TMOO - Fanciulla del West, La

  • Orchestra e Coro del Teatro alla Scala di Milano, Dir.: Antonio Votto - 5


    Minnie - Gigliola Frazzoni - 5 Eine leidenschaftliche Minnie, der man die Liebe zu Dick ganz abnimmt, aber in sie muss man sich ja verlieben!
    Dick Johnson - Franco Corelli - 5 ++ Für den Boss einer Räuberbande viel zu vornehm!
    Jack Rance - Tito Gobbi - 5 War zu seiner Zeit einer der Besten in dieser Partie!
    Jake Wallace - Nicolo Zaccaria - 5
    Rest - 4


    Wertung: 29/6 = 4,83


    TQ - 4,5



    Habe da nur ein geschmackvolleres und schöneres Cover mit Franco Corelli im Bild.


  • Orchestra e Coro del Teatro alla Scala di Milano, Dir.: Antonio Votto - 5


    Minnie - Gigliola Frazzoni - 4
    Dick Johnson - Franco Corelli - 4 (zu nobel und zu edel, ein bissl mehr "Raubein" hätte nicht geschadet)
    Jack Rance - Tito Gobbi - 5 [Peters Zitat kann ich nur zustimmen]
    Jake Wallace - Nicolo Zaccaria - 5
    Rest - 4,5
    TQ - 3



    Wertung:30,5/7= 4,35


    LG joschi

  • Mailand 1950 (RAI, live)
    Minnie (Carla Gavazzi) - 4
    Johnson (Vasco Campagnano) - 4
    Jack Rance (Ugo Savarese) - 3
    Jack Wallace (Dario Caselli) - 3
    Arturo Basile - RAI Mailand - 3


    Tonqualität - 3


    Kommentar: Gavazzi besaß zum Zeitpunkt der Aufnahme eine wirklich schöne, junge, dramatische Stimme mit einer tollen Höhe. Sie singt die Minnie ohne Mühe. Campagnano, ein unterbewerteter lirico spinto mit nahezu unglaublichen Spitzentönen ist ein sehr guter Johnson. Schwächer Savarese als Rance, der ein bißchen steif und hölzern klingt. Rance ist ihm außerdem zu tief. Basile legt ein Routinedirigat hin, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend.


    Schnitt: 3,4


    ***
    Rom 1950 (Teatro dell'Opera, live)
    Minnie (Maria Caniglia) - 3
    Johnson (Giacomo Lauri Volpi) - 4
    Jack Rance (Raffaele de Falchi) - 4
    Jack Rance (Adelio Zangonara) - 4
    Oliviero de Fabritiis - Teatro dell'Opera - 4


    Tonqualität - 1


    Kommentar: Caniglia war 1950 schon längst über ihren Zenith hinaus. Lauri Volpi, der später in seiner Karriere oft den Johnson sang, gefällt durch italianità, viel Sensibilität und mühelose Spitzentöne. De Falchi als helltimbrierter Rance besticht durch seinen hervorragenden Ausdruck. Bedauerlicherweise ist die Tonqualität dieses Mitschnitts unterdurchschnittlich, selbst für Liebhaber historischer Aufnahmen.


    Schnitt: 3,8


    ***
    Florenz 1954 (Maggio Musicale, live)
    Minnie (Eleonor Steber) - 3
    Johnson (Mario del Monaco) - 5
    Jack Rance (Giangiacomo Guelfi) - 5
    Jack Wallace (Giorgio Tozzi) - 5
    Dimitri Mitropoulos - Teatro Comunale - 4


    Tonqualität - 3 (variiert ein bißchen je nach Ausgabe)


    Kommentar: Steber wirkt ähnlich wie Frazzoni (s.u.) am Anfang ein bißchen kalt, steigert sich aber enorm. Del Monaco, wie ich finde, in seiner besten Aufnahme überhaupt. Mitropoulos scheint ihn gezähmt zu haben - hier kann man ihn in voller Pracht ohne Macho-Gehabe und andere Mätzchen erleben: eine glatte 5. Ebenso Guelfi, für mich der beste Rance der 50er und 60er. Eine tolle Mischung aus dunklem Timbre, Gemeinheit, Tonschönheit und Kraft. Mitropoulos hätte eine 5 verdient, wäre da nicht das orchester des Teatro Comunale...
    Das Duett in Akt 2 wird übrigens ohne Strich gesungen. Nur leider oktaviert Del Monaco das hohe C.


