Heinz Zednik

  • Heinz Zednik wurde am 21.2.1940 in Wien, im 8. Bezirk, dem seinerzeit so genannten Rofranogrund, heute Josefstadt, nach Kaiser Josef I., geboren, und studierte hier in Wien, zuerst am Horak Konservatorium, un dann am Konservatorium der Stadt Wien.


    Ich kann von mir aus sagen, dass ich mit Heinz Zednik, und seiner Gattin Christl, befreundet bin.


    Hier zitiere ich, teilweise, und mit seiner Erlaubnis aus seinem Buch, welches ich nur jedem empfehlen kann, und aus dem was er mir selbst erzählte, bei ihm, und seiner Gattin, in seiner Wohnung, im 3. Bezirk, bei gemütlichen Stunden.


    Sowie aus Pointen zwischen Erich Kunz und ihm, denn er war, und ist, ein ausgesprochen erheiternder Mensch.


    [am]ISBN-10 3902494239[/am]


    Dieses Buch erzählt von seinen Anfängen, mit kleinen und auch größeren Partien in Graz, nach Wien und bis nach Bayreuth, an die MET, Scala, an die Covent Garden, mit großer Achtung vor den Opernhäusern und vor allem seinem Publikum geschrieben.


    Das Frühkjahr 1963 wurde dann zu einer Wegmarke in seinem jungen Sängerleben, denn er bekam die Möglichkeit, in Wien, Berislav Klobucar vorzusingen, der damals Generalmusikdirektor in Graz war.


    Seine Lehrerin blieb weiterhin Frau Professor Wissmann und Heinz Zednik vervollkommnete seine Studien am Konservatorium gleichzeitig.


    Es kam dann 1964 zu einem Engagement nach Graz und er sang und spielte sich mit kleinen Partien durch ein Repertoire, seine erste Rolle war der Trabuco in der "Macht des Schicksals", aber auch Operetten Kleinstpartien, ein Priester in der "Zauberflöte" eine Bandbreite von Rollen, die ihm kaum Zeit zum Verschnaufen gab, wie er sagte.


    In einer Wiederaufnahme der "Meistersinger" hätte er den David singen sollen, aber der Haustenor der Grazer Oper , der bislang stets den Augustin Moser verkörpert hatte, schanzte Heinz Zednik diese Rolle zu, und übernahm den David.


    Doch auch bei der Übernahme der "Ariadne" sang er schon den Scaramuccio oder den Baron Kronthal im "Widschütz".


    Mit einer Sache waren wir einer Meinung:


    Es ist unsinnig, wenn man bei Gesangsstunden Sessel hebt, oder mit der Stütze ein Klavier schiebt, man kann, und soll sich Vorbilder suchen, aber ja nicht kopieren, man kann sich von einer Mirella Freni, einem Luciano Pavarotti oder Leonard Warren schon etwas abhören.


    Das weiß ich aus eigener Erfahrung, ich bekam ja erst sehr spät meinem Stimmbruch, als er mich fragte wann, sagte ich mit 20 Jahren, da meinte er, er der ja auch Wiener Sängerknabe war, fünf Jahre vor mir, spät aber doch, heute meine ich leider, deshalb habe ich ja Sopran - Stimmen so gerne.


    Nun zurück zu Heinz Zednik, für ihn kam eine Reise durch Österreich, welches die Grazer Oper veranstaltete, man könnte meinen wie es eine spätere LP / CD aussagte. Von Knittelfeld bis Judenburg.



    Im Jahr 1964 kam ein dringender, ja fast panischer Anruf aus Wien, von der Staatsoper, der Sänger des Augustin Moser in den "Meistersingern" war ausgefallen und Karl Hudez erinnerte sich an den Namen Heinz Zednik, und er sprang ein.


    Doch es hatte den "Nebeneffekt", Heinz Zednik bekam einen Vertrag an die Wiener Staatsoper, für 1965/66, da war jetzt Egon Hilbert der Direktor. Wien - das war ein Ort der Heinz Zednik wo er bei den, damals großen Sänger, nicht besonders freundlich aufgenommen wurde. Zu Kammersänger Hans Braun hatte er Vertrauen und er schilderte ihm seinen "Empfang", aber Hans Braun beruhigte ihm und gab ihm Selbstvertrauen.


    Bei "meiner" Hilde Güden hatte er einen etwas frostigen Empfang, aber auch bei anderen arrivierten Sängern.


    Es kamen natürlich die Nebenrollen oder er sang die zweite oder dritte Besetzung einer Rolle, die schon vorher von einem anderen gesungen wurde, und ich wollte gern nach Graz zurück, so sagte er zu mir, was aber bei einem Vorsingen bei Josef Krips, der ihn eigentlich nicht besonders wollte, Heinz Zednik sang den Wirt im "Rosenkavalier" und das hohe b bei der Stelle "Die Frau Fürstin Feldmarschallin" kam mühelos über seine Lippen, und es kam zum Engagement für das Gastspiel im"Wozzek" beim Staatsopern-Gastspiel nach Montreal.



    Otto Schenk, der zu ihm, anfangs, nicht besonders freundlich war, besiegelte die Freundschaft mit dem Satz "Burli, du bist ja großartig!" und Hilde Rössel-Majdan meinte "Gott, singt der schön".


    Gerhard Stolze verdankte er den Sprung nach Bayreuth, da dieser erkrankte und Heinz Zednik als Mime empfahl, und Heinz Zednik sang am "Grünen Hügel", in den "Meistersingern" diesmal als David, und im "Ring des Nibelungen" als furchteregender Loge.
    Da Gerhard Stolze, bedingt durch seine Erkrankung, einen Nachfolger suchte, und er suchte sich Heinz Zednik aus.



    Peter Klein der den Mimen, durch Jahre sang, wurde auf einmal sein "Gegner" und die beiden vertrugen sich auch persönlich nicht.


    1979 wünschte sich Karl Böhm, Heinz Zednik, als Pedrillo in eine Neuinszenierung der "Entführung" und dann kamen, bestimmt nicht nur für mich, die ausdruckvollste Partie, der Wenzel in der "Verkauften Braut".



    Aber auch in der Salzburger "Zauberflöte" unter James Levine gab er einen prachtvollen Mohren Monostatos.



    Nach einem Gastspiel in der Sommerarena Baden sang Heinz Zednik, unter anderen, auch den Gustl, der in einer Produktion mit René Kollo und Birgit Sarata auch für das Fernsehen produziert wurde. Gibt es auch als DVD.



    Aber auch den Prinzen Orlofsky in der "Silvester - Fledermaus" der Wiener Staatsoper. Da bemerkte ich, du hast ja auch den Alfred, den Eisenstein, Blind und Frosch auf der Bühne der Volksoper und Wiener Staatsoper gesungen, bzw. gespielt.


    Nicht nur das, auch als Regisseur eine Auffrischung einer älteren Herzl Inszenierung an der Wiener Volksoper, fungierte ich, meinet er lachend.


    Meine besondere Lieblingsoperette mit ihm ist "Der Rastelbinder" von Franz Lehár mit ihm.



    Auch denke ich an seinen Herodes in der "Salome" und da habe ich seit Julius Patzak und Gerhard Stolze, keinen intelligenteren Darsteller und Sänger dieser Partie, in der Darstellung, gehört und gesehen.



    An der Großen Oper in Paris sang er das erste Mal eine Partie, die ihn dann auch nach Wien begleitete, die Hexe in "Hänsel und Gretel" und die Kinder hatten solche Angst vor ihm, dass er zuerst diesen zuwinken musste, um die Angst abzubauen.


    In der wundervollen Karl Dönch - Inszenierung, sang er diese Partie, alternierend, mit seinem Freund Adolf Dallapozza, ein Traum kann ich nur sagen, man fürchtete sich wirklich vor ihm, was er mit einem Lachen quittierte.


    In Mörbisch, bei den Seefestspelen sang er den Ottokar,



    die Operette ist für ihn eine Kunstform, der sich Heinz Zednik gerne, auch schon in früheren Jahren widmete.


    Ich habe von ihm ein "Carl Michael Ziehrer - Festkonzert" mit Mirjana Irosch und der leider so früh verstorbenen Monique Lobasa und Osi Kollmann. Ich brachte, die überspielte, VHS Kasette mit und seine Gattin meinte, "Mein Gott, das war mein junger, fescher Heinz!"


