Vorstellung des "Dresdner Kammerchor"

  • Vorstellung des Dresdner Kammerchor


    Der Dresdner Kammerchor konnte sich in den letzten Jahren ein hervorragenden Ruf. erarbeiten. Ich selber bin seit Mitte der 90er Jahre Mitglied in diesem Ensembles, habe dabei über 200 Konzerte mitgesungen und kann so vielleicht auch ein paar Einblicke über die Entwicklung dieses Chores geben. Sicher ist diese Auswahl auch stark durch persönliche Erinnerungen geprägt.



    C h o r g e s c h i c h t e:


    - 1985: der Ernteeinsatz der Musikstudenten der Dresdner Musikhochschule im nahegelegenen Lohmen gilt als Geburtststunde des Chores. Als sich um den Chorleitungsstudenten Hans Christoph Rademann weitere sangesfreudige Musiker zusammen fanden. Auch nach dem Ernteeinsatz, gab es eine Reihe Studenten, die sich weiterhin zum gemeinsamen Singen treffen wollten.
    Bis zu Beginn der 90er Jahre entstand dann ein Chor, der seine ersten Erfahrungen- oft auch zusammen mit einem studentischen Kammerorchester- schrittweise bei Konzerten in und um Dresden sammelte. Im Repertoire waren z.B. die Motetten von H. SCHÜTZ, J.S .BACH, F. MENDELSSOHN oder J. BRAHMS, sowie Kantaten von J.S. BACH oder die Messen von W.A. MOZART. Auch moderne Chormusik einschließlich Urauführungen standen immer wieder auf dem Programm.


    - 1992: der Dresdner Kammerchor wurde ausgewählt im August 1992 die Uraufführung des „Bonoeffer-Triptychon" zu singen. Anlässlich der Eröffnung eines Lehrstuhls war ein Kompositionsauftrag an den jüdischen Komponisten H. BERLINSKI vergeben worden (der während des Nazi-Regimes aus Deutschland nach Amerika geflohen war) ein Werk zu schreiben. Dieser teilte sich den Auftrag mit zwei deutschen Komponisten, einem evangelischen (H.W. ZIMERMANN) und einem katholischen (R.M. HELMSCHROTT), so entstand dieses Triptychon. Sowohl BERLINSKI, wie auch HELMSCHROTT wurden enge Freunde des Chores und seines Leiters, und in den nachfolgenden Jahren, gab es viele Aufführungen ihrer Werke, besonders mit Ur- und Erstaufführungen von BERLINSKIs Stücken, sowie eine Reihe von Einladungen zu weiteren Reisen (USA 1994, Tschechien und Israel 1995, Südafrika 1996).
    Auch heute noch veranstaltet der Dresdner Kammerchor fast jedes Jahr zum 9. November ein a- cappella Chorkonzert mit anspruchsvollen Werken (z.B. SCHÖNBERG, KRENEK, WOLPE, REGER, SCHNITTKE, PENDERECKI BERLINSKI oder DALLAPICCOLA) zum Gedenken an die Pogromnacht.


    - 1995 Parallel zu dieser Entwicklung begann der Chor ab Anfang der 90er Jahre, sich verstärkt mit der historischen Aufführungspraxis und der großen Tradition der sächsischen (und anderer) Barockmusik auseinanderzusetzen. Dabei entstand eine enge Zusammenarbeit mit dem ebenfalls noch jungen „Dresdner Barockorchester“ und dem „Ensemble Alte Musik Dresden“. Höhepunkt dieser Entwicklung war sicher eine denkwürdige Aufführung der BACHschen Matthäus-Passion im Frühjahr 1995 in Dresden (mit einem damals noch wenig bekannten Andres Scholl als Altsolisten- er hatte damals noch keine CD aufgenommen)


    Damit sind die zwei wesentlichen Schwerpunkte dieses Ensembles bereits genannt. Die Pflege einer besonderen a-cappelle Kultur mit dem Schwerpunkt Romantik und Moderne, sowie die historische Aufführungspraxis der Barockmusik von SCHÜTZ und SCHEIN bis zu BACH, HÄNDEL und TELEMANN. Dabei spiet auch die barocke Musik am Sächsichen Hof von ZELENKA, HEINICHEN oder HASSE noch eine wichtige Rolle.
    Im Sommer 1995 fand auch das 1. „Fest Alter Musik im Erzgebirge“, welches aber höchstwahrscheinlich im Jahr 2008 im 14. Jahrgang leider (vorerst) zum letzen Mal stattfand.


