Hallo zusammen,
pünktlich zum Jahrhundert-/Jahrtausendwechsel erschien 1999 eine umfangreiche CD-Edition auf dem Universal-Label Philips. Ziel der 100 Titel umfassenden Serie war es, die wichtigsten Pianisten des 20. Jahrhunderts vorzustellen, und ihr Schaffen mit wenigstens einer Doppel-CD vorzustellen. Von Geza Anda bis Krystain Zimerman hatten/haben insgesamt 72 Pianisten die Ehre, als Great Pianists of the 20th Century bezeichnet zu werden. Arrau, Brendel, Gilels, Horowitz, Kempff, Richter und Rubinstein wurden mit jeweils drei Doppel-CDs berücksichtigt, immerhin 16 Pianisten (Argerich bis Tureck) bekamen zwei gewidmet, 50 Künstler sind ein Mal vertreten.
Produziert wurde die Serie von Tom Deacon, einem ausgesprochen mitteilsamen Zeitgenossen und regelmäßigem Teilnehmer in der amerikanischen Newsgroup rec.music.classical.recordings. Seine Teilnahme dort mag unmittelbar mit der Veröffentlichung der Serie zusammenhängen, gab es doch schon nach kurzer Zeit heftige Diskussion und beißende Kritik bzgl. des Wertes der Serie, der Relevanz der Pianistenauswahl und der Zusammenstellung des jeweils publizierten Repertoires.
Dazu ist anzumerken, dass - wie bei allen editorischen Großtaten - die Produzenten natürlich ein Problem hatten: Nicht alle Plattenfirmen wollten (sollten?) teilnehmen, zum Teil haben die Nachfahren bereits verstorbener Künstler einer Aufnahme in die Serie nicht zugestimmt. Natürlich kann man dennoch über die Auswahl streiten, das soll hier allerdings nicht das Thema sein. Ich habe ein paar Volumina der mittlerweile nicht mehr komplett erhältlichen Serie - bis auf die Aufnahmen der Philips-Künstler dürften fast alle Doppel-CDs vom Markt verschwunden. In lockerer Folge, je nachdem wie ich sie zu hören bekommen, werde ich sie besprechen.