Was hört ihr gerade jetzt? (Jazz 2010)

  • Hallo


    Peter Erskine, Palle Danielsson und John Taylor haben zusammen eine wunderbare Trio-Aufnahme bei ECM eingespielt. Herausgekommen ist die Scheibe 1996. Übrigens, das letzte Stück trägt den Titel "Romeo & Juliet". :rolleyes:



    As It Is


    Gruss


    romeo&julia

  • Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich gestern in diesem Jazz-Thread den Hinweis auf das Konzert im A-Trane Berlin mit Thomas Quasthoff, Wolfgang Haffner, Dieter Ilg und anderen gegeben habe, welches auf 3Sat lief. Nach der Sendung kann man nur sagen: was war das denn?? Quasthoff trat in einem anerkannten Jazz-Club mit Jazz-Größen auf, nutzte diese Gelegenheit aber nicht dafür, Jazz zu singen. Was geboten wurde, war ein überaus seichter Pop-Abend, an welchem Popsongs von den Neville Brothers, von Randy Newman, von John Lennon ("Imagine"), Stevie Wonder und Bill Withers geträllert wurden. Es wurde kein einziges veritables Jazz-Stück gegeben. Nur Pop, Pop, Pop und - Country (!). Und als hätte es Quasthoff selbst gewusst, kündigte er den Country-Teil des Abends auch gleich in dieser Weise selbst an: jetzt sinkt das Niveau noch weiter nach unten. Und so war es denn auch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Swjatoslaw ()

  • Hallo


    Französischer Jazz in Afrika aufgenommen.



    mit:


    • Romano, Schlagzeug
      Sclavis, Saxophon, Klarinette
      Texier, Bass


    herausgegeben vom wunderbaren französischen Label: Label bleu



    schlicht grossartig


    Gruss


    romeo&julia

  • Meinen nach "neuer" Zählung 300. Tamino-Beitrag (in Wahrheit dürfte ich, die "verschwundenen" Postings mitgerechnet, bei einiges über 500 Beiträge liegen) widme ich sehr gern dem Jazz - meiner gleichberechtigten Leidenschaft gegenüber der Klassik. Und ebenfalls sehr gern einer CD, die mir erst heute geliefert wurde. Bis vor kurzem hätte ich es für unmöglich gehalten, dass John Coltrane - der Inbegriff eines schwarzen Musikers der 60er Jahre - mit Stan Getz zusammengearbeitet hat. Stan Getz war - als Weißer, der mit seinen Bossa Nova-LPs die große Kasse machte und im Radio rauf und runter gespielt wurde - der Inbegriff des gefälligst zu bekämpfenden weißen Tenorsaxofonisten in den 60er Jahren (in welchen in den USA noch Rassentrennung herrschte!). Nichts bringt dies plastischer zum Ausdruck als das Bonmot "What Prez deserves, Stan gets". Frei übersetzt: Was Prez (= Lester Young) verdient hätte, bekommt Stan Getz hinterhergeschmissen.


    Der WDR hat allerdings tatsächlich nunmehr einen Mitschnitt aus Düsseldorf vom 28. März 1960 veröffentlicht, bei welchem John Coltrane zunächst mit der Besetzung Wynton Kelly - Paul Chambers - Jimmy Cobb auftrat, dann aber doch tatsächlich zwei Gäste mit auf die Bühne bat: Stan Getz und Oscar Peterson! Ist das nicht sagenhaft? Ich lege mir diese CD heute abend auf und lass' wieder einmal Klassik Klassik sein. Alles zu seiner Zeit - bei mir regieren 200 Tage im Jahr Bruckner, Mahler, Bach, Händel, Schostakowitsch & Co. Der Rest ist Jazz!


    Und da der Abend noch jung ist, geht es weiter mit einer weiteren Neuerwerbung: Miles live in Berlin am 7. November 1969 (eine CD mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen!)

  • Hallo


    Der in München wohnhafte libanesische Oud-Virtuose Rabih Abou-Khalil bringt orientalische mit westlicher Musik zusammen. Eine seiner ersten Aufnahmen:



    Blue Camel mit Grössen wie:


    Charlie Mariano
    Steve Swallow
    Kenny Wheeler


    immer noch eine seiner besten Einspielungen


    Gruss


    romeo&julia

  • Rabih Abou-Khalil ist klasse, das kann ich bestätigen!


    Meinen Abend versüßt mir Art Pepper mit den CDs 15 und 16 aus dieser genialen Box mit seinen gesamten Galaxy Recordings (die auch rare Japan only editions enthält):

    Und wenn ich demnächst mal Zeit habe, werde ich endlich auch das Buch "Straight life - The Art of Art Pepper" von Art & Laurie Pepper lesen ;)

  • Hallo


    Wiederum ein wunderbarer Oud-Meister, der aus Tunesien stammende Anouar Brahem



    seine Mitmusiker sind:



    • Björn Meyer
    • Klaus Gesing
    • Khaled Yassine


    Die Platte orientiert sich an orientalischen Traditionen ohne jedoch den Jazz zu vernachlässigen. Ein ruhige doch immer noch rhythmisch äußerst lebendige Musik. Wir haben das Konzert vom Frühling dieses Jahres im Theater Basel noch immer vor Augen.


    an Swjatoslwa, wie ist eigentlich die Miles Davis Platte aus Berlin? Ist die Studioaufnahme ähnlich und werden diesselben Stücke wie im Studio gespielt?


    Gruss


    romeo&julia

  • an Swjatoslwa, wie ist eigentlich die Miles Davis Platte aus Berlin? Ist die Studioaufnahme ähnlich und werden diesselben Stücke wie im Studio gespielt?


    Ich weiß jetzt nicht ganz genau, was Ihr mit "die Studioaufnahme" meint? Auf welches Album bezieht Ihr Euch?


    Die von mir abgebildete CD "Miles Davis live in Berlin 1969" enthält zunächst 5 Titel aus dem Berliner Auftritt vom 7. November 1969, nämlich:
    Directions
    Bitches brew
    It's about time
    I fall in love too easily
    Sanctuary (mit Übergang in "The theme")
    Die CD wird, damit sie randvoll wird (79:03 min. Spielzeit!), ergänzt durch drei Titel der Band in derselben Besetzung vom Montreux Jazz Festival im Juli 1969. Sie spielten in Montreux:
    Milestones
    Footprints
    'Round midnight/ I fall in love too easily
    Bunt gemischtes Miles-Programm der späten 60er Jahre also, im Umfeld vom Studio-Album "Bitches Brew", welches im August 1969 eingespielt wurde, also zwischen dem Montreux-Auftritt und dem Berlin-Auftritt (Aufnahmeort von "Bitches Brew" war New York). Wahrscheinlich meintet Ihr "Bitches Brew" mit Eurer Frage. Alle fünf Musiker (neben Miles sind das Wayne Shorter, Chick Corea, Dave Holland und Jack DeJohnette) waren am "Bitches Brew"-Album beteiligt, mit Ausnahme von Jack DeJohnette auch an "In a Silent Way" vom Februar 1969, bei welchem allerdings noch Tony Williams anstelle von Jack DeJohnette Schlagzeug spielte.


    Die Tonqualität von "Miles Davis in Berlin 1969" ist enttäuschend, soweit es um die 5 Titel aus Berlin geht. Schlechter, rauschender Monoklang. Die tolle Band und insbesondere Miles, der genial spielt, machen es aber wett! Und bei den Stücken aus Montreux stimmt auch die Klangqualität - wenn man Verzerrungen akzeptiert, die bei sehr stark herausgestoßenen Trompetentönen von Miles entstanden. Offenbar waren die aufgestellten Mikrofone seinem Spiel nicht gewachsen. Die drei Montreux-Titel sind eigentlich fast noch besser als die Berliner Stücke - Miles really kicks his ass off, würde man wohl nicht ganz zu Unrecht sagen können. Und Shorter ist insbesondere bei "Footprints" (wo er Sopransaxofon spielt) der Hammer.


