Peter Minich - Grandseigneur der Operette

  • Peter Minich ist am 29.1.1927 in St. Pölten - jetzt Landeshauptstadt von Niederösterreich, geboren worden.


    Zuerst besuchte er die Höhere Technische Lehranstalt in Mödling bei Wien, die er abschloss.


    Nach 1945 besuchte er das Max Reinhard Seminar in Wien und erhielt sein erstes Engagement im Burgtheater, im Ausweichquartier, im Ronacher, in Arthur Schnitzlers "Anatol", nebenbei studierte er Gesang.


    Von 1951 bis 1953 war er am Stadttheater St. Pölten beschäftigt, wo er durch einen Zufall von Marcel Prawy als Sänger entdeckt worden, da er für einen erkrankten Kollegen in "Boccacio" einsprang, wo er auch seine erste Gattin, Eleonore Bauer, kennenlernte und heiratete, die später als Diva, am Wiener Raimundtheater,tätig war.


    Nach Gastspielen in St. Gallen und Graz kam er ans Wiener Raimundtheater.


    Der Direktor des Raimundtheaters engagierte Peter Minich, doch war Bruno Marik etwas kleinlich in der Gagenauszahlung, da Peter Minich regelmäßig von St. Pölten nach Wien fuhr, zahlte er ihm die Wochenkarte nur bis Hütteldorf, denn von dort konnte man mit der Stadtbahn, billiger, das Raimundtheater erreichen.


    Dort wurde er ein beliebter Operettentenor, zusammen mit Eleonore Bauer, in dem er bis 1960 blieb und, en suite, Operette spielte und sang.


    Eleonore Bauer verstarb im Jahr 1965 an Krebs und so blieb Peter Minich allein, bis er Guggi Löwinger (eine Tochter aus der alten "Theater-Familie) kennen- und lieben lernte.


    1960 kam dann sein Engegement an die Wiener Volksoper, wo er bei Fred Liewehr, nicht nur, den Eisenstein sondern auch den Petruchio in "Kiss me Kate" lernte.


    Sein Repertoire reichte vom Tasillo in "Gräfin Mariza" damals noch mit Ester Réthy, den Danilo mit Adele Leigh und Lotte Rysanek sowie Mimi Coertse, sowie in einer sehr geglückten Inszenierung von Offenbachs "Pariser Leben" den Baron Gondermark mit Sigrid Martikke und Mirjana Irosch und der leider, so früh, verstorbenen Kammersängerin Elisabeth Kales.



    1974 bekam er vom österr. Bundespräsidenten den Titel Kammersänger verliehen und 1976 den Prantauer-Preis der Stadt St. Pölten.


    Ich kenne kaum einen Sänger der Wiener Volksoper, der so oft auf Gastspielreisen, in Japan, den USA war, wo er immer in "seinen" beiden Partien, und trotz Harald Serafin, als Danilo und als Eisenstein, hier zumeist mit Mirjana Irosch oder Sigrid Martikke auftrat.



    Seine letzte Partie war der Kaiser in "Turandot" einer, für mich mich missglückten Inszenierung dieser Oper.


    In zweiter Ehe ist Kammersänger Peter Minich mit Guggi Löwinger (einer Schülerin von Ester Réthy), der ehemaligen Soubrette der Volksoper, verheiratet, mit der er einen Sohn - Andreas - hat.


    Nach einer Diagnoszierung der Parkinsonschen Krankheit zog sich Peter Minich 2005 von der Bühne zurück und lebt zurückgezogen in seiner Heimat- und Geburtsstadt St. Pölten.

  • Lieber Peter,


    ich mochte Peter Minich auch immer sehr, als Operettentenor.


    Es ist schön, daß ihm jetzt ein Thread gewidmet ist, das erinnert auch mich wieder an ihn.


    Schade, daß er von dieser bösen Krankheit heimgesucht ist.


    Liebe Grüße aus München


    Kristin

  • Meine Lieben,


    Dazu kommt, daß Peter Minich nicht bloß wirklich guter Sänger war (auch wenn seine Stimme nicht zu den "großen" gehörte), sondern auch über ein blendendes Schauspielertalent verfügte, sodaß seine Bühnenfiguren Präsenz und Ausstrahlung in hohem Grad besaßen - diese Doppelbegabung, die bei ihm zu einer vorbildlichen Einheit geriet, ließ ihn ja zu einem ausgesprochenen Publikumsliebling werden. Er war ein Glücksfall für die Operette.