    Schnitt: 4,4


    ***


    Mailand 1956 (Scala, live)
    Minnie (Gigliola Frazzoni) - 3
    Johnson (Franco Corelli) - 3
    Jack Rance (Tito Gobbi) - 4
    Jack Wallace (Nicola Zaccaria) - 4
    Antonino Votto - Scala - 5


    Tonqualität - 2


    Kommentar: Frazzoni wirkt am Anfang nicht eingesungen und hat ein paar haarsträubende Acuti im ersten Akt ("Laggiù nel Soledad"), bessert sich dann aber. Corelli ist nicht schlecht als Johnson, für mich ist er rauh genug (Johnson ist doch nicht der Räuber Hotzenplotz), wirkt aber ein bißchen undiszipliniert. Gobbi als Rance überdurchschnittlich, auch wenn die tiefe Tessitura Gobbi nicht so ganz liegt (Akt 3). Votto und das Orchester sind großartig.


    Schnitt: 4,0


    ***
    Rom 1957 (Teatro dell'Opera, live)
    Minnie (Magda Olivero) - 5
    Johnson (Giacomo Lauri Volpi) - 4
    Jack Rance (Giangiacomo Guelfi) - 5
    Jack Wallace (Alfredo Collela) - 3
    Vincenzo Bellezza - Teatro dell'Opera - 4


    Tonqualität - 1 (EJS LP 552)


    Kommentar: Olivero ist eine unglaublich überzeugende Minnie. Das ist Verismus pur. Lauri Volpi ist in bestechender Form, auch wenn seine Stimme inzwischen unter einem langsamen, schweren Vibrato leidet. Guelfi ist konkurrenzlos. Bellezza legt eine sehr langsame Interpretation hin, die aber dennoch spannungsgeladen ist - alte Schule eben. Schreckliche Tonqualität (LP). Die CD von Bongiovanni ist auch nicht viel besser.


    Schnitt: 4,2


    ***
    Mailand 1958 (EMI)
    Minnie (Birgit Nilsson) - 3
    Johnson (Joao Gibin) - 3
    Jack Rance (Andrea Mongelli) - 3
    Jack Wallace (Nicola Zaccaria) - 4
    Lovro von Matacic - La Scala - 5


    Tonqualität - 4


    Kommentar: Nilsson singt die Minnie zwar ohne Schwierigkeiten, wirkt aber eiskalt und überhaupt ziemlich unbeteiligt. Gibin ist sehr guter Durchschnitt (solche Tenöre gibt's heute kaum noch), ebenso Mongelli. Beiden fehlt allerdings das gewisse Etwas. Matacic ist, ebenso wie das Orchester und der Chor, phantastisch. Schon ihretwegen lohnt sich die Anschaffung dieser schönen, soliden Studioeinspielung.


    Schnitt: 3,6


    ***
    Rom 1961 (RAI, live)
    Minnie (Renata Tebaldi) - 3
    Johnson (Daniele Barioni) - 3
    Jack Rance (Giangiacomo Guelfi) - 2
    Jack Wallace (Silvio Majonica) - 4
    Arturo Basile - RAI Rom - 3


    Tonqualität - 3 (Opera d'oro CD)


    Kommentar: Eine merkwürdige Einspielung, die bei weitem nicht so gut ist, wie sie auf dem Besetzungszettel aussieht. Tebaldi und Barioni wirken angestrengt und trocken. Tebaldi singt gelegentlich zu tief. Guelfi war nicht in Form und liefert eine für ihn unterdurchschnittliche Leistung. Basile und die RAI Rome bieten guten Durchschnitt. Der Klang dieser Aufnahme ist unangenehm trocken.