    Eine Anekdote möchte ich, da wir gerade beim Kultalbum "Bitches Brew" sind, gern erzählen: ich staunte im Rahmen eines Hawaii-Urlaubs 1991 nicht schlecht, als ich in einer Galerie in Honolulu das Original-Gemälde "Bitches Brew" von Mati Klarwein sah, das das Cover von "Bitches Brew" schmückt (derselbe Künstler hat übrigens auch das Cover der Santana-LP "Abraxas" gestaltet).

    Ich hätte es erwerben können - das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Spaßeshalber verhandelte ich mit dem Galeriemitarbeiter, ob man es mir auch nach Hamburg schicken könnte, da ich es schlecht im Handgepäck mitnehmen könnte. Die Antwort war selbstredend "No problem!". Aber da mein Gehalt für solche Spontankäufe bei weitem nicht ausreicht, musste ich diesen Gedanken leider verwerfen. Heute lese ich auf der Homepage von Mati Klarwein: "The whereabouts of the original of this painting, produced for the cover of Miles Davis' album of the same name, are unknown". Es gibt also zwei Varianten: entweder wurde mir eine Fälschung angeboten. Oder aber es war das echte Gemälde (diese Galerie wirkte sehr seriös und piekfein, deshalb glaube ich mal an letzteres). Dann hat es jemand anderes in Honolulu gekauft und möchte fortan unbekannt und ungenannt bleiben. Und genießt einfach dieses schöne Stück in seinem Wohnzimmer. Welch ein glücklicher Mensch muss das sein!

  • Guten Abend


    Ja Swjatoslaw, die haben wir natürlich gemeint. Danke für Deine Einschätzung.


    Nun bei uns:



    Eine grandiose Platte mit:


    Michel Portal: Saxophone, Klarinette
    Stephen Kent: Didgeridoo, Cello
    Mino Cinelu: Percussion


    vor zehn Jahren beim kleinen Label PAO erschienen.


    Gruss


    romeo&julia

  • Hallo


    In Kürze tritt der Norweger Jan Garbarek an verschiedenen Orten in der Schweiz auf. Auf das Konzert in Basel freuen wir uns schon mächtig.


    Aus diesem Anlass hören wir nun seine 1988 herausgegebene CD Legend Of The Seven Dreams an.



    eingepsielt wurde die Platte mit


    Rainer Brüninghaus
    Nana Vasconcelos
    Eberhard Weber


    übrigens auf der jetzigen Tour tritt Garbarek mit folgenden Musikern auf:



    • Rainer Brüninghaus
    • Juri Daniel
    • Trilok Gurtu


    Gruss


    romeo&julia

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Wie dermaßen brilliant Chick Corea in seinen ganz jungen Jahren war (im Gegensatz zu seinen späteren Phasen, die überhaupt nicht mein Fall sind), merkt man, wenn man sich seine Blue Note-Alben als Mitglied der Band von Blue Mitchell (1964-66) anhört. Ich gönne mir heute Abend mal das Hörvergnügen. Übrigens dürfte auf "Boss Horn" (aufgenommen 1966) die erste Version der Chick Corea-Komposition "Tones for Joan's Bones" zu finden sein - einer seiner (von vielen anderen gern gespielten) "Hits" und Titelstück der späteren ersten eigenen LP von Chick Corea. Ich bevorzuge besonders die Version dieses Stücks von Gary Burton.


    Mei mir rotieren im CD-Schacht:

  • Hallo


    Wir hören uns nun den deutschen Trompeter Markus Stockhausen an, Sohn des 2007 verstorbenen Komponisten Karlheinz Stockhausen.





    eine schöne Einspielung mit


    Arild Andersen
    Patrice Heral
    Ferenc Snétberger


    besonders den 1945 geborenen norwegischen Bassisten Arild Andersen mögen wir sehr.


    Gruss


    romeo&julia

  • Hallo


    Musik des aus Vietnam stammenden und in Frankreich lebenden Gitaristen Nguyen Le zusammen mit der Bassistin Me'Shell Ndegeocello und Terri Lyne Carrington an den Drums, Michel Alibo und anderen. Es ist eine Hommage an Jimi Hendrix. Mit Bedacht und Virtuosität interpretieren sie Stücke von Hendrix.



    erschienen beim deutschen Label ACT


    Gruss


    romeo&julia

  • Hallo


    Der amerikanische Gitarrist Steve Tibbetts zusammen mit bei dieser CD ungewöhnlich vielen Mitmusikern, wie Anderson, Hughes, Wise, Schmidt, Henry und Reimer.



