Eduard van Beinum

  • Eduard van Beinum: "ach was… 'großer Dirigent'… ich bin Musiker und Mensch, weiter nichts"



    I (Synopsis)


    1900 Am 3. September wurde Eduard Alexander van Beinum als zweiter Sohn von Eduard Alexander van Beinum und Antonia Polman in Kampen geboren.
    1916 Van Beinum spielte Bratsche im selben Orchester wie sein Vater und Bruder Co beim Arnheimer Orchesterverein (Arnhemse Orkestvereniging).
    1917 Anfang des Studiums am Konservatorium in Amsterdam.
    1925-1927 Zwei Saisons dirigierte er "Toonkunst" (Amateurchöre). Außerdem dirigierte er in Zutfen die "Zutfense Orkestvereniging" (Amateure). Auch leitete während dieser Zeit den Chor der St. Niklauskirche Amsterdam.
    1927 Heirat mit der Geigerin Sepha Jansen.
    1927-1931 Dirigent der Haarlemse Orkestvereniging
    1928 Geburt des ersten Sohnes Eduard van Beinum
    1929 Geburt des zweiten Sohnes Bart van Beinum. Auch ist Van Beinum zum ersten Mal als Dirigent im Concertgebouw in einer Sommerserie.
    1931 Abschied von Haarlem und seit 1 September Nachfolger von Cornelis Dopper als zweiter Dirigent des Concertgebouworchesters.
    1935 Van Beinum tritt als Solist und Dirigent in Konzerten von Bach auf.
    1937 Sowohl das Orchester in Utrecht als in Den Haag bieten ihm die Stelle des Dirigenten an. Beide Angebote werden abgelehnt.
    1938 Am 10. Januar wird Van Beinum, neben Mengelberg, als erster Dirigent beim Concertgebouw ernannt.
    1939 Van Beinum muß wegen der Mobilisation zum Heer.
    1945 Erstes Konzert nach der Befreiung am Sonntag 29. Juli.
    1946 Mit dem Concertgebouworchester werden Reisen nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Belgien, Frankreich und England gemacht.
    1946 Zum ersten Male wird ungekürzt Bachs Matthäus Passion aufgeführt.
    1947 Premiere in Amsterdam von Bartóks Konzert für Orchester. Die Schallplattenaufnahme wird mit einem "Grand Prix du Disque" ausgezeichnet.
    1948 Galakonzert für die neue Königin der Niederlanden: Königin Juliana.
    1949-1952 Dirigent des London Philharmonic Orchestra.
    1950 Das London Philharmonic Orchestra wird in den Niederlanden durch Van Beinum dirigiert.
    1951 Concertgebouworchester nach England.
    1952 Reisen mit dem Concertgebouworchester nach Edinburgh, Brüssels und Paris.
    1953 Orchester + Dirigent besuchen die Schweiz und Deutschland.
    1953-1955 Van Beinum ist Gastdirigent beim Orchestra Symphonica Brasiliera in Rio de Janeiro und Sao Palo, sowie dem Staatsorchester und den Amigos de la Musica in Buenos Aires.
    Auch beim Philadelphia Orchestra (USA) in Philadelphia und New York ist er zu bewundern. Des Weiteren ist er noch Gastdirigent in Ravinia, Ellenville, Hollywood Bowl, Cleveland, Pittsburgh, San Francisco, Los Angeles, Montreal und Rochester.
    1956 Anstellung als Dirigent in Los Angeles. Mit dem Concertgebouw nach Wien und Mailand.
    1958-1959 Die letzte Saison von Eduard van Beinum beim Concertgebouw. Er verstarb plötzlich an einem tödlichen Herzinfarkt am 13. April 1959 im Alter von 58 Jahren. Während einer Orchesterprobe am Pult seines geliebten Concertgebouw...


    II (1900-1931)


    Van Beinum kam aus einer musikalischen Familie: sein Großvater war Leiter einer musikalischen Kapelle, sein Vater spielte Kontrabaß im Arnheimer Orchesterverein, sein um neun Jahre älterer Bruder Co spielte Violine im selben Orchester.
    Kein Wunder also, daß der junge Eduard auch Musik studierte. Zuerst Violine, danach Klavier. Unterricht bekam er überwiegend von seinem Bruder. Ziemlich schnell realisierte er sich, daß er nur eine Chance bekommen würde mit den Erwachsenen zu spielen, wenn er die Bratsche als Instrument wählte. Und so wandte er sich auf Anraten von seinem Vater diesem Instrument zu. Ohne jedoch das Klavier zu vernachlässigen.
    Bereits als Jungen war "Eedje", wie er genannt wurde, sehr gut in "prima vista" spielen (vom Blatt spielen). Darum wurde er oft nach der Schulzeit gebeten, Menschen zu begleiten, sowohl Sänger als Instrumentalisten. Als Begleiter konnte er sich gut den Wünschen der Solisten fügen.
    Später, als er bereits Dirigent war und große Solisten begleitete, sagte er, daß diese Zeit eigentlich seine Schule dafür gewesen war.
    Obwohl Van Beinum nie viel über seine Jugendzeit sagte, wurde eine Anekdote durch ihn öfter erzählt. Er war ungefähr vierzehn Jahre alt, als er in Arnheim ein Konzert besuchte, daß durch das Concertgebouworchester unter Mengelberg gegeben wurde. Als er zu Hause war, sagte er zu seiner Mutter "Du wirst es noch mal erleben, daß ich bei diesem Orchester am Pult stehe".
    Erst als er dort Dirigent war, erinnerte er sich dieser Worte wieder.


    Als er 16 war, spielte er bereits Bratsche im Orchester seines Vaters.
    Weil er so leicht vom Blatt lesen konnte, reichte oft ein einziger Blick. Und konnte er sich beim Durchblättern der Partitur schon ein sehr gutes Bild der Musik machen, was ihm als Dirigent natürlich zu Gute kam.
    Dadurch konnte er sich als ein richtiges Faktotum entwickeln. Er war Pianist, spielte sowohl Klavier als Violine in Ensembles, sprang manchmal für seinen Bruder bei Chorproben ein, begleitete links und rechts, usw...
    Darum wurde entschieden, daß er zum Konservatorium in Amsterdam gehen sollte. Seinem Konservatoriumsunterricht folgte er ohne viele Probleme. Studieren war eigentlich nie seine favorisierte Tätigkeit. Er hatte offenbar eine Veranlagung für Klavier- und Geigenspiel und brauchte offensichtlich die Fingerfertigkeitsübungen nicht so. Dennoch brachte sein Klavierlehrer dort, De Pauw, ihm die Zucht bei zum Lernen und Üben.


    Das bedeutet aber nicht, daß alle Fächer mit derselben Begeisterung gefolgt wurden. So gab es einmal Unterricht in Musikgeschichte. Ein Fach, daß er nicht wirklich interessant fand. Der Lehrer redete und redete und redete... und Van Beinum schreckte auf, als er Gepolter hörte. Er sprang aus der Bank, kniete und machte ein Kreuzzeichen. Denn dachte, daß der Gottesdienst zu Ende war.


    Als er das Konservatorium abgeschlossen hatte, lag eine glänzende Zukunft als Pianist vor ihm.
    Doch das war nicht, was er sich wünschte. Denn auch begleiten wollte er. Mit seinem Bruder, sowohl wie mit seiner Verlobten, gab er ein sehr geschätztes Duo ab.
    Auch entwickelte er Interesse am Dirigieren von Chören. Er dirigierte zwei Amateurchöre. Wurde nebenbei auch noch Leiter des Kirchenchores der Sint-Nicolaaskerk Amsterdam. Und dirigierte auch noch ein Amateurorchester.


    Und da kam die Schicksalsfügung. Zufällig las er eine Annonce in einer Zeitung, worin die Haarlemer Orchesterverein einen Dirigenten suchte. Spornstreichs wurde darauf geschrieben, denn plötzlich fühlte er, daß es das war, was er sich wünschte: Dirigent zu sein.
    Obwohl er erst 27 Jahr alt war, wurde er doch aus über 100 Kandidaten auserwählt. Und so dirigierte Van Beinum am 10. Oktober 1927 seine erste Aufführung in Haarlem.



    Wenn man zurückschaut, hat er eigentlich schon vieles über das Wohlergehen eines Orchesters gewußt. Er hatte ja darin Bratsche gespielt. Aber auch als Solist (Klavier) hatte er damit schon Erfahrung.
    Das im Titel eine Aussage von ihm steht "...ich bin Musiker und Mensch..." ist nicht mit Unrecht. Schon während seiner ersten Jahre zeigte Van Beinum, wie menschlich er war. Ein Charakterzug, der sich bis zu seinem Lebensende heraus prägte.
    Bereits im ersten Jahr in Haarlem bot er seinem Kapellmeister den Baton (Taktstock) für eine Aufführung, so daß dieser Erfahrung bekommen konnte. Eigentlich eine logische Fortsetzung war dann auch, daß er – schon am Concertgebouw angestellt – einen Chorrepetitor der RK Oratoriumverein, ein junger Springer von siebzehn Jahr beauftragte ein Chorwerk zu einstudieren; er selbst würde dann die Ausführung leiten. Als aber das "moment suprême" gekommen war, überreichte er dem "Grünschnabel" den Taktstock und sagte freundlich "dirigiere es ja selbst, bitte".


    Wie unbefangen Van Beinum die Musik gegenüber stand, zeigt seine Wahl der Komponisten in Haarlem.
    Ja freilich, das Alte wurde nicht vergessen. Aber auch bracht er schon damals fast unbekannte Komponisten aus dem Barock: Vivaldi, Torelli, Corelli, Telemann, die Geschwister Bach.
    Aber auch das neue Französische Repertoire bot er: Berlioz, Franck, Chausson, Debussy, Ravel, Roussel, Caplet, Roger-Ducasse, d'Indy, Pierné, Fauré. Sowie andere ziemlich neue Komponisten wie Respighi, Mussorgsky, Rimsky-Korsakov, Prokovjev, Brahms, usw. Nota bene, hier ist Rede von der Zeit um 1928.
    Aber auch jungen niederländischen Komponisten gab er eine Chance.


    Und vergiß nicht, daß Van Beinum auch ein hervorragender Konzertpianist war. In Mozarts Klavierkonzert in C-Dur (KV 467) dirigierte er am Klavier. Auch hat er so Beethovens fünftes Klavierkonzert, die Symphonische Variationen von Franck und sogar das Konzert für drei Klaviere und Orchester von Bach gebracht.


    Das Concertgebouw Amsterdam lud Van Beinum als Gastdirigent ein. Am 30. Juni 1929 dirigierte er also zum ersten Male dieses berühmte Orchester, und damit hatte er das Versprechen aus 1914 zu seiner Mutter gehalten.


    So viel Erfolg hatte er in Haarlem, daß man sich nicht wunderte, als auf einmal Dr. Rudolf Mengelberg (Neffe des Dirigenten und damals künstlerischer Leiter des Concertgebouworchesters; später Direktor) und Pierre Monteux (zusammen mit Mengelberg erster Dirigent des Concertgebouworchesters) unter den Zuhörern war.
    Kurz danach wurde Van Beinum angestellt als 2. Dirigent des Concertgebouworchesters.
    Auch bei seinem Abschied zeigte Van Beinum seine Menschlichkeit, als er, redend über seinen jungen Nachfolger, sagte "Ich frage nicht um Milde für ihn von Kritiker oder Publikum. Schenke ihm dagegen das Vertrauen, daß er braucht, um sich künstlerisch entfalten zu können".


    III (1931-1945)


    In Amsterdam hatte Van Beinum die Stelle des 2. Dirigenten inne. Und gab es zwei weltberühmte Giganten am Ruder: Willem Mengelberg und Pierre Monteux. Wie konnte er sich da behaupten?
    Bereits beim ersten von ihm geleiteten Konzert wurde es deutlich, daß er Gebiete betreten würde, die diesen Großen ungepflegt ließen: z.B. Bruckners 8. Symphonie. Es dauerte eine Weile, bevor das Publikum seine Annäherung von Musik anerkannte. Denn man war gewöhnt an Mengelbers pompöse Interpretationen, wobei seine Vision der Musik ganz deutlich zu hören war. Ritardandi, Accelerandi, Crescendi und Diminuendi, das alles sehr oft und sehr viel (vielleicht zu viel) durch Mengelberg angewandt. Um bestimmte Stellen in der Musik (extrem) zu betonen. Damit verglichen schien Van Beinum fast nüchtern. Er ließ aber die Musik für sich reden, und versuchte zu bringen, was der Komponist gemeint hatte.
    Eine Symphonie die Van Beinum besonders liebte, war Mozarts Symphonie in A-Dur KV 201. Damals stand in der Partitur beim ersten Satz, Allegro moderato, als Tempo C (also 4/4) angegeben. Van Beinum fand dagegen, daß es als 2/2 Takt gespielt werden sollte. Und damit schneller wurde. Als die Neue Mozart Ausgabe erschien, wurde die erste Seite der Partitur wie Mozart sie niedergeschrieben hatte publiziert. Tatsächlich: das Tempo war nicht C (4/4), sondern C¦, also 2/2.
    Etwas derartiges passierte auch mit Mozarts Linzer Symphonie. Der langsame Satz hatte als Tempobezeichnung "Poco adagio". Laut Van Beinum konnte das nicht wahr sein, denn der Charakter der Musik stimmte damit nicht überein. Zwar ist das Original verloren gegangen, doch man entdeckte Kopien von Zeitgenossen Mozarts. Da war "Andante" als Tempobezeichnung geschrieben!!



    Ein derartiges Eingreifen gegen die Partituranweisungen tat er aber nur sehr selten und nach langem Zaudern. Denn er respektierte die Komposition und folgte ziemlich genau den vom Komponisten gegebenen Noten und Anweisungen. Selbstverständlich, würde ich fast sagen, versuchte er deshalb nicht, seine eigene Interpretation zu "machen" und gegen die Partitur zu verstoßen.
    Sogar das verdoppeln der Holzbläser (und manchmal Horns), was zu seiner Zeit doch nicht unüblich war, war bei ihm nicht normal. Manchmal, z.B. in der ersten und vierten Symphonie von Brahms, tat er das aber auch. Und trotzdem scheint es an ihm genagt zu haben, denn kurz vor seinem Tode beschloß er erneut, zu versuchen Brahms erste Symphonie ohne Verdopplung aufzuführen.


    Dies war Van Beinums Kraft: er stand immer offen für Erneuerungen. Darum auch war er in der Lage soviel Uraufführungen zu bringen, und "vergessen" Werke.


    Deutlich zeigt sich hier, wie Van Beinum einzuschätzen ist. Ein intuitiver Musiker, der die Musik bis in die Zehen erfasste, wenn nicht erlebte. Ein Mann, der ein unglaubliches Gefühl hatte für das Bedürfnis der Komponisten.
    Aber er blieb Mensch, und war deshalb auch nicht fehlerfrei. Wenn er seine Meinung geformt hatte, war er schwer davon zu bringen.


    Alles in allem war Van Beinum ziemlich schnell in Amsterdam als Dirigent akzeptiert. Als 1934 Monteux bedankte für die Stelle von ersten Dirigenten, kam Bruno Walter als dessen Nachfolger (1934-1939). Inzwischen war die Stelle des 2. Dirigenten Van Beinum fest gesichert. Man kannte ihn, respektierte ihn und bewunderte sein Dirigieren. Er brauchte also keine Angst zu haben, daß er weg konkurriert wurde durch Walter, der auch Brucknerliebhaber war. Dagegen konnte er konkurrenzlos die französischen Komponisten bringen, weil die auch nicht Walters Interesse genossen.
    Erst als Haitink Dirigent war, wurde das System des ersten und zweiten Dirigenten abgeschafft und durch Assistenten ersetzt.


    Bei den bekannten Komponisten wirkte Van Beinum erneuernd. Sehr oft stand im Programmzettel bei einem Werk von Händel, Haydn oder Mozart ein Stern. Das bedeutete "Erstaufführung im Concertgebouw".
    Aber auch die neuen und neuesten Kompositionen führte er wiederholt auf. Nur mit Schönberg und dessen Schülern hatte Van Beinum Mühe. Er fand die Musik einfach zu intellektuell.


    Es ist also leicht zu verstehen, daß andere Orchester in den Niederlanden einen solchen Könner gerne als Dirigent haben wollten.
    1937 fragte zuerst das Orchester in Utrecht, ob er dort die Funktion des Dirigenten bekleiden wollte. Van Beinum lehnte dankend ab. Etwas später in diesem Jahr kam aber auch das Residentieorkest Den Haag, das zweitbeste Orchester der Niederlande.


    Van Beinum überlegte das seriös. Die Musiker und die Verwaltung des Concertgebouworkest erschraken sehr. Sie wollten ihn unbedingt halten und darum wurde er Anfang 1938 zum Dritten Chefdirigenten, neben Mengelberg und Walter, angestellt.


    Und so wurde es 1939, auch die Niederlanden mobilisierten und Van Beinum mußte zum Heer.
    Noch schlimmer: 1940 brachte den Krieg auch in die Niederlanden, denn Deutschland griff an und besetzte das Land.
    Die Deutsche Besetzung hatte einen tiefen Einfluß auf das Orchester: Musik von jüdischen Komponisten wurde schon 1940 verboten. Musik von "entarten" Komponisten (z.B. Hindemith) war unerwünscht. Im Frühling 1941 befahlen die Behörden, die siebzehn jüdischen Mitglieder des Orchesters zu entlassen, weil Orchester komplett arisiert sein sollten. Dringende Ersuchen beim Besetzer führten dazu, daß die komplette Arisierung erst am 1. Dezember 1941 Tatsache wurde. Außerdem wurde das Repertoire immer mehr eingeschränkt. Neben Verboten für jüdische, russische, englische und polnische Musik sowie Musik aus der Vereinigten Staaten, war ab 1. November 1943 nur noch ein französisches Werk pro Konzert erlaubt.
    Für Van Beinum war das eine schwere Zeit. Anders als Mengelberg, der sich öffentlich ziemlich pro-Deutsch zeigte, verabscheute Van Beinum die Besatzung. Weil es kaum anders konnte, mußte er sich dennoch ihre Hinweise fügen. Dennoch protestierte er manchmal.
    Trotz schweren Zeiten wuchs Van Beinums Popularität bei sowohl Orchestermitgliedern als Publikum.


    IV (1945-1959)


    Das Resultat von fünf Jahre Besatzung - 1945 wurden die Niederlande befreit - war ziemlich unwirtlich. Erstens kam Mengelberg nicht zurück. Wegen seiner pro-deutschen Haltung bekam er ein Verbot für fünf Jahre. Auch bekam sein Neffe, Rudolf Mengelberg, ein Berufsverbot. Daß aber zwei Jahre später in Revision vernichtet wurde.
    Zweitens zählte das Concertgebouworchester 1941 siebzehn jüdische Mitglieder. Vierzehn davon überlebten die Besatzung. Teils, weil sie sich verstecken konnten, teils wegen Heirat mit einem nicht jüdischen Partner. Einige überlebten sogar die deutsche Gefangenschaft. Andere Mitglieder wurden aber entlassen wegen Kollaboration mit dem Besatzer.
    Van Beinum bekam "nur" einen Verweis. Zwar fand man, daß er sich nicht immer zuverlässig benommen hatte, aber immerhin wurde sein Benehmen als einen nicht so derart schwerer Fehler beurteilt, daß er ein Verbot aufgelegt bekommen sollte.
    Ich weise darauf hin, daß die Urteile von gleich nach dem Kriegsende bis irgendwo in den Jahren 1947-1948 viel härter waren, als danach.


    Es gelang Van Beinum bereits Sommer 1945, Konzerte zu geben. Endlich durfte man wieder einen „entarten“ Komponisten aufführen. Einen Komponisten, mit dem das Concertgebouw eine besondere Beziehung hatte: Mahler.
    Van Beinum mußte das Orchester fast neu gründen, die Qualität nochmals festigen, die Reputation wieder aufbauen. Kurz: eine leichte Arbeit hatte er nicht. Trotzdem wurde das Orchester schon ziemlich schnell im Ausland eingeladen. Schon 1946 wurden Belgien, die Schweiz, England, Dänemark, Norwegen und Schweden besucht. Die Leistungen des Orchesters, und damit des Dirigenten, wurden als so gut beurteilt, daß Van Beinum gebeten wurde die Leitung des Londoner Philharmonic Orchestra auch auf sich zu nehmen. Leider war seine Gesundheit schuld daran, daß die Verbindung nur einige Jahre dauerte.
    1946 brachte auch einen deutlichen Bruch mit Mengelberg. Wurde unter Mengelberg immer die Matthäus Passion gekürzt, brachte Van Beinum diese Passion integral. Vermutlich, aber hier muß ich spekulieren, weil er für eine Komposition soviel Respekt hatte. Da kürzt man nicht.


    1950 offenbarte sich zum ersten Mal das Herzleiden bei ihm. Ein Herzleiden, daß schließlich einige Jahre später seinen frühzeitigen Tod verursachte. Die Saison 1950-1951 verbrachte er also größtenteils krank im Bett.


    Die noch ihm verbliebenen Jahre scheint mir Van Beinums Kerze von beiden Seiten zu brennen. Viele Reisen mit dem Orchester ins Ausland. Gastdirigentenauftritte bei mehreren Orchestern. Und für ihn bedeutete Gastdirigent zu sein nicht ein einmaliges Auftreten, sondern einige Konzerte zu dirigieren. Besonders die Reise mit dem Orchester 1954 wurde einen grandiosen Erfolg. So gut beurteilte man Van Beinums Dirigieren, daß ihm sogar ein Ehrendoktor an der Rutgers Universität verliehen wurde. Sein Gastdirigieren in Los Angeles (vier Konzerte) wurde stürmisch empfangen. Beim vierten Konzert gaben die Orchestermitglieder Van Beinum einen Tusch (die Musiker lassen ganz kurz einen Ton kräftig anklingen, um etwas zu betonen). Man war so begeistert, daß als Van Beinum wieder in Amsterdam war, Zeitungen behaupteten, er würde nach Los Angeles gehen. Das wurde also verneint. Nachdem Anfang 1956 Van Beinum aber wieder zwei Konzerte in Los Angeles dirigiert hatte, wurde bekanntgemacht, daß er zum "musical director" ernannt war. Weiterhin blieb er natürlich bei "seinem" Orchester, das Concertgebouworchester. In Los Angeles konnte er nur zwei Jahre richtig aktiv sein. Dafür sorgte sein Herzleiden.


    1956 war sowieso ein besonderes Jahr: Mozart wurde zwei Jahrhunderte eher geboren. Und Bartók vor 75 Jahren. Und Van Beinum war 25 Jahre beim Orchester. Das wurde natürlich gefeiert.
    Von Bartók wurde "Musik für Saitenistrumente, Schlagzeug und Celesta" nebst der "Rhapsodie für Klavier und Orchester" aufgeführt. Bei Mozart wurde das Repertoire ausgebreitet mit "Serenade nr.9 in D, 'Posthorn' KV 320" und "Vesperae solennes de confessore KV 339". Und die Mozartveranstaltungen kulminierten mit dem Schlußkonzert, worin die letzen drei Symphonien des Meisters aufgeführt wurden. Aber auch wurden nebenbei neue und unbekannte Kompositionen aufgeführt.


    Während der nachfolgenden Saisons war Van Beinum öfter krank. Darum fand z.B. die Aufführung von Mahlers Siebenter nicht im Oktober 1957 statt, sondern erst im Juni 1958. Dirigent und Orchester empfingen damals die Goldene Medaille der Internationalen Mahler Gesellschaft.


    Die letzte Saison war 1958-1959, die abrupt durch seinen Tod beendet wurde. Bis zum letzten Moment brachte er auch neue und unbekannte Kompositionen. So wurde u.a. das für viele unbekannte "Jeu" von Debussy gespielt. Und die "Petite Suite" von Bizet wurde aufgeführt. Offensichtlich gefiel das letzte Werk Dirigent und Orchester sehr. Denn der letzte Satz wurde sogar wiederholt.


    Die Zahl der neuen Kompositionen die Van Beinum urausführte, ist erheblich. Auch die Ausbreitung des Repertoires war beträchtlich. Und obwohl Van Beinum allmählich auch Komponisten meisterte, mit denen er eher Probleme hatte (z.B. Mahler) sagen die Quellen, daß er doch immer Bruckner, Debussy und andere Franzosen, Mozart und Schubert am liebsten hatte.
    Das letzte Konzert, daß Van Beinum dirigierte, noch nicht einmal 48 Stunden vor seinem Tode, ist eigentlich repräsentativ für sein ganzes Oeuvre:
    Haydn – Symphonie in D-Dur Nr. 101 'Die Uhr'
    Mozart – Violinkonzert in G-Dur Nr. 3 KV 216
    Badings – Symphonische Variationen
    Ravel – Zweiter Suite aus "Daphnis et Chloë"


    Während einer Probe am 13. April 1959 von Brahms Symphonie Nr. 1 verstarb Eduard van Beinum an einem Herzinfarkt.


    V (Der Mensch)


    Wenn ich hier zum Ende komme, kann das doch nicht, ohne Van Beinum als Mensch zu würdigen.
    Er war nicht ein Dirigent, der vom Pult befahl. Nein er fühlte sich ein mit den Musiker: der "primus inter pares" (Erster unter Gleichen).
    Auch wollte er eher reproduzieren als interpretieren. Nicht seine Auffassung war das wichtigste, sondern die Auffassung des Komponisten.


    Davon zeugen soviel Beispiele, daß ich sie Euch nicht vorenthalten will.


    Oft sagte er einem Orchestermitglied, das ein wichtiges Solo hatte "Spiel, wie Du denkst, daß es sich gehört. Ich werde dann folgen".


    Einmal gab es einen Posaunist, der mehrfach denselben Fehler machte. Van Beinum entschuldigte sich, daß er es falsch angezeigt hatte. Als jemand ihn darauf hinwies, daß nicht er, sondern der Posaunist den Fehler gemacht hatte, reagierte der Dirigent ungefähr mit "Das ist doch nicht wichtig. Dieser Mann ist jetzt beruhigt und wird später wunderbar spielen".


    Von sich selbst behauptete er "Ich wurde nur Dirigent, weil ich nichts anderes konnte".


    Als er Gastdirigent beim Philadelphiaorchester war, passierte es einmal, daß nach einer langen, ermüdenden Probe die Orchestermitglieder Van Beinum baten noch einmal – aber diesmal zum eigenen Vergnügen – Haydns Symphonie "Das Wunder" zu spielen.


    Als Van Beinum noch in Haarlem dirigierte, war der Schlagzeugspieler krank, als das Klavierkonzert von Willem Pijper ausgeführt werden sollte. Van Beinum schlug vor, daß Pijper dirigieren würde. Dann würde er selbst die Rolle des Schlagzeugers übernehmen. Was dann auch geschah.


    In Los Angeles geschah es mal, daß ein Hornist zwei Mal bei Proben an eine bestimmte Stelle "kickste". Da kam die Aufführung. Als die Stelle erreicht war, zeigte Van Beinum dem Hornist die Zunge. Die Spannung war gebrochen, und ein sauberer Ton wurde produziert.


    Über seinen Beruf sagte er "Man kann alle Musik verderben durch dirigieren. (…) Musiker sollen das Gefühl haben frei zu sein. Was sie aber meinen ist 'Du hinderst uns nicht'. Dann sind sie auf der richtige Weise frei".
    Und "Was ist ein echter Dirigent? Nicht mehr als ein Musiker, der lernen muß, andere Musiker in Zaum zu halten und zu beschwichtigen".



    Van Beinums Musikauffassung, und damit auch seine menschliche Würde kann ich am Besten wiedergeben mit einem Zitat aus seinem Dankwort, als er am 10. Dezember 1956 Doktor honoris causa wurde an der Universität Amsterdam.
    "Es ist meine Überzeugung, daß es die heilige Pflicht des Reproduzierenden ist zurück zu treten, sich dienstbar zu machen wie ein Instrument (…) damit (…) die Musik (…) so ungehindert, so vollkommen und sonach so wahrhaft möglich erklingen kann".


    Viele berühmte Musiker schrieben Abschiedsworte anläßlich Van Beinums Tod.
    Einen werde ich hier zum Abschluß zitieren, nämlich der Schweizer Tenor Ernst Haefliger.
    "Im Jahre 1948 lernte ich Eduard van Beinum zum ersten Male kennen, als ich in einer Generalprobe zur Aufführung der Matthäus-Passion im Concertgebouw die Tenorarien sang. Damals begründete sich für mich eine musikalische Freundschaft und Verehrung, die sich in langen Jahren gefestigt hat und für alle Zukunft in mir lebendig wird.
    In jener ersten Probe und in allen späteren Aufführungen der Matthäus-Passion beeindruckte mich das ganz besondere Wesen dieses Musikers. Bei aller ergreifenden Dramatik in seinen Aufführungen war sein wichtigstes Anliegen das Streben nach der Einfachheit des Ausdruckes. Es schien, als ob er sich selber nur als Vermittler und Betreuer betrachte..."


    Fünfzig Jahre ist es jetzt her, daß Van Beinum verstarb. Er lebte zu kurz. Und hat das Pech, daß es von ihm kaum Stereoplatten gibt. Darum kennen nur noch ganz wenig Menschen seinen Namen. Viele Rundfunkaufnahmen von ihm wurden leider gelöscht.
    Wie gerne würde ich wieder seine Aufführung der Matthäus-Passion hören. Dann würde ich in Gedanken wieder diesen wunderbaren, großartigen Dirigent am Pult sehen. Der Mann, der mir in meiner Jugend soviel musikalische Freude bereitete.


    Ich bedauere, daß Herr Bart van Beinum, Sohn des Dirigenten, die letzten Wochen leider abwesend war und er darum diese Biographie nicht auf Fehler prüfen konnte.
    Weiter danke ich Herrn Piet Verbeek von Webseite "Dutchdivas.net.", der mir vor längere Zeit die Zustimmung gab, Links von Fotos in Tamino zu kopieren.


    Und natürlich wieder Elisabeth, die nicht nur Korrekturen machte, sondern auch aktiv mitlas.

  • Lieber Paul,


    herzlichen Dank für diesen Beitrag voller Sympathie und Respekt für einen großen Dirigenten, der leider zu unrecht fast in Vergessenheit geraten ist. Ich habe nur wenig von ihm gehört (Bruckner, die 1. Sinfonie von Brahms), aber diese Aufnahmen in guter Erinnerung.


    Viele Grüße,


    Walter

  • Lieber Paul,


    du weißt ja, dass van Beinum zu meinen Favoriten gehört, dein Portrait ist hervorragend :jubel: ........


    Alles Liebe,
    Guido

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Lieber Paul,


    wenn Du uns mit diesem Beitrag demonstrieren wolltest, was uns mit Deinem angekündigten Weggang abgehen wird,...


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    ... dann ist Dir das vollauf gelungen. Das absurde Missverhältnis von Ursache und Wirkung stört mich jetzt noch viel mehr als zuvor schon.


    Danke für dieses liebevolle Portrait eines Dirigenten, der mir zwar ein Begriff war, von dem ich aber offenbar viel zu wenig gehört habe, geschweige denn habe.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Lieber Paul,


    vielen Dank für diese ausführliche Würdigung.


    vor einigen Wochen lernte ich van Beinums Aufnahme von Bruckners Siebter kennen und schätze diese Aufnahme sofort als eine der besten dieser häufig eingespielten Sinfonie ein. Schon alleine desshlab möchte ich diese brilliant-Doppel-CD nachdrücklich empfehlen. Die drei Haydn-Sinfonien (94, 96, 97) sind sicherlich auch sehr gut, ich hatte mir aber noch nicht die Zeit genommen, sie in Ruhe anzuhören.



    Zitat


    Ritardandi, Accelerandi, Crescendi und Diminuendi, das alles sehr oft und sehr viel (vielleicht zu viel) durch Mengelberg angewandt. Um bestimmte Stellen in der Musik (extrem) zu betonen. Damit verglichen schien Van Beinum fast nüchtern. Er ließ aber die Musik für sich reden, und versuchte zu bringen, was der Komponist gemeint hatte.


    sehr schön gesagt! Obwohl ich Mengelbergs Aufnahmen häufig sehr mitreissend und spannend finde, sind mir die genannten Stilmittel dann doch zu individuell um mit einer objektiv-zeitlose Deutung des betreffenden Werkes vereinbar zu sein. (Mengelberg ist da noch extremer als Furtwängler). Gegen Mengelberg mag van Beinum als "nüchtern" erscheinen, aus heutiger Sicht ist van Beinums Aufnahme der Siebten von Bruckner zeitlos schön und "richtig".

  • Lieber Paul,


    auch von mir herzlichen Dank für diese hervorragende, mit großer Kenntnis und viel Liebe zusammengestellte Biographie.


    Ich muss gestehen, dass ich bisher noch keine Aufnahme mit Eduard van Beinum kenne, aber wie der Zufall es will: Das Bild in Kapitel III ist mir vor einiger Zeit begegnet und ich war von dem zugleich intelligenten und intensiven Blick dieses Dirigenten so angetan, dass ich sofort dachte: Von dem will ich eine Aufnahme hören. Und dabei sind musikalische Entscheidungen nach dem optischen Eindruck bei mir wirklich selten.


    Meine erste Aufnahme wird wahrscheinlich die von ihm dirigierte Altrhapsodie sein, da ich mir die 6 CD-Box mit den Aufnahmen von Aafje Hejnis bestellen möchte, auf der diese Einspielung ja auch enthalten ist.


    Liebe Grüße
    Petra

  • Zitat

    Original von Walter.T
    herzlichen Dank für diesen Beitrag voller Sympathie und Respekt...


