Hans Müller-Kray (* 13. Oktober 1908 in Kray bei Essen; † 30. Mai 1969 in Stuttgart).war das jüngste von 14 Kindern des Steinkohle-Platzmeisters Karl Müller, der nebenamtlich das Knappenmusikkorps der Zeche Bonifacius in Essen-Kray dirigierte. Müller-Kray lernte noch während seiner Schulzeit das Klavier- und Cellospiel. Er studierte er an der Folkwangschule Komposition und Theorie.
Erstes Engagement 1932 am Stadttheater Essen als Korrepetitor, 1933/34 als Pianist des Balletts „Der Grüne Tisch“, 1934 bis 1941 war er Erster Kapellmeister am Theater in Münster (Westfalen), ab Mai 1942 Chefkapellmeister am Reichssender Frankfurt/M. Nach Kriegsende bis 1948 Erster Kapellmeister am Staatstheater Wiesbaden.
Im Jahr 1948 wurde er zum Leiter der Hauptabteilung Musik und zum Chefdirigenten des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart beim Süddeutschen Rundfunk ernannt. In dieser Doppelfunktion war er bis zu seinem plötzlichen Tode aktiv.
Hans Müller-Kray widmete sich vor allem Werken der neueren Musik, die während der Zeit der nationalsozialistischen Kulturpolitik in Deutschland bisher noch nicht zu hören waren. Außerdem beschäftigte er sich mit der Oper. Es entstanden über 30 Gesamteinspielungen.
Hans Müller-Kray, der 1955 den Namen seines Geburtsortes Essen-Kray annahm, wurde 1961 durch das Land Baden-Württemberg der Professorentitel und der Titel des Generalmusikdirektors verliehen. Im Frühjahr 1969 verstarb er an seinem Arbeitsplatz im Stuttgarter Funkhaus an plötzlichem Herzversagen.
Inzwischen sind viele seiner Rundfunkaufnahmen als CD erhältlich, seine Aufnahmen mit Neuer Musik (u.a. Harald Genzmer) gehören ohnehin zum Standard-Repertoire.
Zu seinem 100 Geburtstag in diesem Monat werden weitere Opern-Aufnahmen auf CD erscheinen, z. Teil auch private Mitschnitte und echte Raritäten.
Hier ein erstes Beispiel aus seiner CD-Discographie:
Harald Genzmer (1909-2007)
Konzert f. Trautonium & Orchester
+Konzert f. Mixtur-Trautonium & gr. Orchester
Sala, Bremen PO, Goslich;
SDR SO, Müller-Kray
Wergo , AAD/m, 50/58
LG