Nino Rota und seine Filmmusik

  • Mir gefällt Nino Rotas Musik auch sehr. Auf Anhieb fallen mir folgende Filme mit seiner Musik ein (teilweise schon genannt), alles Klassiker der Filmgeschichte:


    La Strada (Fellini)
    La Dolce Vita (Fellini)
    8 1/2 (otto e mezzo) (Fellini)
    Der Leopard (Visconti)
    Der Pate (Coppola)


    Besonders die Musik zu "8 1/2" gefällt mir. Eins der Hauptmotive erinnert mich deutlich an Katschaturians Säbeltanz. Wie Zirkusmusik, in der Tat, nicht nur wegen der letzten Szene im Film.


    :hello:
    maticus

  • Folgende CD wollte ich schon länger hier vorstellen:



    Nino Rota (1911-1979)
    Symphonien Nr. 1 & 2

    Filarmonia '900, Marzio Conti


    Zitat

    Mehr als nur Filmmusik
    Nino Rota (1909–1979) ist vor allem als Komponist für Filmmusik bekannt, berühmt sind seine Scores zu den Filmen »Der Leopard« und »La Strada«. Diese Erfolge haben seine klassische Orchestermusik etwas in den Hintergrund treten lassen. Umso verdienstvoller ist die vorliegende Einspielung, die mit dem Symphoniker Rota bekannt macht. Seine beiden ersten, im neoklassizistischen Stil gehaltenen Sinfonien entstanden nahezu zeitgleich in den beginnenden 1930er Jahren, als Rota bereits seinen für ihn typischen melodischen Stil entwickelt hatte. Der Rota-Experte Marzio Conti leitet das 2003 gegründete, in Turin ansässige Orchestra Filarmonica ’900.


    Label: Chandos , DDD, 2007


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am Samstag, dem 3. Dezember 2011 hätte er seinen 100. Geburtstag:

    Rota, Nino (d.i. Nino Rinaldi),

    italienischer Komponist. * 3. Dezember 1911 Mailand, † 10.April 1979 Rom.
    Er begann bereits mit 8 Jahren zu komponieren, trat 1923 ins Mailänder Konservatorium ein, studierte später bei Pizzetti, Casella und am Curtis Institute in Philadelphia.
    Ab 1939 unterrichtete er am Konservatorium in Bari, dessen Leiter er 1950 wurde.
    Berühmt wurde er durch seine zahlreichen Filmmusiken, insbesondere für Federico Fellini.



    Nino Rota schrieb auch mehrere Opern,
    darunter
    Il cappello di paglia di Firenze nach Eugène Labiche (Palermo 1950), die auch Strehler an seinem Piccolo Teatro in Mailand aufführte,
    La notte d'un nevrastenico (Mailand 1960),
    Aladino e la lampada magica (Neapel 1968 ),
    La visita meravigliosa nach H. G. Wells (Palermo 1970) und
    Napoli millionaria (Spoleto 1978 ).

    [Quelle: Reclams Opernlexikon, S. 3578 (c) 2001 Philipp Reclam jun.]


    Unter Festhalten an der Tonalität und der Vorherrschaft der Melodie versuchte Nino Rota in seinen Kompositionen, eigene rhythmische und formale Modelle zu prägen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wir hatten im 2. Mietekonzert des Heilbronner Sinfonie Orchesters das "Concerto soirée" von Nino Rota. Ein gefälliges, gut anzuhörendes Stück. Es wurde allerdings durch den phantastischen Klaviervirtuosen Gerhard Oppitz so veredelt, dass es ein Publikumserfolg wurde. Allerdings nicht zu vergleichen mit den nachfolgenden weit substanzreicheren Werken von Franz Liszt.
    Dennoch die Begegnung mit Nino Rota lohnt sich.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Der thread heisst zwar Nino Rota und seine Filmmusik, aber es wäre vielleicht übertrieben, jetzt noch einen mit Nino Rota und seine Konzertmusik aufzumachen, zumal seine beiden frühen Symphonien hier ja schon mal erwähnt wurden.


    Die waren auch für mich musikalisches Neuland, das ich aber gerne betreten habe und sicher noch öfter betreten werde.
    Die Symphonien entstanden in den 30er Jahren kurz vor dem 2. Weltkrieg. Wovon man allerdings nichts hört. Die 1. wurde auch gleich erfolgreich aufgeführt, die 2. verchwand für 40 Jahren in der Schublade und wurde 1975 noch vom Komponisten überarbeitet und dann uraufgeführt. Die symphonische Musik von Rota hat zu dieser Zeit keinen wirklichen Personalstil, man könnte eine Raterunde damit sicher zur Verzweifelung bringen. Ich würde ihn als italienischen Pastoralisten bezeichnen, ein Gegenstück zu Ralph Vaughan Williams, wie er sich in der 3. und 5. Symphonie zeigt. Dazu kommen deutlich hörbare Einflüsse von Delius, Respighi und den Veristen. Die Musik ist allerdings wenig dramatisch, sondern eher lyrisch-melancholisch, wo sich dann auch schon der große Filmmusikschöpfer andeutet. Die schnellen Sätze sind verspielt und tänzerisch. Die Symphonien sind klassisch gebaut und jeweils eine gute halbe Stunde lang. Interessanterweise klingt die 1. moderner als die 2., aber beide blicken deutlich zurück, die zweite bis ins 19. Jahrhundert, sie könnte fast von Joachim Raff stammen. An keiner Stelle hängt die Musik durch, sie ist einfach ein wenig aus der Zeit gefallen.
    Dass die Weltersteinspielungen durch ein schwedisches Orchester unter einem norwegischen Dirigenten erfolgte, mag auf den ersten Blick verwundern. Aber die Musik ist von Grieg und den schwedischen Spätromantikern nicht sehr weit entfernt, insofern passt es schon. Eine schöne Entdeckung.

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