    Gruss


    romeo&julia

  • Medley of my favourite songs...


    "Die Welt ward ihm Klavier. In Terzen, Quinten, Oktaven sprang sein Denken, Dur und Moll spannte sein Herz."
    Carl Sternheim

  • Hallo


    bei uns zu hören, der deutsche Bassist Eberhard Weber zusammen mit Jan Garbarek und Ralf-R. Hübner



    eine der grossartigsten Platten von Weber und besten Trio-Einspielungen


    Gruss


    romeo&julia

  • Roberto Fonseca Live in Marciac


    CD und DVD, enja


    Das Konzert im Moods in Zürich war ein Erlebnis. Derzeit ist er mit seinen Mitmusikern auf Tournee. wer Gelegenheit hat: unbedingt hingehen und hören.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • ... und das mit keinem Geringeren als Dave Liebman!

    Besetzung:
    Marc van Roon - piano
    David Liebman - soprano saxophone
    Jasper Blom - tenor saxophone (tracks 3, 7)
    Tony Overwater - bass
    Wim Kegel - drums
    Joshua Samson - percussion (track 7)


    Tracklist:
    1 In the car
    2 Ichnatons daughters
    3 Get me back to the apple
    4 Falling stones
    5 C+D
    6 See Kay
    7 Picture of Dorian Gray
    8 Mangalacharan
    9 Waitin' on it
    10 Newland


    compositions:
    track 1, 3, 4, 5, 7, 9 by David Liebman
    track 2, 8, 10 by Marc van Roon
    track 1 by Wim Kegel
    track 6 by Tony Overwater


    digital two-track recording by Joke van Amersfoort and Chris Weeda on April 7, 8 1994.

  • Hallo


    der amerikanische Gitarrist David Torn im Alleingang.



    vertrackte Stücke zwischen Jazz, Rock und Avantgarde mit reichlich Halleffekten und Gitarren-Loops übereinander geschichtet.


    Gruss


    romeo&julia

  • Diese CD will einfach nicht ins Regal:





    Wunderbar - sanft, ruhig, edel. Und nicht so "esoterisch", wie ein Verkäufer neulich einen großen Teil des ECM-Angebots nannte... ;)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

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  • Lieber Accuphan,


    diese Deiner Aussagen hat mich neugierig gemacht. Nach anhören der Schnipsel freue ich mich dies CD bald auch in den Händen halten zu dürfen.

    Diese CD will einfach nicht ins Regal:

    Wunderbar - sanft, ruhig, edel. Und nicht so "esoterisch", wie ein Verkäufer neulich einen großen Teil des ECM-Angebots nannte...

    Ich glaube das diese eine wirklich gelungene Zusammenstellung ist. Nur her mit weiteren Empfehlungen.


    Herzlichst
    detlef

    Werden im Wirken - Großes braucht seine Zeit

  • Guten Abend


    Als Nachklang zum Jan Garbarek Konzert mit Trilok Gurtu, Brüninghaus und Juri Daniel diese Woche in Basel ein Konzertmitschnitt aus Dresden mit Jan Garbarek


    auf der Platte mit Yuri Daniel am Bass und Manu Katché am Schlagzeug und wie immer mit Rainer Brüninghaus am Klavier.



    Gruss


    romeo&julia

  • Nachdem ich heute bereits meine einzige Roland Kirk-DVD, auf welcher u.a. George Gruntz mitwirkt

    durchgehört habe, geht es nun weiter mit

    Welch ein unglaublicher Künstler, der viel zu früh von uns gegangen ist. Spektakulärer geht es kaum.

  • Hallo


    bei uns zu hören das italienische Quartett Paolo Fresu Devil Quartet unter der Führung vom 1961 geborenen Paolo Fresu



    mit Paolo Fresu, Bebo Ferra, Paolino Dalla Porta, Stefano Bagnoli


    Gruss


    romeo&julia