Gerda Scheyrer wurde am 18.7.1923 in Wien geboren.
Eine der liebenswertesten Erscheinungen der Opernbühne nach dem 2. Weltkrieg war die Sopranistin Gerda Scheyrer.
Charme, Bescheidenheit, eine emminent schauspielerische Begabung, gepart mit einer wunderschöne, leichten Sopranstimme, die eigentlich im lyrischen Fach beheimatet, dennoch bis ins jugendlich-dramatische Repertoire reichte - das waren die wesentlichen Vorzüge der gebürtigen Wienerin.
Neben der italienischen Oper,
ich erinnere mich an ihre wunderbare Leonora de Vargas in der "Macht des Schicksals",
bei Mozart an ihre Gräfin in Mozarts "Figaros Hochzeit", und ihre 1. Dame in der "Zauberflöte",
beherrschte sie die großen Frauengestalten der Musikdramen von Richard Strauss. Ihre Madeleine in Richard Strauss "Cappriccio" wurde zum Ereignis einer Fernsehproduktion.
Aber nicht nur der "Opern-Strauss" gehört zu ihrem Repertoire, gern und auch oft sang sie die Partien in den Operetten von Johann Strauss, Suppé, Kálmán..........,
ferner war sie auch eine gesuchte Oratoriensängerin.
Die vielseitige Künstlerin debütierte nach ihrem Gesangstudium an der Musikakademie, heute Hochschule für Musik und Kunst, in ihrer Vaterstadt, am Stadttheater von Graz.
Schon kurz später wurde sie an die Volksoper verpflichtet, im Jahr 1959 schließlich an die Wiener Staatsoper, deren ständiges Mitglied sie seitdem war.
Bald wurde die verdiente Sopranistin mit dem Titel Kammersängerin ausgezeichnet.
Ich kann mich an einen "Abstecher" nach Graz erinnern, es muss so um 1960 /61 gewesen sein, da sang sie die "Norma".
Gastspielreisen führten sie häufig nach Deutschland, vornehmlich an die Düseldorf-Duisburger Rheinoper und nach Stuttgart;
Schallplattenaufnahmen schließlich haben ihr Freunde in aller Welt gewonnen.
Übrigens spielte Gerda Scheyrer auch im "Tatort" - Krimi "Nie wieder Oper" mit Harald Krassnitzer mit, mit einer Menge geliebter Opernsänger von ehemals, allen voran Martha Eggerth.
Gerda Scheyrer starb am 23.7.1999 in Wien.