    - 1996 Aufnahme der ersten CD Geistliche Chormusik I ist der Beginn der Zusammenarbeit mit dem Label Raumklang.


    - 1997 gewinnt der Dresdner Kammerchor beim 4. Kammerchorwettbewerb Marktoberdorf neben dem 1. Preis noch zwei der drei Sonderpreise (für Interpretation der Alte Musik und der Romantik). Aus diesem Wettbewerbsgewinn folgte eine bis heute erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Label Carus (wer einmal die bei Carusl vertretenen Chöre- außer vielleicht dem Stuttgarter Kammerchor?- mit den Wettbewerbssiegern aus Markoberdorf vergleicht, der wird wohl einen deutlichen Zusammenhang erkennen...)


    In der Zeit von Mitte bis Ende der 90er Jahre ist der Dresdner Kammerchor auf vielen bedeutenden Festivals, besonders für Alte Musik (z.B.Utrecht, Knechtstedten, Bernau, Magdeburg, Halle, Mailand) erfolgreich vertreten und macht weitere große Auslandreisen ( Indien & Sri Lanka 1998, Argentinien & Uruguay 2000)


    - 1998: der Dresdner Kammerchor wird vom MDR zu einer gemeinsamen Teilnahme an dem Rundfunkchorwettbewerb „Let the peopl’s sing“ eingeladen, wo er als bester deutscher Teilnehmer die internationale Wertung erreicht.
    erste CD- Aufnahme fürdas Label Carus mit einer Messe von HEINICHEN und einem Te Deum von ZELENKA


    - 2002: die CD mit dem „Schwanengesang“ von H. Schütz gewinnt einen „Grand Prix du disques“


    - 2003:im Juni eine Konzerttournee gemeinsam mit dem (Violinen)-Duo Gelland durch Schweden, die beiden schwedischen Komponisten DAHLGREN und LINDGREN schreiben dafür je ein Werk für Chor und zwei Violinen.
    Und im Oktober Gewinn des 1. Preises (Polyphonie) und des 3. Preises (Folklore) beim 35. internationalen Chorwettbewerb in Tolosa (Spanien).


    - 2004 im Oktober Konzerttournee durch China


    - 2005 außergewöhnliches Festkonzert zum 20jährigen Jubiläum mit dem „Elias“ von MENDELSSOHN, (Solisten u.a. A. Dasch und R. Pape)
    Mit dem Magnificat von BACH und der Ode to Saint Cecilia von HÄNDEL gemeinsam mit der "Akademie für Alte Musik Berlin" singt der Dresdner Kammerchor sein erstes Konzert in der wiederaufgebauten Frauenkirche in Dresden. Es folgen weitere Konzerte, z.B. mit MONTEVERDIs Marienvesper, STRAVINSKYs Messe für Chor und Bläser (mit der Staatskappelle unte R. Norrigton) und zuletzt mit HÄNDELs Saul, welches auch als Konzertmitschnitt auf CD bei Carus erscheint


    - 2006 aus einem zum Jubiläum ausgeschriebener Kompositionswettbewerb werden im Oktober in der Semperoper die Werke der vier Preisträger (R. Füting, E.LEE, D. FEUERZEIG und H. BERHEIDE) uraufgeführt.


    - 2009 im Januar findet die 1. Dresdner Chorwerkstatt mit Uraufführungen von Werken von R. FÜTING; A. KEUK und F. HEIGENHAUSER, sowie Workshops mit H. LACHENMANN, G. GOTTWALD und A. Lutz statt.