    Schnitt: 3


    ***
    New York 1962 (Met, live)
    Minnie (Dorothy Kirsten) - 4
    Johnson (Richard Tucker) - 4
    Jack Rance (Anselmo Colzani) - 3
    Jack Wallace (Ezio Flagello) - 4
    Fausto Cleva - Met - 3


    Tonqualität - 3


    Kommentar: Kirsten war ein großartiger Puccini-Sopran, weil sie die Kraft eines Spinto-Sopranes mit einem etwas mädchenhaften Klang kombinieren konnte. Für Minnie paßt das ganz gut (noch besser für Butterfly). Tucker ist nicht nur wegen seiner sympathischen und sicheren Interpretation sondern auch wegen des American accent sehr "charming". Colzani ein bißchen farblos (wie immer). Ebenso Clevas Dirigat.


    Schnitt: 3,6


    ***
    London 1963 (Sadler's Wells, live - IN ENGLISH)
    Minnie (Elizabeth Fretwell) - 5
    Johnson (Donald Smith) - 5
    Jack Rance (Raymond Herincx) - 3
    Jack Wallace (John Hauxvell) - 3
    Warwick Braithwaite - Sadler's Wells - 5


    Tonqualität - 2, 5


    Kommentar: Was für eine phantastische Einspielung! Das Englisch paßt gut zur Fanciulla. Fretwell ist eine leidenschaftliche Minnie mit einer atemberaubenden Höhe. Ebenso der Johnson von Smith. Stimmlich nicht so schön, dafür schauspielerisch ansprechend ist der äußerst gemeine Rance von Herincx. Herausragend Chor und Orchester der Sadler's Wells sowie das kraftvolle, spannende Dirigat von Braithwaite.


    Schnitt: 4,2


    ***
    Triest 1965 (Teatro Verdi, live)
    Minnie (Magda Olivero) - 3
    Johnson (Gastone Limarilli) - 1
    Jack Rance (Lino Puglisi) - 1
    Jack Wallace (Vito Susca) - 3
    Arturo Basile - Teatro Verdi - 3


    Tonqualität - 3 (Morgan LP)


    Kommentar: Dies ist keine gute Aufnahme. Olivero war nicht in Form, Limarilli ist ein stemmender Del-Monaco-Imitator, ohne allerdings über die Mittel seines großen Vorbildes verfügt zu haben. Er drückt sich brustig und mit einer sehr kurzen Höhe durch die Partie - unattraktiv. Puglisi ist ein Totalausfall, heiser und stimmlos. Der Rest ist durchschnittlich.


    Schnitt: 2,2


    ***
    Venedig 1967 (La Fenice, live)
    Minnie (Magda Olivero) - 4
    Johnson (Daniele Barioni) - 5
    Jack Rance (Giangiacomo Guelfi) - 5
    Jack Wallace (Alessandro Maddalena) - 4
    Oliviero de Fabritiis - La Fenice - 3


    Tonqualität - 4 (Myto, stereo!)


    Kommentar: Olivero hier als Minnie wieder ähnlich überzeugend wie in der 1957er-Aufnahme. Barioni ist für mich stimmlich und interpretatorisch ein idealer Johnson. Guelfi ist immer noch im Vollbesitz seiner Kräfte und beeindruckt durch die Schönheit seiner Stimme und die unglaubliche Kraft. Das Orchester des Fenice wirkt, selbst unter Maestro de Fabritiis, ein bißchen blaß.


    Schnitt: 4,2


    ***
    Berlin 1982 (DOB, live)
    Minnie (Ghena Dimitrova) - 3
    Johnson (Franco Bonisolli) - 3
    Jack Rance (Silvano Carroli) - 5
    Jack Wallace (William Murray) - 3
    Giuseppe Sinopoli - DOB - 5


    Tonqualität: 4


    Kommentar: Diese Aufnahme lohnt sich wegen Sinopoli und dem hervorragend eingespielten Ensemble der DOB. Dazu kommt der ausgezeichnete Rance vom bestens aufgelegten Carroli. Carroli ist der einzige Bariton in meinem Plattenregal, der mit den tiefen As in Akt 3 keinerlei Probleme hat. Carroli überzeugt nicht nur stimmlich (große Höhe und Tiefe) sondern auch durch seine Charakterisierung. Dimitrova trägt gelegentlich etwas dick auf und wirkt unitalienisch. Bonisolli ist hier ganz vernünftig und bietet eine solide Leistung, an der es nichts auszusetzen gibt. Das Duett aus Akt 2 wird hier ausgesungen - natürlich inklusive des hohen Cs von beiden.


    Schnitt: 3,8