Best Buy 2011 (Klassik)

  • Liebe Forianer


    Seit einigen Jahren gibt es den Thread Best Buy, wo jedes Mitglied jene CD nominieren konnte, welches es als besten CD- Kauf für das entsprechenden Jahr hielt.
    2011 erfolgte eine Modifikation - der Thread wurde auf 4 Quartale aufgeteilt, was sich als Flop herausstellte.
    Daher kehre ich für das Jahr 2011 zur alten - jährlichen Regelung zurück - mit dem Unterschied, daß man statt einer nunmehr die besten DREI Käufe für 2011 nominieren darf, wobei es gleichgültig ist, ob sie in einem oder auf drei Beiträge verteilt genannt werden. Eine Begründung ist gern gesehen - aber nicht Pflicht. Da drei Viertel des Jahres 2011 bereit verstrichen sind ist es sicher schon möglich einiges zu nennen..... (Operngesamtaufnahmen gelten als EIN Kauf)


    Der Thread soll anderen Taminos Anregungen zu Einkäufen geben..... (ich selbst bin vermutlich eines der gefährdetsten Opfer... :hello: )


    mit freundlichen grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und hier mein erster "Best Buy 2011" - und das noch dazu aus dem Budget Bereich. Es handelt sich um die 4 Folge der Klaviersonaten von Ferdinand Ries. Man sagt Ries eine gewisse stilistische Beethoven-Nähe nach,

    was ich durchaus bejahen würde, aber sie sind auch nicht allzuweit von Schubert entfernt, was insofern keine Wunder ist, da Schubert ja Beethoven stets als (unerreichbares) Vorbild gesehen hat. Ähnlich - allerdings mit mehr Selbstwertgefühl - ist die Ries-sche Annäherung an den Meister. Er hatte das Glück mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen - und auch von ihm anerkannt zu werden, ein Privileg, von dem der manchmal recht schüchterne Schubert allenfalls geträumt hat.....
    Wenngleich Beethoven seinem Schüler oft recht kritisch gegenüberstand - so fragte er doch bei ihm an, ob er ihm nicht endlich (!) ein Werk widmen wolle....
    Die Klaviersonaten von Ries sind - wie zu erwarten - nicht so bedeutend und komplex wie jene seines Lehrers - aber sie strahlen unverkennbar - und nicht zu dezent - dessen Einfluß aus...
    Ein Ohrenschmaus (äh, das sagen ja laut Adorno nur Banausen... :baeh01:
    Interpretation und Tontechnik lassen (bei mir) keine Wünsche offen....
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred Schmidt


    Zwei weitere Nominierungen folgen demnächst einzeln....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das ist prima, dass man dieses Jahr 3 Klassik-CD-Käufe für 2011 nominieren kann.
    Alfred, ich habe die Aufteilung auf 4 Quartale übrigens selber nicht direkt als Flop angesehen. ;) Aber stimmt schon, es haben wenige mitgemacht und ich selbe hatte aber glaube ich auch nur 2-3 mal nominiert ...


    Einer meiner Best Buy-2011 Neuzugänge steht bereits jetzt im Oktober fest:
    :thumbsup: Die Tschaikowsky-Sinfonien Nr.1-6 mit Swetlanow in seiner späten Live-Aufnahme aus Tokyo ist insgesamt umwerfender und packender, als alles was ich bisher von Tschaikowsky gehört habe (und das trotz Solti bei 4-6 (Decca), Bernstein (SONY) und Karajan 6 (DG, 1964), sowie Mrawinsky 5 und 6 (Erato) ...
    Natürlich sollte man die GA auch pro Sinfonie wieder einzeln betrachten.
    Meine weiteren Eindrücke zu dieser fulminantesten GA (mit den Einschränkungen), sind im Tschaikowsky-Sinfonien-Thread nachzulesen.



