VERDI, Giuseppe: I MASNADIERI

  • Giuseppe Verdi (1813-1901):


    I MASNADIERI (DIE RÄUBER)
    Melodramma tragico in vier Akten (9 Bildern)
    Libretto von Andrea Maffei nach Schillers Drama „Die Räuber“ von 1782


    Uraufführung am 22. Juli 1847 in London, Her Majesty's Theatre


    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Massimiliano, regierender Graf von Moor (Baß)
    Carlo, sein ältester Sohn (Tenor)
    Francesco, dessen jüngerer Bruder (Bariton)
    Amalia, eine Waise, Nichte des Grafen (Sopran)
    Arminio, Kammerdiener Massimilianos (Tenor)
    Moser, ein Pfarrer (Baß)
    Rolla, ein Gefährte von Carlo (Bariton)
    Chor: Jünglinge, Räuber, Frauen, Kinder, Diener u.a.


    Die Handlung spielt zu Anfang des 18. Jahrhunderts in Deutschland.


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT


    Erstes Bild: Eine Schenke an der sächsischen Landesgrenze.


    In einem Zimmer des Gasthauses sitzt Carlo, der älteste Sohn des Grafen von Moor, und ließt in einem antiken Heldenepos von Plutarch. Aus dem Nachbarzimmer dringt das laute Zechen seiner Kumpane. Carlo sinniert über sein rastlosen und liederliches Leben; er wünscht sich so sehr die Rückkehr ins väterliche Schloß zu seiner heißgeliebten Kusine Amalia, die als Waise seit längerer Zeit dort lebt.


    Plötzlich kommen einige seiner Freunde ins Zimmer und bringen ihm einen Brief. Im Rückblick auf seine Heimwehgedanken meint Carlo, sein Vater habe ihm geschrieben und wolle ihn wieder in Gnaden aufnehmen; hatte er sich doch kürzlich von seinen Kumpanen losgesagt und seinen Vater reumütig um Verzeihung gebeten. Enttäuscht muß er jedoch zur Kenntnis nehmen, daß der Brief von seinem jüngeren Bruder Francesco stammt, der ihm mitteilt, der Vater sei immer noch unversöhnlich und er müsse bei einer Rückkehr mit Einkerkerung rechnen. Was Carlo nicht weiß: das Schreiben ist von Francesco gefälscht worden, weil er sich durch diese Intrige das väterliche Erbe aneignen will. Verzweifelt über die Ablehnung seiner ernst gemeinten Reue durch den Vater entschließt sich Carlo, dem Drängen seiner Kumpane nachzugeben und ihr Anführer zu werden. Dieser Pakt wird von allen Anwesenden mit einem Treueschwur besiegelt: Scena ed aria „O mio castel paterno“.


    Zweites Bild: Ein Zimmer im gräflichen Schloß der Moors in Franken.


    Francesco triumphiert über sein gelungenes Ränkespiel. Daß es ihm gelang, den Reuebrief seines Bruders abzufangen und Carlo auch noch beim Vater mit Erfolg zu verleumden, macht ihn stolz. Aber er muß noch einige Hürden bis zum endgültigen Sieg überwinden: es muß ein Weg gefunden werden, den Vater in den Tod zu treiben und auch Amalia für sich zu gewinnen, bedarf kluger Überlegungen. Francesco kann den herbeigerufenen Arminio, Kammerdiener seines Vaters, dazu bringen, dem alten Herrn weiszumachen, daß Carlo in der Schlacht von Prag gefallen sei. Nach Arminios Abgang bricht Francesco in einen Triumphgesang aus, in dem er sich bereits jetzt seine zukünftige Schreckensherrschaft als regierender Graf ausmalt (Scena ed aria „La sua lampada vitale“).


    Drittes Bild: Schlafzimmer des Grafen im Schloß.


    Graf Massimiliano ist im Lehnstuhl eingeschlafen. Neben ihm sitzt seine Nichte Amalia, die um ihr längst vergangenes Liebesglück zu dem vom Vater verstoßenen Carlos trauert (Scena e cavatina „Lo sguardo avea degli angeli“). Plötzlich schreckt er aus seinem Traum hoch und äußert seine Trauer um den Erstgeborenen, während sich Amalia den Tod als eine Erlösung ihrer Qualen herbeisehnt (Duettino „Carlo! io muoio … ed, ahi! Lontano“).


    In diesem Moment tritt Francesco mit dem als Soldat verkleideten Arminio in das Gemach und der Kammerdiener erzählt dem alten Grafen die Märchengschichte vom Tode seines Ältesten. Als Beweis legt er ein Schwert auf den Tisch, auf dem Carlos, angeblich mit Blut geschrieben, Amalia freigibt und sie sogar Francesco anvertraut.


    Das Schlußquartett des ersten Aktes („Sul capo mio colpevole“) vereint die unterschiedlichen Charaktere der handelnden Personen: Amalia bemüht sich, Trost im Glauben zu suchen; Arminio kommt sich schmutzig vor und bereut seine Tat gegenüber seinem alten Dienstherrn; Francesco triumphiert, als er seinen Vater von Gram und Trauer überwältigt, scheinbar tot zu Boden sinken sieht. Danach läßt er ihn in den Kerker werfen und für tot erklären.


    ZWEITER AKT


    Erstes Bild: Der Friedhof des Schlosses.

    Auf dem Schloßfriedhof steht neben einigen älteren Grabsteinen auch ein neuerer mit dem eingravierten Namen „Massimiliano“. Amalia kommt aus dem Schloß, in dem gerade ein lärmendes Festbankett des neuen regierenden Grafen Francesco von Moor stattfindet, und geht auf das Grab ihres Onkels zu. Das Gebet, das sie hier sprechen will, wird zu einer Klage über ihre Einsamkeit.


    Arminio tritt hinzu und berichtet der erstaunten Amalia, daß sowohl ihr Carlo als auch der Onkel noch leben. Erst ungläubig-zweifelnd, dann aber doch von Freude überwältigt äußert sich Amalia hoffnungvoll auf die wiederaufblühende Liebe zu Carlo (Scena, coro ed aria „Godiam, ché fugaci“). Arminio sieht Francesco aus dem Schloß kommen und geht schnell davon.


    Francesco kommt auf Amalia zu und hält in aller Form um ihre Hand an, wird aber von ihr abgewiesen. Seine zunächst freundlich wirkende Stimmung schlägt durch diese Zurückweisung sofort in Haß um und er droht Amalia, sie zu seiner Hure zu machen. Um die Situation zu beruhigen, täuscht sie Reue vor und legt ihre Arme um ihn. Dabei gelingt es ihr tatsächlich, seinen Degen an sich zu bringen und sich gegen seine Zudringlichkeiten zu wehren (Scena e duetto „Io tàmo, Amalia! io t'amo!“).


    Zweites Bild: Waldgegend, in der Ferne ist die Silhouette von Prag zu sehen.


    Die Räuberbande lagert hier im Wald und man bespricht die von Carlo geplante Brandschatzung Prags, die eine Befreiung des gefangenen Kumpans Rolla zum Ziel hat. Während Flüchtlinge an den Räubern vorbeirennen, leuchtet Feuerschein am Himmel auf und kurze Zeit später kommt Rolla mit anderen Kumpanen auf die Szene. Den Freunden schildert Rolla seine Flucht aus den Händen des Henkers. In diesem Moment kommt Carlo hinzu und befiehlt den Aufbruch bei Sonnenaufgang (Scena e coro finale II „Tutto quest'oggi le mani in mano“).


    Die Räuber sind in den Wald gegangen und der nun alleine auf der Szene befindliche Carlo äußert sich über die wunderbare Natur und sein dazu im Widerspruch stehendes ehrloses Leben, das ihn anwidert. Zugleich muß er wehmütig an seine Amalia denken (Recitativo e romanza „Di ladroni attornïato“). Da kommen plötzlich einige aus der Räuberbande angerannt und berichten ihrem Hauptmann, daß der Wald von fremden Soldaten umzingelt sei. Sie rufen alle zum Kampf (Stretta finale II „Sù, fratelli; corriamo alla pugna“).


    DRITTER AKT


    Erstes Bild: Einsamer Wald in der Nähe des gräflichen Schlosses der Moors.


    Die Zudringlichkeiten von Francesco Moor haben Amalia aus dem Schloß fliehen lassen. Sie irrt durch den Wald und hört plötzlich näher kommende Stimmen. Dann stehen vor ihr einige der Räuber und Amalia fällt um Gnade flehend auf die Knie. Plötzlich hört sie die Stimme eines der Räuber und ihr wird bewußt, wer da vor ihr steht: es ist Carlo. Auch der erkennt in diesem Augenblick seine geliebte Amalia wieder und sie äußern sich freudig über dieses unerwartete Wiedersehen.


    Carlo bringt nicht den Mut auf, Amalia seine Zugehörigkeit zur Räuberbande zu offenbaren; dafür berichtet aber Amalia zu Carlos Entsetzen vom Tode Massimilianos und den Zudringlichkeiten seines Bruders ihr gegenüber. In einem Duett sprechen sie trotzdem von Träumen und Hoffnung auf eine gemeinsame glückliche Zukunft (Secena e duetto „Qual mare, qual terra da me t'ha diviso“).


    Zweites Bild: Eine Burgruine inmitten des Waldes.


    Die Räuber singen, auf dem Waldesboden liegend, die Freuden ihres Lebens, zu denen sie Raub und Brandstiftung, Vergewaltigung und Mord zählen (Coro di masnadieri „Le rube, gli stupri, gl'incendi, le morti“). Carlo steht auf und sagt, er werde die Wache übernehmen und geht abseits. Alleine äußert er seine Verzweiflung über sein verpfuschtes Leben, das ihn an diese Räuberbande gefesselt hat. Gleichzeitig ärgert er sich, Amalia unerfüllbare Hoffnungen gemacht zu haben. Dieses Leben mit dem Tode zu beenden ist ihm einerseits lohnendes Ziel, andererseits will es sein Stolz nicht zulassen, sich der Qual des mörderischen Lebens zu entziehen.


    Arminio, der Kammerdiener des alten Grafen Massimiliano kommt angeschlichen, wird von Carlo jedoch nicht erkannt; er möchte für „Jemanden“ Essen in die Ruine schmuggeln. Carlo jagt ihn jedoch davon und geht dann selber in das alte Gemäuer. Dort findet er in einem unterirdischen Verlies den völlig abgemagerten Massimiliano, den er bei Lichte als seinen Vater erkennt (Gran scena e recitativo finale „Tutto è buio e silenzio … Esci al candello“).


    Der alte Graf berichtet seinem unerkannten Retter, daß er vor drei Monaten zusammengebrochen sei, als man ihm die Nachricht vom Tode seines ältesten Sohnes überbracht habe. Nicht genug des Schmerzes, erwachte er in einem Sarg. Als sein anderer Sohn Francesco, so der weitere Bericht, feststellte, daß er noch lebte, habe er ihn fluchend dem Hungertod in einem Verlies dieser alten Festung überlassen (Racconto „Un ignoto, tre lune or saranno“). Geschwächt von dieser Erzählung bricht Massimiliano ohnmächtig zusammen. Carlo ruft seine Gefährten herbei und läßt sie feierlich schwören, Rache an Francesco zu nehmen (Gran scena eguramento finale III „Giuri ognun questo canuto“).


    VIERTER AKT


    Erstes Bild: Eine Zimmerflucht im Schloß der Moors.


    Francesco irrt völlig verstört durch die Räume und ruft dann seine Diener herbei, denen er befiehlt, sofort den Pfarrer zu holen. Dem aufgeregt eintretenden Arminio berichtet er dann mit Entsetzen in der Stimme von seinem Traum über das Jüngste Gericht, bei dem ihm keine Gnade durch den höchsten Richter zuteil wurde (Sogno „Pareami che sorto da lauto convito“).


    Pfarrer Moser kommt und antwortet auf Francescos Frage nach seinen größen Sünden ohne Umschweife „Vater- und Brudermord“. In das Gespräch platzt Arminio mit der Nachricht, das Schloß werde gestürmt. Da Pfarrer Moser Francesco die Sündenvergebung jedoch verweigert, sieht der sich nicht in der Lage, ein Gebet zu sprechen. Indem er aber Gott lästert, flieht er aus dem Schloß in den Wald (Scena e duetto „È la prima! … Odimi, Eterno!“).


    Zweites Bild: Tagesanbruch in der Burgruine im Wald.


    Der alte Massimiliano bittet in einem Gebet den Geist seines Sohnes Carlo um Vergebung für sein leichtgläubiges Handeln. Unterdessen kommt Carlo hinzu, wird aber von seinem Vater immer noch nicht erkannt. Carlo sieht die Zeit für gekommen, sich seinem Vater zu offenbaren und dann um den väterlichen Segen zu bitten (Scena e duetto „Come il bacio d'un padre amoroso“).


    In aller Stille nähern sich die Räuber Vater und Sohn: sie berichten ihrem Hauptmann, daß Francesco zwar entkommen konnte, daß sie aber Amalia mitgebracht haben. Sie bittet ihren geliebten Carlo um seinen Schutz. Der muß jetzt schweren Herzens sowohl seinem Vater als auch der geliebten Amalia sein Leben als Räuber beichten. Amalia reagiert, wie von Carlo erwartet, entsetzt, ist jedoch bereit, bei ihm zu bleiben. Das aber wollen die Räuber nicht mitmachen und protestieren, den Hauptmann an seinen Treueschwur erninnernd. Amalia verlangt daraufhin von Carlo, sie lieber zu töten, als sie wieder zu verlassen. Auch der alte Graf erhebt noch einmal, seinen Sohn segnend, die Stimme, bevor er sein Leben aushaucht. Carlos Reaktion ist, nach einem kurzen Augenblick des Überlegens, schwerwiegend: er ersticht Amalia und stürzt davon, um sich, wie er ausruft, dem Gesetz zu stellen (Gran scena e terzetto, finale ultimo „Caduto è il reprobo! l'ha colto Iddio““).


    INFORMATIONEN ZUM WERK


    Der große Publikumserfolg von „Ernani“ in London, das an Verdis Oper großen Gefallen fand und die Kritik ab absurdum führte, brachte dem Maestro den Auftrag für ein neues Bühnenwerk für London ein. Der Impresario des königlichen Opernhauses am Haymarket in London, Benjamin Lumley, schloß 1845 während eines Besuchs bei Verdi einen Vertrag, wonach im Frühjahr 1846 die Uraufführung der neuen Oper in London stattfinden sollte.


    Den zunächst von Verdi vorgeschlagenen „King Lear“ lehnte Lumley jedoch ab und man einigte sich schließlich auf Lord Byrons „The Corsair“. Doch „Il corsaro“ kam erst 1848 in Triest heraus. Daß letztlich I MASNADIERI in London uraufgeführt wurde, ist einer schweren Erkrankung Verdis um die Zeit der „Attila“-Premiere im April 1846 geschuldet. Die Ärzte verboten dem Komponisten für ein halbes Jahr jedes Arbeiten und Reisen. Und so begab sich Verdi mit seinem Freund Andrea Maffei, einem renommierten Dichter und Übersetzer deutscher und englischer Dramen, im Juli 1846 nach Recoaro zur Kur, und hier kam es zur Verabredung zwischen den beiden, Schillers „Räuber“ in ein Opernlibretto zu verwandeln.


    Maffei beendete seine Arbeit am Text für I MASNADIERI im Oktober 1846; dabei hielt er sich einerseits streng an die Vorlage, strich jedoch andererseits die handelnden Personen rigoros zusammen, komprimierte die Handlung auf vier Akte und eliminierte die langen Monologe. So wie es die Quellenlage darlegt, hat Verdi auf die Libretto-Gestaltung nur sehr geringen Einfluß genommen, denn außer einer von ihm gewünschten bühnenwirksamen Steigerung im zweiten Akt (Brief an Maffei aus April 1847), war er mit der Arbeit Maffeis zufrieden, fand sie „sehr effektvoll“ und „in ausgezeichnete Verse“ gebracht.


    I MASNADIERI wurde neben „Macbeth“ und Grillparzers „Die Ahnfrau“ für die Premiere im Karneval 1847 in Florenz in Erwägung gezogen. Weil der von Verdi bevorzugte Tenor Gaetano Fraschini für die Rolle des Carlo in Florenz aber nicht zur Verfügung stand, fiel die Entscheidung im September 1846 zugunsten „Macbeth“ aus. Als Lumley im November in Mailand war, kam es zu erneuten Verhandlungen zwischen dem Impresario und Verdi. Dabei bekam der Komponist neben einem lukrativen Honorar auch die Zusage, daß neben Fraschini auch die „schwedische Nachtigall“ Jenny Lind singen würde. Beim Opernstoff setzte sich Verdi ebenfalls durch: nicht „Il corsaro“ (dessen Libretto inzwischen fertig war) sondern I MASNADIERI wurde vertraglich vereinbart.


    Natürlich war die musikinteressierte Öffentlichkeit gespannt auf die erste Premiere einer eigens für London geschriebenen Oper seit Webers „Oberon“. Die von Königin Victoria auf den 22. Juli 1847 festgesetzte Premiere, die Verdi selber dirigierte, war dennoch kein Triumph (das nahe Ende der Spielzeit brachte auch nur noch drei Reprisen). Verdi wurde zwar mit großer Begeisterung begrüßt, auch die Besetzung darf man als erstrangig bezeichnen: Jenny Lind (Amalia), Filippo Coletti (Francesco); Luigi Lablache war für die Rolle des Massimiliano engagiert, den er auch schon in „I briganti“ von Mercadante gesungen hatte), Leone Corelli (Arminio), Lucien Bouché (Pfarrer Moser). Nur Fraschini wurde entgegen der Zusage Lumleys nicht als Carlo eingesetzt, sondern der in London sehr beliebte Italo Gardoni. Trotzdem reagierten die Kritiker und das Publikum enttäuscht, wobei das Libretto als eine gelungene Adaption des Dramas angesehen wurde, die Musik jedoch als „eine der schlechtesten Opern selbst Verdis“ bezeichnet wurde. Enttäuscht war auch Lumley, der I MASNADIERI als für sein Theater ungeeignet und somit als Fiasko ansah. Daß der berühmte Lablache, berühmt nicht nur wegen seines sonoren Basses sondern auch wegen seiner Leibesfülle, den verhungernden Massimiliano darstellen mußte, war für ihne eine Realsatire.


    In Italien hatte die Oper zunächst Erfolg und wurde in allen großen Häusern gespielt, ehe „Rigoletto“ dann I MASNADIERI verdrängte. Auch ausländische Bühnen zeigten zunächst Interesse an Verdis Oper: Barcelona, Madrid, Rio de Janeiro, Brüssel, Budapest, Athen, Buenos Aires, Wien (1854), Mexiko und New York (1860). Paris und Lille gaben die Oper 1870 in französischer Sprache und in Barmen (heute Stadtteil von Wuppertal) kam 1928 die deutschsprachige Erstaufführung heraus. Seitdem hat es immer wieder Versuche gegeben, I MASNADIERI wiederzubeleben, allerdings ist diese Oper immer ein Stiefkind geblieben.


    © Manfred Rückert für Tamino-Opernführer 2011
    unter Hinzuziehung folgender Quellen:
    Reclams digitaler Opernführer
    Hans Gál: Giuseppe Verdi und die Oper
    Gundula Kreuzer über I MASNADIERI in:
    Verdi-Handbuch (Metzler/Bärenreiter)

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    MUSIKWANDERER

    Einmal editiert, zuletzt von musikwanderer ()

  • Die geringe Resonanz von Verdis erster Schiller-Oper spiegelt sich auch bei den Labels wider. Insofern sind Aufnahmen recht spärlich vertreten. Bei den Tamino-Werbepartnern Amazon und jpc sind immerhin einige „Räuber“ erhältlich - hier also die diskographischen Hinweise:



    mit Bonaldo Giaiotti, Gastone Limarilli, Mario Petri,
    Rita Orlandi Malaspina


    RSO Turin
    Leitung Franco Mannino





    mit Montserrat Caballe, Carlo Bergonzi, Piero Cappuccilli, Ruggero Raimondi;


    New Philharmonia Orchestra
    Dirigent Lamberto Gardelli





    Ein 5-Opern-Paket, das auch I MASNADIERI enthält;
    mit Cura, Nucci, Fabbricini, Michailov;


    Teatro Regio Di Parma Orchestra
    Palumbo





    mit Carlo Colombara, Mario Malganini, Renato Bruson, u.a.;


    Süddeutscher Madrigalchor Stuttgart; Orchester der Ludwigsburger Festspiele;
    Leitung Wolfgang Gönnenwein






    mit Joan Sutherland, Franco Bonisolli, Samuel Ramey, Matteo Manuguerra;


    Chor und Orchester der Welsh National Opera
    Leitung Richard Bonynge





    Amazon bietet außerdem noch eine Aufnahme für Vinyl-Freunde an, die es ja immer noch geben soll; die Interpreten entsprechen denen der erstgenannten CD-Aufnahme oben.