    LG


    Waldi

  • Lieber Waldi!


    Das zeigte im Besonderen sein Henry Higgins in "My Fair Lady", genau das was Du beschreibst.


    Oder in der Hommage "Gilbert und Sullivan", wo Karl Dönch die umwerfende Königin Viktoria war.


    Liebe Grüße Peter auch aus Wien. :hello: :hello:

  • Zitat

    Original von oper337
    ...
    Nach einer Diagnoszierung der Parkinsonschen Krankheit zog sich Peter Minich 2005 von der Bühne zurück und lebt zurückgezogen in seiner Heimat- und Geburtsstadt St. Pölten.


    Vor ziemlich genau einem Jahr gab er in der Volksoper einen kurzen Auftritt im Rahmen einer Ralph Benatzky Gala. Es war sehr bewegend, ihn noch einmal auf der Bühne sehen zu können.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Peter Minich (* 29. Jänner 1927 in St. Pölten; † 29. Juli 2013 in Wien) war ein österreichischer Opern-, Operetten- und Musicalsänger in der Stimmlage Tenor. Er wirkte fast 50 Jahre an der Volksoper Wien.



    Minich starb im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Er war mit der Sängerin und Schauspielerin Guggi Löwinger verheiratet, mit der er einen Sohn (Andreas) hatte.


    R. I. P.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Er war wirklich ein Urgestein der Star der WIENER VOLKSOPER man wird ihn
    sicher in Wien nie vergessen.
    Ein vielseitiger Kammersänger wie man ihn wohl heute kaum mehr findet.


    mucaxel

  • Von Peter Minich habe ich leider nicht so viele Aufnahmen. Aber mit einigen Operettenliedern und dem "Weißen Rössl" wird er mir in Erinnerung bleiben.

    W.S.

  • Ich muß gestehen, von Peter Minichs Stimme nicht wirklich begeistert gewesen zu sein. Ich muß weiter zugeben, daß ich keine einzige Aufnahme mit ihm besitze, ihn nur aus Operettenpartien, die Rundfunk und Fernsehen übertrugen, zu kennen. Und das hier schon angesprochene Schauspiel-Talent war da sowohl hör- als auch sichtbar...


    R.I.P

    .


    MUSIKWANDERER

  • Was mich zur Biographie Peter Minichs interessiert, ist folgendes:

    Er war mit Eleonore Bauer verheiratet, die laut "Musiklexikon" 1983 gestorben ist (und nicht 1965 wie hier behauptet wird). Die beiden haben u.a. 1966 den Film "Boccacio" gemeinsam gemacht.

    Waren beide bis zu ihrem Tod verheiratet?

    Hatten sie Kinder?

    Wann hat Minich dann Guggi Löwinger geheiratet (die übrigens 2018 verstorben ist)?

    Hatten die beiden tatsächlich einen Sohn (wie hier behauptet wird) oder stammte dieser nicht eher aus Löwingers erster Ehe?


    Fragen über Fragen …


    Dafür dass Minich lange so populär war, ist wenig über sein Privatleben überliefert.

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  • Ich persönlich glaube, daß man den großen Erfolg dieses Sängers besonders in der Operette nur als Frau begründen kann. Wenn ich eine wäre, dann würde sein gewinnendes Lächeln auch mich erfreuen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wenn Peter Minich nicht dreimal verheiratet wae, dann ist Eleonore Bauer 1983 verstorben. Das würde zeitlich passen, denn Herr Minich war Kunde in einem Geschäft in der Kärntnerstraße wo ich seit 1972 tätig war. Ich erfuhr vom Tod seiner Frau, während ich dort beschäftigt war, also muß es 1983 gewesen sein, Mir war auch nicht bekannt, daß er geschieden gewesen sei, als sie starb.

    Peter Minish war ein sehr angenehmer, IMO bescheidener Mensch (ein Gransdeigneur von innen heraus) mit einem Hang zum melancholischen Humor.

    Eines Tages holte er Fotod von der Ausarbeitung ab, die allesamt unscharf geraten waren. Er betrachtetesie und meinte dann, halb melancholich, halb spöttisch; "Jetzt kann ich das auch nicht mehr" Vielleicht war auch ein Hauch "Fishing for Compliments" dabei - aber das glaube ich eigentlich nicht. Am ehesten war es eine Pointe um der Pointe willen....

    Ein wenig small talk.....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !