Es gibt Dirigenten, deren Faszination das Publikum braucht, einen Saal, Liveatmosphäre und jenes Risiko, welches Konzerte eben mit sich bringen. Celibidache war solch ein Dirigent, angeblich auch Lorin Maazel und etliche andere. Das Flair solcher Dirigenten verschwindet im Studio schlagartig. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Aber um diese Dirigenten geht es hier gar nicht - sondern um deren Antipoden. Diese Dirigenten lieben das Aufnahmestudio, die Kontrolle die ihnen dort über die Aufnahem gegeben wird. Kein störendes Publikum mit Hust- und anderern Geräuschen. Zudem kein Druck fehlerfrei agieren zu müssen. Alles kann wiederholt und geschnitten, Zufälle weitgehend ausgeschaltet werden.
Man nennt in diesem Zusammenhang gern Herbert von Karajan - aber das ist meiner Meinung nur eine Teilwahrheit, denn Karajan war im Konzertsaal und am Pult eines Opernhauses genauso daheim, wie im Studio.
Dennoch lässt sich nicht leugnen, daß er einer der wenigen Dirigenten seiner Zeit war, die GERNE für die Schallplatte aufnahmen - im Studio - und nicht Live - natürlich.
Auch sein "Vorgänger" bei "Deutsche Grammophon", Ferenc Fricsay, liebte die Schallplatte und ihre Möglichkeiten. Aber natürlich bringt eine Tonaufzeichnung gewisse Restriktionen mit sich. Diese müssen akzeptiert und - nach besten Möglichkeiten - kompensiert werden.
Heute, im Zeitalter hervorragender Live-Mitschnitte ist das natürlich ein wenig anders. Dennoch - eine gute Studio-Aufnahme hat gegenüber einem Live-Mitschnitt gewisse Vorteile. Das wussten auch die "Plattendirigenten" und nutzten sie
Zur Frage: Wer war nach Eurer Meinung lieber im Studio, als live im Konzert ?
mfg aus Wien
Alfred