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    MUSIKWANDERER

  • Hallo, musikwanderer!


    Da ich zu den seltenen Spezies der "Vinylfreunde" gehöre , habe ich die Philips-Aufnahme mit Caballé und Bergonzi natürlich auf Platten. Die Aufnahme mit Sutherland und Bonisolli interessiert mich auch. Mal sehen, bald habe ich Geburtstag und da kommt diese Aufnahme auf meinen Wunschzettel. Leider gibt es nur die für mich nicht so interessante erste Aufnahme auf Vinyl.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Einen schönen Sonntag, lieber Wolfgang!


    Ich möchte mit diesem Beitragt nur klarstellen, daß meine schriftliche Äußerung


    Zitat

    Amazon bietet außerdem noch eine Aufnahme für Vinyl-Freunde an, die es ja immer noch geben soll


    nicht ironisch gemeint war und auch nicht so verstanden werden soll. Man hat ja schnell etwas geschrieben, was sich hinterher als zweideutig herausstellt...

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    MUSIKWANDERER

  • Hallo Musikwanderer,
    hallo Wolfgang,


    danke für Eure Beiträge. Die eingestellte Aufnahme mit Sutherland, Bonisolli, Ramey und Manuguerra ist wirklich vorzüglich - nur zu empfehlen. Eine gute Alternative zur Gardelli-Einspielung mit Carlo Bergonzi. Bonisiolli ist in der Rolle stimmlich glaubhaft und hält sich ausnahmsweise - vielleicht liegt's an der Sutherland? - wohltuend zurück.



    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hallo, musikwanderer, hallo Manfred!


    Noch ein Grund: Ich bin ein ausgesprochener Fan von Matteo Manuguerra. Ich liebe seine schöne Baritonstimme, und obwohl er hier keine dominante Rolle singt, wäre es ein weiterer Grund zum Kauf dieser Aufnahme.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber 9079wolfgang,


    in welcher Partie ist dieser Weltklasse - Bariton zu hören, wenn er keine dominante Rolle singt ?


    Fragt sich
    Erich, der Operngernhörer

  • Lieber 9079wolfgang,


    in welcher Partie ist dieser Weltklasse - Bariton zu hören, wenn er keine dominante Rolle singt ?


    Fragt sich
    Erich, der Operngernhörer


    Ich antworte mal einfach darauf, da ich diese Aufnahme auch besitze. Er singt den Francesco und ich muss gestehen, dass ich Manuguerra auch sehr mag. Obwohl ich Bonisolli nicht so sehr schätze, auf dieser Aufnahme singt er tadellos.


    :hello:


    Jolanthe

  • Hallo, Erich!


    Du scheinst mich nicht richtig verstanden zu haben. Ich meinte: Er singt hier keinen RIGOLETTO, FIGARO, VATER GERMONT oder NABUCCO, sondern eine Bariton-Partie ohne große Arien. So war das zu verstehen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Wolfgang,


    bitte höre doch genau in die Aufnahme hinein. Die Partie des Francesco enthält zwei große Soloszenen, in denen sich jeder große Bariton mit Meriten versehen kann.


    Ich besitz zwei Aufnahmen dieser Oper, und zwar die Gardelli - Einspielung mit Capuccilli als Francesco und einmal die vom HAfG vertriebene deutschsprachige Aufnahme aus der Wiener Volksoper mit dem von mir so geschätzten Marcel Cordes als bösen Bruder.


    Ich habe dieses Werk in der Volksoper ca. zwölfmal gesehen und finde die Partie des Francesco für jeden Verdi - Bariton mit Bühnenpersönlichkeit einen großen Wurf.


    Liebe Grüße -


    Erich, der Operngernhörer

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