    WARNER, Live aus Tokyo 1990, DDD


    Da diese Aufnahmen auch klanglich ungleich besser sind, als Swetlanow´s alte Melodiya-Aufnahmen aus den 70ern, die ich nur auf Eurodisc-LP habe, entscheide ich mich klar für diese klanglich ausgewogenen Digitalaufnahmen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Sibelius: Symphonien Nr. 1–7; Orchesterwerke
    Hallé Orchestra
    Sir John Barbirolli
    EMI, 1966–1970


    Prinzipiell hätte ich hier auch Segerstam oder Roschdestwensky nominieren können. Den Ausschlag gab vielleicht die geniale Aufnahme der 2. Symphonie, die mir hier noch zupackender erscheint als bei den genannten Dirigenten. Zudem sind noch die wichtigsten Orchesterwerke in Referenzeinspielungen (besonders "Finlandia") enthalten.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph,


    da freue ich mich aber sehr, dass ich dir zu dieser Aufnahme verhelfen durfte und noch mehr, dass diese Aufnahmen einen so hohenen Stellenwert bei dir besitzen!


    :hello: LT

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  • Mit Abstand mein Sieger.
    ich kannte Franck vorher gar nicht und bin jetzt echter FAn!
    Tolle CD, tolle Aufnahme.
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.


  • Beethoven: Symphonien Nr. 1–9; Orchesterwerke
    Schwedisches Kammerorchester Örebro
    Simax, 1998–2009


    Für mich die erfreulichsten Beethoven-Neuerscheinungen des letzten Jahrzehnts. Neben den bloßen Symphonien sind wirklich sämtliche Orchesterwerke komplett dabei. In dieser Vollständigkeit vermutlich ein einzigartiges Projekt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Auch hier jemand, von dem ich vorher nie gehört habe. auch beim 1. Anhören geschah nichts. Als ich die CD dann allerdings einmal mit wirklicher Ruhe anhörte, ließ es mcih nicht merh los. Die will ich nicht mehr missen.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Auch hier jemand, von dem ich vorher nie gehört habe. auch beim 1. Anhören geschah nichts. Als ich die CD dann allerdings einmal mit wirklicher Ruhe anhörte, ließ es mcih nicht merh los. Die will ich nicht mehr missen.


    Jaaaaa! Lieber Knut-Hagen, ich weiß nicht mehr, wann ich mir diese CD gekauft habe, aber in diesem Jahr war es auch bei meinen "best buys". Diese CD ist die Medizin in der Krankheit, der Freund in der Einsamkeit, das Brot im Hunger, der Mantel in der Kälte .... unglaublich. Dabei ist die Musik so einfach, so banal ... !?


    Müsste ich meine Sammlung auf 100, auf 50, auf 10 CDs ausdünnen, diese eine wäre dabei.

  • Im sinfonischen Bereich geht mein Votum ganz klar an:



    Sinead Mulhern, Carlin Masur, Dominik Wortig, Konstantin Wolff
    Le Chambre Philharmonique
    Emmanuel Krivine
    Naive, DDD, 2009/2010







    Ich habe ja in den vergangenen Wochen wahre Lobeshymnen über diese Aufnahmen ausgeschüttet. Und das völlig zu Recht. Krivine und sein Ensemble sezieren quasi Beethovens Partituren, durchleuchten mit ihrem bravourösen solistischen Spiel jede einzelne Sinfonie. Die Spielfreude des Orchesters ist buchstäblich spürbar. Seit langem habe ich keine so spannenden Aufnahmen mehr gehört. Krivine und seinen Musikern habe ich es zu verdanken, dass ich mich wieder verstärkter Beethoven zuwende.


    Indirekt habe ich es auch Krivine zu verdanken, dass ich diese hervorragenden Beethoven-Aufnahmen ohne Dirigenten gefunden habe, von denen ich total begeistert bin:



    Les Dissonances
    David Grimal
    Aparte, DDD/LA, 2010








    David Grimal (Violine & Leitung)
    Les Dissonances
    Aparte, DDD/LA, 2010


    :hello: LT

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  • Jaaaaa! Lieber Knut-Hagen, ich weiß nicht mehr, wann ich mir diese CD gekauft habe, aber in diesem Jahr war es auch bei meinen "best buys". Diese CD ist die Medizin in der Krankheit, der Freund in der Einsamkeit, das Brot im Hunger, der Mantel in der Kälte .... unglaublich. Dabei ist die Musik so einfach, so banal ... !?


    Müsste ich meine Sammlung auf 100, auf 50, auf 10 CDs ausdünnen, diese eine wäre dabei.


    ich habe nach den hörbeispielen auch einen solchen eindruck - habe sie mir bestellt und freue mich wenn es sich bewahrheitet.


    kalli

  • Ich nenne mal meine vorläufige Shortlist, ohne mich auf drei festzulegen. Beethoven/Chailly kommt ja vielleicht noch ... und Sibelius/Roschi kommt in jedem Fall ...


    Beethoven Krivine + (eigentlich schon kein Kandidat mehr für die letzten drei)


    Wagner Holländer Reiner Hotter Met 30.12.1950 +++


    Wagner Ring Keilberth +++ (eigentlich ganz klar bei den besten dreien dabei)


    Brahms op. 111/115 - ABQ/Sabine Meyer +++ (auch fast schon "durch" - so viel zum Thema "Wolframs Affinität zu Wien")


    Brahms op. 116 - 119 - Markus Groh +++


    Reger Streichquartette Berner StrQu ++


    Schönberg opp. 4, 9, 38 - Holliger ++


  • Brahms: Symphonie Nr. 1
    Chicago Symphony Orchestra
    Günter Wand
    1989


    Es gibt viele sehr gute Aufnahmen der Ersten von Brahms, aber diese toppt sie allesamt: Was Wand hier nach intensiven Proben bei einem Werk des absoluten Standardrepertoires vollbracht hat, das läßt sich nur mit "die definitive Aufnahme" zusammenfassen. Leider gab es sonst keine Zusammenarbeit des CSO mit diesem wirklich herausragenden Dirigenten.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zuerst einmal sorry an u.a. Riccardo Chailly für seine fantastischen Beethoven-Aufnahmen, an Mariss Jansons für ebensolche fantastischen Sibelius-Interpretationen, an Urs Schneider für seine Einspielung von Raffs 6. Sinfonie, an Paul Kletzki und Sir John Barbirolli für wieder einmal Beethoven bzw. Sibelius und an Carlo Maria Giulini für seine Aufnahmen aus Los Angeles, bei denen ich Brahms' 1. Sinfonie noch nicht kannte. Sie alle hätten es verdient, zu den Top 3 gezählt zu werden, aber dort befinden sich nach langer und reiflicher Überlegung auf Platz 3:



    Eine ausführlichere Besprechung findet sich hier. Wenn in einem schier übersättigten Angebot eine Aufnahme klingt wie gerade erst neu komponiert, dann ist dieser Umstand auf jeden Fall eine Nominierung wert.


    Platz 2 geht an



    Die intensivsten, farbigsten und spannendsten Darstellungen der Sinfonien 1-3 und 5, die ich kenne (die 4. und 6. werden auf ebenfalls sehr hohem Niveau von Neeme Järvi dargeboten). Myung-Whun Chung ist ohnehin eine der Dirigenten Widerentdeckungen des Jahres für mich, denn auch mit sehr gelungenen Dvorak-Aufnahmen (6-8 ) weiß er für sich einzunehmen.


    Der 1. Platz ist reserviert für



    Jede einzelne Note hier klingt für mich komplett "richtig". Von der ersten bis zur letzten Sekune bin ich gefesselt, begeistert, fasziniert und einiges mehr ;) . In diesem Thread schwärmte ich ausführlicher.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Es nicht leicht unter all den hunderten CDs, die man 2011 angeschafft hat, drei auszuwählen, die man als Best-Buy nominiert.
    Dazu kommt, daß man sich darüber schlüssig sein sollte, nach welchen Kriterien man seine Auswahl trifft.

    im vorliegenden Fall habe ich nicht die Frage gestellt, wie bedeutend die Kompositionen sind, oder wie berühmt der Komponist ist, wieviel Tiefgang vorhanden ist, oder ob die Wiedergabe "historisch korrekt" ist, sondern der betörende Schönklang dieser Aufnahme, der mich immer wieder aufs neue begeistert, war das Hauptkriterium.
    Interessierte hören in die Samples hinein - meine Empfehlung zum Probehören wären beispielsweise CD 1 - Track Nr 4 und Nr 7....
    Und Sparmeister werden bei dieser Cd- 3er Box erst recht auf ihre Kosten kommen...
    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Von mehreren Aufnahmen der Violinkonzerte von J.S. Bach ist mir diese Neuerwerbung des Jahres 2011 am liebsten.
    Ars Antiqua Austria mit Gunar Letzbor haben diese Konzerte im November 1994 in Bologna eingespielt.
    Eine Perle in meiner Sammlung.

    mfG
    Michael

  • Hallo Taminos,


    auch ich habe 3 Nominierungen, 2 aus dem Bereich Oper, eine aus dem Bereich Sinfonie(sche Dichtung ).


    Als erstes möchte ich Pietro Mascagnis Oper "Nerone" nennen:

    Nachdem ich nahezu alle Opern Mascagnis auf CD besitze und beim Hören fast nur mit Enttäuschungen erlebt habe
    ( hat sich mal jemand Parisiana angehört? Gähnend langweilig! ), war ich von dieser Aufnahme quasi überwältigt- wunderbare Arien,
    tolle Chorszenen und ein fantastisches Intermezzo. Kein Moment langeweile gespürt. Auch die Sänger sind herausragend. Lynne Strow-Piccolo meistert die überaus höhenlastige Rolle der Atte mit Bravour, Rosanna Didone als Egloge besticht ebenfalls durch ihren wundervollen Sopran und besonders Georgi Tcholakov als Clausdio Cesare Nerone sticht durch seinen kraftvollen in allen Oktaven festen Tenor als Imperator heraus! Anfürsich sind alle Rollen excellent besetzt. Das Radio Sinfonie Orchester Hilversum unter Kees Bakels spielt die m.E. schwierige Partitur wunderbar aus und zeigt viele Nuacen. Eine ganz tolle Ausgrabung!


    Platz 2 bekommt bei mir Michael Tilson-Thomas und das Philharmonic Orchestra mit seiner überragenden Leistung bei Debussys La Mer. Selten hörte ich die Wellen so gewaltig schwappen, die Klangqualität ist außerordentlich und es ist ein großer Genuss Debussys Meisterwerk zu lauschen!



    Meinen letzten Platz ergattert Sir Simon Rattle mit seiner Interpretation von Ravels L'enfant et les sortileges mit den Berliner Philharmonikern.
    Obwohl ich manche Stellen wie zum Beispiel die Szene mit dem Mathematikprofessor zu harmlos angegangen sehe und ich auch die Sänger nicht alle
    als ideal betrachte, verstand ich das Werk besser als bei anderen Aufnahmen. Die Klangqualität ist sehr gut und man hört mehr Details des Musik als bei anderen Aufnahmen. Als besonders gelungen sehe ich das Duett der Tasse und der Teekanne an.



    Lg
    Chrissi

  • Das ist schwer zu sagen. Drei nachhaltig gute Einkäufe waren diese vier:



    Eine atemberaubende Interpretation der Cellokonzerte Schostakowitschs, tiefgründig, virtuos, kraftvoll und ungemein fesselnd. Für mich die beste unter mehreren sehr guten (z.B. Schiff, Kliegel, Rostropowitsch):



    Dimitri Schostakowitsch:
    Cellokonzerte Nr. 1 & 2
    +Schnittke: Dialog für Cello & 7 Instrumente
    Natalia Gutman, USSR Radio & TV SO, Moskau SO, Gnessin Chamber Orchestra, Kondraschin, Kitaenko, Nikolaevsky
    Label: LC , ADD/LA, 76-86




    Diese lebendige und transparente Interpretation der Bachkonzerte höre ich mit großem Gewinn und offenen Ohren auch mit all den anderen wunderbaren Einspielungen von Harnoncourt, Hogwood, Pinnock u.a. im CD-Schrank. Ich hatte das große Glück, sie bei der Sonderaktion für 19,95 Euro zu erwerben:



    Johann Sebastian Bach:
    Concerts avec plusieurs instruments Vol. 1-6
    Brandenburgische Konzerte Nr. 1-6;Orchestersuiten Nr. 1-4; Cembalokonzerte BWV 1052, 1055, 1056;Konzert für 2 Cembali & Streicher BWV 1061; Konzerte für 3 Cembali & Streicher BWV 1063 & 1064;Konzert für 4 Cembali & Streicher BWV 1065; Oboenkonzerte BWV 1053 & 1055;Violinkonzerte BWV 1041 & 1042;Konzert für 2 Violinen & Streicher BWV 1043;Konzert für Oboe, Violine & Streicher BWV 1060;Tripelkonzert BWV 1044
    Cafe Zimmermann
    Label: Alpha , DDD, 2000-2010



    Ich bin eigentlich nicht so ein Boxenluder, aber hier konnte ich nicht widerstehen: Leonard Bernstein - Symphony Edition. Ich habe noch längst nicht alles gehört, aber was ich gehört habe, ist faszinierend, von Beethoven über Brahms zu Mahler und Schostakowitsch. Vielleicht nicht die allerbeste Klangqualität in allem, aber für mich völlig zufriedenstellend. Besonders die Postings von Wolfgang Teleton auf viele Bernstein-Einspielungen haben mich neugierig gemacht. Ich habe nur wenige Bernsteinaufnahmen, und die sind alle mit den Wienern. Nun habe ich noch für lange Zeit interessantes Hörfutter, z.T. auch für mich unbekannte Komponisten wie z.B. William Schuman:



    Leonard Bernstein - Symphony Edition
    60 CDs (CD-Box im LP-Format)
    Leonard Bernstein , New York PO, London SO, Royal Danish Orchestra,
    Label: Sony , ADD, 1953-1976



    Meine letzte Nennung ist die erste CD dieses Jahres (seit Bastian Sick weiß ich, dass es „diesen Jahres“ nicht gibt!) ist eine ungemein transparente und farbige Aufnahme von Händels Aci, Galatea e Polifemo. Allein die Darbietung der Arie „Qui l'augel da pianta in pianta“ lohnt diese Anschaffung



    Handel - Aci, Galatea e Polifemo
    mit: Piau, Mingardo, Naouri, Le Concert d'Astrée, Haïm [Doppel-CD]



    Dazu kommt vieles andere, z.B. Brahms 1. Klavierkonzert in der faszinierenden HIP (HAP?)-Version mit Hardy Rittner , Werner Erhardt und dem Orchester l'Arte Del Mondo, oder die packende Aufführung von Mahlers 3. Symphonie mit dem Deutschen Symphonieoprchester Berlin unter Nagano und … und


    Insgesamt habe ich mehr CDs, als ich hörend und wertschätzend wahrnehmen kann. Ich habe in den letzten Wochen über hundert verkauft, das gibt ein bisschen Luft.
    Ich wünsche allen Taminos und Paminas frohe und gesegnete Tage zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel.


    Mit freundlichen Grüße von der Nordseeküste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

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  • Fast unmöglich für mich, hier eine Antwort zu finden; denn ich habe in 2011 eindeutig zuviel gekauft (und nächste Woche werden noch Bestellungen eintreffen). Da liegt sehr viel noch auf Halde und wartet darauf Gehör zu finden oder ist nur einmal 'gehetzt' gehört worden. Ich könnte wahrscheinlich für 2012 vom Kauf jeglicher neuen CD Abstand nehmen um mich stattdessen intensiv den 2011ern zu widmen. Aber das werde ich natürlich nicht schaffen.


    Aber sicherlich war die Anschaffung der Bernstein-Symphony-Edition sehr wertvoll. Ich habe zwar bisher vielleicht nur zehn Prozent der 60 CD's, die diese Edition enthält, gehört. Ich besaß von Bernsteins New Yorker Aufnahmen bisher nur die Haydn-Sinfonien und Mahlers Fünfte (tja, die hab' ich jetzt halt alle doppelt). Vor allem kannte ich Bernstein von seinen späten Aufnahmen aus den 80ern für die DGG (Mahler, Sibelius und Schostakowitsch vor allem; aber auch einige andere noch).


    Diese Edition bietet einen so umfassenden Überblick über das Schaffen eines Dirigenten mit einem bestimmten Orchester in einem überschaubaren Zeitraum von rund zwei Jahrzehnten und dann auch noch fokussiert auf die Gattung der Symphonie, dass man ihr schon beinahe wissenschaftlichen Wert zusprechen kann.



    Grüße,


    Garaguly


  • Eine Neuerscheinung in 2011 ist diese CD mit Jos van Immerseel.
    Für mich war das Konzert für 2 Klaviere von Poulenc in diesem Jahr eine Neuentdeckung,als ich es in der Aufnahme mit Dutoit (Decca) zum ersten Mal hörte.Und es gefiel mir sofort.Wie konnte es mir Jahrzehnte lang entgangen sein?

    mfG
    Michael

  • Ob es sich bei den folgenden drei Boxen wirklich um meine "best buys 2011" handelt, kann ich eigentlich nicht mit absoluter Sicherheit behaupten. Zuviele Einkäufe des letzten Jahres warten noch auf die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und wenn man einigen Postings im Forum glauben schenken darf, bin ich mit diesem "Problem" nicht alleine :S Auf jeden Fall jedoch sind diese Aufnahmen definitiv keine Fehlkäufe, sondern vielmehr für mich persönlich ziemlich weit oben in der Liga meiner besten und lohnenswertesten Anschaffungen in 2011.


    Wenn ich eine gemeinsame Überschrift für meine Auswahl angeben müsste, so wir dies die allen gemeinsame Transparenz und Verstehbarkeit, welche jeweils auf ganz verschiedene Art und Weise erreicht wird:


    J.S.Bach, Concerts avec plusieurs instruments, Café Zimmermann


    Ich hatte das Glück, aufmerksam gemacht durch eine Ankündigung hier im Forum noch den "Subskriptionspreis" mitzunehmen. Zwischenzeitlich wären über 50€ fällig gewesen; dafür bekommt man auch einen kompletten Thielemann-Beethoven! Welche Box allerdings ihr Geld wirklich wert ist, muss jeder für sich entscheiden ;)



    Neben den Brandenburgischen Concerten BWV1046-1051 und den vier Orchestersuiten BWV1066-1069 finden sich in dieser liebevoll gestalteten Box weitere Orchesterkonzerte für verschiedene Soloinstrumente. Gespielt wird stets in kleiner Besetzung und vor allem ohne Überbetonung einzelner Instrumente. So bleibt der Klang stets klar, durchsichtig und wirkt nie barock überladen. Hinzu kommt ein sehr informatives Booklet.


    Münchner Philharmoniker unter S.Celibidache


    Herausgekommen sind dieses Jahr bei EMI insgesamt vier Boxen mit Live-Aufnahmen einer außerordentlichen künstlerischen Beziehung zwischen einem Ausnahmedirigenten und "seinem" Orchester. Stellvertretend nenne ich hier die Auswahl an Werken russischer und französischer Komponisten



    Sicher ist Celibidaches Zugang bzgl. der gewählten Tempi mindestens gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar problematisch und auch ich bin nicht mit allem zufrieden (z.B. Mussorgskys Bilder einer Ausstellung). Auf der anderen Seite finde ich die drei Tschaikowsky-Symphonien in dieser Box (4te, 5te und 6te) einfach überwältigend. Erst durch die Langsamkeit werden Verläufe und Einsätze hörbar, die sonst Gefahr laufen, im vollen Orchesterklang unterzugehen.