    Daneben viele weitere Einladungen zu bedeutenden Festivals, besonders der Alten Musik (u.a. Oslo, Rheingau, Göttingen, Meingien, Stuttgart, Ansbach), sowie Konzerte in bedeutenden Konzertsälen und –reihen (Tonhalle Zürich, Theatre de Champs-Elysée, Kultur- und Kongresszentrum Luzern, Philharmonie Köln)
    Ebenso verstärkt der Chor auch seine Erfahrungen in sehr anspruchsvoller Musik des 19. und 20. Jahrhunderten (z.B. SCHÖNBERG „De profundis“, LIGET „Lux eterna“, MESSIAEN „Cinq rechants“, SCHNITTKE „Bußpsalmen“), sowie einer Reihe von UA (s.o.)


    Der Dresdner Kammerchor wurde bereits durch eine Reihe von Gastdirigenten zur Zusammenarbeti eingeladen, u.a. mit P. McCreesh, R. Jacobs, H. Müller-Brühl, R. Frühbeck de Burgos, R. Chailly oder R. Norington. Regelmäßige gemeinsame Konzerte finden mit den regionalen Orchester der Dresdner Staatskapelle und der Dresdner Philharmonie, sowie dem Dresdner Barockorchester auch mit der Akademie für Alte Musik (Berlin), dem Kölner Kammerorchester oder dem Leiptiger Gewandhausorchester statt.


    Der Erfolg dieses Chores hängt sicher zum größten Teil mit der außergewöhnlichen Begabung seines Leiter H.-C. Rademann zusammen. Daneben soll auch Chorist C. Schmist (-Doll) erwähnt werden, der in den ersten 10 bis 15 Jahren durch viel Geschick und persönlichem Engamgent als Manager dem Chor zu vielen bedeutenden Auftritten und Konzerten verhalf. Daneben war es sicher auch ein fruchtbarer Boden, dass der Chor an der Hochschule für Musik beheimatet ist und dass Dresden durch seine Knabenchortradition (besonders durch den Kreuzchor, aber ebenso durch die Kapellknaben, sowie auch dem Dresdner Knabenchor) ein großes Potential an gut ausgebildeten und sangesfreudigen Männerstimmen besitzt, welche auch Dresdens auch reiche Chorlandschaft prägen.




    D i s k o g r a h i e



    1994
    Herman BERLINSKI, Heinz Werner ZIMMERMANN, Robert M. HELMSCHROTT
    Bonhoeffer-Triptychon: (Altartriptychon für Dietrich Bonhoeffer)

    Nancy Gibson, Frieder Aurich, Matthias Weichert, Manfred Ball
    Dresdner Kammerchor, Sinfonietta Dresden, Münchner Posaunenquartett
    Hans-Christoph Rademann
    VMM 3027 (Vienna Modern Masters)





    1996
    Geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten (I)
    H. SCHÜTZ, J. H. SCHEIN, J. S. BACH, F. MENDELSSOHN BARTHOLDY, J. BRAHMS, R. MAUERSBERGER
    Dresdner Kammerchor/ Hans-Christoph Rademann
    Raumklang





    1996
    C. MONTEVERDI: Vespro della Beata Vergine, Marienvesper (1610)
    Nele Gramß, Johanna Koslowski, Markus Brutscher, Wilfried Jochens, Martin Krumbiegel, Egbert Junghanns, Stephan Schreckenberger
    Dresdner Kammerchor, Ensemble "Alte Musik Dresden"
    Hans-Christoph Rademann (live recording)
    Raumklang (Doppel-CD)





    1996
    J.S. BACH Actus tragicus
    H. SCHÜTZ Musikalische Exequien

    (Konzertmitschnitt Utrecht)
    A: Werner, M. Wölfel, H. Oswald, M. Schaffrath, A. Jäpel, I. Seidel
    Dresdner Kammerchor, Ensemble Alte Musik Dresden, Bläser-Collegium Leipzig
    Hans-Christoph Rademann
    limitierte Auflage





    1997
    Geistliche Musik am Sächsisch-Polnischen Hof
    J. A. HASSE: Miserere c-moll (50. Psalm)
    J. D. ZELENKA: Missa Dei Filii C-Dur ZWV 20

    Heika Hallaschka, Kai Wessel, Marcus Ullmann, Frank Schiller
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Hans-Christoph Rademann
    Raumklang




    1998
    Geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten (II)
    J. H. SCHEIN, R. RASMEY, A. BRUCKNER, M. REGER, A. SCHÖNBERG, F. MARTIN
    Dresdner Kammerchor/ Hans-Christoph Rademann
    Raumklang




    1998
    J. D. ZELENKA : Te Deum a due cori ZWV 146
    J. D. HEINICHEN: Missa Nr. 9

    H. Hallaschka, M. Lins-Reuber, P. van Goethem, M. Ullmann, J. Kupfer
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Hans-Chistoph Rademann
    Carus Verlag





    1999
    H. SCHÜTZ: Der Schwanengesang
    Dresdner Kammerchor, Ensemble "Alte Musik Dresden"
    Hans-Christoph Rademann
    Raumklang (Doppel-CD)
    ausgezeichnet mit dem Grand Prix du Disque 2002





    1999
    J. D. HEINICHEN: Missa Nr. 12
    J. S. BACH: Magnificat in D BWV 243

    M. Frimmer, K. Klein, K. Wessel, H. Oswald, A. Scheibner, E. Junghanns
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Hans-Christoph Rademann
    Carus Verlag





    2000
    J. H. SCHEIN: Fontana d'Israel (Israelsbrünnlein)
    Dresdner Kammerchor/ Hans-Christoph Rademann
    Carus Verlag





    2000
    J. D. HEINICHEN: Missa Nr. 11
    G. F. HÄNDEL: Dixit Dominus HWV 232

    Christine Wolff, Susanne Scheinpflug, Patrick van Goethem, Uwe Stickert, Jochen Kupfer
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Hans-Christoph Rademann (live recording)
    Carus Verlag




    2001?
    Carl Philipp Emanuel BACH: Magnificat Wq 215
    Johann Christian BACH: Tantum ergo T 209/7; Magnificat in C T 207/3

    E. Scholl, R. Sandhoff, A. Karasiak, G. Schwarz,
    Dresdner Kammerchor, La Stagione Frankfurt
    Leitung: Michael Schneider
    Capriccio / WDR 3





    2002
    Weihnachten: Chormusik a cappella zur Advents- und Weihnachtszeit
    H. SCHÜTZ, C. DEMANTIUS, J. ECCARD, J. G. RHEINBERGER, J. BRAHMS, M. REGER, F. POULENC, J. SANDSTRÖM, K. GUNDERMANN u.a.
    Dresdner Kammerchor/ Hans-Christoph Rademann
    Raumklang





    2003
    BACH: MESSE IN H-MOLL BWV 232
    S. Im, M. B. Kielland, A. Hallenberg,
    M. Schäfer, H. Müller-Brachmann,
    Dresdner Kammerchor, Kölner Kammerorchester
    Leitung: Helmut Müller-Brühl
    NAXOS / Das Meisterwerk





    2004
    G. F. HÄNDEL Der Messias (dt Text von Herder)
    Sharon Rostorf-Zamir, Kobie van Rensburg, Raimund Nolte
    Dresdner Kammerchor, Lautten Compagney,
    Wolfgang Katschner





    2004
    RAMMSTEIN Reise, Reise
    sicher die ungewöhnlichste CD des Dresdner Kammerchor als Background für die deutsche Hardrock-Band Rrrrromstoin





    2004
    Johann Sebastian BACH Weihnachtsoratorium BWV 248/ I - III
    K. Jagiello, G. Romberger, M. Ullmann, J. Kupfer
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Leitung: Hans-Christoph Rademann
    Raumklang




    2005
    Johann Adolf HASSE
    Requiem in Es-Dur, Miserere in d-Moll

    S. Houda-Saturová, B. Schwarz, E. Stokloßa, G. Schwarz,
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Hans-Christoph Rademann (live recording)
    Carus-Verlag Stuttgart / Deutschlandradio Kultur
    ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik 2005




    2005
    J. S. BACH: Matthäus-Passion BWV 244
    N. van der Meel, R. Nolte, L. Chung, C. Couwenbergh, M. B. Kielland, M. Schäfer, H. Müller-Brachmann
    Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Hans-Christoph Rademann)
    Knaben des Kölner Domchores, Kölner Kammerorchester
    Leitung: Helmut Müller-Brühl
    NAXOS / Das Meisterwerk (3 CD)





    2005
    Felix MENDELSSOHN-BARTHOLDY: Elias
    A. Dasch, G. Romberger, W.-K. Kim, R. Pape,
    Dresdner Kammerchor, Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle, der Dresdner Philharmonie u. Gäste
    Leitung: Hans-Christoph Rademann
    limitierte Auflage





    2006
    Max REGER – Es waren zwei Königskinder - Reger vocal III
    Volksliedbearbeitungen für gemischten und Männerchor
    Dresdner Kammerchor, (Mitglieder des Renner Ensebmles Regensburg) / Hans-Christoph Rademann
    Carus-Verlag Stuttgart





    2006
    Heinrich SCHÜTZ: Geistliche Chor-Music 1648
    Dresdner Kammerchor, Mitglieder der Cappella Sagittariana Dresden
    Hans-Christoph Rademann
    Carus-Verlag Stuttgart






    2007
    D. BUEXTEHUDE: Membra Jesu nostri,
    Wär Gott nicht mit uns diese Zeit; Walts Gott, mein Werk ich lasse
    Dresdner Kammerchor/ Hans-Christoph Rademann
    Carus-Verlag Stuttgart





    2008
    G.F. HÄNDEL: Saul
    Y. F. Speer, T Mead, M Schmitt, D. Andersen, Michal, Sopran
    A. Prohaska, E. Stokloßa, C. Heidrich
    Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
    Hans-Christoph Rademann (live recording)
    Carus-Verlag Stuttgart / Deutschlandradio Kultur (3 CDs)



    Sollte ich eine Empfehlung zum Kennelernen des Chores aussprechen, so würde ich zu einer der beiden Doppel-CDs von Schütz oder einer der drei HEINICHEN- Messen raten, sowie zur A-cappella-CD mit dem Weihnachtsprogramm. Ein ganz besonderer Geheimtipp ist sicher die Aufnahme des „Elias“ (zu beziehen über das Chorbüro). Leider sind die beiden CDs der „Geistliche Chormusik“ vergriffen und im Moment nicht lieferbar (Chorknabe hat doch wirklich das letzte Exemplar der Folge 2 erworden!)
    Zum Jubliäum 2005 erschien eine schön gestaltete Broschüre, die neben einer ausführlichen Vorstellung des Chores auch eine CD enthält, mit einigen seltenen Werken in Live- Mitschnitten.:
    S. WOLPE: Zwei Chöre (Psalm 122 und Piece by G. Shofam)
    E. KRENEK Kantate von der vergänglichkeit des Irdischen“ op.27
    H. BERLINSKI: Miyi ten roshi mayim
    P. GUDMUNDSEN-HOLMGREEN Die Schöpfung (6. Tag)
    H.-E. DAHLGREN Triptych
    K. GUNDERMANN Hirtenlied



    Vielleich finde ich in Kürze auch noch die Zeit um auf ein paar Rundfunkmittschnite hinzuweisen, besonders, wenn sie wegen des Repertoires und der Interpretation außergewöhnlich sind.


    Gibt es hier Erfahrungen mit dem Chor in Konzerten oder auf CD?


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von pt_concours


    - 2003:im Juni eine Konzerttournee gemeinsam mit dem (Violinen)-Duo Gelland durch Schweden, die beiden schwedischen Komponisten DAHLGREN und LINDGREN schreiben dafür je ein Werk für Chor und zwei Violinen.


    Hallo,


    hier noch eine Ergänzung zur Diskographie. Während der Konzertreise durch Schweden wurde eines der für diese Reise geschriebene Werke eingespielt:



    2003
    Olof LINDGREN: Concerto Canto" Flammor vid Fjällets fot" (20:43)
    för 2 violiner och blandad kör op. 69 (2002), Text Tage Lundin
    1. Andakt- 2. Ljuset i kåtan - 3. Vår - 4.-Midsommarlek
    Duo Gelland, Dresdner Kammerchor/ Hans Christoph Rademann
    (+ weitere Werke von O. LINDGREN)
    nosag


    Das Werk für die seltene Besetzung Chor mit 2 Violinen hat mir sehr gut gefallen. Vom Stil eher gemäßigt modern, hat es aber für mich eine große Reinhaei und Klarheit der Empfindung. Eine Verbindung mit der Lanschaft und Kultur des schwedischen Nordens (Jämtland)- der Heimat von Komponist und Dichter- war für mich spürbar. Da die CD erst ca. vier Jahre nach der Aufnahme erschien, habe ich sie erst jetzt entdeckt.


    * * *


    Hier noch der Link zu eingein Threads, in denen bereits CDs des Dresdner Kammerchores erwähnt wurden:



    Heinrich Schütz


    Heinrich Schütz: Musikalische Exequien


    Johann Sebastian Bach: Das Weihnachtsoratorium


    Weihnachtskantaten und Oratorien mal nicht von Bach


    Im Schatten Bachs - Hörenswerte Zeitgenossen deutscher Abstammung


    HÄNDEL-Jahr 2009


    Am Hofe August des Starken


    Johann Adolf Hasse 1699-1783


    Der katholische Bach: Jan Dismas Zelenka [1679 – 1745]


    Magnificat: Meine Seele erhebet den Herrn


    Felix Mendelssohn-Bartholdy: ELIAS


    Frank Martin - Messe für Doppelchor


    Chor-Aufnahmen - - - Welche sind zu empfehlen ?



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
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  • Lieber pt_concours,


    hab vielen Dank für diese Vorstellung. Als Chormusik-Liebhaber ist es leicht, dass urteilende scharf geschliffene Kritik-Beil über einem Chor zu schwingen. Aber als selbst im Ensemble aggierendes Mitglied heraus eine Vorstellung zu verfassen, scheint mir deutlich schwieriger, schließlich ist man mit seinem urteil natürlich befangen. Andererseit kann man als Leser Einblicke erhalten, welche einem sonst eher verborgen bleiben. :yes:


    Zitat


    Ich besitze diese beiden CDs und bin sehr zufrieden.


    Erstere CD war sozusagen ein Muss, um die Interpretation der von mir so geliebten Messe für Doppelchor von Frank Martin kennenzulernen. Die Rezension dieser Aufnahme wird demnächst im Werk-Thread zu lesen sein.
    Insgesamt kann ich sagen, dass mir bei beiden CDs die Darbietung der modernen Werke tendentiell besser gefallen. Ich weiß noch nicht recht ob sich dies vor allem auf die Ausrichtungmeines Musikgeschmacks auf moderne Klänge stützt. Dennoch meine ich vernehmen zu können, dass der Chor mit der modernen Tonsprache irgendwie etwas besser zurecht kommt.


    Durch die Teilnahme an der 1. Dresdner Chorwerkstatt für neue Musik mit dem Dresdner Kammerchor hatte ich zudem die Gelegenheit, den Chor auch einmal aus der Nähe und persönlich kennen zulernen. Beeindruckt hat mich auch die professionelle Arbeitsatmosphäre (ich glaube so viele gezückte Stimmgabeln pro Minute hab ich bislang nur in meiner Gehörbilds-Abitur-Prüfung erlebt :D). Beim Abschlusskonzert bestätigte sich mein bereits beschriebener Eindruck. Die Brahms-Stücke waren gut vorgetragen, die modernen Werke dagegen teilweise exzellent. Insbesondere der "Lachmann" beeindruckte sehr. :yes:


    Insgesamt lasst sich sagen, dass der Dresdner Kammerchor wohl eines der führenden Ensembles seiner Art in Deutschland sein dürfte. Das ist sicher nicht nur darauf zurückzuführen, dass der Chor als Hochschulensemble auf zahlreiche Gesangsstudenten zurückgreifen kann (das Ergebnis kann man im Chorklang erleben) sondern dass der Leiter Hans Christoph Rademann es hervorragend versteht, den Chor zu lenken und auch interessante Projekte zu akquirieren.


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für Deinen Beitrag.



    Wobei mich Dein Urteil, der Dresdner Kammerchor sei zuerst für seine Interpretation zeitgenössischer Musik zu rühmen, doch überrascht hat! Doch halte ich das zuerst für jeden Chor für ein großes Kompliment! Allerdings kenne ich bisher vorallem die Meinun, dass der Chor besonders für seine Interpretation der Barockmusik (SCHÜTZ, SCHEIN, BACH, HÄNDEL, u.a.) , sowie auch der Romantik (MENDELSSOHN, BRAHMS, BRUCKNER, REGER, u.a.) gelobt wird. So hat er bei internationalen Wettbewerben Sonderpreise für seine Darbietungen der Werke von SCHEIN und REGER (1997) oder BRAHMS (1996) erhalten. Gerade deshalb war es der Wunsch, den Chor auch im Bereich der Chormusik des 20. (und 21. ) Jahrhunderts auf ein ähnliches Niveau zu heben. Und dafür wurden in den letzten Jahren verstärkt Werke dieser Zeit bis hin zu Uraufführungen ins Programm genommen.
    Ich hoffe, Dein Urteil zeigt, dass der Chor dieses Ziel erreichen konnte.


    Zu Deinen Beurteilungsquellen noch folgende Anmerkungen:
    Ich denke das Projekt "Dresdner Chorwerkstatt" ist wenig nützlich um die Leistungen des Chores in der Interpretation von romantischer Chormusik zu beurteieln, da - wie Du bemerkt hast- der Chor vollständig mit den drei UA bzw. dem äu0erst anspruchsvollen LACHENMANN beschäfftigt war, so das die dire kleineren Chöre von BRAHMS, die zudem nicht Bestandteil des Repertoire des Chores sind, nur kurz geprobt werden konnte ( bei iener fast zweitelligen Zahl an erst- oder zweitmalig beteiligten neuen Chormitgliedern...)
    Hingegen dürfte die Weihnachts-CD für ein Urteil durchaus geeignet sein. Hier stehen für mich allerdings sehr schöner Interpretationen moderner Chormusik (z.B. SANDSTRÖM) ebenso gelungene Interpretationen der Romantik (z.B. REGER) oder der Alten Musik (z.B. ECCARD) gegenüber. Anzumerken wäre hier nur, dass auf der gesamten CD eine auf Romantik und Moderne ausgerichtete Chotstärke singt, und damit die Werke der alten Musik nicht optimal besetzt sind (wie z.B. auf den SCHÜTZ und SCHEIN gewidmeten CDs)
    Auf Deine Beurteilung der CD "Geistliche Chormusik II" (besonders der MARTIN- Messe bin ich schon gespannt. Allerdings enthält die CD ja genaugenommen fast nur Werke der Zeit zwischen ca. 1890 und 1915!



    Ich benenne hier mal noch die nächsten Konzerte, da sich eine ganze Reihe auch außerhalb von Dresden befinden, gäbe es auch die Möglichkeit für Interessierte, den Chor einmal im Konzert zu hören.



    14.04.2009 Laeiszhalle-Musikhalle Hamburg 20:00 Uhr
    Joseph HAYDN: Die Schöpfung (Hob. XXI:2)
    Ute Selbig (Sopran), Lothar Odinius (Tenor), Thomas Quasthoff (Bass-Bariton)
    Hamburger Symphoniker, Dresdner Kammerchor
    Dirigent: Peter Schreier
    http://www.laeiszhalle.de/data…index.php?t=14&m=4&j=2009




    19.04.2009 Tonhalle, Zürich 11:15 Uhr
    Joseph HAYDN: Die Schöpfung (Hob. XXI:2)
    Martina Janková (Sopran), Christoph Strehl (Tenor), N.N. (Bass)
    Orchester der Oper Zürich, Dresdner Kammerchor
    Dirigent: Adam Fischer
    http://www.opernhaus...?vorstellID=10325796




    31.05.2009 Semperoper Dresden 19:30 Uhr
    Joseph HAYDN: The Creation (Hob. XXI:2)
    Lisa Milne (Sopran), Christa Mayer (Alt)
    Christoph Prégardien (Tenor), Neil Davis(Bariton)
    Sächsische Staatskapelle Dresden, Dresdner Kammerchor
    Dirigent: Robin Ticciati
    http://www.musikfest..._action=2&wb_item=60




    07.06.2009 Weinbergkirche, Dresden Pillnitz 15:00 Uhr
    a cappella – Konzert: „Mendelsohns Amerikanische Söhne“
    (Werke von MENDELSSOHN, COPLAND, IVES, u.a.)
    Dresdner Kammerchor
    Dirigent: Hans-Christoph Rademann
    http://www.musikfest..._action=2&wb_item=74




    18.06.2009 & 19.06.2009 Gewandhaus Leipzig 20:00 Uhr
    Felix MENDELSSOHN -BARTHOLDY: Oratorium "Paulus"
    Juliane Banse, Sopran, Ingeborg Danz, Alt
    Christoph Genz, Tenor, René Pape, Bass
    Dresdner Kammerchor, Gewandhauschor Leipzig
    Gewandhausorchester Leipzig
    Dirigent: Herbert Blomstedt
    [url=http://www.gewandhaus.de/gwh.site,postext,spielplan-recherche,va_id,4936.html?PHPSESSID=1ls7230ish77aof3eips0vt473]http://www.gewandhau...0ish77aof3eips0vt473[/url]



    05.07.2009 St. Georgenkirche Schwarzenberg 17:00 Uhr
    „Tag Alter Musik in Schwarzenberg“
    Georg Friedrich HÄNDEL: "Utrechter Te Deum" (HWV 278 )
    Felix MENDELSSOHN -BARTHOLDY: Motetten "Hör mein Bitten" und "Hora est"
    Johann Sebastian BACH: Kantate "Ich hatte viel Bekümmernis" (BWV 21)
    Solitsten
    Dresdner Barockorchester, Dresdner Kammerchor
    Dirigent: Hans-Christoph Rademann




    05.08.2009 19:30 Uhr St. Johanniskirche Ansbach
    „Bachwoche Ansbach“
    Georg Friedrich HÄNDEL: "Utrechter Te Deum" (HWV 278 )
    Felix MENDELSSOHN -BARTHOLDY: Motetten "Hör mein Bitten" und "Hora est"
    Johann Sebastian BACH: Kantate "Ich hatte viel Bekümmernis" (BWV 21)
    Solitsten
    Dresdner Barockorchester, Dresdner Kammerchor
    Dirigent: Hans-Christoph Rademann
    http://www.bachwoche...&evid=122&mnid=1&zp=



    Ich würde hier besonders die beiden Konzerte in Schwarzenberg und Ansbach (wenn auch mit Barockmusik :-) empfehlen, das sie vielleicht die Repertoireschwerpunkte des Chores in einem Konzert unter der Leitung des eigenen Dirigenten besonders präsentieren,


    Weitere Information, sowie auch eine Auflistung alle Konzerte der letzen Jahren finden sich auf der Homepage des Ensembles:


    http://www.dresdner-kammerchor.de/



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)