    Lieber Walter und andere Lobschreiber,


    Ich kann eine Biographie nur schreiben, wenn ich den Musiker mag und respektiere.
    Aber auch dann. Das Suchen nach Quellen dauert Wochen. Das Material sieben geht auch nicht von heute auf morgen.


    Was hier aber die meiste Zeit kostete, war das Finden des Leitfadens. Wie kann ich alles auf einen Nenner bringen. Erst als ich das habe, kann ich schreiben.
    So habe ich hier sehr gerungen. Wurde, als ich es endlich gefunden hatte (Mensch und Musiker), Kapitel II neu geschrieben. Und konnte ich endlich mich mit den weiteren Kapiteln beschäftigen.


    Aber dann ging es auch ziemlich schnell. Nur wenige Tage brauchte ich.
    Leider konnte ich nicht länger warten auf Herrn Bart van Beinum, Sohn des Dirigenten. Er hatte mir versprochen den Text zu lesen. Ist aber noch immer nicht zu Hause.
    Eventuelle Fehler sind also trotz sorgfältigen Suchen nicht auszuschließen.


    LG, Paul

  • Lieber Paul,


    es war mir in den letzten Wochen eine ganz besondere Freude, die Entstehung Deines Beitrags begleiten zu dürfen. Und war mir van Beinum bis dahin nur dem Namen nach bekannt (das erste Mal las ich den Namen hier im Forum im Zusammenhang mit Bruckners Neunter), war ich nun sehr neugierig darauf, Aufnahmen mit diesem wunderbaren Dirigenten kennenzulernen.


    Ich bestellte die Box, die TB schon weiter oben vorstellte, und diese Bewertung und Empfehlung


    Zitat

    Original von ThomasBernhard
    vor einigen Wochen lernte ich van Beinums Aufnahme von Bruckners Siebter kennen und schätze diese Aufnahme sofort als eine der besten dieser häufig eingespielten Sinfonie ein. Schon alleine desshlab möchte ich diese brilliant-Doppel-CD nachdrücklich empfehlen
    (…) aus heutiger Sicht ist van Beinums Aufnahme der Siebten von Bruckner zeitlos schön und "richtig".


    kann ich nur nachdrücklich unterstützen – ich bin hellauf begeistert: vom Bruckner wie vom Haydn.


    Und jetzt bin ich sehr gespannt auf einige weitere Aufnahmen mit Beinum und dem RCO, die ich zum Teil auf dem englischen Markt noch entdeckte: Schuberts Neunte ist dabei und von Bruckner die Vierte und die Neunte – schade, dass Bruckner nicht zu „Deinem“ Repertoire gehört…



    Lieber Paul,


    danke für diese sehr persönliche Biografie eines großen Dirigenten und wunderbaren Menschen!


    LG, Elisabeth


  • Lieber TB,


    Van Beinum war nun mal ein Gefühlsmensch. Seine "Stimmungen" spielten da sehr deutlich mit.
    Seine Gipfel boten uns das Schönste, was die Musik einer schenken könnte. Seine Tiefen... (glücklicherweise nicht oft) halt nur etwas besser als der Durchschnitt würde ich fast sagen. Und eben das hat mich viel mehr gefesselt als z.B die glatten, öligen Aufnahmen von einigen Dirigenten. Bei Van Beinum hör(t)e ich Musik.


    Ich habe gestern und heute mehrmals Aafje Heijnis in Brahms Altrhapsodie Op. 53 unter seine Leitung gedreht. Ab dem dritten Mal die zweite Hälfte. Er bringt, trotz Monoaufnahme, HIMMLISCHE Musik !! Ich bekam einen Gänsehaut.


    LG, Paul

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber Paul,
    vor allem möchte ich mich Jacques anschließen: Dieser van-Beinum-Artikel zeigt, was Tamino an Dir verliert, wenn Du Deinen Abgang wirklich wahr machst.
    Ich hoffe noch immer, daß Du Dich eines Anderen besinnst...


    Nun zu van Beinum: Für mich gehört er zu jenen Dirigenten, die die Interpretationsgeschichte erneuert haben. Einerseits stand sein genaues Beachten der Wünsche des Komponisten in Gegensatz zu einer von Furtwängler und Mengelberg geprägten Aneignung des Komponisten durch den Interpreten; andererseits paßte van Beinums unspektakuläres Auftreten auch nicht zur Toscanini-Richtung.


    Die Ergebnisse, die van Beinum erzielte, sind zumeist überraschend, nämlich ziemlich modern in dem Sinn, daß seine Interpretationen auch heute noch unverstaubt anmuten.


    Auf die Klassiker- und Romantiker-Interpretationen van Beinums werden andere Forianer sicherlich noch eingehen, deshalb möchte ich auf eine etwas entlegenere Aufnahme hinweisen, die für mich zu den interessantesten und schönsten van Beinums gehört - und derzeit offenbar nicht zu bekommen ist. Nämlich die "Spring Symphony" von Benjamin Britten.


    Van Beinum war der Dirigent der Uraufführung, die Aufnahme kam seinerzeit bei der Decca heraus, leider in etwas mangelhafter technischer Qualität, es ist eben keine Studioaufnahme, sondern ein Hörfunkmitschnitt. Unter den Solisten ist die unvergleichliche Kathleen Ferrier - Britten hat den Part auf ihre Stimme zugeschrieben, und man merkt, wie gerne sie ihn singt.


    Van Beinum spielt das Werk unter genauer Beachtung der Partitureintragungen - und doch wirkt die Aufnahme nicht trocken, im Gegenteil. Vergleicht man sie mit Brittens eigener (sehr guter) Aufnahme, fällt auf, daß das Werk unter van Beinum irgendwie, ich weiß kein besseres Wort, "größer" klingt. Man spürt die Kraft des Frühlings, den Konflikt mit dem Winter, man spürt die plötzlichen Eintrübungen, und der Jubel am Schluß hat etwas Forciert-Überdrehtes, das sehr gut paßt.


    Brittens Musik ist van Beinum überhaupt gelegen, das beweisen auch die "Sea Interludes", deren Stimmungsnuancen er wunderbar auf den Grund geht, und es gibt eine Einspielung der Bridge-Variationen, in der Van Beinum aus dem vermeintlich leichtgewichtigen Werk einen tiefschürfenden symphonischen Satz formt, wobei die Betonung ganz auf den zwielichtigen und dunklen, an Mahler und Schostakowitsch gemahnenden Elementen liegt und der Humor ebenfalls ganz in diese etwas fratzenhafte Richtung gekehrt wird.


    Die Bridge-Variationen unter van Beinum dürften in dieser Ausgabe enthalten sein:
    [jpc]9656839 [/jpc]
    Aber bitte ohne Gewähr - ich kenne diese Ausgabe nicht, und habe auch keine Ahnung wie gut sie technisch ist.


    :hello:

    ...

  • Am Dienstag erreichte mich folgende email von musicophil



    welche ich wunschgemäß hier einstelle....