    Beethoven, Sinfonien 1-9, London Classical Players unter R.Norrington



    HIP, HIPper, Norrington! - Was hier geboten wird, ist ein historisch-kritischer Beethoven, der nie trocken, sondern voller Überraschungen und Brillianz daherkommt.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Auch ich komme inss Grübeln, wenn ich mich für meine dritte Nominierung in diesem Thread entscheiden soll.
    Immer ist jene CD grade der beste Kauf, die man sich soeben zugelegt hat (von Ausnahmen mal abgesehen)

    Auch die hier nun entgültig gewählte Box von 3 CDs ist nur einer von vielen "Best-Buys" des Jahres 2011.Und wieder ist es eine Brilliant Classics Veröffentlichung (ich glaube sogar eine Eigenproduktion)
    Das könnte den Eindruck vermitteln, ich wäre ein Verfechter von Budget-Aufnahmen. Das stimmt aber nicht. Vielleicht ist es aber so, daß gerade DERZEIT die Budgetlabels die interessantesten Aufnahmen präsentieren.
    Ich oute mich hier als Clementi Fan. Und ich bin verwundert wie unterschiedlich gerade diese oftmals als seichte und belanglos-gefällige eingestufte Nusik klingen kann, je nachdem wer sie spielt, und auf welchem Instrument sie gespielt wird.
    Diese Aufnahme ist nicht zuletzt wegen ihres Klavierklanges, ein Instrumen aus dem Jahre 1798 findet Verwendung - besitzenswert..


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred!!! Du musst doch noch den Thielemann-Beethoven nominieren ... geh und streich einen der vorgenannten "best buys", damit es keine "best beuys" werden.

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  • Meine finale "short list" sah so aus:


    +++ Brahms op. 111/115 - ABQ + Sabine Meyer


    ++ Brahms op. 116 - 119 - Markus Groh


    +++ Ring Keilberth


    ++ Holländer Hotter Reiner Met


    ++ Sibelius Sinfonien 1-7 Roshdestwensky


    +++ Sibelius Sinfonien 1-7 Collins


    Zweimal Brahms, zweimal Wagner, zweimal Sibelius. And the winners are:



    Die Bayreuth-Legenden der 1950er Jahre in akzeptabler Klangqualität, sogar in Stereo, dramatisch befeuert durch Keilberth am Pult.



    Zwei herrliche späte Kammermusikwerke von Johannes Brahms, großartig musiziert von Sabine Meyer, Hariolf Schlichtig und dem Alban-Berg-Quartett - live mitgeschnitten im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses. Ganz wunderbar sind die Walzercharaktere in op. 111 getroffen. Das Klarinettenquintett - was soll ich sagen ... es gibt Stellen in dieser Aufnahme, da könnte man glatt in die Knie gehen vor Staunen ...



    Die erste Gesamtaufnahme der Sibelius-Sinfonien war (meiner unbedeutenden Meinung nach) gleich eine der bisher besten - Barbirolli, Maazel, Roshdestwensky, Ashkenazy, Segerstam und Vänskä zum Trotz, von Rattle ganz zu schweigen. Sibelius frisch und klar. Ich empfinde diese Aufnahmen ungemein stimmig! Wen nimmt's Wunder - Anthony Collins konnte sich dabei mit Sibelius beraten. - Übrigens: Keine Angst vor dem Aufnahmedatum - tolle Klangtechnik, unglaublich! Meine mit Abstand klangtechnisch beste Mono-Aufnahme.


  • Von meinen zahlreichen Käufen 2011 hat mich dieses Werk besonders beeindruckt. Noch nie zuvor hatte ich Mahler gehört, zufälligerweise Mahler's 5. gekauft und war von seiner Musik sofort sehr beeindruckt. Meine Neu-Entdeckung des Jahres und daher mein Spitzenkauf.

  • Lange habe ich gezögert und gezaudert, ehe ich mich dann doch zum Kauf entschieden habe:



    Und es hat sich gelohnt!! :jubel::jubel::jubel:


    Allein die Fünfte, das Amnesty-International-Concert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks war die Anschaffung der gesamten Box wert.
    Für mich Bernsteins gelungenste Einspielung von Beethovens Fünfter. Ungeheuer emotional und spannungsgeladen, trotz recht breiter Tempi sehr drängend. Ganz großartiger Beethoven!


    Auch die Neunte anlässlich des Mauerfalls ist ein tolles Ton- und Zeitdokument, die Missa Solemnis mit dem Concertgebouw und vorzüglichen Solisten verdient besondere Erwähnung.


