Das neue Buch von Daniel Barenboim: Klang ist Leben

  • Nach seiner sehr persönlichen Autobiographie "Die Musik - mein Leben", sowie einem musikphilosophischen Diskurs, welchen er gemeinsam mit Edvard Said, seinem Freund und Mitbegründer des West-Eastern Divan Orchestra unternommen hat, habe ich vor kurzem zum zweiten Mal das neue Buch "Klang ist Leben" von Daniel Barenboim gelesen. Ein, zumindest meiner Meinung nach, hochintellektuelles, teilweise recht schwierig zu lesendes aber dennoch auch für den musikinteressierten "Normalbürger" spannendes und lesenswertes Buch. Viele kluge Gedanken zu den Themen Interpretation, Annäherung an klassische Musik im allgemeinen, aber vorallem wertvolle soziokulturelle und philosophische Denkansätze, die im besten Sinne stets humanistisch orientiert sind. Ein lohnender Lesestoff - es würde mich interessieren, ob die/der eine oder andere das Buch ebenfalls bereits gelesen hat und wie sie/er darüber denkt...

  • Das Buch habe ich bereits vor einigen Monaten gelesen. Soweit ich mich erinnere, war ich speziell fasziniert, mit welchem Enthusiasmus und beinahe Verbohrtheit Barenboim hier bestehende Grenzen eines politischen Inpasses mit der Hilfe von Musik aufweicht und "neue Brücken" schlägt. Was Barenboim mir auch veranschaulicht hat, ist dass Musik wirklich das Leben verändern kann - egal wie schlimm die Umstände und das Umfeld auch sein mögen. Und das im positiven Sinn sogar für Menschen, welche in den gegenwärtigen Denk- und Verhaltensmustern sich nicht bewegen wollen. Für mich ist das Buch ein positiver Denkanstoss nicht nur über "die Macht der Musik", sondern die Macht des Menschen durch Musik neue Formen der Kommunikation und Möglichkeiten für ein neues miteinander zu ergründen. Die Musik und die Kunst kennt keine Grenzen...

    "Die Welt ward ihm Klavier. In Terzen, Quinten, Oktaven sprang sein Denken, Dur und Moll spannte sein Herz."
    Carl Sternheim

  • Was für ein pompöser Titel...


    ermuntert er doch sogleich zu irgendwelchen Gaga-Variationen: Lang ist Kleben, Kleng ist Laben, Klang est Lieben. Ling Sklaben est, Estling Benskla !! (meine Präferenz, weil ungleich informativer als der Original-Titel).


    Salut an die Marketingabteilung.

  • Nach dem, was ich hier lese, scheint sich ja tatsächlich die Anschaffung dieses Buches zu lohnen. Ich habe es Donnerstag Abend in der Berliner Philharmonie noch in der Hand gehabt und war zögerlich. Schönen Dank für die Hinweise.


    Viele Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).