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Paul,


    ich danke Dir nochmals daß Du mir mit Deinem Tipp auf einem Celi-Thread (schau mal hier!) auf Eduard Van Beinum hingewiesen hast. Respekt für den tollen Beitrag, das ist wirklich sehr interessant. Heute habe ich Bruckners Siebte und die 3 Haydn-Sinfonien (die ich mir noch nicht anhörte) erhalten.



    Was soll ich sagen, ich kann euch allen und auch ThomasBernhard nur zustimmen. Das ist allererste Sahne. Sehr spannend, gefühlsvoll, einfach wunderschön, zeitlos.


    Zeitlos weil, ich habe sie mir angehört und war einfach gefesselt, war tief mit der Musik verwurzelt. Das Adagio ist himmmmmlich. Erst danach, schaute ich mir die Zeiten an. Und? Es ist die schnellste siebte die ich habe, und das als Celi-Fan!!! Daher Zeitlos.


    Hier meine sieben Siebten.


    Celi-München - 24:17 - 28:47 - 11:35 - 14:31
    Celi-Stuttgart - 21:10 - 23:53 - 9:49 - 12:23
    Böhm-Wien - 19:38 - 24:04 - 10:22 - 12: 04
    Tintner RSNO - 20:06 - 21:55 - 10:47 - 12:53
    Karajan-Wien - 19:47 - 23:12 - 10:10 - 12:42
    Furtwängler - 19:09 - 22:05 - 9:42 - 11:39
    Van Beinum - 18:30 - 19:07 - 9:11 - 11:46


    Ich freue mich auf Haydn und werde mir sicher noch andere van Beinum-Dokumente zulegen.


    viele Grüße
    roman

  • Zitat

    Original von Roman


    Was soll ich sagen, ich kann euch allen und auch ThomasBernhard nur zustimmen. Das ist allererste Sahne. Sehr spannend, gefühlsvoll, einfach wunderschön, zeitlos.


    Zeitlos weil, ich habe sie mir angehört und war einfach gefesselt, war tief mit der Musik verwurzelt. (...)



    Lieber Roman,


    genauso empfinde ich sein Dirigat der Neunten, dass ich Dir deshalb auch zum Hören empfehlen möchte (übrigens auch eine der schnellsten dreisätzigen Neunten, die ich kenne):


    Anton Bruckner
    Symphonie Nr. 9


    Royal Concertgebouw Orchestra
    Eduard van Beinum


    Label: Philips





    LG, Elisabeth

  • Die einzige CD, die ich (bislang) mit Eduard van Beinum besitze, ähnelt dieser



    4198XNG7WKL._SL500_AA240_.jpg


    Vor etlichen Jahren brachte Philips eine "Legendary Classics"-Serie heraus, in der u.a. van Beinums Interpretation von Brahms 1. Sinfonie, den (offenbar unvermeidlichen) Haydn-Variationen und der Alt-Rhapsodie mit Aafje Heynis zu hören sind. Die Aufnhamen stammen aus 1958.


    Im Beiheft heißt es u.a.: "...verlor die Musikwelt einen Dirigenten, der vor allem die Streichergruppe mit einer relativ großen Bratschen-Sektion zu einem unvergleichlich sonoren Klangensemble zusammengeschweißt hatte..."


    Diese Sonorität (gibt es das Substantiv überhaupt? ?( ) der Streicher macht diese Aufnahme ausgesprochen hörenswert.


    Angeregt durch diesen Thread werde ich sicherlich noch die ein oder andere Aufnahme kaufen. Amazon listet doch erfreulich viele Einspielungen auf...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zitat

    Original von Norbert
    Im Beiheft heißt es u.a.: "...verlor die Musikwelt einen Dirigenten, der vor allem die Streichergruppe mit einer relativ großen Bratschen-Sektion zu einem unvergleichlich sonoren Klangensemble zusammengeschweißt hatte..."


    Diese Sonorität (gibt es das Substantiv überhaupt? ?( ) der Streicher macht diese Aufnahme ausgesprochen hörenswert.


    Lieber Norbert,


    Durch eine Bemerkung von Alfred habe ich bei Wiki über Van Beinum gelesen.
    Und da fand ich den folgenden Absatz


    Zitat

    Die großartige Virtuosität des Concertgebouworkest aus der langen Mengelberg-Phase konnte er halten, erreichte aber darüber hinaus eine außerordentliche Schönheit des Klanges sowie große Natürlichkeit und permanente Spannung des musikalischen Flusses.


    Vielleicht ist die relativ große Bratschen-Sektion verantwortlich für diese außerordentliche Schönheit des Klanges. Schließlich hat er ja selbst u.a. als Bratschist in einem Orchester gespielt. Er konnte darum besser beurteilen was am Schönsten klang.


    LG, Paul

  • Lieber Paul,


    van Beinums Ausbildung als Bratschist könnte in der Tat die Affinität zur Verstärkung der Bratschen Sektion erklären.


    Die von mir angespriochene Brahms-CD ist übrigens größtenteils eine Stereoaufnahme, wobei Philips wohl innerhalb weniger Monate von Mono auf Stereo umgestellt haben wird.


    Die Altrhapsodie wurde im Februar 1958 aufgenommen und ist Mono, während die Haydn-Variationen (9/1958 ) und die 1. Sinfonie (10/1958 ) in (gemessen am Alter) sehr gut durchhörbarem Stereo erklingen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich hörte gerade Brahms Klavierkonzert No. 1. Am Klavier Clifford Curzon.


    Zum Vergleich schaute ich bei JPC nach einigen Einspielungen.


    Besonders im ersten Satz (Maestoso) merkt man, daß Van Beinum nicht schleppen wollte. Ein hohes Tempo wurde angehalten, und eine spannende musikalische Erzählung entstand dadurch, die mich fesselte. Zeit 21:34 (gegen 22:25, 23:57 und 22:28 ).
    Der zweite Satz (Adagio) dauerte 13:30 Minuten (14:48, 13:27 und 14:19).
    Der dritte Satz (Allegro non troppo) kostete 12:05 Minuten (11:49, 12:05 und 11:57).


    Damit ist dies deutlich der schnellste der Aufnahmen. Und trotzdem spürt man kein Moment etwas von Hast. Ich habe genossen!!


    Eduard van Beinum war ein Dirigent, der zeitlose Musik brachte. Musik, die noch immer packt.


    LG, Paul

  • Lieber Paul,


    Zitat

    Damit ist dies deutlich der schnellste der Aufnahmen. Und trotzdem spürt man kein Moment etwas von Hast. Ich habe genossen!!


    der fett markierte Teil Deiner Aussage scheint mir der wichtigste zu sein. Man muss beim Hören das Gefühl bekommen, daß dieses Werk so und nicht anders gespielt werden kann.


    Tatsächlich war Sir John Barbirolli 1934 mit Wilhelm Backhaus schneller unterwegs: 19:11, 12:49 und 10:53.