    An oberster Stelle meiner diesjährigen Einkäufe (die glücklicherweise gar nicht so viele waren 8o )

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Nach dieser fabelhaften Bernstein-DG-Box im Vorbeitrag von novecento (die in früheren Jahren mein BestBuy war) passt meine 2. Nominierung für den Best Buy 2011 bestens genau darunter:


    Sibelius-Sinfonien mit Roshdestwensky / Moskauer RSO



    Melodiya, 1969 - 1973, ADD


    :thumbsup: So explosiv ist keine Sibelius-GA. Dazu habe ich in den einzelnen Sibelius-Threads bereits eine Worte geschrieben.
    Nur in der Sinfonie Nr.2 im 4.Satz wirkt Roshdestwensky kontrolliert ! Ansonsten - Wahnsinn pur !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Bestbuys sind so eine Sache:
    Zuerst einmal kann der Begriff unterschiedlich aufgefasst werden: also entweder als Reihung nach Preis/Leistung oder aber, unabhängig von jeder Preis/Leistung, also nur nach der Qualität. Für mich hat Bestbuy immer etwas mit Preis/Leistung zu tun - ein niedriger Preis allein genügt sicher nicht!


    Bestbuy I
    Da wäre zunächst aus meinem "Stammbereich", der Oper, eine für mich in ihrer Gesamtwirkung überraschend aufregende Live-Aufnahme von Verdis Otello zu nennen. Natürlich, ich besitze sie auch, die Referenzeinspielungen mit Vinay, del Monaco, Vickers, Domingo, ... bzw. mit Toscanini, Serafin, Karajan, Solti, ... Aber was hier als Tondokument auf LSO live aus London unter Sir Colin Davis mit einem von der Papierform her gutem aber nicht überragendem Ensemble (O'Neill, Finley, Schwanewilms) vorliegt ist zumindest für mich ein Bestbuy - noch dazu, da die Aufnahme überraschend wohlfeil angeboton wird (für zwei SACD € 23,99).




    Bestbuy II
    Aus dem Bereich Klaviermusik muss ich im heurigen Jahr, ja in diesem Fall ist es ein "Muss", die Gesamtaufnahme aller Klavierwerke auf Hyperion von Franz Liszt mit Leslie Howard vorstellen. Natürlich, von den so genannten großen Werken gibt es eine Unzahl von Alternativeinspielungen (wenn ich an die Sonate denke fällt mir aus dem heurigen "Einkausjahr" dazu sofort die Einspielung von Paul Lewis ein), aber welche Schätze der unbekannte Liszt zu bieten hat, auf welchem Niveau der Pianist diese uns vorstellt und zu welchem Preis es derzeit angeboten wird (für 99 CD € 199,99) rechtfertigt jedenfalls hier eine Nominierung.



    Bestbuy III
    Und als letzten Bestbuy des Jahres 2011 stelle ich eine Live-Aufnahme aus dem Wiener Musikverein aus dem Jahr 2009 vor - ich habe dieses Konzert leider verpasst: Gustav Mahler: Sinfonie Nr.1 D-Dur "Der Titan".
    Die Niederösterreichischen Tonkünstler spielen unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada, ein Mann, den man sich merken muss. Diese Interpretation kann es mit den Besten der Vergangenheit aufnehmen!
    Ich habe diese Preiser-Aufnahme für € 12,90, diesmal aber nicht bei jpc sondern bei SATURN, erstanden.



    Bei der Reduzierung auf nur drei Möglichkeiten muss ich schweren Herzens auf meine restlichen Bestbuys des Jahres verzichten, wie etwa die Gitarrenaufnahmen mit Susanne Mebes und Joaquin Freire auf Léman Classics (ein "Wühlkistenfund"), The complete Keyboard Works von Sweelinck auf NM Classics, oder "Dietrich Fischer-Dieskau: The Great EMI Recordings" (noch dazu wo diese 10 CD für nur € 14,99 bei jpc zu haben sind), oder aus der Welt der "Wiederaufleger" The British Symphonic Collection auf Membran (für typische € 9,99) - aber trotzdem, ich stehe, zumindest für heute, zu meinen drei Bestbuys 2011.


    Herzliche Grüße aus Wien


    Giovanni

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. (Friedrich Nietzsche)

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