Man könnte natürlich sagen: "Alle"
Aber dies würde den Intentionen dieses Threads widersprechen.
Natürlich hat jeder Dirigent sein Lesart - aber bei einigen ist es eben heftiger - und zudem färben sie die Werke stets in ihre Richtung.
Da gab es dereinst einen Dirigenten, dessen Name ich hier nicht nennen will, der stand - ob zu Recht oder zu Unrecht sei dahingestellt - ALLE Werke mit seiner Prägung zu versehen - egal ob dies dem Stück entspricht oder nicht.
Ein zeitgenössischer Dirigent dieser Art ist IMO Roger Norrington.
Das wurde mir speziell bewusst, als ich in eine seiner neuen Bruckner Aufnahmen hingeingehört habe. Wir könnten nun versuchen herauszufinden was Norrington prinzipiell macht um die Werke zu "vergewaltigen" oder "fehlzuinterpretieren" - auf höchsten Niveau vorbei am Ziel.
Aber natürlich können wir auch andere Dirigenten aufstöbern, die eine derart signfikante Handschrift aufweisen, daß darüber des öfteren der (vermeintliche) Wille des Komponisten auf der Strecke zu bleiben scheint.
Glenn Gould war ja leider kein Dirigent - ansonst wäre er hier ein Fixstarter...
mfg aus Wien
Alfred