    Und, was soll ich Dir sagen: die Aufnahme kommt mir nicht sonderlich schnell vor; keinerlei Heischen nach Virtuosenefekten o.ä. Sie ist einfach: plausibel. Sie ist packend, aufwühlend. Sie zieht den Hörer in ihren Bann. Das werden die Herren van Beinum und Curzon (beide von mir hochgeschätzt) gewiss auch tun. Wieviel Zeit sie dabei brauchen ist vielleicht nicht ganz so wichtig. Es sei denn, man hätte den Eindruck: die spielen langsam. Oder schnell. Das allerdings widerspräche ihrer Klasse.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Eduard von Beinum, den ich in den 50er Jahren mehrere Male im Rundfunk hörte (Radio Hiversum), starb am 13. April 1959. Dazu habe ich diese CD mitgebracht:


    Heute sit dein 56. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Zu seinem heutigen Geburtstag habe ich Bruckner ausgesucht.



    Heute ist Eduard van Beinums 115. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hätte Chronist Willi nicht an den Geburtstag des Dirigenten erinnert, wäre ich nicht auf den lesenswerten und informativen Eingangsartikel aufmerksam gemacht worden. Der Name ist mir natürlich ein Begriff (zu LP-Zeiten besaß mein Vater eine Beethoven-Platte, mehr weiß ich nicht mehr), eine Aufnahme habe ich nicht. Das lässt sich ja nun ändern...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Auf der Suche nach etwas ganz anderem, stieß ich heute auf diese lange nicht gehörte CD:


    und dabei auf den Namen des Dirigenten Eduard van Beinum, den ich in früher Jugend mit folgender Aufnahme kennenlernte:

    Handel: Water Music

    allerdings in anderer Aufmachung. Es ist eine frühe Stereo-Produktion.

    Außerdem war Eduard van Beinum mit der Schubert-Sinfonie Nr. 4 in meiner LP-Sammlung vertreten, die auf dieser Doppel-CD enthalten ist:

    Eine Mono-Aufnahme aus dem Jahr 1952, damals auf einer 25 cm-LP von DECCA veröffentlicht.


    Eduard van Beinum, als Chefdirigent des berühmten Concertgebouw-Orchesters Amsterdam Nachfolger von Willem Mengelberg (ab 1946, doch bereits ab 1937 zweiter Dirigent), konnte leider, wie so viele seiner zeitgenössischen Kollegen, kaum noch von der neuen STEREO-Technik profitieren, er starb 1959 an den Folgen eines Herzinfarkts, im 59. Lebensjahr. In den Jahren 1948/49 war er gleichzeitig Erster Dirigent des London Philharmonic Orchestra. Doch die Lebensdaten des Künstlers sind in Beitrag #1 sehr detailliert dargelegt, so daß ich hier jetzt mit ein paar markanten Aufnahmen den Versuch mache, an den bedeutenden Musiker zu erinnern, der hier seit nunmehr 4 Jahren keine Erwähnung mehr fand.


    zu LP-Zeiten besaß mein Vater eine Beethoven-Platte, mehr weiß ich nicht mehr

    In der Frühzeit der Langspielplatte wurden zwei Beethoven-Aufnahmen van Beinums besonders oft genannt und gepriesen, sie sind beide auf dieser "eloquence"-CD der australischen DECCA-Dependance vereint:

    zum einem die Sinfonie Nr. 2, die als "schöne und eindringliche Darstellung" gelobt wurde, sowie das Violinkonzert op. 61 mit Arthur Grumiaux, die nicht nur wegen des Solisten (der das Konzert später noch zweimal, mit Haitink und Colin Davis am Pult, in Stereo aufnehmen konnte), sondern auch wegen der "gelassenen und einfühlsamen Behandlung des Orchesterparts" von der Kritik als "untadelig, ein wenig romantisch und unbeirrbarer Versenkung in die Gedankenwelt des Werkes" ausdrücklich empfohlen wurde. Die Sinfonie wurde erstmals 1952, das Konzert 1957 veröffentlicht, leider noch in Mono, was in der Folge nachteilige Folgen für die Verbreitung der Aufnahmen hatte. Ích könnte mir gut vorstellen, daß musikwanderer eine von diesen Aufnahmen in seines Vaters Sammlung vorgefunden hat.


    Ansonsten war Eduard van Beinum vor allem als früher Bruckner-Anwalt bei den Freunden dieses Komponisten bekannt, seine Aufnahmen sind inzwischen auf CD erschienen und wurden bereits in #21 vorgestellt.


    Das Repertoire dieses herausragenden holländischen Dirigenten war weit gespannt; hier noch - mehr oder weniger wahllos - ein paar seiner markantesten Aufnahmen:

    die dank der Initiative der australischen DECCA wieder greifbar sind. Doch, wie schon gesagt, es handelt sich fast ausschließlich um Mono-Produktionen. Wer sich für Eduard van Beinum interessiert, wird beim großen Urwaldfluß auf weitere interessante Aufnahmen des Dirigenten stoßen.


    LG Nemorino



    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Noch nie eine andere Schreibweise des Vornamens gesehen, daher die Beiträge dazu gelöscht!

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ja, Van Beinum hatte auch das Pech, ein bißchen zu früh zu sterben. Allerdings ist er immerhin noch mit einigen Stereo- und einer großen Anzahl solide klingender "Hifi-Mono-"Aufnahmen vertreten und dank Australian Eloquence auch wieder auch CD erhältlich. Die frühen Schubert-Sinfonien dürften zu den ersten Einspielungen dieser Werke gehören. Ich kenne sie nicht, überhaupt fast nichts mit Van Beinum, evtl. nur eine Brilliant-Doppel-CD mit Bruckner 7 und 3 Haydn-Sinfonien. Und Das Lied von der Erde. Überhaupt war Mahler und besonders Bruckner wohl Spezialitäten Van Beinums (Da irgendjemand neulich die oft eher distanzierte Haltung deutscher/österreichischer Dirigenten zu Mahler erwähnte: Die stärkste kontinuierliche Mahler-Tradition gab es vermutlich am Concertgebouw mit Mengelberg, van Beinum, Haitink.)

    Da ich inzwischen kaum noch historische Aufnahmen und kaum noch orchestrales Standardrepertoire kaufe und van Beinum in der Schnittmenge liegt, wird sich wohl auch erstmal nicht ändern.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Dann schau dir mal die Schallplattenhülle der Beethoven-Klavierkonzerte mit R.Casadesus an.

    Hallo Siegfried,


    ich weiß gar nicht, weshalb Du so ein Aufhebens wegen van Beinums Vornamen machst, aber wie ich gestern bereits (in dem von Johannes Roehl gelöschten Eintrag) schrieb, ist das auf der Casadesus-CD eindeutig ein Druckfehler. Sämtliche mir bekannten Publikationen und Schallplatten bzw. CDs schreiben "Eduard", auch auf holländischen PHILIPS-Platten ist der Name so geschrieben. Und die Holländer müßten es ja nun eigentlich wissen!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).