    40 Jahre Wiener Staatsoper lagen nun hinter ihm, den Titel Kammersänger hatte er schon lange verliehen bekommen, und der ging in Pension,


    aber er gibt weiter an junge Sänger Tipps, auch in dem oben genannten Buch.


    So, aber den Rest, die Späße mit Erich Kunz und vieles andere, im o.g. Buch nachlesen.


    Bitte, ich bekomme keine Sonderzahlungen von Heinz Zednik, aber ich empfehle nur.

  • Heinz Zednik ist in allen Fächern gut, ob Italienisch oder bei Janácek



    Speziell die italienische Sprache, so in seinem Buch, als auch bir mir im Gespräch hat ihm durch die, sprachlich - hörbaren - Rezitative, immer besonders imponiert. :yes: :yes:


    Auch habe ich noch diese wirklich traumhafte CD, von ihm geschenkt, bekommen:


    :jubel: :jubel:


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Lieber Peter aus Wien,


    obwohl mir die Stimme von Heinz Zednik nicht übermäßig gefällt, ist der Sänger für mich zum Synonym einer genialen Rollenverkörperung geworden. Ich spreche von der Partie des Loge in Wagners Rheingold, in welcher ich Zednik mehrmals erlebt habe. Diese Rolle hat er wie kein Anderer beherrscht und ideal dargestellt. Besser kann man es einfach nicht machen. Hochachtung! :jubel:


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Siegfried!


    Da bin ich "leider" voreingenommen, wahrscheinlich durch die persönliche Freundschaft,


    aber mir hat "sein" Herodes immer am Besten gefallen, mit einer solchen Intelligenz an diese Partie gehen, das hat vor ihm nur noch Julius Patzak gekonnt, und da bin ich unvoreingenommen.


    Recht liebe Grüße und die besten Wünsche zum Weihnachtsfest wünsche ich Dir und Deiner Familie,


    Dein Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Bei Mörbisch,


    da habe ich mich geirrt, da war Heinz Zednik nicht mehr der Ottokar, sondern der Conte Carnero.



    Tschuldigung, aber ich dachte an seinen Ottokar an der Volksoper und in der mißglückten Statsopern Inszenierung.


    Lieb Grüße von Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Es ist zwar kein runder Geburtstag (den feiert er erst nächstes Jahr) aber trotzdem:


    heute, am 21. Februar, wird Heinz Zednik 69 Jahre alt!

    Herzlichen Glückwunsch! :jubel: :jubel:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Für mich hat Zednik in drei Rollen Interpretationsgeschichte geschrieben: Herodes, Loge und Mime. Das war wohl einzigartig, weil es völlig neue Ansätze waren, die Zednik da einbrachte. Hinreißend auch Kreneks "Reisebuch", das Zednik mit mehr Intelligenz vortrug als jeder andere Sänger. Gelassen hätte er besser den Methodisten im "Peter Grimes", wo seine sprachlichen Mängel auffielen und er außerdem einfach falsch gesungen hat.
    Akzente setzte er in der kleinen Rolle des Gottesnarren im "Boris Godunow" - seine mit tränenerstickter Stimme vorgetragenen Schlußworte gaben mir jedesmal einen Stich ins Herz. Schlicht und einfach grandios.
    :hello:

    ...

  • Ich erinnere mich an einen großartigen Chenier-Incroyable. Lustig, das Buch hab ich auch gerade gelesen. Ein großer Interpret und Darsteller!!

  • Zitat

    Original von La Gioconda
    Ich erinnere mich an einen großartigen Chenier-Incroyable.


    Ich mich auch, allerdings nur eine konzertante Aufführung ca. 1988 inder Alten Oper Frankfurt. Bruson war der Bariton und Bonisoli sang den Chenier.


    Viele Grüße
    Jolanthe

  • Zitat

    Original von Jolanthe


    Ich mich auch, allerdings nur eine konzertante Aufführung ca. 1988 inder Alten Oper Frankfurt. Bruson war der Bariton und Bonisoli sang den Chenier.


    Viele Grüße
    Jolanthe



    und Maria Guleghina die Maddalena. Ich war zwar nicht dabei, kenne aber den CD-Mitschnitt:


    Umberto Giordano (1867-1948 )
    Andre Chenier

    Bonisolli, Gulegina, Bruson, RSO Frankfurt, Viotti


    Label: Capriccio , DDD, 1989




    LG, Elisabeth

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose