Jacques Fromental Halévy: "CLARI"

  • Clari ist eine Oper in drei Akten von Jacques Fromental Halévy (Libretto von Pietro Giannone).


    Sie wurde am 9. Dezember 1828 mit Maria Malibran im Théâtre-Italien, Paris uraufgeführt.
    Maria Malibran wurde für ihre Darstellung der Titelheldin gefeiert.


    Im Rahmen ihrer Werbekampagne für Maria Malibran gab Cecilia Bartoli den Anstoß, die Oper Clari 2008 am Opernhaus Zürich nach fast 150 Jahren wiederaufzuführen.
    Natürlich singt Cecilia die Haptrolle. Ich kenne daraus bisher nur die eine Arie, die C.B. auf der "Maria"-CD singt.


    Kommenden Montag können wir uns im Fernsehen von der ganzen Oper überzeugen (lassen):


    Montag, 5. Januar 2009 um 22.50 Uhr arte


    Cecilia Bartoli singt "Clari"

    Regie: Moshe Leiser, Patrice Caurier
    Dirigent: Adam Fischer
    Cecila Bartoli, u.a.
    Fernsehregie: Félix Breisach


    Zitat

    Weltstar Cecilia Bartoli und ihrem Interesse an der eineinhalb Jahrhunderte älteren Operndiva Maria Malibran ist es zu verdanken, dass eine Oper wiederentdeckt wurde, die vor 180 Jahren am Pariser Théâtre-Italien triumphal aufgenommen wurde, danach aber völlig in Vergessenheit geriet: "Clari" komponiert von Jacques Fromental Halévy (1799-1862). Mittels einer poppigen Fotoroman-Ästhetik hat das Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier den alten Stoff für das Opernhaus Zürich ins Heute übersetzt - entstanden ist eine vor Witz nur so sprühende Aufführung.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Es ist schon erstaunlich, wie sich ein großes Opernhaus sich in das Marketingkonzept „Malibran“ der Bartoli einfügt. Und alle machen mit, es reicht, wenn die Bartoli meint: „Die Partitur ist ein Juwel“. Die Malibran hat doch auch im Fidelio die Leonore gesungen.


    Hier eine Besprechung der Aufführung aus dem Tagesanzeiger
    http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/news/klassik/873528.html


    Und ausführlich mit vielen Fotos auf der schönen Website von Intermezzo:
    http://intermezzo.typepad.com/intermezzo/halévy/


    arimantas
    :hello:

  • Erster Eindruck am Schluss des ersten Aktes:


    Rossini trifft HAIRSPRAY. HAIRSPRAY gewinnt, weil Rossini nicht so recht was einfallen wollte.


    Das soll vom Komponisten der JUIVE sein?


    Der Rest wird aufgezeichnet, denn sonst verschlafe ich ihn doch nur.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Es spricht für den erlesenen Geschmack der Taminos, daß es anscheinend keiner solange ausgehalten hat um einen Kommentar abgeben zu können. Man fragt sich im Nachhinein erst recht, was die Zürcher Oper veranlaßt hat, dieses Übungsstück, auf den Spuren Rossinis, zu bringen. Dessen Arie „Assisa al piè d’un salice“ aus dem Otello denn auch zum Glanzstück der Aufführung geriet. Warum hat man nicht diese Oper gebracht, in der die Malibran so brillierte. Wenn schon die Absicht bestand, eine für die Malibran geschriebene Oper zu bringen, hätte auch I Puritani mehr hergemacht.


    Die Partie der Clari mag mit all ihren Verzierungen der Bartoli entgegenkommen, aber sie kann das Stück auch nicht der Zweitrangigkeit entreißen. Andererseits ist ja nicht so, daß ein Meister nicht Streu wie Weizen spielen könnte, man denke an La Ricordanza (Czerny) gespielt von Horowitz. Aber die Bartoli ist nicht Horowitz. Als Meister des Melos entpuppt sich Halevy gewiß nicht, aber die stimmschöne Eva Liebau als Bettina konnte m.E. das Wenige besser aufzeigen. Und allein wegen der Koloraturen der Bartoli - aber da bin ich vorbelastet, sie haben mich in den letzten Jahren nie sonderlich überzeugt, heute weniger denn je. Ich weiß nicht, ob sie eigentlich noch ein rundes, gesundes Piano singen kann. Aber ich will mich nicht hinreißen lassen, vielleicht haben mich auch die vielen übermäßigen Loblieder in der Presse provoziert. Ich hör mal lieber auf.


    arimantas


    :hello: