesamtes Hochamt wiederspiegeln, entzieht sich meinem Kenntnisstand.


    Die Krönungsmesse KV 317 von W.A.Mozart wird ungekürzt gezeigt.


    Zum Schluss wird noch das
    Ave Verum Corpus KV 618 eingespielt.


    Laufzeit der DVD knappe 60 Minuten.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • z.Zt. im Player:


    Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736)
    Stabat Mater f-moll, für Sopran, Alt, Streicher und Basso-continuo



    Ausführende:
    Leitung: Riccardo Muti
    Barbara Frittoli, Sopran
    Anna Caterina Antonacci, Alt
    Orchester: Filarmonica della Scala
    Aufnahme von 2000


    Wenn Werke neuerdings von Pergolesi aufgeführt werden, dann ist es jedenfalls meistens das
    Staba Mater, welches von ihm 1736 auf dem Totenbett fertiggestellt wurde.


    J.S. Bach wurde von dem Werk Pergolesis "Staber Mater" inspiriert und arbeitete das Werk zur Motette "Tilge Höchster, meine Sünden" BWV 1083 um.
    Die Viola, die im Original weitgehend parallel mit dem Bass geht, erhält in seinem Werk eine neue
    obligate Stimme.


    Die Aufnahme wurde an historischer Stätte in der Kirche "Santuario della Beata Virgine die Miracoli"
    in Saronno aufgeführt und durch Bilder der Fresken untermalt, die das biblische Geschehen darstellen.


    Muti behauptet in einem Interwiev, dass er sich als Nachfolger der neapolitanischen Komponisten,
    für den Gesang und Klangschönheit dieser Musik sehe und an erster Stelle stehe.


    Leider entsteht eine kleine Diskrepanz im gesanglichen. In den Duetten entsteht ein Ungleichgewicht
    in der gesanglichen Aussage, da sich die Altistin A.C. Antonacci gegen den strahlen Sopran der
    Barbara Frittoli nicht zu behaupten vermag.


    Muti lässt sich in der Interpretation und Klangwiedergabe von einer barocken Wiedergabe leiten, so ist
    die DVD ein Augen- und Ohrengenuss.


    Die DVD enthält leider nur lateinische, italienische und englische Untertitel. Im Booklet findet sich
    eine Information über Pergolesi in deutsch aber ein Text in deutsch des Staber Mater sucht man
    vergebens.


    Trotz kleiner Kritikpunkte eine wunderbare DVD aus der Barockzeit mit grandiosen Interpreten.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo


    durch den Thread Messa da Requiem von Verdi wieder einmal inspiriert worden, höre und sehe
    ich z.Zt. Abbado und die Berliner Philharmoniker:



    Angela Gheorghiu - soprano
    Daniela Barcellona - mezzo-soprano
    Roberto Alagna - tenor
    Julian Konstantinov - bass


    Swedish Radio Chorus
    Eric Ericson Chamber Choir
    Orfeón Donostiarra
    Berliner Philharmoniker
    Leitung: Claudio Abbado


    Mitschnitt der Aufführungen, die zum 100. Todestag von Verdi stattfand
    Bildformat: 16:9
    Länge: 89 min
    Produktionsjahr: 2001


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Reklov und andere Interessierte,


    die Qualität der Altistin ist schon ein deutlicher Mangel dieser Aufnahme. Wenn nicht mit historischen Instrumenten und in dieser Weise musiziert, dürfte Abbado sowohl in seiner Interpretatation als auch mit seinen Solisten, Marshall und Valentini-Terrani dieser Aufnahme deutlich überlegen sein. Dadurch, dass die Sopranistin selbst in der tieferen Lage die eindrucksvollere Stimme hat, geraten die Duette ins Ungleichgewicht. Ich kann nur sehr empfehlen, dagegen einmal Abbado mit seinen beiden Damen zu hören.


    Schöne Grüsse aus Bremen



    Sagitt

  • Hallo Sagitt,
    Zitat:
    Ich kann nur sehr empfehlen, dagegen einmal Abbado mit seinen beiden Damen zu hören.
    ------------------------------------------------------------
    Nach tagelangen Bau- Umbauarbeiten im Haus bin ich heute auf Deine Antwort gestossen.


    Wo ist die besagte CD zu beziehen (Label)? Würde mich interessieren und Danke für den Tipp.


    Grüsse nach Bremen
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Reklov,


    ich wiederum lese die Anfrage jetzt erst. Sorry. Die Aufnahme mit Abbado war vor Jahrzehnten bei der DG erschienen und ein Hochgenuss an gemeinsamen Gesang von Sopran und Alt.
    Ich habe jetzt nicht überprüft,ob es diese Aufnahme noch gibt.


    Schöne Grüsse aus Bremen



    Sagitt

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  • Hallo,


    nach dem Magnificat von J.S. Bach höre und sehe ich:




    Weihnachtsoratorium BWV 248 (Mitschnitt eine Konzerts in der Herderkirche Weimar)
    beginnend zu Gardiners Pilgrimage 2000.
    McFadden, Fink, Genz, Henschel,
    Monteverdi Choir, English Baroque Soloists,
    Gardiner (198 Min.)


    Bis auf einige Abstriche der Gesangssolisten eine immer wieder beeindruckende Wiedergabe des
    Weihnachtsoratoriums an historischer Stätte aus Weimar.


    Schönes Weihnachtsfest.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo reklov29 ,


    Beim Stöbern bin ich auf deinen begeisterten Beitrag gestoßen und
    Konnte die DVD gestern genießen.


    Klasse Empfehlung


    Gruss
    Robert



  • Hallo Robert,


    die DVD von S. Kuijken hat mich wirklich beeindruckt und gratuliere Dir zu dem Erwerb, hier wird man
    so richtig in das Musizieren und Geschehen sofort mit einbezogen.



    Grüße
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.